Diese Arbeit widmet sich dem Aufdecken postkolonialen Potenzials in den ausgewählten Büchern Christian Krachts „1979“ und „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. Eine Analyse der beiden Bücher von Christian Kracht verfolgt das Ziel aus einem breiten Spektrum an Ansatzpunkten, die der Autor zur Verfügung stellt, jene zu finden, die kritisch die Konstitution von Fremdkategorisierungen hinterfragen. Die Betrachtung aus Sicht des postkolonialen Forschungsgebietes soll das postkoloniale Potenzial der Bücher bestätigen.
Der Fokus auf den Themenkomplex Subjekt, Subjektivität und Subjektivierung stellt die gesellschaftskritische Konstitution von Individuen heraus, denen bestimmte Kategorien zu- oder abgesprochen werden. Die Einverleibung bestimmter Denkmuster wird auf mehreren Ebenen erzeugt. Sprache, Wissenschaft und Politik bergen epistemische Gewalt, Wissen, welches sich in Gesagten und Ungesagten in Form eines Dispositivs niederschlägt und über die Ordnung der Gesellschaft bestimmt. Ordnungen, die aufrechterhalten werden, indem Abgrenzungen zu Anderen vorgenommen werden, um den eigenen Standpunkt zu bekräftigen. Die wiederkehrende Notwendigkeit der Abgrenzung als Zeichen der Brüchigkeit der konstituierten Ordnung und der Möglichkeit des Widerstandes.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Theoretische und Methodische Einführung
- 1.1. Einleitung
- 1.2. Einordnung in das Forschungsgebiet
- 1.2.1. Postkolonialität - Postkoloniale Studien
- 1.2.1.1. Gayatri Chakravorty Spivak
- 1.2.1.2. Homi K. Bhabha
- 1.2.1.3. Edward Wadie Said
- 1.2.2. Poststrukturalismus
- 1.2.3. Literaturwissenschaftliche Betrachtung
- 1.2.1. Postkolonialität - Postkoloniale Studien
- 1.3. Subjekt, Subjektivität, Subjektivierung
- 1.4. Methodische Vorgehensweise
- 2. Vorstellung der Untersuchungsgegenstände
- 2.1. Christian Kracht
- 2.1.1. 1979
- 2.1.2. Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten
- 2.1. Christian Kracht
- 3. Krachts Verweigerung einer eindeutigen Lesart - Entfaltung von postkolonialen Potenzial zwischen Subjekt, Subjektivität und Subjektivierung
- 3.1. Kontrafaktische Geschichtsschreibung in Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten
- 3.1.1. Zur Absicht des Vergessens und Verdrängens
- 3.2. Zur Konstitution des Anderen
- 3.2.1. Orientalismus in 1979 und Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten
- 3.2.2. Das schwarze Subjekt des Kolonialismus in Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten
- 3.2.2.1. Die Verhaftung rassistischen Wissens an den Körper in 1979
- 3.3. Intermedialität
- 3.3.1. Das subalterne Subjekt und die Sprache
- 3.3.1.2. Sprache und Ideologie
- 3.3.1.3. Die Wiederkehr des Immergleichen
- 3.3.1. Das subalterne Subjekt und die Sprache
- 3.4. Bewegung und Raum
- 3.4.2. Hybridität in Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten - ständig in Bewegung
- 3.4.1. Dezentrierung und Überblendung von Räumen
- 3.1. Kontrafaktische Geschichtsschreibung in Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten
- 4. Abschließende Worte
- 4.1. Zusammenfassung
- 4.2. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das postkoloniale Potenzial in Christian Krachts Werken 1979 und Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten. Die Arbeit analysiert die beiden Bücher aus verschiedenen Perspektiven, um die kritische Hinterfragung von Fremdkategorisierungen aufzudecken. Der Fokus liegt auf den Begriffen Subjekt, Subjektivität und Subjektivierung und untersucht, wie diese Konzepte die gesellschaftskritische Konstitution von Individuen beeinflussen. Dabei werden die Mechanismen der Einverleibung bestimmter Denkmuster auf verschiedenen Ebenen analysiert, insbesondere die Rolle von Sprache, Wissenschaft und Politik.
- Die Konstruktion von Fremdkategorisierungen in postkolonialer Literatur
- Die Analyse des Konzepts der Subjektivität in postkolonialem Kontext
- Die kritische Auseinandersetzung mit epistemischer Gewalt und Eurozentrismus
- Die Untersuchung der Rolle von Sprache und Intermedialität in der Gestaltung von Subjektivität
- Die Analyse von Hybridität und Bewegung im Kontext von postkolonialen Räumen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der theoretischen und methodischen Einführung, indem es die Einordnung in das Forschungsgebiet der Postkolonialen Studien und relevante wissenschaftliche Ansätze vorstellt. Es beleuchtet die zentrale Rolle von Gayatri Chakravorty Spivak, Homi K. Bhabha und Edward Said in der Postkolonialen Theorie und definiert die zentralen Begriffe Subjekt, Subjektivität und Subjektivierung. Das zweite Kapitel stellt die Untersuchungsgegenstände, die Werke 1979 und Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten, vor und erläutert die relevanten Aspekte für die Analyse. Das dritte Kapitel analysiert die Verweigerung einer eindeutigen Lesart in Krachts Werken und untersucht die Entfaltung von postkolonialem Potenzial im Spannungsfeld von Subjekt, Subjektivität und Subjektivierung. Es analysiert die kontrafaktische Geschichtsschreibung in Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten, die Konstitution des Anderen, insbesondere den Orientalismus, und die Verhaftung rassistischen Wissens an den Körper. Zudem betrachtet es die Rolle von Intermedialität, Sprache und Ideologie, sowie die Bedeutung von Bewegung und Raum im Kontext von Hybridität und Dezentrierung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen Postkolonialität, Subjekt, Subjektivität, Subjektivierung, Fremdkategorisierung, epistemische Gewalt, Eurozentrismus, Orientalismus, Intermedialität, Sprache, Hybridität, Bewegung, Raum.
- Arbeit zitieren
- Alina Heimbuch (Autor:in), 2021, Subjektivitätssuche in postkolonialer Literatur. Christian Krachts Werke "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" und "1979", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1140824