Stressmanagement mithilfe des Gruppenkonzepts in Unternehmen. Ein Fallbeispiel


Einsendeaufgabe, 2021

25 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1 Problemdefinition Stress
1.1 Wahrnehmung von Stress
1.2 Mögliche Folgen von negativem Stress (Disstress)
1.3 Merkmale von Stressoren

2 Theoretischer und wissenschaftlicher Hintergrund
2.2 Hintergrund nach Lazarus
2.3 Hintergrund nach Kaluza
2.3 Fazit

3 Die Logistikfirma “MeyerSchmidt” Diagnose
3.1 Sachbearbeiter
3.2 Kommissionierer
3.3 LKW- Fahrer
3.4 Fazit

4 Gruppenkonzept zum Stressmanagement
4.1 Allgemeiner Überblick
4.2 Zum Gruppenkonzept
4.3 Modul I “Einstieg”
4.4 Modul II “Kognitive Umprogrammierung”
4.5 Modul III “Entspannung”
4.6 Modul IV “Bewegung”
4.7 Modul V “Notfallkoffer”
4.8 Modul VI “Abschluss”

5 Interventionseffekte evaluieren
5.1 Evaluation mit Stresstagebuch
5.2 Evaluation anhand von Fragebögen
5.3 Evaluation des Vorgestellten Konzepts

6 Literatur- und Quellenangaben

Anhang 1 Modul V “Notfallkoffer”

In der folgenden Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich dabei gleichermaßen ausdrücklich auf Personen jeglichen Geschlechts.

1 Problemdefinition Stress

Unter Stress wird heute im Allgemeinen eine: ”(…) prozesshafte wechselseitigePerson- Umwelt- Auseinandersetzung(…)” [15, S.11] verstanden. Stressauslösende Reizsituationen werden in der Regel als Stressoren bezeichnet.

1.1 Wahrnehmung von Stress

Es muss bedacht werden, dass nicht alle Stressoren negativ sind. In der Literatur wird ein Reiz entweder als positiv - ungefährlich (Herausforderung) oder stressreich unterschieden. Dabei hängt die Wahrnehmung eines Reizes immer subjektiv von jeder einzelnen Person ab. Wo der Eine die Herausforderung darin sieht, einen Vortrag vor einer Gruppe (Eustress) zu halten, sieht der Andere eine stressauslösende Situation (Disstress). Das kann daran liegen, dass Ersterer grundlegende Kenntnisse über das Halten von Vorträgen hat und diese schon oftmals erfolgreich angewandt und dem Anderen jegliche Erfahrung darin fehlt. Unter Umständen ist die zweite Person auch eher schüchtern und introvertiert (in sich gekehrt) und die Erste eher extrovertiert (nach außen gewandt, offen).

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass stressauslösende Bedingungen von innen und von außen auf eine Person einwirken können. Dabei spielen Umweltanforderungen sowie Fertigkeiten und Fähigkeiten (Ressourcen) des Einzelnen eine Rolle. Eine bestimmte Fähigkeit kann von einem Betroffenen ganz anders bewertet werden als von einem Außenstehenden.

Als Stressoren können physikalische (Hitze, Kälte, Lärm), körperliche (Verletzung, Hunger, Schmerz), auf die Leistung bezogene (Zeitdruck, Überforderung, Prüfung) und soziale (Konkurrenz, Isolation, zwischenmenschliche Konflikte) genannt werden.

1.2 Mögliche Folgen von negativem Stress (Disstress)

Im vorangegangenen Kapitel wurde angesprochen, dass die subjektive Wahrnehmung eines Reizes bei jeder Person verschieden ist. Dementsprechend sind auch die Auswirkungen, welche vom Stress ausgelöst werden, bei jedem Einzelnen andere.

Häufige Folgen von Stress können unter anderem sein [10]:

- Kognitive Leistungsstörungen
- Tinnitus, Hörsturz, erhöhter Augeninnendruck
- Atemstörungen
- Muskelverspannungen (vor allem in Schulter und Nacken)
- Kopf- und Rückenschmerzen
- Koronare Herzkrankheiten
- Schlafstörungen und
- Depressionen.

Dies ist nur ein Ausriss. Es gibt noch weitere Folgen von (chronischem) Stress.

Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass nach länger anhaltender und ungewohnter Belastung, drei (Stress-) Stadien durchlaufen werden:

1. Dem Bewusst werden und Spüren der Situation in ihrer ganzen Härte
2. Das “sich daran gewöhnen”
3. Die belastende Situation kann nicht länger ertragen werden [16]

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass zeitlich überdauernder negativer Stress zu Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Resignation führt.

1.3 Merkmale von Stressoren

Nach Hüther [7] sind die häufigsten Merkmale und Formen für die Aktivierung von Stressreaktionen:

- Psychosoziale Konflikte
- (vor)gestellte Ziele welche unerreichbar sind
- Der Überschuss von Informationen und
- Für eine Person als zwingend empfundene Bedürfnisse, welche aber unerfüllbar sind

Dies kann eintreten durch:

- Kritische Lebensereignisse
- Arbeits- und/oder Alltagsbelastungen

Es wird prinzipiell zwischen persönlichen und arbeitsbedingten Faktoren unterschieden, wobei immer beachtet werden muss, dass diese Faktoren sich gegenseitig bedingen. Hat eine Person großen Zeitdruck und Probleme mit Kollegen am Arbeitsplatz, wirkt sich dies oftmals, durch Streitigkeiten, auf die Partnerschaft aus (Der Stress vom Arbeitsplatz wird “mit nach Hause gebracht”).

Eine Stressreaktion kann sich unterschiedlich zeigen und auswirken.Körperlichzeigt sich diese an einer allgemeinen Aktivierung und Energiemobilisierung (schneller Atem, erhöhter Muskeltonus, erhöhte Herzfrequenz). Was in der Vergangenheit nützlich für die Flucht war, ist heute, bei längerer Aufrechterhaltung der Aktivierung, durch die anhaltende Belastung, schädlich. Es kommt zu Erschöpfungszuständen und negativen Folgen für die Gesundheit. Auf derverhaltensbestimmten (behavioralen)Ebene lassen sich u.a. folgende Verhaltensweisen von außen beobachten: ungeduldiges und hastiges Verhalten, Betäubungsverhalten (Rauchen, Alkohol, Schmerz-, Beruhigungs- oder Aufputschmittel), unkoordiniertes Arbeitsverhalten und ein konfliktreicher Umgang mit Anderen.Kognitiv- emotionalist das intrapsychische Verhalten, also für Außenstehende nicht “einsehbare” Verhalten. Diese individuellen Reaktionen auf Stressoren können innere Unruhe und Nervosität, allgemeine Unzufriedenheit, Angst, Hilflosigkeit, Konzentrationsmangel, u.a. sein.

Es ist zu bedenken, dass all diese individuellen Reaktionen einander bedingen und auch steigern können. [10]

2 Theoretischer und wissenschaftlicher Hintergrund

Die Stressforschung hat in den letzten Jahren viele neue Erkenntnisse gewonnen. An dieser Stelle sollen einige davon vorgestellt werden. Auf Grund des begrenzten Rahmens kann dies nur in Auszügen geschehen.

2.1 Hintergrund nach SelyeUm sich näher mit den Anfängen der Stressforschung auseinander zu setzen, ist es nötig, das Werk von Hans Selye etwas näher zu betrachten.

Selye hat sich intensiv mit den biologischen Ursachen und Folgen von Stress beschäftigt. Bei Experimenten mit Ratten stellte er drei verschiedene organische Reaktionen fest: das Vergrößern der Nebennierenrinde, eine Schrumpfung von Thymus, Milz, Lymphknoten und anderem lymphatischem Gewebe und Magen- Darmgeschwüre. Dies bezeichnete Selye als biologisches Stresssyndrom. (A.A.S., Allgemeines Adaptionssyndrom). Wie weiter oben schon beschrieben, unterteilt sich dieses in drei Stadien: Die Alarmreaktion, das Anpassungsstadium (Widerstandsstadium) und schlussendlich das Erschöpfungsstadium. Auch wenn die Energiezufuhr (kalorisch) beständig aufrechterhalten wird, kommt es zu einer Erschöpfungsreaktion. “(…) kein Organismus kann ständig in einem Alarmzustand gehalten werden”. [16, S. 167]

Selye stellte frühzeitig fest, dass qualitativ unterschiedliche Reize gleicher Schädlichkeit bei unterschiedlichen Personen unterschiedliche Syndrome hervorrufen. Des Weiteren, das der gleiche Stressgrad, herbeigeführt durch den gleichen Reiz, bei verschiedenen Personen unterschiedliche Schäden anrichtet. Dies wird zurückgeführt auf konditionierende Faktoren, welche die ”(…) Stresswirkung selektiv verstärken oder hemmen können” [ebd., S. 177]. Selye weist schon in seinen Anfängen auf die Wichtigkeit der Unterscheidung zwischen positiven (Eustress) und negativem (Disstress) Stress hin.

Der menschliche Körper ist versucht ein beständiges Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Dies wird als Homöostase bezeichnet. Auf Grund dessen versucht er durch verschiedene Reaktionen (syntoxisch oder katatoxisch) diese Homöostase beizubehalten oder wieder herzustellen. Syntoxische Reaktionen tolerieren den “Angreifer”, katatoxische versuchen ihn zu vernichten. Nicht immer reichen die körpereigenen Mechanismen aus, um den Gleichgewichtszustand zu halten. Hier ist es von Nöten von außen einzugreifen. Selye spricht in diesem Fall von Heterostase. In der Regel eine Behandlung mit “künstlichen” Heilmitteln. Des Weiteren fällt auch planmäßiges oder zwangsläufiges körperliches Training in diese Kategorie, da es sich um einen “Eingriff” von außen handelt.

Um die Homöostase aufrecht zu erhalten, schlägt Selye drei Leitsätze vor:

1. Finde dein eigenesnatürliches Stressniveau. Durch planvolle Selbstanalyse sollen die eigenen Erfordernisse des Lebens überdacht und den eigenen Wünschen und Vorstellungen angepasst werden.
2.Altruistischer Egoismus. Das Bemühen um Anerkennung und Liebe führt zu einem wirksamen Weg, angestaute Energie abzubauen; mit dem Schaffen von erfreulichen und nützlichen Dingen.
3.Gewinne deines Nächsten Liebe. Die eigene Homöostase und das eigene Glück sollen mit dem Wohlwollen anderer Menschen aufrechterhalten werden.

Abschließend kann noch gesagt werden, dass schon Seyle feststellte, dass durch das Verbessern von geistigen und körperlichen Fähigkeiten, die Lebensqualität verbessert werden kann. Dazu zählen u.a. körperliche Bewegung, Sauna, Meditation, Zen oder auch ein in Ruhe getrunkener Kaffee oder psychotrope Medikamente (in angemessenem Umfang damit kein Schaden angerichtet wird).

2.2 Hintergrund nach Lazarus

Lazarus [11] hat in den frühen 70er Jahren festgestellt, dass es hauptsächlich drei wesentliche stressrelevante Beziehungen gibt. Diese sind Bedrohung, Schädigung/Verlust und Herausforderung. Es wird davon ausgegangen, dass Stress immer durch eine Interaktion zwischen einer Person und der Umwelt und der anschließenden Bewertung dieser Interaktion durch die Person, hervorgerufen wird oder nicht. Erst durch diese Bewertung entsteht der eigentliche Stress. Die Person stellt in ihrer Bewertung fest, ob: ”(…) die Anforderungen der Umwelt die Fähigkeiten der Person beanspruchen oder übersteigen” [ebd., S.241]. Eine Beanspruchung der Fähigkeiten stellt demzufolge eher eine Herausforderung dar und wird durchaus positiv bewertet (Eustress). Übersteigen die Anforderungen der Umwelt die Fähigkeiten der Person, entsteht eine gefühlte Bedrohung (Disstress).

Lazarus geht von zwei transaktionistischen Annahmen aus, der kognitiven Bewertung der Situation/des Ereignisses und der Bewältigung (coping) der Situation. In der Bewertung kann unterschieden werden zwischen primärer und sekundärer Bewertung. Die Primäre bezieht sich auf die: ”(…) Bedeutung des Ereignisses für das Wohlbefinden der Person (…)” [ebd. S. 233]. In der sekundären Betrachtung werden verfügbare Bewältigungsfähigkeiten von der Person beurteilt. Lazarus unterteilt die primären Bewertungen in drei Kategorien. Ein Ereignis kann für eine Person irrelevant, günstig/positiv oder stressend sein. Dabei bedeutet ein irrelevantes Ereignis für eine Person ein Ereignis ohne Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Eine positive Wahrnehmung bedeutet für diese Person Sicherheit und Entspannung. Es ist keine Bewältigungsstrategie nötig. Die dritte Form, die stressende Bewertung, wurde weiter oben eingeführt. Schädigung/Verlust und Bedrohung implizieren in der Regel ausschließlich negative Gefühle. Herausforderung kann auch positiv bewertet werden.

Die sekundäre erfolgt nun nicht zwangsläufig nach der primären Bewertung. Die sekundäre Bewertung kann durchaus vor der Primären oder parallel dazu stattfinden. Grundsätzlich wird hier unterschieden zwischen: Was bedeutet dieses Ereignis für die Person? (primär) und Wie kann die Person das Ereignis bewältigen? (sekundär).

Lazarus schlägt zum einen eine “Neubewertung” des Ereignisses vor. In diesem Prozess werden das Ereignis und die Reaktion betrachtet. Nachfolgend wird das Ereignis neubewertet. Es muss sich immer vor Augen gehalten werden, dass emotionale Zustände sich kontinuierlich verändern, mit der sich ständig verändernden Umwelt und neuen Informationen.

Zum anderen werden verschiedene Bewältigungsprozesse besprochen. Diese Bewältigungsprozesse unterscheiden sich in ihrer zeitlichen Orientierung (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft). Der Bewältigungsprozess kann eine Änderung des Ereignisses (der gestörten Transaktion) oder eine Regulierung von Emotionen sein. Bezogen auf die Person selbst oder die Umwelt kann zwischen vier Bewältigungsmodi unterschieden werden. Der Informationssuche, der direkten Aktion, der Aktionshemmung oder der intrapsychischen Reaktion. Nachfolgend kommt es zu einer Bewertung des Ereignisses. In der Vergangenheit und Gegenwart ist dies in der Regel eine Schädigung in der Zukunft eine Bedrohung, Herausforderung oder Aufrechterhaltung. Daraus folgt dann in Vergangenheit und Gegenwart: überwinden, tolerieren, erholen oder eine Neuinterpretation der Ereignisse. In der Zukunft folgen präventive oder entwicklungsorientierte Prozesse [ebd.].

2.3 Hintergrund nach Kaluza

Gert Kaluza beschäftigt sich seit mehreren Jahrzenten mit Stress und den ihn auslösenden Faktoren. Er entwickelte ein Konzept zur Stressbewältigung (er nennt es Gesundheitsförderungsprogramm), was auf vier wissenschaftlichen Disziplinen aufbaut. [10]

1. Der biomedizinischen Stressforschung, welche die komplexen körperlichen Antworten des Organismus auf psychosoziale Belastungen erforscht. Dazu gehört auch deren Bedeutung für die Gesundheit.
2. Der sozialepidemiologischen und (medizin-) soziologischen Stressforschung, welche sich mit der: ”(…) Qualität und Quantität von psychosozialen Belastungen und deren Auswirkung auf die Gesundheit (…)” [ebd., S.12] auseinandersetzt.
3. Der psychologischen Stressforschung, welche sich mit dem Zusammenhang zwischen kognitiver und emotionaler Verarbeitung von Belastung und den damit einhergehenden individuellen Prozessen der Bewertung und Bewältigung befasst. Bewertung und Bewältigung werden hier als zentrale Mediatoren zwischen psychosozialen Belastungen und Gesundheit gesehen.
4. Der salutogenetischen Perspektive nach Antonovsky, nach welcher soziale und persönliche (gesundheitliche) Schutzfaktoren betrachtet werden. Diese Schutzfaktoren hat jeder Einzelne zur Bewältigung von Belastung (in unterschiedlichem Maße) als Ressource.

Kaluza führt aus, dass bei einem aktuellen Stressgeschehen immer drei grundsätzliche Aspekte zu betrachten sind. Die äußerlichen Bedingungen und Situationen, welche als belastend empfunden werden (Stressoren); die Stressreaktionen, also die körperlichen und psychischen Antworten des Körpers auf auftretende Stressoren und die individuellen Motive und Einstellungen des Einzelnen. Auch hier wird wieder hervorgehoben, dass die Bewertung des einzelnen Individuums auf das Stressgeschehen ausschlaggebend für die eigentliche Stressreaktion ist, und ob es überhaupt zu einer Reaktion kommt. Diese persönliche Bewertung stellt Kaluza als Bindeglied zwischen der äußeren Belastungssituation und der Stressreaktion dar (persönliche Stressverstärker).

2.3 Fazit

Sowohl Lazarus als auch Kaluza heben die persönliche Bewertung eines Stressereignisses hervor. Dabei spielt es keine Rolle, wie das Ereignis entstanden ist und sich auf das Individuum auswirkt. Es muss demzufolge bei der (Stress-)Bewältigung jeder Einzelne seine eigene Strategie entwickeln. Weiter oben wurde ausgeführt, dass das gleiche Ereignis für eine Person als stressend und für eine zweite Person als nicht stressend erlebt werden kann.

Grundsätzlich sind verschiedenen Herangehensweisen zur Bewältigung von Stress möglich. Diese können u.a. das Verhindern des Auftretens solcher Situationen sein, die Neubewertung der Situation, kognitive Umbewertung des Ereignisses und Ausgleichen der Reaktion (z.B. durch Sport, mentales Training, soziale Unterstützung). Hierauf wird in Kapitel 4 näher eingegangen.

3 Die Logistikfirma “MeyerSchmidt” Diagnose

In der Logistikfirma “MeyerSchmidt” gibt es neben der Führungsebene drei Hauptgruppen von Mitarbeitern. Diese können unterteilt werden in Sachbearbeiter mit ausschließlicher Büroarbeit, Kommissionierer, welche die Waren der Bestellungen zusammenstellen und LKW- Fahrer.

3.1 Sachbearbeiter

Die Sachbearbeiter des Unternehmens arbeiten vorrangig im Sitzen. Es werden Bestellungen von Kunden entgegengenommen und weiterverarbeitet. Lieferscheine, Rechnungen und Retouren müssen ausgestellt werden. Des Weiteren planen die Sacharbeiter die Touren der Fahrer. Oftmals werden kurzfristige Bestellungen von Kunden per Telefon oder E-Mail aufgegeben, welche schnellstmöglich bearbeitet werden müssen. Die Tätigkeit der Büroangestellten ist eher eine Geistige.

3.2 Kommissionierer

Die Kommissionierer der Firma “MeyerSchmidt” sind dafür verantwortlich, die bestellten Waren zusammen zu packen und nach Kunden zu sortieren. Es handelt sich hierbei um ein gemischtes Sortiment mit sowohl großen und sperrigen, schweren, als auch kleinen und leichten Waren.

Die Kommissionierer arbeiten sowohl geistig, bei der Abarbeitung der Bestellliste und dem Sortieren der entsprechenden Ware, als auch körperlich, da oftmals Schweres und Unhandliches unter den Bestellungen ist.

Auch hier kommt es vorübergehend zu Zeitdruck, da kurzfristige Bestellungen, welche die Sachbearbeiter entgegengenommen haben, noch abgefertigt werden müssen.

Die Kommissionierer arbeiten in einem Schichtsystem, damit alle Bestellungen rechtzeitig bearbeitet und lieferbereit sind.

3.3 LKW- Fahrer

Die LKW- Fahren des Unternehmens arbeiten zum einen schwer körperlich, da die Fahrzeuge mit den auszuliefernden Waren be- und entladen werden müssen. Dazu verbringen die Fahrer viel Zeit im Sitzen in ihren Fahrzeugen. Die Konzentration muss im Verkehr oft hoch sein. Mit jedem Stau oder einer anderen Verzögerung geraten sie unter Zeitdruck.

3.4 Fazit

Es wurde festgestellt, dass in der Logistikfirma “MeyerSchmidt” verschiedene Stressbelastungen auftreten. Für die Sacharbeiter sind diese eher geistiger Natur. Die Kommissionierer und LKW- Fahrer sind sowohl geistig als auch stark körperlich belastet. Alle Mitarbeiter leiden u. a. an Nacken- und Schulterverspannungen und Rückenschmerzen. Diese können sowohl physisch als auch psychosomatisch sein.

Zusätzlich dazu kommt es immer wieder zu Differenzen unter den Kollegen und zeitweise mit der Führungsetage. Dies wirkt sich negativ auf die Gesamtstimmung aus und führt zu einem erhöhtem “Stresslevel”. Dadurch kommt es zu einem (stressbedingten) erhöhtem Krankenstand in der Firma. Durch das Ausfallen der Mitarbeiter, müssen die “Gesunden” die Mehrarbeit kompensieren und werden dementsprechend anfälliger für Stressoren.

Außerdem wurden bei verschiedenen Mitarbeitern schädliche Stressbewältigungsmethoden festgestellt. Dabei handelt es sich u.a. um die Einnahme schädlicher Mittel (Alkohol, Tabak, Drogen) und/oder um die Anwendung schädlicher psychologischer Methoden (Verleugnung, Unterdrückung, Rückzug) [2]. Diese Methoden können durchaus kurzfristig Erleichterung verschaffen. Langfristig werden die Probleme damit jedoch verschlimmert.

Um den Mitarbeitern eine umfassende Interventionsmöglichkeit zu geben und damit den Krankenstand zu verringern, hat das Management beschlossen ein “Konzept zum Stressmanagement” für alle Mitarbeiter entwickeln zu lassen. Damit soll verhindert werden, dass der Stress chronisch wird und im schlimmsten Fall in eine Depression oder einen Burnout führt.

4 Gruppenkonzept zum Stressmanagement

Seit Ende der neunziger Jahre, sind im deutschsprachigen Raum verschiedene wissenschaftlich evaluierte Stressbewältigungstrainings für Gruppen entwickelt worden. Diese variieren bezüglich des Zeitaufwandes, der Gruppengröße und der gesetzten Schwerpunkte.

Beispielhaft sollen an dieser Stelle die Rational- Emotive- Therapie von Schelp et.al. (1997) [14], Optimistisch den Stress meistern von Reschke, Schröder (2010) [13], Kaluzas Stressbewältigungs- Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung (2012) [10] oder das Züricher Ressourcenmodell von Storch und Krause (2017) [17] genannt werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Stressmanagement mithilfe des Gruppenkonzepts in Unternehmen. Ein Fallbeispiel
Hochschule
SRH Hochschule Riedlingen
Veranstaltung
Angewandte Prävention I Entspannung
Note
2,0
Autor
Jahr
2021
Seiten
25
Katalognummer
V1141229
ISBN (eBook)
9783346520241
ISBN (Buch)
9783346520258
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Stress, theoretischer und wissenschaftlicher Hintergrund, Stressmanagement, Gruppenkonzept
Arbeit zitieren
Jacqueline Sander (Autor:in), 2021, Stressmanagement mithilfe des Gruppenkonzepts in Unternehmen. Ein Fallbeispiel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1141229

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