Türkisch ist eine der Turksprachen, die zur ural- altaischen Sprachgruppe gehört und weist - allein von der Struktur her- im Vergleich zu Deutsch bzw. zu den anderen westeuropäischen Sprachen recht große Unterschiede auf.
Die Heimat der türkischen Sprache ist Zentralasien. Es gibt verschiedene Turksprachen wie Turkmenisch, Usbekisch, Kirgisisch, Jakutisch, Aserisch, Uigurisch, Tadschikisch, deren Verbreitung von Bosnien bis China reicht und die in weiteren Gebieten Zentralasiens sowie im iranischen Aserbaidschan, in Afghanistan und in chinesischen Grenzgebieten gesprochen werden.
Der vorliegende Text beschäftigt sich mit dem Türkisch, wie es in der Türkei seit der Gründung der Türkischen Republik 1923 als Staatssprache gesprochen wird. Um Verwechslungen zu vermeiden bezeichnete Johanson dieses Türkisch als Türkeitürkisch.
Wenn im folgenden Text von Türkisch die Rede ist, dann wird damit immer auf das Türkeitürkisch wie gerade beschrieben referiert.
Nach einer kurzen Einführung in die Türkische Sprache sollen vorweg einige grundsätzliche Bestimmungen zur Aspektdefinition gegeben werden, um so den Untersuchungsgegenstand innerhalb der Forschung einzuordnen. Eine Kernfrage der traditionellen Analyse des Tempus-Aspekt-Systems ist zum einen die Frage wie viele Tempusformen im Türkeitürkischen existieren und wie sie formal realisiert werden; zum anderen die Frage, wie sich die Bedeutung der Tempuskategorien im Türkischen adäquat beschreiben lässt. Um die Besonderheiten des Türkischen herauszuarbeiten.
Zunächst wird das Verbsystems des Türkischen in einer modernen Beschreibung vorgestellt. Wobei versucht wird, eine Zuordnung der dort beschriebenen Verwendungsweisen der einzelnen Verbformen zu den Comrieschen Tempus- und Aspektunterscheidungen vorzunehmen. Abschließend sollen innerhalb eines Textes finite Verbformen hinsichtlich ihrer Form, Tempus und Aspekt bestimmt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Überblick über das Verbsystem des Türkischen
- 2.1 Der Verbalaspekt in der Türkischen Sprache
- 2.2 Definition Aspekt
- 2.3 Tempuskategorien
- 2.4 Tempusbildungen
- 3. Problemstellung und Forschungsstand
- 3.1 Zeit
- 3.2 Perspektive
- 3.3 Orientierungspunkte
- 3.4 Interne und externe Darstellungsmodi
- 3.5 Reihenfolge
- 4. Zusammenfassung
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Verbalsystem des Türkischen, insbesondere den Aspekt. Ziel ist es, die Tempus- und Aspektkategorien des Türkeitürkischen zu beschreiben und deren Besonderheiten im Vergleich zu anderen Sprachen herauszuarbeiten. Die Analyse konzentriert sich auf die formale Realisierung der Tempusformen und die adäquate Beschreibung ihrer Bedeutung.
- Beschreibung des türkischen Verbsystems
- Analyse der Tempus- und Aspektkategorien
- Vergleich mit anderen Sprachsystemen
- Untersuchung der Vokalharmonie und Agglutination im Türkischen
- Einordnung der Aspektdefinition innerhalb der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Türkischen als Sprache ein und hebt die strukturellen Unterschiede zu westeuropäischen Sprachen hervor. Sie beschreibt den Fokus auf das Türkeitürkisch und skizziert die Forschungsfragen: die Anzahl der Tempusformen, ihre formale Realisierung und die adäquate Beschreibung ihrer Bedeutung. Der Text kündigt eine moderne Beschreibung des türkischen Verbsystems und die Zuordnung der Verwendungsweisen zu den Comrieschen Tempus- und Aspektunterscheidungen an.
2. Überblick über das Verbsystem des Türkischen: Dieses Kapitel beginnt mit einer Erläuterung der Vokalharmonie, eines phonologischen Merkmals, das die Tempusallomorphe beeinflusst. Es wird die Unterscheidung zwischen hellen und dunklen Vokalen erläutert und das Gesetz der Vollharmonie beschrieben, welches besagt, dass ein Wort nur helle oder nur dunkle Vokale enthalten darf. Der zweite wichtige Punkt ist die Agglutination als charakteristisches Merkmal des Türkischen, bei dem grammatische Funktionen durch Suffixe ausgedrückt werden. Es werden Beispiele für Wortbildung und grammatische Funktionen durch Suffixe gezeigt, sowie die komplexen Morphemketten bei Verben erläutert, die Tempus, Modus, Aspekt, Modalität, Negation und Subjekt repräsentieren. Die Ausführungen werden mit den Arbeiten von Malkoç und Johanson verglichen und in Einklang gebracht.
Schlüsselwörter
Türkeitürkisch, Verbalaspekt, Tempus, Tempusformen, Vokalharmonie, Agglutination, Verbsystem, Morphem, Suffix, Comrie, Malkoç, Johanson.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit über das türkische Verbalsystem
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Verbalsystem des Türkischen, insbesondere den Aspekt. Sie beschreibt die Tempus- und Aspektkategorien des Türkeitürkischen und deren Besonderheiten im Vergleich zu anderen Sprachen. Der Fokus liegt auf der formalen Realisierung der Tempusformen und der adäquaten Beschreibung ihrer Bedeutung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Beschreibung des türkischen Verbsystems, Analyse der Tempus- und Aspektkategorien, Vergleich mit anderen Sprachsystemen, Untersuchung der Vokalharmonie und Agglutination im Türkischen und Einordnung der Aspektdefinition innerhalb der Forschung. Die Arbeit betrachtet auch die phonologischen Merkmale wie Vokalharmonie und Agglutination und deren Einfluss auf die Tempusformen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Überblick über das Verbsystem des Türkischen (inkl. Verbalaspekt, Tempuskategorien und Tempusbildungen), Problemstellung und Forschungsstand (inkl. Zeit, Perspektive, Orientierungspunkte, interne und externe Darstellungsmodi, Reihenfolge), Zusammenfassung und Literaturverzeichnis.
Wie wird der Aspekt im Türkischen behandelt?
Die Arbeit analysiert die Tempus- und Aspektkategorien des Türkischen detailliert. Sie beschreibt die formale Realisierung der Tempusformen und deren Bedeutung. Die Aspektdefinition wird im Kontext der bestehenden Forschung eingeordnet.
Welche Rolle spielen Vokalharmonie und Agglutination?
Vokalharmonie und Agglutination werden als charakteristische Merkmale des Türkischen beschrieben und deren Einfluss auf die Bildung der Tempusformen erläutert. Die Arbeit erklärt die Unterscheidung zwischen hellen und dunklen Vokalen und das Gesetz der Vollharmonie. Die Agglutination wird als System dargestellt, bei dem grammatische Funktionen durch Suffixe ausgedrückt werden.
Welche Autoren werden zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Arbeiten von Malkoç und Johanson und vergleicht die eigenen Ausführungen mit deren Ergebnissen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Türkeitürkisch, Verbalaspekt, Tempus, Tempusformen, Vokalharmonie, Agglutination, Verbsystem, Morphem, Suffix, Comrie, Malkoç, Johanson.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist eine moderne Beschreibung des türkischen Verbsystems und die Zuordnung der Verwendungsweisen zu den Comrieschen Tempus- und Aspektunterscheidungen.
Worum geht es in der Einleitung?
Die Einleitung führt in die Thematik des Türkischen als Sprache ein, hebt strukturelle Unterschiede zu westeuropäischen Sprachen hervor und skizziert die Forschungsfragen: Anzahl der Tempusformen, ihre formale Realisierung und die adäquate Beschreibung ihrer Bedeutung.
Worum geht es im Kapitel "Überblick über das Verbsystem des Türkischen"?
Dieses Kapitel erläutert Vokalharmonie und Agglutination als charakteristische Merkmale des Türkischen und zeigt deren Einfluss auf die Tempusbildung. Es werden Beispiele für Wortbildung und grammatische Funktionen durch Suffixe gezeigt, sowie die komplexen Morphemketten bei Verben erläutert.
- Citation du texte
- Aydin Günbeyi (Auteur), 2008, Aspekt im Türkischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114124