Im Zeitalter der Globalisierung und einer zunehmenden Produktdiversifikation ist es gerade für weltweit operierende und entsprechend diversifizierte Unternehmen notwendig, eine Aufschlüsselung der bereit gestellten Informationen über das eigene Unternehmen vorzunehmen. Hauptaufgabe der Rechnungslegung ist es, entscheidungsnützliche Informationen für externe Jahresabschlussadressaten (decision usefulness) bereitzustellen. Im Focus der primären Jahresabschlussadressaten, externer Investoren und Analysten, stehen dabei beschreibende und quantitative Informationen über unternehmerische Engagements auf den jeweiligen regionalen Märkten und in den verschiedenen Branchen, in denen die Unternehmen operieren. Diese zur optimalen Beurteilung der zukünftigen Entwicklung benötigten Detailinformationen werden im Jahres- oder Konzernabschluss durch die Informationsaggregation nur unzureichend wiedergegeben, was wiederum zu Informationsasymmetrien und Fehlentscheidungen auf der Kapitalgeberseite führen kann. Die Segmentberichterstattung versucht daher, diese Informationsdefizite durch die Disaggregation relevanter Unternehmensdaten in einzelne Segmente zu beheben. Sie besitzt somit als das "Kernelement der kapitalmarktorientierten Unternehmensberichterstattung" im Rahmen der Bereitstellung entscheidungsrelevanter Informationen für externe Adressaten eine besondere Bedeutung.[...]
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 1.1 Motivation
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2 Allgemeine Grundlagen zur Segmentberichterstattung
- 2.1 Ziele und Adressaten der Segmentberichterstattung
- 2.2 Definition und Grundsätze der Segmentberichterstattung
- 2.2.1 Definition der Segmentberichterstattung
- 2.2.2 Diversifikation als Ursache der Segmentierung
- 2.2.3 Grundlegende Konzeptionen der Segmentrechnungslegung
- 2.3 Grundlegende Konzeptionen zur Segmentabgrenzung
- 2.3.1 Risk and Reward Approach
- 2.3.2 Management Approach
- 2.4 Rechtliche und institutionelle Grundlagen
- 2.4.1 Anwendungsbereich der Standards zur Segmentberichterstattung
- 2.4.2 Rechtliche Grundlagen zur Segmentberichterstattung nach HGB
- 2.4.3 Institutionelle Grundlagen international geregelter Segmentpublizität
- 2.5 Historische Entwicklung der Segmentberichterstattung
- 3 Regelung der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 „Operating Segments“
- 3.1 Anwendungsbereich und Segmentdefinition nach IFRS 8
- 3.1.1 Grundprinzip
- 3.1.2 Anwendungsbereich
- 3.1.3 Kriterien zur Segmentdefinition und Segmentidentifikation
- 3.1.4 Segmentidentifikation bei Matrixorganisation und andere Sonderfälle
- 3.2 Segmentabgrenzung und Berichtspflichtige Segmente
- 3.2.1 Aggregationskriterien zur Segmentabgrenzung
- 3.2.2 Wesentlichkeitskriterien zur Segmentabgrenzung
- 3.3 Segmentinformationen und Segmentinformationsmessung
- 3.3.1 Ausweis allgemeiner qualitativer Segmentinformationen
- 3.3.2 Ausweis der Segmenterfolgsgrößen
- 3.3.3 Ausweis des Segmentvermögens und der Segmentschulden
- 3.3.4 Ausweis zugrunde gelegter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
- 3.3.5 Angabe von Überleitungsrechnungen
- 3.4 Unternehmensbezogene Zusatzangaben
- 3.4.1 Zusatzangaben zu Produkten und Dienstleistungen
- 3.4.2 Zusatzangaben zu geographischen Regionen
- 3.4.3 Zusatzangaben zu dominanten Kunden
- 3.5 Vergleich der Regelungen des IFRS 8 mit IAS 14, SFAS 131 und DRS 3
- 3.5.1 Wesentliche Änderungen zu IAS 14 (revised)
- 3.5.2 Vergleich mit DRS 3
- 3.5.3 Verbleibende Unterschiede zu SFAS 131
- 3.6 Gründe des IASB für die Einführung des IFRS 8
- 4 Ökonomische Analyse der Segmentabgrenzung
- 4.1 Qualitative Anforderungen an eine kapitalmarktorientierte Berichterstattung
- 4.1.1 Entscheidungsnützlichkeit als übergeordneter Qualitätsmaßstab
- 4.1.2 Grundsatz der Entscheidungsrelevanz
- 4.1.3 Grundsatz der Verlässlichkeit
- 4.1.4 Grundsatz der zeitlichen und sachlichen Vergleichbarkeit
- 4.1.5 Effizienz bereitgestellter Informationen
- 4.2 Ökonomische Analyse der Segmentierungsansätze
- 4.2.1 Verlässlichkeit der Segmentabgrenzungskonzeptionen
- 4.2.2 Direkte Kosten der Segmentinformationsbereitstellung
- 4.2.3 Entscheidungsrelevanz und indirekte Kosten
- 4.2.4 Zwischenbetriebliche und zeitliche Vergleichbarkeit
- 4.2.5 Zusammenhang zwischen Vergleichbarkeit und Entscheidungsrelevanz
- 4.2.6 Weitere Kriterien zur Abwägung der Segmentierungsansätze
- 4.2.7 Kritische Würdigung der Ansätze
- 4.3 Allgemeine ökonomische Motive zur Segmentberichterstattung bei Wettbewerb
- 4.3.1 Einfaches Modell zum Publizitätsverhalten bei bestehender Konkurrenz
- 4.3.2 Rationale Erwartungen der Marktteilnehmer und „Unraveling-Prinzip“
- 4.3.3 Zielkonflikt bei bestehender Konkurrenz und Kapitalmarktinteraktion
- 4.3.4 Zielkonflikt zwischen Ausweis und Nichtausweis der Segmentberichterstattung
- 4.3.5 Implikationen für die Analyse der Segmentierungsansätze
- 5 Externe Unternehmensanalyse unter Einbeziehung von Segment Informationen
- 5.1 Überblick über die Unternehmensanalyse
- 5.2 Überblick über die operative Segmentanalyse
- 5.2.1 Finanzwirtschaftliche Segmentanalyse
- 5.2.2 Erfolgswirtschaftliche Segmentanalyse
- 5.3 Auswirkungen des IFRS 8 auf die operative Segmentanalyse
- 6 Empirische Befunde zu den Ansätzen der Segmentabgrenzung
- 6.1 Empirische Befunde zur Wirkung des Management Approach auf Relevanz und Verlässlichkeit
- 6.1.1 Wirkung der Segmentberichterstattung
- 6.1.2 Wirkung des Management Approach auf die Verlässlichkeit
- 6.2 Befunde zur Wirkung des Management Approach auf die Segmentpublizität
- 6.2.1 Untersuchungsdesign
- 6.2.2 Untersuchungsergebnisse
- 6.2.3 Andere Untersuchungen zur Wirkung des Management Approach
- 6.3 Empirische Befunde zur standardübergreifenden Qualität der Segmentpublizität
- 6.3.1 Untersuchungsdesign
- 6.3.2 Untersuchungsergebnisse
- 6.3.3 Ergebnisse anderer Untersuchungen zur Segment publizität
- 6.4 Zusammenfassende Gegenüberstellung und Würdigung der Befunde
- 7 Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die ökonomische Analyse der Segmentberichterstattung nach IFRS 8. Die Arbeit zielt darauf ab, die Relevanz und Verlässlichkeit der Segmentberichterstattung im Kontext des Kapitalmarktes zu beurteilen und die Auswirkungen des IFRS 8 auf die externe Unternehmensanalyse zu analysieren.- Analyse der Relevanz und Verlässlichkeit der Segmentberichterstattung
- Bewertung der ökonomischen Motive für die Segmentberichterstattung
- Untersuchung der Auswirkungen des IFRS 8 auf die externe Unternehmensanalyse
- Empirische Analyse der Wirkung des Management Approach auf die Segmentpublizität
- Standardübergreifende Bewertung der Qualität der Segmentberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel dieser Arbeit führt in die Thematik der Segmentberichterstattung ein und legt die Motivation und Zielsetzung der Arbeit dar. Das zweite Kapitel stellt die allgemeinen Grundlagen zur Segmentberichterstattung vor, einschließlich der Definition, Ziele und Adressaten sowie der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen. Es befasst sich auch mit den grundlegenden Konzeptionen zur Segmentabgrenzung und der historischen Entwicklung der Segmentberichterstattung.
Das dritte Kapitel behandelt die Regelung der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 "Operating Segments". Es erläutert den Anwendungsbereich, die Segmentdefinition, die Segmentidentifikation und die Segmentabgrenzung. Zudem werden die Ausweispflichten für Segmentinformationen und die Unterschiede zu anderen Rechnungslegungsstandards wie IAS 14, SFAS 131 und DRS 3 beleuchtet.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der ökonomischen Analyse der Segmentabgrenzung. Es untersucht die qualitativen Anforderungen an eine kapitalmarktorientierte Berichterstattung und analysiert die ökonomischen Motive für die Segmentberichterstattung bei Wettbewerb.
Das fünfte Kapitel widmet sich der externen Unternehmensanalyse unter Einbeziehung von Segmentinformationen. Es bietet einen Überblick über die Unternehmensanalyse und die operative Segmentanalyse sowie die Auswirkungen des IFRS 8 auf diese Bereiche.
Das sechste Kapitel präsentiert empirische Befunde zu den Ansätzen der Segmentabgrenzung. Es analysiert die Wirkung des Management Approach auf die Relevanz und Verlässlichkeit der Segmentberichterstattung und untersucht die Auswirkungen des Management Approach auf die Segmentpublizität. Darüber hinaus werden empirische Befunde zur standardübergreifenden Qualität der Segmentpublizität vorgestellt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Segmentberichterstattung, IFRS 8, Operating Segments, Segmentabgrenzung, Management Approach, Entscheidungsnützlichkeit, Verlässlichkeit, Kapitalmarkt, externe Unternehmensanalyse, Segmentanalyse, empirische Befunde, Segmentpublizität.- Quote paper
- Ralph Johann (Author), 2007, Eine ökonomische Analyse der Segmentberichterstattung nach IFRS 8, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114290