So sehr sich unser Zeitalter und unsere Lebensumstände unter der Macht von Kommunikation und dem Einfluss der Medien vollziehen, war auch das Leben im Mittelalter zu einem mindestens ebenso wesentlichen Teil wie das heutige Leben von Kommunikationsmedien bestimmt. Selbstverständlich waren die mittelalterlichen Medien völlig andere, als die uns heute Bekannten. Ihre Existenz jedoch lässt sich nicht bestreiten. Spätestens mit den Arbeiten Marshall McLuhans ist die Geschichte der Kommunikationsmedien ein möglicher Ansatzpunkt für historisch- soziologische Beschreibungen geworden.
Die folgende Arbeit befasst sich mit diesen bereits im Mittelalter existierenden Medien. Das Herausstellen des Themas MEDIEN IM MITTELALTER, setzt eine vorausgehende Definition des Medienbegriffs und dessen Begriffsgeschichte voraus. Ferner wird es notwendig sein, das Mittelalter historisch in eine medien- relevante Epoche einzugrenzen. Die vorliegende Arbeit beansprucht allerdings in keiner Weise eine Epochendarstellung zu liefern, die das gesamte Mittelalter untersuchen würde. Ohne die Problematik der Epocheneingrenzung zu erwähnen, betrachten wir das Mittelalter in der groben Zeitspanne von 800 bis 1400. Innerhalb dieser medien- bezogenen Epochenuntersuchung soll das Augenmerk jedoch nicht nur auf dem Medium Schrift liegen. Auch wenn die Medien Schrift und Text im Mittelpunkt gesellschaftlicher Kommunikation der mittelalterlichen Lebenswelt standen, soll im Rahmen dieser Arbeit auch auf die bisher vielleicht weniger untersuchten Medien des Mittelalters eingegangen werden. Die Beschäftigung mit den Medien des Mittelalters setzt zudem voraus, dass die Medien Text und Schrift unter Berücksichtigung der mittelalterlichen Oralität betrachtet werden.
Vor dem Hintergrund des Medienbegriffs im Allgemeinen wie auch im mittelalterlichen Sinne, will die Arbeit vor allem der Frage nach der Art und Weise der Kommunikation nachgehen. In Anlehnung an das von Niklas Luhmann geprägte dreiteilige Kommunikationsmodell von Information, Mitteilung und Verstehen soll das Kommunikationsspektrum des Mittelalters aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Medienbegriff im Wandel seiner Zeit
- Die Etymologie des Terminus Medium
- Der Mittelalterliche Medienbegriff
- Der Medienbegriff heute- im Mittelpunkt der Medientheorien
- Medienkörper Mensch- Mittel zur Verständigung
- Medium Schrift
- Medium Sprache
- Medien im Mittelalter- ein Blick auf die Medien der Burg und des Landes
- Menschmedium im Mittelalter- das Medium der Burg
- Der Sänger
- Der Hofnarr
- Das Blatt
- Die Medien des ländlichen Raumes
- Der Buchdruck Gutenbergs- Aufbruch in eine neue Medien- Galaxis
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Kommunikationsmedien des Mittelalters und untersucht deren Bedeutung in der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie analysiert die Entwicklung des Medienbegriffs von seinen Anfängen bis zur Gegenwart und beleuchtet die Rolle von Schrift und Sprache als zentrale Medien der Kommunikation im Mittelalter. Darüber hinaus werden auch andere, weniger bekannte Medienformen des Mittelalters, wie z.B. die Rolle des Sängers oder des Hofnarren, betrachtet.
- Entwicklung des Medienbegriffs
- Kommunikationsmedien im Mittelalter
- Rolle von Schrift und Sprache
- Oralität und Schriftlichkeit
- Medien der Burg und des Landes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz von Kommunikationsmedien im Mittelalter heraus. Sie erläutert die Notwendigkeit einer Definition des Medienbegriffs und dessen Begriffsgeschichte sowie die Epoche des Mittelalters, die im Fokus der Arbeit steht.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Wandel des Medienbegriffs im Laufe der Zeit. Es werden die Etymologie des Terminus "Medium" sowie die verschiedenen Definitionen des Medienbegriffs in der Geschichte betrachtet.
Das dritte Kapitel widmet sich den Medienkörpern Mensch und beleuchtet die Rolle von Schrift und Sprache als Mittel zur Verständigung.
Das vierte Kapitel untersucht die Medien der Burg und des Landes im Mittelalter. Es werden verschiedene Medienformen wie der Sänger, der Hofnarr und das Blatt analysiert.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Medien des ländlichen Raumes im Mittelalter.
Das sechste Kapitel behandelt den Buchdruck Gutenbergs und dessen Bedeutung für die Entwicklung der Medienlandschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Medienbegriff, die Kommunikation im Mittelalter, Schrift, Sprache, Oralität, Medien der Burg, Medien des Landes, Buchdruck, Gutenberg, Medientheorien.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Isabel Gotovac (Author), 2004, Medien im Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114338