Myanmar und Menschenrechte - ist das eigentlich nicht ein Paradoxon? Das südostasiatische Land ist seit über 40 Jahren im Griff einer Militärjunta, die nicht nur ein zentrales Machtmonopol über alle wichtigen politischen Institutionen besitzt, sondern jahrzehntelang versuchte, die Bevölkerung komplett von der Außenwelt abzuschotten. International bekannt wurde das Regime mit der blutigen Niederschlagung der Studentenaufstände von 1988 und dem repressiven Vorgehen gegenüber der Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Daw Aung San Suu Kyi. Zwar ist seit den Unruhen eine allmähliche Demokratisierung zu beobachten, doch bei der Anerkennung von Menschenrechten steht Myanmar - auch angesichts seiner ethnischen Heterogenität - einer besonders großen Herausforderung gegenüber. Nicht nur nahmen ethnische Minoritäten lange Zeit die Spitzenpositionen in der Wirtschaft und der Verwaltung ein. Zeitweise befand sich zudem fast jede autochthone Minderheitsethnie mit einer bewaffneten Armee im Aufstand. Obwohl seit Mitte der 1990er Jahre ein Großteil der Rebellengruppen befriedet ist, stellt sich die Frage, ob damit tatsächlich die Menschenrechtsverletzungen ein Ende gefunden haben. Aus diesem Grund möchte ich mich in meiner Arbeit - unter Berücksichtigung des geschichtlichen und politischen Kontextes - besonders auf die Menschenrechtssituation der ethnischen Minderheiten konzentrieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel, Methode und Aufbau der Arbeit
- Die UN-Menschenrechtsdeklaration
- Ethnizität in Burma/Myanmar
- Die Wurzeln des Konflikts
- Die koloniale Ordnungsstruktur
- Der Weg zur Unabhängigkeit
- Das Panglong-Abkommen und die Verfassung von 1947
- Zusammenfassung
- Burma unter Ne Win (1962-1988)
- Die Hintergründe des Putsches
- Zentrale Kontrolle in einem sozialistischen Einparteienstaat
- Die Verfassung von 1974
- Xenophobie und Isolationismus
- Die Wirtschaft
- Die Aufstände von 1988
- Zusammenfassung
- Die Minderheitenproblematik unter Ne Win
- Vom politischen zum militärischen Konflikt
- Die Zusammenarbeit von ethnischen Minderheiten und dem
- Zusammenfassung
- Burma/Myanmar unter dem SLORC/SPDC (1988-)
- Der SLORC (1988-1990)
- Die Wahlen von 1990 und ihre Folgen
- Der Nationalkonvent
- Die Unterdrückung Aung San Suu Kyis und der Oppositionsbewegung
- Die Absetzung Khin Nyunts
- Die Wirtschaft
- Zusammenfassung
- Die Minderheitenproblematik unter dem SLORC/SPDC
- Die 1990er Jahre: Die Beilegung des Konfliktes?
- Die Waffenstillstandsabkommen und die Spaltung der Rebellen
- Die Chancen einer politischen Lösung im Nationalkonvent
- Das verbleibende Konfliktpotential
- Die Angst vor den ethnischen Minderheiten, der legalen Opposition und dem westlichen Ausland
- Die Immigration der chinesischen Minderheit
- Zusammenfassung
- Ethnische Minderheiten und Menschenrechte
- Politische Rechte in Myanmar
- Die allgemeine Menschenrechtslage
- Politische Partizipation und Repräsentation
- Presse- und Informationsfreiheit
- Rechte vor Gericht und in Gefängnissen
- "Spezifische” Menschenrechtsverletzungen an den Burmanen
- Die burmanische Opposition
- Der Einsatz von Kindersoldaten
- "Spezifische" Menschenrechtsverletzungen an ethnischen Minderheiten
- Religionsfreiheit
- Zwangsumsiedlung und Vertreibung
- Zwangsarbeit
- Vergewaltigung
- Zusammenfassung
- Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in Myanmar
- Die Drogen- und AIDS-Problematik
- Die Armut und die Zerstörung des Ökosystems
- Die medizinische Versorgung
- Das Bildungswesen
- Der Bildungsstand
- Die Hochschulbildung
- Zusammenfassung
- Schlussbemerkung
- Bibliographie
- Liste der verwendeten Abkürzungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Menschenrechtslage in Burma/Myanmar seit der Ne Win Ära unter besonderer Berücksichtigung ethnischer Minderheiten. Die Arbeit analysiert die historischen Wurzeln des Konflikts, die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes sowie die Auswirkungen auf die Menschenrechte der Bevölkerung, insbesondere der ethnischen Minderheiten.
- Die historische Entwicklung des Konflikts zwischen der Militärregierung und den ethnischen Minderheiten
- Die Menschenrechtsverletzungen unter der Militärregierung, insbesondere gegenüber ethnischen Minderheiten
- Die Auswirkungen der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung auf die Menschenrechte
- Die Rolle der internationalen Gemeinschaft bei der Verbesserung der Menschenrechtslage in Burma/Myanmar
- Die Perspektiven für die Zukunft der Menschenrechte in Burma/Myanmar
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung, die Methode und den Aufbau der Arbeit vor. Sie erläutert die Bedeutung der UN-Menschenrechtsdeklaration im Kontext der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Ethnizität in Burma/Myanmar und beleuchtet die verschiedenen ethnischen Gruppen und ihre kulturelle Bedeutung. Das dritte Kapitel untersucht die historischen Wurzeln des Konflikts, beginnend mit der kolonialen Ordnungsstruktur, dem Weg zur Unabhängigkeit, dem Panglong-Abkommen und der Verfassung von 1947. Das vierte Kapitel analysiert die Zeit Burmas unter Ne Win (1962-1988), einschließlich der Hintergründe des Putsches, der zentralen Kontrolle in einem sozialistischen Einparteienstaat, der Verfassung von 1974, der Xenophobie und des Isolationismus, der wirtschaftlichen Entwicklung, der Aufstände von 1988 und einer Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Minderheitenproblematik unter Ne Win, wobei der Fokus auf dem Übergang vom politischen zum militärischen Konflikt, der Zusammenarbeit von ethnischen Minderheiten und dem Militär sowie einer Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen liegt. Das sechste Kapitel analysiert die Situation in Burma/Myanmar unter dem SLORC/SPDC (1988-), einschließlich der Ereignisse im Zusammenhang mit dem SLORC (1988-1990), den Wahlen von 1990 und ihren Folgen, dem Nationalkonvent, der Unterdrückung Aung San Suu Kyis und der Oppositionsbewegung, der Absetzung Khin Nyunts, der wirtschaftlichen Entwicklung und einer Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse. Das siebte Kapitel befasst sich mit der Minderheitenproblematik unter dem SLORC/SPDC, wobei der Fokus auf den Waffenstillstandsabkommen und der Spaltung der Rebellen, den Chancen einer politischen Lösung im Nationalkonvent, dem verbleibenden Konfliktpotential, der Angst vor den ethnischen Minderheiten, der legalen Opposition und dem westlichen Ausland, der Immigration der chinesischen Minderheit sowie einer Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen liegt. Das achte Kapitel untersucht die Situation der ethnischen Minderheiten und ihre Menschenrechte. Das neunte Kapitel analysiert die politischen Rechte in Myanmar, einschließlich der allgemeinen Menschenrechtslage, der politischen Partizipation und Repräsentation, der Presse- und Informationsfreiheit, der Rechte vor Gericht und in Gefängnissen, der "spezifischen” Menschenrechtsverletzungen an den Burmanen, der burmanischen Opposition, dem Einsatz von Kindersoldaten, der "spezifischen" Menschenrechtsverletzungen an ethnischen Minderheiten, der Religionsfreiheit, der Zwangsumsiedlung und Vertreibung, der Zwangsarbeit, der Vergewaltigung sowie einer Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen. Das zehnte Kapitel befasst sich mit den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten in Myanmar, einschließlich der Drogen- und AIDS-Problematik, der Armut und der Zerstörung des Ökosystems, der medizinischen Versorgung, des Bildungswesens, des Bildungsstands, der Hochschulbildung sowie einer Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen. Die Schlussbemerkung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Menschenrechtslage in Burma/Myanmar.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Menschenrechte in Burma/Myanmar, die ethnischen Minderheiten, die Militärregierung, die politische und wirtschaftliche Entwicklung, die historische Entwicklung des Konflikts, die Menschenrechtsverletzungen, die Rolle der internationalen Gemeinschaft und die Perspektiven für die Zukunft der Menschenrechte.
- Arbeit zitieren
- Diplomkulturwirtin Bettina Blenk (Autor:in), 2006, Menschenenrechte in Burma/Myanmar seit der Ne Win-Ära unter besonderer Berücksichtigung ethnischer Minderheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114346