Die folgende Thesis widmet sich der Frage, inwiefern in Hinblick auf die Attraktivität, die der Rechtsextremismus auf Jugendliche ausübt, Tendenzen in den vergangen zwei Dekaden zu indizieren sind.
Die Gründe für einen Radikalisierungsprozess bei jungen Menschen sind vielfältig. So können nach bisherigen Untersuchungen beispielsweise die Familiensituationen und die sozialen Umstände entscheidend sein. Werden die Biografien von rechtsextremistischen Gewalttätern in den Blick genommen, zeigt sich, dass diese oftmals aus schwierigen Familienverhältnissen (nicht selten mit Gewalterfahrungen) stammen und eher aus „sozial-schwächeren“ Verhältnissen kommen. Im Gegensatz zu anderen Jugendlichen haben sie nur eine geringe emotionale Beachtung von ihren Eltern (insbesondere von den Vätern) erfahren. Zudem sind Akteure der rechtsextremen Szene oftmals nicht in vollständigen Familien groß geworden – sie lebten also mit nur einem Eltern- oder einem Stiefelternteil zusammen. Häufig sind die rechten Ansichtsweisen außerdem bereits in der Familie vorhanden und werden an die jüngeren Generationen weitergegeben.
So gibt es Fälle, bei denen Familienmitglieder (oftmals Großeltern) den jungen Menschen ein positives Bild der NS-Zeit übermitteln. Studien zeigen außerdem, dass Eltern und ihre Kinder ähnliche Ansichten gegenüber ausländischen Mitmenschen haben – was verdeutlicht, dass diese Einstellungen innerhalb der Familie weitergegeben werden. Des Weiteren spielen im Radikalisierungsprozess Jugendlicher auch der Umgang mit Auseinandersetzungen und Verschiedenheiten innerhalb der Familie eine große Rolle. Begünstig wird dieser, wenn junge Menschen eine deutliche Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdgruppen vorgelebt bekommen oder bei Konflikten erleben, dass es völlig normal ist, wenn der Stärkere dem Schwächeren überlegen ist und dabei Gewalt eingesetzt wird. Der Beitritt zur rechtsextremen Szene zieht sich meistens über einen längeren Zeitraum und hat, wie zuvor beschrieben, oftmals den Ursprung in schwierigen Erfahrungen der Kindheit oder gewaltbefürwortenden Vorbildern. Dabei muss es sich nicht zwingend um einen politischen Kontext handeln.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau der Thesis
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Definitionen und Begriffsabgrenzung
- 2.1.1 Definition Rechtsextremismus
- 2.1.2 Gegenwärtiger Stand/Verbreitung in Deutschland
- 2.2 Erklärungsansätze für rechtsextreme Orientierungen
- 2.2.1 Psychologische Ansätze
- 2.2.2 Soziologische Ansätze
- 2.2.3 Vergleich beider Ansätze
- 2.3 Lebensphase Jugend
- 2.3.1 Definition und Charakterisierung
- 2.3.2 Abgrenzung der Lebensphase Jugend
- 2.3.2.1 Pädagogische/psychologische Perspektive
- 2.3.2.2 Soziologische Perspektive
- 3 Jugendliche Rechtsextreme in Deutschland
- 3.1 Bekämpfung des Rechtsextremismus durch die Soziale Arbeit
- 3.1.1 Interkulturelles Lernen und interkulturelle Begegnungen
- 3.1.2 Politische Bildung
- 3.1.3 Vermittlung von Moral und Menschenrechte auf pädagogischer Ebene
- 3.1.4 Historisch-politische Bildung
- 3.2 Förderprogramme und Finanzierung
- 3.2.1 Aussteigerprogramme
- 3.3 Ursachen für die Hinwendung zum Rechtsextremismus
- 3.3.1 Perspektivlosigkeiten
- 3.3.2 Argumente ausländerfeindlicher Haltungen
- 3.3.3 Gewalt
- 3.3.4 Sozialisationsinstanz Familie und Gesellschaft
- 3.3.5 Protestverhalten und Rebellion
- 3.3.6 Gruppendynamik
- 4 Empirische Untersuchung
- 4.1 Literaturreview
- 4.2 Methodisches Vorgehen
- 4.2.1 Recherche und Auswahl der Quellen
- 4.2.2 Vorgehensweise bei der Systematisierung
- 4.3 Methodische Limitation
- 5 Auswertung und Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse
- 5.1 Auswertung und Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse
- 5.2 Handlungsstrategien
- 5.2.1 Organisatorische Rahmenbedingungen
- 5.2.2 Rolle der Sozialen Arbeit
- 5.3 Faktoren der Attraktivität des Rechtsextremismus gegenüber Jugendlichen in den vergangenen zwei Dekaden
- 5.3.1 Rechtsextremismus seit dem Jahr 2001
- 5.3.2 Entwicklungen und Tendenzen
- 5.3.3 Gegenwärtiger Stand
- 5.4 Forschungsstand
- 6 Diskussion der Ergebnisse
- 7 Fazit
- 8 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Attraktivität von Rechtsextremismus für junge Menschen anhand empirischer Studien der letzten 20 Jahre. Ziel ist es, die Ursachen und Faktoren zu identifizieren, die zur Hinwendung zum Rechtsextremismus beitragen, und Handlungsstrategien für die Soziale Arbeit abzuleiten.
- Definition und Verbreitung von Rechtsextremismus in Deutschland
- Psychologische und soziologische Erklärungsansätze für rechtsextreme Orientierungen
- Analyse der Rolle von Familie, Gesellschaft und Gruppendynamik
- Bewertung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen der Sozialen Arbeit
- Faktoren der Attraktivität von Rechtsextremismus für Jugendliche
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Komplexität des Rechtsextremismus und die Notwendigkeit mehrdimensionaler Strategien zu seiner Bekämpfung. Sie benennt die zeitlichen und finanziellen Grenzen präventiver Maßnahmen und skizziert verschiedene Ebenen (ökonomisch/sozial, Polizei/Justiz, Kommune, Alltag, Pädagogik/politische Bildung), auf denen Rechtsextremismus bekämpft werden kann. Die Einleitung führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ein und zeigt die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung des Problems auf.
2 Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel liefert Definitionen von Rechtsextremismus und Jugend, beleuchtet dessen aktuelle Verbreitung und diskutiert psychologische und soziologische Erklärungsansätze für rechtsextreme Orientierungen. Der Vergleich beider Ansätze hebt deren jeweilige Stärken und Schwächen hervor und legt den Grundstein für das Verständnis der komplexen Motive, die zur Radikalisierung beitragen. Es wird die Jugendphase als eine besonders vulnerable Lebensphase definiert und ihre spezifischen Herausforderungen für die Präventionsarbeit hervorgehoben.
3 Jugendliche Rechtsextreme in Deutschland: Dieses Kapitel fokussiert auf die Bekämpfung von Rechtsextremismus durch die Soziale Arbeit. Es werden verschiedene Strategien wie interkulturelles Lernen, politische Bildung, Vermittlung von Moral und Menschenrechten sowie historisch-politische Bildung vorgestellt. Zusätzlich werden Förderprogramme, Aussteigerprogramme und die Ursachen für die Hinwendung zum Rechtsextremismus (Perspektivlosigkeit, ausländerfeindliche Haltungen, Gewalt, Familiäre und gesellschaftliche Sozialisation, Protestverhalten und Gruppendynamik) detailliert analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der komplexen Ursachen und der Entwicklung geeigneter Handlungsansätze.
4 Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung, einschließlich Literaturrecherche, Auswahl der Quellen und Systematisierung der Daten. Die methodischen Limitationen werden transparent dargestellt, um die Reichweite und die Grenzen der Ergebnisse zu definieren. Hier werden die Grundlagen für die Auswertung und Interpretation der im folgenden Kapitel präsentierten Ergebnisse gelegt.
5 Auswertung und Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und leitet daraus Handlungsstrategien ab. Es werden organisatorische Rahmenbedingungen und die Rolle der Sozialen Arbeit im Kampf gegen Rechtsextremismus diskutiert, und die Faktoren der Attraktivität von Rechtsextremismus für Jugendliche in den letzten zwei Jahrzehnten werden detailliert analysiert. Die Entwicklungen und Tendenzen werden beleuchtet und der aktuelle Stand der Forschung wird eingeordnet.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Jugend, Radikalisierung, Soziale Arbeit, Prävention, Intervention, Psychologie, Soziologie, Familie, Gesellschaft, Gruppendynamik, politische Bildung, interkulturelles Lernen, Empirische Forschung, Handlungsstrategien.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Attraktivität von Rechtsextremismus für Jugendliche
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Attraktivität von Rechtsextremismus für junge Menschen in Deutschland anhand empirischer Studien der letzten 20 Jahre. Das Ziel ist die Identifizierung der Ursachen und Faktoren, die zur Hinwendung zum Rechtsextremismus beitragen, sowie die Ableitung von Handlungsstrategien für die Soziale Arbeit.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Definition und Verbreitung von Rechtsextremismus in Deutschland; psychologische und soziologische Erklärungsansätze für rechtsextreme Orientierungen; Analyse der Rolle von Familie, Gesellschaft und Gruppendynamik; Bewertung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen der Sozialen Arbeit; und Faktoren der Attraktivität von Rechtsextremismus für Jugendliche.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit beinhaltet eine Literaturrecherche und eine empirische Untersuchung. Das Kapitel "Empirische Untersuchung" beschreibt die Methodik detailliert, einschließlich der Recherche und Auswahl der Quellen, der Vorgehensweise bei der Systematisierung der Daten und der methodischen Limitationen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das Kapitel "Auswertung und Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse" präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und leitet daraus Handlungsstrategien ab. Es werden organisatorische Rahmenbedingungen und die Rolle der Sozialen Arbeit im Kampf gegen Rechtsextremismus diskutiert. Die Faktoren der Attraktivität von Rechtsextremismus für Jugendliche in den letzten zwei Jahrzehnten werden detailliert analysiert, Entwicklungen und Tendenzen beleuchtet und der aktuelle Forschungsstand eingeordnet.
Welche Rolle spielt die Soziale Arbeit?
Die Soziale Arbeit spielt eine zentrale Rolle in der Bekämpfung von Rechtsextremismus. Die Arbeit analysiert verschiedene Strategien der Sozialen Arbeit, wie interkulturelles Lernen, politische Bildung, die Vermittlung von Moral und Menschenrechten und historisch-politische Bildung. Sie untersucht außerdem die Rolle der Sozialen Arbeit in der Umsetzung von Handlungsstrategien und in den organisatorischen Rahmenbedingungen.
Welche Ursachen für die Hinwendung zum Rechtsextremismus werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Ursachen, darunter Perspektivlosigkeit, ausländerfeindliche Haltungen, Gewalt, die Sozialisationsinstanz Familie und Gesellschaft, Protestverhalten und Gruppendynamik.
Welche Definition von Rechtsextremismus wird verwendet?
Die Arbeit bietet eine klare Definition von Rechtsextremismus im Kapitel 2 (Theoretische Grundlagen), unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Stands und der Verbreitung in Deutschland.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in folgende Kapitel gegliedert: Einleitung, Theoretische Grundlagen, Jugendliche Rechtsextreme in Deutschland, Empirische Untersuchung, Auswertung und Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse, Diskussion der Ergebnisse, Fazit und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Rechtsextremismus, Jugend, Radikalisierung, Soziale Arbeit, Prävention, Intervention, Psychologie, Soziologie, Familie, Gesellschaft, Gruppendynamik, politische Bildung, interkulturelles Lernen, Empirische Forschung und Handlungsstrategien.
Wo finde ich die vollständige Arbeit?
Die vollständige Arbeit ist nicht hier verfügbar. Diese FAQ basiert auf einer Zusammenfassung der Arbeit, die Titel, Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter enthält.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Attraktivität von Rechtsextremismus für junge Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1144609