„Wer ist eigentlich ein Abenteurer?“1 fragt Heinrich Pleticha in seinem
grundlegenden Werk 'Abenteuer Lexikon' und räumt gleichzeitig ein, dass es eine
hinreichende Antwort auf diese Frage nicht zu geben scheint. Zu vielseitig und
individuell sind die Helden aus zeitgenössischen Abenteuerromanen und
Abenteuerfilmen. Während Harry Potter beispielsweise noch ein Jugendlicher ist und zaubern kann, hat James Bond das Jugendalter bereits deutlich überschritten und bleibt bei seinen Abenteuern auf das Benutzen von Waffen und bloßen Körpereinsatz beschränkt. Dass beider Leben selten harmlos verläuft und sich zwischen den Extremen „Ruhm auf der einen Seite und Untergang auf der anderen[.]“2 bewegt, mag zwar eine Parallele sein, kann aber noch keineswegs für eine allgemein befriedigende Definition ausreichen. Was aber ist mit den Helden aus alten Zeiten?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Artusroman
- Entstehungsabriss
- Quellen und Bearbeitung des Artusromans durch von Aue im 'Erec'
- Das Motiv der âventiure
- Begriffsbedeutung und Wortetymologie
- Die âventiure als strukturelles Element
- Textanalyse
- Die erste âventiure-Episode: Stationen eines gekränkten Egos
- Die zweite âventiure-Episode: auf dem Pfad der Vollkommenheit
- Die ersten âventiure Stationen (3106-5287)
- Die letzten âventiure Stationen (5288-9858)
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Entwicklung der Figur des Erec im Artusroman Hartmanns von Aue 'Erec'. Sie untersucht, welche Entwicklung der Held in den einzelnen âventiure-Episoden durchläuft und welche Bedeutung dabei dem Motiv der minne zukommt. Die Arbeit analysiert den Text anhand der âventiure-Episoden und beleuchtet dabei die Entwicklung des Helden, die Rolle der Paarbeziehung, die Schuldfrage und die Bedeutung Enitens.
- Entwicklung des Helden in den âventiure-Episoden
- Bedeutung des Motivs der minne für die Heldenentwicklung
- Rolle der Paarbeziehung und der Schuldfrage
- Bedeutung Enitens für die Heldenentwicklung
- Strukturelle Funktion der âventiure im Artusroman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die leitende Fragestellung vor. Sie beleuchtet die Vielseitigkeit des Begriffs "Abenteurer" und stellt den Helden Erec aus dem 12. Jahrhundert vor. Das zweite Kapitel widmet sich dem Artusroman und skizziert dessen Entstehungsabriss. Es beleuchtet die historischen Wurzeln der Artussage und die Weiterentwicklung des Stoffes durch verschiedene Autoren wie Geoffrey von Monmouth und Wace. Das dritte Kapitel behandelt das Motiv der âventiure. Es untersucht die Wortetymologie und die Begriffsbedeutung des Motivs und zeigt auf, dass es sich bei der âventiure auch um ein handlungsstrukturierendes Element handelt. Das vierte Kapitel widmet sich der Textanalyse und untersucht die Entwicklung des Helden durch die einzelnen Abenteuerepisoden. Es analysiert die ersten âventiure-Episoden (Verse 1-3105) und die zweiten âventiure-Episoden (Verse 3106-9858). Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Textanalyse zusammen und bewertet diese.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Artusroman, die Figur des Erec, die âventiure-Episoden, die Heldenentwicklung, das Motiv der minne, die Paarbeziehung, die Schuldfrage und die Rolle Enitens. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Helden Erec im Kontext der âventiure-Episoden und beleuchtet dabei die Bedeutung der minne für seine Entwicklung sowie die Rolle der Paarbeziehung und die Schuldfrage. Die Arbeit untersucht auch die strukturelle Funktion der âventiure im Artusroman.
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- Sebastian Zilles (Author), 2008, Spuren aus den Lehrjahren eines Helden vergangener Tage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114507