Die institutionalisierte Erziehung in der Zeit der Industrialisierung

Welche Institutionen haben sich entwickelt und welches Leitbild wurde bei der Erziehung von Kindern verfolgt?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2020

14 Seiten, Note: 2,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriff Erziehung

3 Drei sozialevolutiven Stufen in der Geschichte der Sozialen Arbeit

4 Die Zeit der Industrialisierung
4.1 Technologien im Kapitalismus
4.2 Die moderne soziale Frage
4.3 Familie und Kindheit während der Industrialisierung

5 Die institutionalisierte Erziehung in der Zeit der Industrialisierung
5.1 Schulen
5.2 Frühkindliche Erziehung
5.3 Rettungshausbewegung
5.4 Staatliche Zwangserziehung
5.5 Heilpädagogik

6 Zusammenfassung

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der institutionalisierten Erziehung in der Zeit der Industrialisierung. Das Ziel ist es, den geschichtlichen Wandel diese Zeit näher zu bringen und aufzuzeigen, wie der Erziehungsgedanke zu der damaligen Zeit aussah und wie die Kindheit damals betrachtet wurde. Wie wurden die sozialen Probleme in dieser Zeit gelöst? Warum und welche Institutionen wurden eingeführt, um bei der Erziehung von Kindern zu unterstützen oder diese gar zu übernehmen? Ging es dabei um das Kindeswohl oder um den Gedanken der Fürsorge und Erziehung als Sozialdisziplinierung und dem Versuch der Anpassung von abweichendem Verhalten an gesellschaftliche Erwartungen zu binden?

Zunächst wird auf den Begriff Erziehung eingegangen, um die Bedeutung des Begriffs zu der damaligen Zeit zu verstehen und diesen mit unserem heutigen Verständnis abzugrenzen. Danach folgen die drei sozialevolutiven Stufen in der Sozialen Geschichte, die die Entwicklung zu der Zeit der Industrialisierung herleitet. Dies dient ebenfalls für ein besseres Verständnis der damaligen Zeit und warum es zur Institutionalisierung in Fragen der Erziehung auch außerhalb der Familie kam.

Im fünften Kapitel werden die verschiedenen Institutionen in Bezug auf Erziehung in der damaligen Zeit genauer betrachtet. Welche Institutionen haben sich entwickelt und welches Leitbild wurde bei der Erziehung von Kindern verfolgt? Wie sahen allgemein die Anfänge der außerhäuslichen Erziehung aus?

Im letzten Kapitel wird auf die Erkenntnisse in der Arbeit eingegangen und inhaltlich zusammengefasst.

2 Begriff Erziehung

Erziehung wurde bis ins 18. und 19. Jahrhundert als ein absichtliches, planvolles Handeln der Erwachsenen am Kind bzw. Jugendlichen verstanden. Dieses Verständnis ging aus dem Generationenverhältnis hervor und Kinder sollten von den Erwachsenen in die vorherrschenden Normen und gesellschaftlichen Rollen eingeführt werden. Dieser Begriff von Erziehung entsprang einer Gesellschaft, in der die erzieherische Tätigkeit im Bereich der Familie und Schule lag, denn außerhalb dieser Institutionen gab es keine Erziehung. Des Weiteren bezog sich der Begriff Erziehung lediglich auf Kinder und Jugendliche, sie zählten allein zu der Gruppe der zu Erziehenden. (Schilling & Klus, 2018, S. 109)

Pädagogisches Denken und Handeln ist kulturell und geschichtlich bedingt, daher änderte sich folglich auch im Laufe der Zeit ihr Selbstverständnis. Heutzutage verweist die Literatur auf die klassische Begriffsbeschreibung von Wolfgang Brezinka: „Unter Erziehung werden soziale Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen mit psychischen und (oder) sozial-kulturellen Mitteln dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten.“ (Brezinka, 1990, S. 95)

Erziehung wird in zwei Teilbereiche untergliedert, die funktionale und die intentionale Erziehung. So geht es bei der funktionalen Erziehung um eine unbewusste, unabsichtliche Erziehung. Die intentionale Erziehung versteht sich als bewusste, geplante, absichtliche Erziehung. (Schilling & Klus, 2018, S. 110)

Erziehung ist nicht mit Sozialisation oder Pädagogik gleichzusetzen. Sozialisation ist als übergeordneter Begriff einzuordnen, der alle geplanten pädagogischen Maßnahmen und ungeplanten Wirkungen umfasst. Dieser Begriff enthält funktionale und intentionale Erziehung, allerdings mit einem Perspektivwechsel: Der Begriff Sozialisation geht anders als Erziehung von dem Individuum, dem Lernenden aus (Böhnisch et al., 2009, S. 15). Zudem unterscheidet sich die Pädagogik von Erziehung, da diese die Wissenschaft von der Erziehung ist. Allerdings drückt der Begriff Pädagogik dies nicht deutlich genug aus und tritt damit immer häufiger hinter die Bezeichnung der Erziehungswissenschaft zurück (Schilling & Klus, 2018, S. 110).

3 Drei sozialevolutiven Stufen in der Geschichte der Sozialen Arbeit

Um ein Verständnis zur Zeit der Industrialisierung zu entwickeln, werden im Folgenden die drei sozialevolutiven Stufen nach Luhmann in der Geschichte der Sozialen Arbeit erläutert. Dazu gehören die archaische, die hochkultivierte und die moderne Gesellschaft. In Letztere ist die Zeit der Industrialisierung einzuordnen. (Lambers, 2018, S. 35, 107)

Die archaische Gesellschaft ist segmentär differenziert und besteht aus kleinen, aber gleichwertigen Segmenten, z.B. Familie. Sie ist durch eine einfache Gesellschaft gekennzeichnet, ohne komplexe Hierarchien und nur einer geringen Anzahl an Individuen. Alle Individuen befinden sich in gleichen Notlagen. Es findet eine informelle, wechselseitige Hilfe untereinander mit unklarer Dankesverpflichtung statt. In dieser Zeit sind noch keine Institutionen oder Organisationen zur Hilfe nötig. (Lambers, 2018, S. 28-29)

Die hochkultivierte Gesellschaft ist stratifikatorisch differenziert, d.h. die Gesellschaft ist in Kasten bzw. Stände unterteilt. Es herrscht eine gottgewollte ungleiche Ressourcenverteilung, wodurch soziale Spannungen auftreten können. Ein weiteres Merkmal ist die Pluralisierung der Notlagen, d.h. es sind schon wesentlich mehr Mitglieder von Notlagen betroffen. Das gesellschaftliche System ist komplexer geworden und von Hierarchien und Bürokratie geprägt. Es gibt kein Grund mehr für eine wechselseitige Hilfe, da die Standesunterschiede zu groß sind. Die Hilfe versteht sich nun aufgrund von Moral bzw. Standesverhalten ohne Gegenleistung. In dieser Zeit ist die Hilfe bereits minimal „organisierter“. (Lambers, 2018, S. 43-45)

Die moderne Gesellschaft ist funktional differenziert, d.h. Hilfe findet nicht mehr kollektiv, sondern durch spezialisierte, spezifische Organisationen statt. Die Zeit der Moderne zeigt überaus komplexe Gesellschaftssysteme sowie zivil-, politische- und soziale Rechte. Es entstehen überaus viele verschiedene und komplexe Notlagen. Die Hilfe wird zur staatlichen Aufgabe. (Lambers, 2018, S. 109-111)

4 Die Zeit der Industrialisierung

Aus den hochkultivierten Lebens- und Gesellschaftsformen heraus entwickelten sich die industrialisierten Gesellschaften. Mit der Industrialisierung traten tiefgreifende, gesellschaftliche Strukturveränderungen auf. Daher ist die Herausbildung der sogenannten modernen Gesellschaft mit der Industrialisierungsepoche markiert. Die Zeit der Industrialisierung ist mit der beginnenden Moderne in den Jahren von ca. 180-1900 einzuordnen. (Lambers, 2018, S. 107)

In der Zeit der Industrialisierung herrscht ein hohes Maß gesellschaftlicher Differenzierung. Dies ist die Folge von Technologisierung, Ökonomisierung und der Globalisierung. Moderne Gesellschaften sind in Zeiten der Industrialisierung noch stark stratifikatorisch, also in Schichten differenziert. Zeitgleich ist jedoch die Ausbildung einer funktionalen Differenzierung beobachtbar. Es bilden sich immer mehr eigene, relativ autonome Funktionssysteme zur Bearbeitung ungleicher gesellschaftlicher Aufgaben heraus. Beispiele hierfür sind das Recht, die Wirtschaft, die Politik, die Wissenschaft, die Bildung und Erziehung, die Religion, die Medizin, die Kunst und die Massenmedien. Die jeweiligen Aufgaben für die Gesellschaft werden relativ eigenständig bearbeitet. Die typischen Schichtendifferenzierungen von der Zeit der hochkultivierten Gesellschaften sind zwar nicht aufgehoben, stellen aber nicht mehr die dominierende Grundlage der weiteren gesellschaftlichen Ausdifferenzierung und Strukturbildung dar. (Lambers, 2018, S. 109)

4.1 Technologien im Kapitalismus

In der Zeit der Industrialisierung entwickelten sich die Städte explosionsartig. Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Bedeutung der Hygiene im Alltag setzen sich durch, erste Ingenieurlösungen in der Entwicklung eines städtischen Abwasserkanalsystems fanden hohe Akzeptanz. Dadurch wurden die Städte sauberer und der Wohnraum versteuerte sich hierdurch. Stadtwohnungen wurden immer teurer und Arme wurden in die Gebiete mit billigem Wohnraum verdrängt. Der Aufbau industrieller Produktionszentren verstärkte dennoch das massenhafte Zusammenleben in den Städten. Die Bevölkerung verdoppelte sich in der Zeit von 1830 und 1900. Dazu kommt die kapitalistische Produktionsweise mit der Erfindung der Werkzeugmaschine und später der Dampfmaschine. Die Entwicklung der Wirtschaft verlief im 19. Jahrhundert europaweit rasant. Die Zahl Der Fabrikarbeiter verdoppelte sich in der Zeit von der Gründung des Deutschen Kaiserreiches im Jahr 1871 bis 1900 von sechs auf zwölf Millionen. 1910 hatten zwei Drittel der Bevölkerung ihren Wohnsitz in der Stadt. Die Klassengegensätze lösten sich jedoch nicht auf und die Spannungen der europäischen Nationalstaaten nahmen untereinander zu. Die verschärfende ökonomische Situation und der Militarismus des deutschen Kaiserreichs führten schließlich mit zum Ersten Weltkrieg. (Lambers, 2018, S. 114-115)

Im Zuge der Industrialisierung und der Zunahme an naturwissenschaftlichen und technischen Erfolgen, geriet der Arbeiter immer mehr ins Hintertreffen. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich nahmen immer weiter zu. Überschaubare Lebensräume verschwanden durch zunehmende Landflucht und immer größer werdende Städte und Ballungszentren. Das Leben im Zeitalter der Industrialisierung wurde durch die Macht der Unternehmer und die Armut der Arbeiter bestimmt. Die Arbeiterbewegung begann vor diesem historischen Hintergrund. (Lambers, 2018, S. 115)

4.2 Die moderne soziale Frage

Durch die industrielle Revolution und Gesellschaftswandel kommt es zur Massenverelendung großer Teile der Bevölkerung. Die alten Systeme zur sozialen Sicherung wie Familie und Stände sind durch die Veränderung komplett weggebrochen, ohne dass es neue Soziale Sicherungssysteme gab. Die Lösung hierzu ist die Einführung effektiver neuer Sicherungssysteme, eine Lösung der Sozialen Frage. (Lambers, 2018, S. 115)

Mit Klaus Mollenhauer wird die Geburtsstunde der beruflichen Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik in der Industrialisierung lokalisiert. Ihm wird mit der Entkoppelung von Produktion und Sozialisation eine besondere Rolle zugewiesen. Die Wiederherstellung menschlichen Arbeitsvermögens und die Unterstützung bei der Sicherung und Erziehung der Nachkommenschaft ist zeit an Aufgabe des Staates und wird in Form von organisatorische Hilfeformen umgesetzt. (Lambers, 2018, S. 115-116)

4.3 Familie und Kindheit während der Industrialisierung

Das Leitbild der „Bürgerlichen Familie“ machte das räumlich getrennte Arbeiten und Wohnen aus und zudem war die Arbeit je nach Geschlecht aufgeteilt. Die Kindheit als „schützenswerte Lebensphase“ entstand erstmals und erste Kinderarbeitsgesetze, wie das Verbot der Kinderarbeit in Deutschland (1869) wurden verabschiedet. (Lambers, 2018, S. 118)

Das 19. Jahrhundert ist die Zeit der Entdeckung des Jugendalters. Häusliche Produktion aus der Familie wurde hinausgelagert und es entwickelte sich eine Zurückgezogenheit der Frau. Für das Kind bedeutete dies einerseits „Wert-an-Sich“ zu sein und andererseits der Elternliebe ausgeliefert zu sein. Die Familie wurde zunehmend zu einem Ort der Intimität und Isolation, auch das Interesse der Väter an Erziehung wurde größer. Die in weiten Teilen Deutschlands bereits eingeführte Schulpflicht wurde erweitert und die Schulbesuchsdauer ausgedehnt. (Lambers, 2018, S. 118)

5 Die institutionalisierte Erziehung in der Zeit der Industrialisierung

Die bürgerliche Familie entwickelte sich im 19. Jahrhundert, besonders aber auch die proletarische Kindheit. Der Erziehungsauftrag wird durch zunehmende institutionalisierte Erziehung und Bildung vom Erziehungsauftrag der Eltern separiert. Schulen werden für alle Kinder zugänglich und auch Einrichtungen für Kleinkinder entstanden. Zu dem entwickelten positivistischen Bildungsideal in Verbindung mit einem vordergründigen Interesse an industriell verwertbarer Bildung verliefen parallel die Bemühungen um eine methodisch-didaktische Systematik der Unterrichtspraxis. Die Volksschulen wurden gestärkt und ein wachsendes Misstrauen gegen eine allgemeine Volksbildung trafen aufeinander, so dass eine Vereinfachung der Volksbildung als soziale Kontrolle die Folge war. Verstärkte pädagogischen Bemühungen galt den verwaisten, verwahrlosten, armen und proletarischen Kindern. Dadurch entwickelte sich die Herausbildung von weiteren Formen, die als typisch für das 19. Jahrhundert erachtet werden: die Rettungshausbewegung, die staatliche Zwangserziehung und die Heilpädagogik.

5.1 Schulen

Die Entwicklung zeigte, dass die Erziehung in der Familie durch eine weitere Institution, der Schule, ergänzt werden musste. Die Schule als plan- und absichtsvolle Institution wird zum Erwachsenwerden für alle Stände unerlässlich. Die Familie allein kann nicht mehr all das lehren und vermitteln, was immer mehr selbstverständliche Voraussetzung zum Eintritt in den Produktionsprozess oder in eine Ausbildung und damit zugleich zur Bewältigung des Erwachsenenlebens wird.

Kommunale Armenschulen wurden gegründet und bereits bestehende Privatschulen wurden unter kommunaler Aufsicht gestellt. Es entwickelte sich zunehmend ein Standard von Armenschulen mit Stufung des Lehrplans, Schulbesuchskontrolle, planmäßige Ausbildung und Prüfung sowie die Bezahlung der Lehrer. (Lambers, 2018, 118-119)

Nach dem Vorbild und Naturwissenschaften und der Annahme allgemeingültiger Entwicklungsgesetze entsteht ein positivistisches Bildungsideal. Parallel hierzu verliefen die Bemühungen der Herbartianer um eine methodisch-didaktische Systematik der Unterrichtspraxis. Nach Johann F. Herbarts (1776-1841) erstmals entwickeltes psychologisch begründetes System, wurde die ethische Zwecksetzung alle Aufgaben der Erziehung und Bildung untergeordnet. Kern seiner Pädagogik ist die „Formalstufentheorie“, die den Prozess von Bildung als systematische Folge beschreibt. Neben der methodisch angelegten Wissensvermittlung stand der Begriff Zucht als elementare Voraussetzung für einen erziehenden Unterricht. Zucht stand für eine ständige und unmittelbare Willenserziehung, die von der Person ausgeführt werden sollte, die für den „Zögling“ Identifikations- und Unterwerfungsfigur zugleich darstellen konnte. Herbarts Ideen wurden nach seinem Tod in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versucht in die allgemeingültige Schulmethodik zu etablieren. Dieser Versuch mündete in einen erstarrten Unterricht, geprägt von Formalismus und Schematismus. (Lambers, 2018, S. 119)

1844 wurde erstmals von dem Schulpädagogen und Herbartianer Karl Wilhelm Eduard Mager (1810-1858) der Begriff Social-Pädagogik verwendet. Dieser Begriff war nach Mager ein Gegenbegriff zur Individualpädagogik. Aufgabe der Erziehung sei die Entwicklung eines gesellschaftlichen Bewusstseins. Demnach sei die Sozialpädagogik eine Volkserziehung, der sich jede Einzelerziehung unterzuordnen habe. (Lambers, 2018, S. 120)

Der Schulpädagoge Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg (1790-1866) kritisierte eine zu stark kirchliche und staatliche Einflussnahme auf die Erziehung. Ähnlich wie bei Mager, hat die Erziehung zu einem kritischen und mündigen sowie gleichzeitig dem Gemeinwohl der Gesellschaft verpflichtenden Staatsbürger zum Gegenstand. Die Pädagogik solle sich mit den Erziehungsaufgaben beschäftigen, die mit dem durch die industrielle Entwicklung entstandenen Verarmung entstanden sind. (Lambers, 2018, S. 120)

Im mittleren 19. Jahrhundert kehrte ein gemeinsamer Nenner der Bildungsidee des Idealismus, die Nationalerziehung und Bildung und Erziehung aller zurück. Das Misstrauen seitens der preußischen Regierung gegenüber den Forderungen nach einer allgemeinen Volksbildung wurde jedoch immer größer. Konservative Kräfte sahen in einem einheitlichen Schulwesen aufklärerisch-kirchenfeindliche Tendenzen, die es zu bekämpfen galt. 1848 scheiterte die Revolution und das gesamte Volksbildungswesen wurde radikal vereinfacht. In der Volksbildung als System konnte sich so eine soziale Kontrolle durchsetzen. Diese Entwicklung spitzte sich zu und die preußische Regulative inthronisierten das Fach Religion als das Erziehungsmittel, sahen die einklassige Volkshochschule vor und reduzierten den Fächerkanon allgemein auf religiös-sittliche Inhalte. Die Erziehung wurde fortan immer mehr zu einem Instrument der Sozialdisziplinierung. Einige Titel gängige Erziehungszeitschriften dieser Zeit demonstrieren dies:

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Details

Titel
Die institutionalisierte Erziehung in der Zeit der Industrialisierung
Untertitel
Welche Institutionen haben sich entwickelt und welches Leitbild wurde bei der Erziehung von Kindern verfolgt?
Note
2,7
Jahr
2020
Seiten
14
Katalognummer
V1145423
ISBN (eBook)
9783346522955
ISBN (Buch)
9783346522962
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschichte Soziale Arbeit, Sozialevolutive Stufen, Erziehung, Industrialisierung, Institutionalisierte Erziehung, Frühkindliche Erziehung, Rettungshausbewegung, Staatliche Zwangserziehung, Kapitalismus
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Die institutionalisierte Erziehung in der Zeit der Industrialisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1145423

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