Anthony Giddens, einer der wichtigsten Soziologen der heutigen Zeit, veröffentlichte 1997 sein Werk „Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung“. Dieses Werk beinhaltet die ausführlichste Version seiner Strukturationstheorie. Diese, ursprünglich als Sozialtheorie konzipierte Theorie, fand sowohl in der Soziologie als auch in anderen akademischen Disziplinen große Aufmerksamkeit.
„Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen“ (Marx/Engels, 1972, S.308). Dieser Ausspruch Karl Marx’ stimmt mit Giddens’ Vorstellungen überein, und wird essentiell für die spätere Strukturationstheorie: „In dieser Figur der aktiven Produktion und gleichzeitigen Reproduktion gesellschaftlicher Strukturzusammenhänge, der ständigen Neuschöpfung des Sozialen aus Altbewährtem, findet Giddens seinen Ausgangspunkt, um über Struktur und Handeln sowie den Zusammenhang von Sozial- und Systemintegration nachzudenken“ (Lamla, 2003, S.17).
In dieser Arbeit sollen nun die Grundzüge dieser Theorie dargestellt werden, um anschließend die Anwendbarkeit der Strukturationstheorie auf dem Feld der Journalismusforschung, und im speziellen auf den Onlinejournalismus überprüfen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundzüge der Strukturationstheorie
- 2.1 Das Stratifikationsmodell des Handelnden
- 2.2 Die Dualität von Struktur
- 3 Die Strukturationstheorie in der Journalismusforschung
- 3.1 Journalistisches Handeln
- 3.2 Strukturen im Journalismus
- 4 Onlinejournalismus und Strukturationstheorie
- 4.1 Aufkommen des Onlinejournalismus
- 4.2 Besondere Möglichkeiten im Onlinejournalismus
- 4.3 Handeln und Strukturen im Onlinejournalismus
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit der Strukturationstheorie von Anthony Giddens auf den Onlinejournalismus im Vergleich zum traditionellen Journalismus. Ziel ist es, herauszufinden, inwieweit Giddens' Theorie eine Abgrenzung zwischen beiden Formen des Journalismus ermöglicht.
- Grundzüge der Strukturationstheorie nach Giddens
- Das Stratifikationsmodell des Handelnden und die Dualität der Struktur
- Anwendung der Strukturationstheorie auf journalistisches Handeln
- Strukturen im traditionellen und Onlinejournalismus
- Vergleichende Analyse von Handeln und Strukturen im Online- und traditionellen Journalismus
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Strukturationstheorie von Anthony Giddens vor, die als theoretischer Rahmen für die Analyse des Onlinejournalismus im Vergleich zum traditionellen Journalismus dient. Sie bezieht sich auf das Zitat von Marx und Engels, um die Bedeutung der vorgefundenen Umstände für die Gestaltung der Geschichte und somit auch für die Entwicklung des Journalismus hervorzuheben. Das Hauptziel der Arbeit ist die Überprüfung der Anwendbarkeit der Theorie auf den Journalismus und insbesondere auf den Onlinejournalismus.
2 Grundzüge der Strukturationstheorie: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die zentralen Konzepte der Strukturationstheorie. Es erklärt das Stratifikationsmodell des Handelnden, welches die reflexive Kontrolle und Steuerung des Handelns durch den Akteur betont. Der Fokus liegt auf dem praktischen Bewusstsein und der damit verbundenen Routinehandlungen, die zur Reproduktion sozialer Strukturen beitragen. Des Weiteren wird die Dualität der Struktur erläutert, indem Regeln, Ressourcen (allokative und autoritative) und die drei Dimensionen der Struktur (Signifikation, Herrschaft, Legitimation) beschrieben werden. Der Kapitelteil legt den Grundstein für die spätere Anwendung der Theorie auf den Journalismus.
Schlüsselwörter
Strukturationstheorie, Anthony Giddens, Onlinejournalismus, Traditioneller Journalismus, Journalistisches Handeln, Strukturen, Regeln, Ressourcen, Reflexivität, Handlung, praktisches Bewusstsein, Dualität der Struktur, Sozialtheorie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Anwendbarkeit der Strukturationstheorie auf den Onlinejournalismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit der Strukturationstheorie von Anthony Giddens auf den Onlinejournalismus im Vergleich zum traditionellen Journalismus. Das Hauptziel ist es, herauszufinden, inwieweit Giddens' Theorie eine Abgrenzung zwischen beiden Journalismusformen ermöglicht.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Grundzüge der Strukturationstheorie nach Giddens, einschließlich des Stratifikationsmodells des Handelnden und der Dualität der Struktur. Sie wendet die Theorie auf journalistisches Handeln an und vergleicht Strukturen im traditionellen und Onlinejournalismus. Ein zentraler Aspekt ist die vergleichende Analyse von Handeln und Strukturen in beiden Journalismusformen. Die Einleitung bezieht sich auf Marx und Engels, um die Bedeutung von Umständen für die Entwicklung des Journalismus hervorzuheben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundzügen der Strukturationstheorie, ein Kapitel zur Anwendung der Theorie in der Journalismusforschung, ein Kapitel zum Onlinejournalismus und der Strukturationstheorie und abschließend ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel ausführlicher beschrieben.
Was sind die zentralen Konzepte der Strukturationstheorie in dieser Arbeit?
Die zentralen Konzepte sind das Stratifikationsmodell des Handelnden (mit Fokus auf reflexive Kontrolle und Routinehandlungen), die Dualität der Struktur (mit Regeln, Ressourcen – allokativ und autoritativ – und den drei Dimensionen Signifikation, Herrschaft und Legitimation), praktisches Bewusstsein und die Beziehung zwischen Handeln und Strukturen.
Wie wird der Onlinejournalismus im Vergleich zum traditionellen Journalismus betrachtet?
Die Arbeit vergleicht Handeln und Strukturen im Online- und traditionellen Journalismus, um die Anwendbarkeit der Strukturationstheorie auf beide Formen zu untersuchen und mögliche Unterschiede aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Strukturationstheorie, Anthony Giddens, Onlinejournalismus, Traditioneller Journalismus, Journalistisches Handeln, Strukturen, Regeln, Ressourcen, Reflexivität, Handlung, praktisches Bewusstsein, Dualität der Struktur, Sozialtheorie.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist die Überprüfung der Anwendbarkeit der Strukturationstheorie auf den Journalismus, insbesondere auf den Onlinejournalismus, und die Untersuchung, ob die Theorie eine Unterscheidung zwischen beiden Formen ermöglicht.
- Arbeit zitieren
- Kathrin Aldenhoff (Autor:in), 2006, Die Strukturationstheorie von Anthony Giddens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114612