Wortschatzeinführung "Zoo animals" in der Grundschule (2. Klasse Englisch)


Unterrichtsentwurf, 2015

15 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangslage des Unterrichts
1.1 Institutionelle Bedingungen
1.2 Anthropologische Bedingungen
1.2.1 Reflexion der Lerngruppe
1.2.2 Sachstruktureller Entwicklungsstand
1.2.3 Beschreibung einzelner Kinder

2 Sachanalyse
2.1 Wortschatzarbeit
2.2 Ausgewählte Zootiere

3 Didaktische Analyse

4 Zu erreichende Ziele und Kompetenzen
4.1 Bezug zum Bildungsplan
4.2 Ziele

5 Methodische Überlegungen
5.1 Warming up
5.2 Sprachaufnahme
5.3 Sprachverarbeitung
5.4 Sprachanwendung & Abschluss

6 Unterrichtsskizze

7 Literaturverzeichnis

1.Ausgangslage des Unterrichts

1.1 Institutionelle Bedingungen

Die im Jahr 1908 gegründete S.-Schule in Bad C. ist eine 2-3-zügige Grund-, Haupt- und Werkrealschule mit einem Ganztagesangebot, der für den Werkrealschulbereich verpflichtend ist. Die Schule weist ein großes Einzugsgebiet auf und eine breite Streuung der Sozialschichten ist vorhanden. Im Hauptschulbereich gibt es, zusätzlich zum Unterricht, Arbeitsgemeinschaften (AG’s), ein gemeinsames Mittagessen und ein offenes Freizeitangebot während der Mittagspause. Die Grundschule verfügt, neben dem Ganztagesunterricht, über eine Kernzeiteinrichtung und bietet den Kindern auch die Möglichkeit, an zahlreichen Schulprojekten teilnehmen. Der Spendenlauf, die Projekttage oder der Lesewettbewerb können hierfür stellvertretend genannt werden.

1.2 Anthropologische Bedingungen

1.2.1 Reflexion der Lerngruppe

Die Klasse 2 setzt sich aktuell aus 12 Jungen und 8 Mädchen zusammen, also insgesamt 20 Kinder. Ich unterrichte die Klasse in den Fächern Deutsch und Englisch und anteilig im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur1.

Die Klasse zeichnet sich durch ein gutes und angenehmes Arbeitsverhalten, einen positiven Klassenzusammenhalt sowie ein gutes Sozialverhalten der Kinder untereinander aus. Die Kinder sind motiviert und beteiligen sich aktiv am Unterricht. Unterrichtsstörungen kommen eher selten vor und sind auch meist mithilfe von Gestik und Mimik zu unterbinden. Allgemein herrscht eine positive Lernatmosphäre.

Im Hinblick auf die in dieser Stunde anzustreben Kompetenzen (siehe Punkt 4.2), bringen die Kinder schon Vorerfahrungen mit. Sie sind in der Lage, einfache englischsprachige Anweisungen inhaltlich zu verstehen und diese auch umzusetzen (Total Physical Response). Die Kinder wissen, dass die Lehrkraft mittels Mimik und Gestik diese Anweisungen unterstützt und haben gelernt, darauf zu achten und nonverbal und/oder verbal zu reagieren. Die spielerischen Übungen zur Festigung und Anwendung des Wortschatzes sind den Kindern aus vorherigen Unterrichtseinheiten bekannt und können daher gut auf neues Wortmaterial übertragen werden.

Der Dreiklang, als Ritual, wird von mir gezielt eingesetzt, um eine Arbeitsphase zu beenden oder die Aufmerksamkeit der Kinder auf mich zu lenken.

Zu Beginn dieses Schuljahres habe ich die Handpuppe Toby in der Klasse eingeführt und etabliert. Im Dialog mit der Handpuppe führe ich beispielsweise neue Sprachstrukturen ein oder animiere die Kinder zum produktiven Sprachgebrauch. Englischsprachige Bilderbücher werden von der Handpuppe aus ihrer Heimat mitgebracht und den Kindern vorgestellt.

Ich unterrichte die Klasse sehr gerne und habe eine gute, lernförderliche Beziehung zu den Kindern aufgebaut.

1.2.2 Sachstruktureller Entwicklungsstand

Die heutige Stunde stellt den Einstieg in die neue Unterrichtseinheit zoo animals dar. Aus diesem Grund kann ich an dieser Stelle keine konkreten Angaben zu den Vorkenntnissen der Kinder bezüglich des Wortmaterials machen. Aufgrund der Ähnlichkeit zum Deutschen hinsichtlich der Aussprache (giraffe, elephant, kangaroo) und aus der Werbung (Schokoriegel happy hippo snack und lion) könnten die Kinder aber eventuell schon außerschulische Erfahrungen gemacht haben. Hinsichtlich der allgemeinen mündlichen Sprachproduktion weisen die Kinder jedoch Unterschiede auf. Während manche Kinder versuchen einzelne Redewendungen/chunks selbständig anzuwenden, benötigen andere Kinder noch meine Hilfe bei der Formulierung, indem ich mitspreche oder den Anfang vorgebe.

1.2.3 Beschreibung einzelner Kinder

Seit Beginn dieser Schulwoche besucht ein neues Kind den Unterricht der Klasse 2. Der Schüler Tim (Name abgeändert) ist aus der Internationalen Vorbereitungsklasse (IVK) zur Klasse gestoßen. Tim sind daher die Rituale und Regeln unseres Englischunterrichts noch nicht vollständig bekannt. Aus den bisherigen zwei Englischstunden, in denen er teilgenommen hat, kann ich jedoch sagen, dass er große Freude an der Fremdsprache hat. Er versucht sich bei Verständnisproblemen an den anderen Kindern zu orientieren, die ihm auch helfen. Daher werde ich Tim in den Partnerarbeitsphasen zukünftig verstärkter beobachten müssen, um bei eventuellen Verstehensschwierigkeiten helfen zu können.

2. Sachanalyse

2.1 Wortschatzarbeit

Die Wortschatzarbeit im Englischunterricht der Grundschule erfolgt systematisch und orientiert sich an grundlegenden Prinzipien, um die Kinder bei der Semantisierung der neuen Wörter zu unterstützen. Die Kinder sollen sowohl die Form (Aussprache, Orthographie), die Bedeutung als auch den Gebrauch des Wortmaterials in unterschiedlichen Kontexten beherrschen können2.

Zu diesen grundlegenden Prinzipien der Wortschatzvermittlung gehört, dass die zu erlernenden Wörter nicht isoliert, sondern in sinnhaften Wortfeldern angeboten werden. Dabei ist zu beachten, dass die Wortfelder bzw. Themengebiete aus der unmittelbaren Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder hervorgehen. Dadurch werden die Wörter persönlich bedeutsam. Des Weiteren sollte drauf geachtet werden, dass der neue Wortschatz emotional ansprechend dargeboten wird und möglichst verschiedene Wahrnehmungskanäle anspricht3. Durch dieses multisensorische Lernen können Wörter besser und vor allem nachhaltiger im mentalen Lexikon gespeichert werden.

Die Wortschatzarbeit lässt sich in vier aufeinanderfolgende Phasen unterteilen. Zu Beginn wird der neue Wortschatz eingeführt. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass die Lehrkraft geeignete Wörter für die jeweilige Lerngruppe auswählt. In der fachdidaktischen Literatur wird in diesem Zusammenhang von der Lernlast, also dem Schwierigkeitsgrad, eines Wortes gesprochen4. Entscheidungskriterien sind beispielsweise die Wortlänge, die Ähnlichkeit zum Deutschen und bekannte Anglizismen. Bei der Präsentation des neuen Wortschatzes gibt es zahlreiche Semantisierungstechniken, die bei der Bedeutungsvermittlung hilfreich sind5. Semantisierung durch Gegenstände, Bilder, Mimik und Gestik, Erschließung aus dem Kontext und Vormachen sind nur einige Beispiele.

In der unmittelbar darauffolgenden zweiten Phase geht es darum, das neue Wortmaterial im Langzeitgedächtnis zu verankern6. Zunächst soll die Aussprache der neuen Wörter gefestigt werden. Hierfür bietet sich in der Grundschule das Zuhören und gemeinsame Nachsprechen sehr gut an. Danach schließen sich unterschiedliche Konsolidierungsübungen an. Bei diesen Übungen geht es darum, dass die Kinder zunehmend Entscheidungen hinsichtlich des neuen Wortmaterials treffen müssen, die über das Imitieren und Wiederholen hinausgehen7. An dieser Stelle können Übungen wie beispielsweise Memory, guessing oder What’s missing? genannt werden. Ab Klassenstufe drei wird den Kindern zusätzlich noch kurz das Schriftbild präsentiert. Hier können sich dann Zuordnungsaufgaben anschließen.

Die anschließende Anwendungsphase legt den Fokus auf den produktiven Gebrauch des neuen Wortmaterials. Dabei sollen die Wörter von den Kindern in anderen Zusammenhängen verwendet werden. Dies kann unter anderem in Form von Gruppen- oder Partnerarbeiten wie Interviews, Rollenspielen oder Dialogen geschehen. Wichtig ist hierbei, dass die Anwendung der neuen Wörter mehrmalig von der Lehrkraft angeleitet wird.

Den Abschluss stellt die Phase der Leistungsermittlung dar. Die Ermittlung von den Leistungen der Kinder ist aus zweierlei Gründen wichtig. Zum einen erhalten die Kinder eine Rückmeldung für ihre Leistungen und zum anderen kann die Lehrkraft Informationen für den weiteren Unterricht gewinnen8. Dabei ist zu beachten, dass der Wortschatz immer im Kontext, themenbezogen und an die jeweilige Lerngruppe angepasst überprüft werden sollte. Geeignete Aufgaben wären beispielsweise listen and colour, fill in the numbers, draw lines.

2.2 Ausgewählte Zootiere

Die Affen, als eine Untergruppe der Primaten, können in Halbaffen und Eigentliche Affen unterteilt werden. Man unterscheidet weltweit gegenwärtig ungefähr 370 Arten, wobei die Anzahl noch zunehmen kann. Der Löwe (Panthero leo) ist ein Raubtier und gehört zur Unterfamilie der Großkatzen. Man unterscheidet verschiedene Löwenarten, wie beispielsweise den Afrikanischen oder Asiatischen Löwen. Löwen leben in Rudeln, wobei meist die Weibchen die Jagd übernehmen. Charakteristisch für dieses Säugetier ist die Mähne der Männchen. Elefanten (Elefantidae) sind der Familie der Rüsseltiere zuzuordnen und lassen sich in den Afrikanischen und den Asiatischen Elefanten klassifizieren. Sie sind die größten Landsäugetiere. Das Nilpferd, auch Flusspferd oder Hippopotamus genannt, gehört zu den Paarzehern und ist eine stark bedrohte Tierart. In freier Wildbahn kommen Nilpferde nur noch in Afrika, südlich der Sahara, vor. Die Giraffe (Giraffa camelopardalis) gehört ebenfalls zur Ordnung der Paarzeher. Sie weist mehrere Unterarten auf und lebt ausschließlich in Afrika in Gebieten mit vielen Bäumen und Büschen. Der lange Hals ist charakteristisch und macht sie daher zum höchsten Tier, das auf dem Land lebt. Schlangen (serpentes) gehören zur Ordnung der Reptilien und dort zur Unterordnung der Schuppenkriechtiere. Im Jahr 2013 waren ungefähr 3500 Arten bekannt. Das Känguru (Macropodidae) ist der Ordnung der Beuteltiere zuzuordnen und ist bekannt für seine starken Hinterbeine, mit denen es sehr weit springen kann. Kängurus leben hauptsächlich in Australien9.

3. Didaktische Analyse

Im frühen Englischunterricht ist es wichtig, dass die Kinder bei ihrem prinzipiellen Bedürfnis nach Kommunikation und ihrer positiven Haltung gegenüber Sprachen abgeholt werden10. Hierbei lernen sie rezeptive, produktive und interaktive Strategien kennen, die es ihnen ermöglichen, sich zunehmend verständlich zu machen und englische Anweisungen und Inhalte zu verstehen. Hierfür müssen den Kindern geeignete und abwechslungsreiche Sprachangebote im Unterricht gemacht werden.

In den Leitgedanken des Bildungsplans für die Grundschule nimmt die Entwicklung von Strategien im Bereich der Rezeption, der Produktion und der Interaktion eine zentrale Rolle ein11. In diesem Zusammenhang wird besonders betont, dass die drei genannten Kompetenzen nicht als einzelne Lernziele, sondern gemeinsam gefördert werden sollen. Dieser methodischen und didaktischen Forderung wird in der heutigen Stunde entsprochen, indem die Kinder sowohl den situativen Kontext bei der Geschichte zum Verständnis nutzen, als auch das neue Wortmaterial nachsprechen und in der gemeinsamen Interaktion produktiv anwenden. Neben den allgemeinen grundschuldidaktischen Prinzipien wie Handlungs- und Spielorientierung, nimmt die Themenorientierung eine wichtige Rolle im Englischunterricht ein12. Die Sprechanlässe sollten aus der Erfahrungswelt der Kinder stammen, damit das Sprechen und das Verstehen für sie persönlich bedeutsam sind. Im Bildungsplan werden hierzu einige Themenbereiche genannt, worunter auch das allgemeine Thema Tiere zu finden ist13.

Hinsichtlich der Gegenwartsbedeutung für die Kinder ist zu sagen, dass sie das Thema zoo animals betrifft und interessiert, denn es stammt aus ihrer unmittelbaren Lebenswelt. Alle Kinder der Klasse 2 haben schon mindestens einmal die Wilhelma in Stuttgart besucht, die fußläufig von der S.-Schule zu erreichen ist. Des Weiteren bieten sich zoo animals sehr gut für handlungsorientierte Verfahren, wie beispielsweise Pantomime oder szenisches Spiel, an. In Absprache mit der Klassenlehrerin wird das Thema Zootiere zudem zeitnah im MeNuK-Unterricht thematisiert. Der Zukunftsbezug der heutigen Stunde findet sich in der Erweiterung des Wortschatzes, sowie der Förderung der rezeptiven, produktiven und interaktiven Fähigkeiten wieder. Die exemplarische Bedeutung sehe ich auf der einen Seite darin, dass den Kindern eine unbekannte Geschichte auch ohne die Vorentlastung von neuem Wortmaterial präsentiert werden kann. Auf der anderen Seite kann die Stunde exemplarisch dafür stehen, wie neues Wortmaterial gefestigt und angewendet werden kann.

[...]


1 Ich habe im Fach Mensch, Natur und Kultur einen Lehrauftrag für das Atelier der Klassenstufe 2. Hier kommen Kinder aus drei 2. Klassen in Gruppen zusammen und besuchen verschiedene Themenangebote.

2 vgl. Becker/Böttger 2007, S. 4

3 vgl. Hutz/Kolb 2010, S. 7

4 vgl. Becker/Böttger 2007, S. 10

5 vgl. Haß 2007, S. 119 f

6 vgl. Becker/Böttger 2007, S. 6

7 vgl. Becker/Höttger 2007, S.26 ff

8 vgl. ebd., S. 7

9 vgl. http://www.zoodirektoren.de/ (letzter Zugriff am 20.04.2015)

10 vgl. Bildungsplan Grundschule 2004, S. 68

11 vgl. ebd., S. 69

12 vgl. ebd., S. 72

13 vgl. ebd., S. 73

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Wortschatzeinführung "Zoo animals" in der Grundschule (2. Klasse Englisch)
Hochschule
Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschule) Sindelfingen  (Englisch)
Note
2,0
Jahr
2015
Seiten
15
Katalognummer
V1146430
ISBN (eBook)
9783346526373
ISBN (Buch)
9783346526380
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es handelt sich um den ausführlichen Unterrichtsentwurf für meine Lehrprobe im Fach Englisch in der Grundschule während meines Referendariats.
Schlagworte
Grundschule, Englisch, Klasse 2, Unterricht, Unterrichtsentwurf, Lehrprobe, Zoo animals, Wortschatzeinführung, Fremdsprache
Arbeit zitieren
Anonym, 2015, Wortschatzeinführung "Zoo animals" in der Grundschule (2. Klasse Englisch), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1146430

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