Diese Arbeit soll sich in erster Linie mit der nationalsozialistischen Pädagogik in Deutschland beschäftigen. Dazu wird zunächst ein Überblick über die wichtigsten pädagogischen Konzepte der Weimarer Republik gegeben. Da es im zweiten Teil der Arbeit um ein reformpädagogisches Alternativschulmodell geht, werde ich mich hier ausschliesslich auf die Reformpädagogik beziehen, die sich während der Weimarer Republik erstmals etablieren konnte. Die vorgestellten reformpädagogischen Konzepte sind auch für den zweiten Teil meiner Arbeit von Bedeutung, der sich Adolf Reichweins Alternativschulmodell „Tiefensee“ widmet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Darstellung der wichtigsten pädagogischen Konzepte ab 1933. Dabei werden einerseits Neuerungen beschrieben, die sich mit der national-sozialistischen Umgestaltung der Pädagogik ergaben, andererseits werden im vierten Kapitel Überbleibsel der reformpädagogischen Ausrichtung der Weimarer Republik hervorgehoben.
Auf Adolf Reichweins Alternativschulmodell „Tiefensee“ komme ich im zweiten Teil der Arbeit zu sprechen, der zum einen das Verhältnis von Nationalsozialismus und Reformpädagogik aufzeigen und zum anderen einen pädagogischen Widerstandskämpfer vorstellen soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rückblick: Pädagogik in der Weimarer Republik
- Schulpolitische Neuerungen
- Entwicklung und Etablierung der Reformpädagogik
- Arbeitsschule
- Landerziehungsheim
- Kunsterziehungsbewegung
- Freie Waldorfschule
- Reformpädagogische Versuchsschulen
- Entwicklung der Pädagogik ab 1933
- Neue pädagogische Leitbilder
- Körper, Charakter und Geist
- Gleichschaltung, Gemeinschaftsgefühl und Unterordnung
- Rassegedanke
- Die Wichtigkeit der Jugend
- Umgestaltung des Schulwesens
- Richtlinien für die Volksschule (Dezember 1939)
- Vereinheitlichung und Neuordnung des mittleren Schulwesens (Dezember 1939)
- Erziehung und Unterricht in der höheren Schule (Januar 1938)
- Weitere Änderungen
- Reformpädagogik: Kritik und Überbleibsel
- Adolf Reichweins Schulmodell „Tiefensee“
- Biographisches
- Das Alternativschulmodell „Tiefensee“
- Allgemeines
- Lehrplan
- Methodik
- Reichweins „pädagogischer Widerstand“
- Gründe für die Duldung von Reichweins Alternativschulmodell im nationalsozialistischen Deutschland
- Abschliessende Bemerkungen und offene Fragen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der nationalsozialistischen Pädagogik in Deutschland und analysiert das Verhältnis von Nationalsozialismus und Reformpädagogik am Beispiel von Adolf Reichweins Schulmodell „Tiefensee“. Die Arbeit untersucht die wichtigsten pädagogischen Konzepte der Weimarer Republik, insbesondere die Reformpädagogik, und analysiert deren Einfluss auf die nationalsozialistische Pädagogik.
- Die Entwicklung der Pädagogik in der Weimarer Republik
- Die Umgestaltung des Schulwesens unter dem Nationalsozialismus
- Die Reformpädagogik im Nationalsozialismus
- Adolf Reichweins Schulmodell „Tiefensee“ als Beispiel für ein reformpädagogisches Alternativschulmodell im Nationalsozialismus
- Die Gründe für die Duldung von Reichweins Schulmodell im nationalsozialistischen Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über die wichtigsten pädagogischen Konzepte der Weimarer Republik, insbesondere die Reformpädagogik. Es werden die wichtigsten Strömungen der Reformpädagogik, wie die Arbeitsschule, das Landerziehungsheim, die Kunsterziehungsbewegung und die Freie Waldorfschule, vorgestellt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung der Pädagogik ab 1933. Es werden die neuen pädagogischen Leitbilder des Nationalsozialismus, wie Körper, Charakter und Geist, Gleichschaltung, Gemeinschaftsgefühl und Unterordnung sowie der Rassegedanke, dargestellt. Ausserdem wird die Umgestaltung des Schulwesens unter dem Nationalsozialismus beschrieben. Das vierte Kapitel beleuchtet die Kritik an der Reformpädagogik und die Überbleibsel der reformpädagogischen Ausrichtung der Weimarer Republik im Nationalsozialismus. Das fünfte Kapitel widmet sich Adolf Reichweins Schulmodell „Tiefensee“. Es werden die Biografie Reichweins, das Alternativschulmodell „Tiefensee“ mit seinen Lehrplan und seiner Methodik sowie Reichweins „pädagogischer Widerstand“ dargestellt. Ausserdem werden die Gründe für die Duldung von Reichweins Schulmodell im nationalsozialistischen Deutschland untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die nationalsozialistische Pädagogik, die Reformpädagogik, Adolf Reichwein, das Schulmodell „Tiefensee“, die Weimarer Republik, die Gleichschaltung, der Rassegedanke, die Umgestaltung des Schulwesens, der „pädagogische Widerstand“ und die Gründe für die Duldung von Reichweins Schulmodell im nationalsozialistischen Deutschland.
- Quote paper
- Alma Lanz (Author), 2007, Nationalsozialismus und Reformpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114660