Die Untersuchung geht der Frage nach, welche politischen, ökonomischen und militärischen Strategien die US-Administration unter George W. Bush verfolgt und anwendet, um die Versorgungssicherheit der USA mit Erdöl zu gewährleisten.
Die Versorgungssicherung mit Erdöl ist für die USA und ihre ökonomische Überlebensfähigkeit entscheidend. Da die eigene Erdölproduktion immer weiter zurückgeht, der Verbrauch aber immer weiter ansteigt, müssen die USA immer mehr Erdöl importieren. Die Sicherung der Energieversorgung erlangt also höchste Priorität in der US-Politik.
Ziel der vorgelegten Diplomarbeit ist es, den gegenwärtigen Charakter der US-amerikanischen Erdölpolitik zu erörtern und die Motivation der Bush-Administration für die durchgeführte Erdölpolitik zu erklären. Zudem soll deutlich gemacht werden, dass die aktuelle US-amerikanische Erdölpolitik Teil eines hegemonialen außenpolitischen Konzepts ist, welches Diplomatie, Handels-, Währungs- und auch die Militärpolitik mit einbezieht.
Zunächst wird analysiert (2.), wie elementar Erdöl für die Weltwirtschaft und somit auch für die USA als führende Wirtschaftsmacht ist und welche Folgen auftreten, wenn es zu einer Verknappung dieser Ressource kommt. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass die Endlichkeit der Ressource Erdöl absehbar ist und das Produktionsmaximum (Peakoil) in den kommenden Jahren eintreten wird. Die Konsequenzen sind weit reichend und die Konkurrenz um die verbliebenen Ölquellen wird härter. Die erkennbare Endlichkeit der Ressource Erdöl hat also unmittelbare Auswirkungen auf die Erdölpolitik der Bush-Administration.
Das nächste Kapitel (3.) untersucht die Bedeutung der Ressource Erdöl für die USA und das Ausmaß der US-amerikanischen Abhängigkeit vom Erdöl. Im Zentrum stehen zunächst drei Fragen, die die Motivation der US-amerikanischen Erdölpolitik verdeutlichen sollen: Wie viel Öl benötigen die USA, um ihre Ökonomie zu versorgen? Wie viel Öl produziert das Land auf eigenem Territorium und welche Menge an Erdöl muss gegenwärtig und in Zukunft eingeführt werden, um den Bedarf zu decken? Schließlich erläutert das Kapitel die Konsequenzen, die die Bush-Administration aus der zurückgehenden eigenen Ölproduktion verbunden mit einem wachsenden Bedarf und steigenden Ölimporten gezogen hat.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Endlichkeit der Ressource Erdöl
- Die Ressource Erdöl und seine Bedeutung für die Weltwirtschaft
- Die globalen Ölreserven und die globale Ölproduktion
- Die globalen Ölentdeckungen
- Das globale Ölproduktionsmaximum (Peakoil)
- Die Folgen von Peakoil
- Die USA und die Ressource Erdöl
- Die Abhängigkeit der USA von der Ressource Erdöl
- Die Abhängigkeit der USA von Ölimporten
- Die Auswirkungen der Öl- und Importabhängigkeit
- Die Erdölpolitik der Bush-Administration
- Der Baker-Bericht und der Cheney-Report
- Das Energiegesetz von 2005
- Das Energiegesetz von 2007
- Ölwährung und Dollarhegemonie
- Die personellen Verflechtungen der Bush- Administration mit der Öl- und Energieindustrie
- Die Synthese von Erdöl- und Militärpolitik
- Die Militärausgaben der Bush-Administration
- Der militärisch-industrielle Komplex der USA
- Die ideologischen Beweggründe für die Begünstigung von Militär und Rüstungsindustrie
- Die individuellen Beweggründe für die Begünstigung von Militär und Rüstungsindustrie
- Der Lobbyismus der Rüstungsindustrie
- Der neue militärisch-industrielle Komplex unter der Bush-Administration
- Rüstungsexporte
- Das Militär und das Erdöl
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die Erdölpolitik der US-Administration unter George W. Bush und untersucht die Strategien, die zur Sicherung der Erdölversorgung der USA eingesetzt werden. Die Arbeit beleuchtet die Abhängigkeit der USA von Erdöl, die Folgen der Verknappung dieser Ressource und die Rolle des militärisch-industriellen Komplexes in der US-amerikanischen Erdölpolitik.
- Die Endlichkeit der Ressource Erdöl und die Folgen für die Weltwirtschaft
- Die Abhängigkeit der USA von Erdöl und die Auswirkungen der Ölimportabhängigkeit
- Die Erdölpolitik der Bush-Administration und die Interessen der Öl- und Energiewirtschaft
- Die Synthese von Erdöl- und Militärpolitik und die Rolle des militärisch-industriellen Komplexes
- Die Bedeutung der Ölwährung „US-Dollar“ als globales Herrschaftsinstrument
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie erläutert die Bedeutung der Erdölversorgung für die USA und die Herausforderungen, die sich aus der Verknappung dieser Ressource ergeben.
Kapitel 2 analysiert die Endlichkeit der Ressource Erdöl und die Folgen für die Weltwirtschaft. Es beleuchtet die Bedeutung von Erdöl für die Industriegesellschaften und die Auswirkungen der Ölkrisen der 1970er Jahre. Das Kapitel geht auf das globale Ölproduktionsmaximum (Peakoil) ein und diskutiert die Folgen der Verknappung der Ressource.
Kapitel 3 untersucht die Bedeutung der Ressource Erdöl für die USA und das Ausmaß der US-amerikanischen Abhängigkeit vom Erdöl. Es analysiert den Ölbedarf der USA, die eigene Ölproduktion und die Notwendigkeit von Ölimporten. Das Kapitel beleuchtet die Konsequenzen der zurückgehenden eigenen Ölproduktion und des steigenden Ölbedarfs.
Kapitel 4 befasst sich mit der derzeitigen US-amerikanischen Erdölpolitik. Es analysiert die Regierungsdokumente und Berichte zur Erdölpolitik, die seit dem Amtsantritt von George W. Bush veröffentlicht wurden. Das Kapitel untersucht die Interessen der Bush-Administration, den Einfluss der Öl- und Energiewirtschaft und die Maßnahmen zur Bekämpfung der Ölimportabhängigkeit. Zudem wird die Rolle der Ölwährung „US-Dollar“ als globales Herrschaftsinstrument beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Erdölpolitik der USA unter der Administration von George W. Bush, die Endlichkeit der Ressource Erdöl, die Abhängigkeit der USA von Ölimporten, die Folgen von Peakoil, die Rolle des militärisch-industriellen Komplexes, die Ölwährung „US-Dollar“ und die Synthese von Erdöl- und Militärpolitik.
- Quote paper
- Kevin Krippner (Author), 2008, Die Erdölpolitik der USA unter der Administration von George W. Bush, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114722