Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit Bischof Cyprian von Karthago.
Aus seinen Werken geht hervor, dass Cyprian mit vollem Namen Caecilius Cyprianus mit dem Beinamen Thascius hieß, wobei letzterer als vertraulicher Name oder Spitzname interpretiert wird. Hieronymus schrieb, dass die Heimat Cyprians die prokonsulare Provinz Afrika mit der Hauptstadt Karthago war. Zu Cyprians Geburtsdatum ist nichts Näheres bekannt, aber da er Tertullian nicht persönlich zu kennen schien, ist abzuleiten, dass Cyprian zwischen 200 und 210 geboren wurde.
Inhaltsverzeichnis
I. Cyprians Leben
II. Cyprian als Schriftsteller
III. Sein Verhältnis zum Staat
IV. Sein Verhältnis zur Macht
V. Die christliche Gemeinde von Karthago
VI. Die Christenverfolgungen unter Decius und Valerian
a. Valerian und seine zweien Edikte
VII. Das Römische Reich in der Zeit Cyprians
VIII. Zusammenfassung
IX. Quellen- und Literaturverzeichnis
I. Cyprians Leben
Aus seinen Werken geht hervor, dass Cyprian mit vollem Namen Caecilius Cyprianus mit dem Beinamen Thascius hieß, wobei letzterer als vertraulicher Name oder Spitzname interpretiert wird. Hieronymus schrieb, dass die Heimat Cyprians die prokonsulare Provinz Afrika mit der Hauptstadt Karthago war. Zu Cyprians Geburtsdatum ist nichts Näheres bekannt, aber da er Tertullian nicht persönlich zu kennen schien, ist abzuleiten, dass Cyprian zwischen 200 und 210 geboren wurde. Da seine Eltern einer adeligen Mittelschicht entstammten, konnten sie auch ihrem Sohn eine bessere Ausbildung ermöglichen. Cyprian war ein brillanter Rhetoriker und übte daher später eine Zeit lang den Beruf des Rhetoriklehrers aus. Durch diese Fähigkeit sowie eine Anwaltstätigkeit etablierte er sich bald in der Hauptstadt und pflegte bis zu seinem Lebensende Freundschaften mit vielen einflussreichen Männern. Zu dieser Zeit schien Cyprian eher mit dem Christentum vertraut zu sein, da er zu dieser Zeit viele Anhänger in Afrika und besonders in Karthago hatte. Die christliche Gemeinde von Karthago war sich der wertvollen Errungenschaft bewusst, die sie mit der Wahl Cyprians zum Bischof erzielt hatte. Thascius Caecilius Cyprianus wurde 246 getauft. In diesem Zuge verschenkte seinen Besitz, wurde nach kurzer Zeit Priester und schließlich von der christlichen Bevölkerung Karthagos zum Bischof gewählt.1
II. Cyprian als Schriftsteller
Die cyprianischen Schriften sind in zwei Hauptgruppen unterteilt: Zum einen existiert eine Reihe von Traktaten oder Abhandlungen, die W. Hartel im ersten Band der Wiener Ausgabe zusammengefasst hat, während der zweite Band dieser Ausgabe die cyprianische Briefsammlung enthält. Nach aktuellen Forschungen folgen die Traktate chronologisch aufeinander2 : „Ad Donatum ist etwa 246 entstanden, De habitu virginum etwa aus dem Jahr 249, De lapsis vom Ende 250 oder aus dem Frühjahr 251, De catholicae ecclesiae unitate etwa aus dem Jahr 251 oder nur wenig später, De dominica oratione aus dem Jahr 251/252, Ad Demetrianum etwa aus dem Jahr 252, De mortalitate etwa aus dem Jahr 252 oder 253, De opere et eleemosynis etwa aus dem Jahr 253 oder 256, De bono patientiae aus dem Jahr 256, De zelo et livore etwa aus dem Jahr 256 oder 257, Ad Quirinum, testimoniorum libri tres vermutlich zwischen 246 und 248 oder vor der Bischofswahl Cyprians, Ad Fortunatum aus dem Jahr 257 und schließlich Sententiae episcoporum numero 87 de haereticis baptizandis, das ausführliche Sitzungsprotokoll der karthagischen Synode vom 01. September 256“.3 Laut der Studie von Adolf von Harnack über die vollständige Erhaltung der cyprianischen Schriften fehlen nur elf dieser Schriften, die vermutlich nicht in der cyprianischen Sammlung vorhanden sind. Zum Schutz seines berühmten Namens wurde auch eine Reihe anderer Schriften aufbewahrt, von denen die meisten aus der Zeit Cyprians stammen und ihm fälschlicherweise als Verfasser zugeschrieben werden. Gemeinsam ist allen vier Schriften (Ad Donatum, Ad Demetrianum, Ad Quirinum und Ad Fortunatum), dass sie sich an Einzelpersonen richten und sich so zumindest äußerlich der Briefform nähern. Eine scharfe Abgrenzung kann jedoch nicht vollzogen werden, da einige der cyprianischen Briefe eine offizielle Abhandlung enthalten. Die andere Gattung der Traktate, die Cyprian seit seiner Wahl zum Bischof fast ausschließlich pflegte, diente kirchlichen und praktischen Zwecken und befasste sich mit der Frage der Zucht. Von den acht Abhandlungen ergaben sich die meisten aus den besonderen Umständen der damaligen Zeit infolge von Unruhen und Kämpfen während der Amtsführung Cyprians. Besonders drei Schriften (De lapsis, De catholicae ecclesiae unitate und De mortalitate) tragen diesen aktuellen Charakter. Deshalb sind die ohne Zweifel die originellsten und wesentlichsten Erzeugnisse seiner Feder. Drei weitere Abhandlungen (De opere et eleemosynis, De bono patientiae und De zelo et livore) enthalten klare Anspielungen auf ganz bestimmte Ereignisse und Umstände. Nur für zwei Schriften (De habitu virginum und De dominica oratione) ist für uns unbekannt. Die Größe und Bedeutung Cyprians liegt jedoch weniger in seiner literarischen Tätigkeit als in seinem kirchlichen Wirken.4
III. Sein Verhältnis zum Staat
Für Cyprian waren der Bischof und seine Befugnisse sowie die Einheit der Kirche die Hauptanliegen, er repräsentierte eine hierarchische Kirchenstruktur mit klarer patriarchaler Dominanz. Andreas Hoffmann nimmt an, dass Cyprian biblisch-christliches Denken mit Ideen der offiziellen Ordnung Roms und dem Denken der römischen Gesellschaft verknüpfte und daraus eine starke Autorität über das Episkopat ableitete.5 Géza Alföldy behauptet, dass Cyprian, der einige Jahre später seine düsteren Worte über das Imperium schrieb, völlig desillusioniert war. Für ihn war der „mundus senescens“ krank und hoffnungslos.6
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1 Vgl. Julius Baer, Des heiligen Kirchenvaters Caecilius Cyprianus sämtliche Schriften, München 1918, S. VII ff (7ff).
2 Vgl. ebda., S. XXXVIII (38).
3 Ebda., S. XXXVIII ff (38ff.).
4 Vgl. ebda., S. XLI ff (41ff.).
5 Vgl. Andreas Hoffmann, Cyprian. Theologie des Bischofsamtes, in: Geerlings Wilhelm (Hg.), Theologien der christlichen Antike. Eine Einführung, Darmstadt 2002, S. 33-52, hier S. 33.
6 Vgl. Géza Alföldy, Die Krise des Römischen Reiches. Geschichte, Geschichtsschreibung und Geschichtsbetrachtung, Stuttgart 1989, S. 274.
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