Herkunftssprachenunterricht wird an europäischen Schulen zum Teil sehr unterschiedlich gestaltet. Er spielt aber eine wichtige Rolle oder sollte dies zumindest tun, denn die so genannte "Halbsprachigkeit", die bei vielen Migrantenkindern beobachtet wurde und wird, ist ein ernstzunehmendes Problem. In dieser Arbeit soll ein Blick auf die Organisation und Gestaltung des Herkunftssprachenunterrichts in Frankreich, Schweden und Deutschland (bzw. Niedersachsen) geworfen werden. Es wird die Migrationsgeschichte, das Schulsystem, die Migrantensprachen und der Herkunftssprachenunterricht eines Landes vorgestellt, bevor die Darstellung des nächsten Staates folgt. Zuerst soll ein kurzer Überblick über die jeweilige Migrationsgeschichte und –politik seit dem 2. Weltkrieg gegeben werden, um sich ein Bild über die Migrationssituation in den einzelnen Ländern machen zu können. Im Anschluss daran werden die Schulsysteme im Groben beschrieben und die am meisten vertretenen Migrantensprachen vorgestellt, um danach den Herkunftssprachenunterricht der jeweiligen Staaten ohne viele Erklärungen zu den spezifischen Schulstufen und Sprachen darstellen zu können. Die Sonderschule und auch die Berufsschule werden hierbei bewusst ausgelassen, da meiner Meinung nach gerade die Sonderschule eine spezielle Darstellung verdient, die aber in der benutzten Literatur auch nicht im Zusammenhang mit dem Herkunftssprachenunterricht erwähnt wird. Es wäre interessant, -aber ein anderes Thema- zu untersuchen, ob und wenn, wie der Herkunftssprachenunterricht an Sonderschulen gestaltet wird. Die Beschreibungen des Herkunftssprachenunterrichts in Frankreich und Schweden beziehen sich auf Untersuchungen, die Reich im Schuljahr 1990/1991 und im Jahr 1992 unternommen hat. Sie enthalten also nicht die aktuellsten, dafür aber sehr detaillierte Informationen. Wie die heutige Situation des Herkunftssprachenunterrichts in diesen Ländern aussieht, konnte ich nur den Beschreibungen Auernheimers in seiner Einführung in die Interkulturelle Pädagogik von 2003 entnehmen, die einen knappen Überblick darüber geben. Ich denke, dass diese Quellen ausreichen sollten, um sich ein Bild über den Herkunftssprachenunterricht in den jeweiligen Staaten zu machen.
Im Fazit sollen die Migrationssituation und die des Herkunftssprachenunterrichts kritisch und vergleichend betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herkunftssprachenunterricht in Frankreich
- Kurzer Überblick der Migrationsgeschichte und -politik in Frankreich
- Das französische Schulsystem
- Die Sprachen der Migranten in Frankreich
- Der LCO-Unterricht an französischen Schulen
- Herkunftssprachenunterricht in Schweden
- Kurzer Überblick der Migrationsgeschichte und -politik in Schweden
- Das schwedische Schulsystem
- Die Sprachen der Migranten in Schweden
- Der HSU-Unterricht ("hemspråksundervisning") an schwedischen Schulen
- Herkunftssprachenunterricht in Deutschland
- Kurzer Überblick der Migrationsgeschichte und -politik in Deutschland
- Das Schulsystem in Deutschland
- Die Sprachen der Migranten in Deutschland (Niedersachsen)
- Der Herkunftssprachenunterricht in Deutschland am Beispiel des neuen Gesetzesentwurfs in Niedersachsen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Organisation und Gestaltung des Herkunftssprachenunterrichts in Frankreich, Schweden und Deutschland (Niedersachsen). Ziel ist es, einen Vergleich der verschiedenen Ansätze und Systeme zu ermöglichen und die Herausforderungen der Integration von Migrantenkindern in den jeweiligen Bildungssystemen zu beleuchten.
- Migrationsgeschichte und -politik in den jeweiligen Ländern
- Schulsysteme und ihre Besonderheiten
- Sprachliche Vielfalt und die Sprachen der Migranten
- Organisation und Inhalte des Herkunftssprachenunterrichts
- Herausforderungen und Chancen der Integration von Migrantenkindern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Relevanz des Themas Herkunftssprachenunterricht erläutert. Anschließend werden die drei Länder Frankreich, Schweden und Deutschland (Niedersachsen) im Detail betrachtet. Für jedes Land wird zunächst ein Überblick über die Migrationsgeschichte und -politik gegeben, um die aktuelle Situation der Einwanderung und Integration zu verstehen. Im Anschluss daran werden die jeweiligen Schulsysteme und die am häufigsten vertretenen Migrantensprachen vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dann auf der Darstellung des Herkunftssprachenunterrichts, wobei die Organisation, Inhalte und Ziele des Unterrichts in den jeweiligen Ländern beleuchtet werden. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst und die verschiedenen Ansätze zum Herkunftssprachenunterricht kritisch vergleicht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Herkunftssprachenunterricht, die Migrationsgeschichte, die Schulsysteme, die Sprachen der Migranten, die Integration von Migrantenkindern, die Herausforderungen der Integration, die Assimilationspolitik, die Sprachförderung und die Bildungsgerechtigkeit.
- Quote paper
- Julia Schulenburg-Bouassiria (Author), 2005, Herkunftssprachenunterricht für Migrantenkinder in Frankreich, Schweden und Deutschland (Niedersachsen), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114742