Ausgangssituation
Alle Bevölkerungsprognosen sagen einen deutlichen Rückgang der deutschen Gesamtbevölkerung voraus. Gleichzeitig durchläuft unsere Gesellschaft einen rapiden Alterungsprozess (demographischer Wandel), wobei sich auch die Struktur des Alter(n)s verändert und einem Modernisierungs- und Individualisierungsprozess unterliegt. Die demographische Entwicklung wird bedeutsame gesellschaftliche Veränderungen hervorrufen: Bis zum Jahr 2030 wird jeder dritte Bürger in Deutschland über 60 Jahre alt sein und die Zahl der älteren Menschen wird erstmals die Zahl der Jüngeren übertreffen. Der demographische Wandel führt somit zu einer neuen Gesellschaftsstruktur. Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland kann dabei mit folgenden drei Hauptmerkmalen beschrieben werden:
1)Die Anzahl älterer Menschen steigt
Die Anzahl älterer Menschen nimmt absolut und relativ zu: Bis zum Jahr 2020 wird sich die Anzahl der über 60-Jahrigen von derzeit rund 19 (im Jahr 2000) auf knapp 23 Millionen erhöhen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird von 23 % auf 28,5 % ansteigen; der Altenquotient wird sich von 41,3 auf 52,8 mit gravierenden Folgen für die Sozialversicherungssysteme erhöhen. Die Zahl der alleinstehenden Senioren wird im gleichen Zeitraum von rund 7,8 Mio. auf voraussichtlich 13,2 Mio. ansteigen. In den Städten wird die Zunahme der Seniorenhaushalte am stärksten ausfallen, da sich die jüngeren Haushalte eher im Umland einer Stadt ansiedeln, mit der Folge, dass die Städte zunehmend ,vergreisen’ werden. Das eigentliche Problem der demographischen Alterung ist jedoch die Tatsache, dass gleichzeitig die Anzahl der jüngeren Bevölkerung abnimmt.
2)Abnahme der Geburtenzahlen
Die Geburtenziffer ist seit vielen Jahren rückläufig und liegt unter dem Wert, der für eine stabile Reproduktion nötig wäre - hierdurch nimmt die Zahl der in Deutschland geborenen Kinder um etwa ein Drittel pro Generation ab. Zudem ist das Erstgebärendenalter gestiegen und 30 % der Frauen bekommen gar keine Kinder.
3)Zunahme der Lebenserwartung
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen und wird auch zukünftig noch weiter ansteigen, mit der Folge, dass die Menschen und die Gesellschaft immer älter werden. Die Zunahme der Lebenserwartung wirkt sich besonders stark auf die Zahl der hochaltrigen Menschen in Deutschland aus. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Problemstellung
- 2 Grundlagen der Untersuchung
- 2.1 Betreutes Wohnen
- 2.1.1 Vorbemerkung
- 2.1.2 Charakteristika des Betreuten Wohnens
- 2.1.2.1 Definition des Betreuten Wohnens
- 2.1.2.2 Bestandteile des Betreuten Wohnens
- 2.1.2.3 Organisations- und Angebotsformen des Betreuten Wohnens
- 2.1.3 Chancen und Vorteile des Betreuten Wohnens
- 2.1.4 Grenzen des Betreuten Wohnens
- 2.1.5 Kritik an Betreutem Wohnen
- 2.2 Leben und Wohnen im Alter
- 2.2.1 Lebenssituation im Alter
- 2.2.1.1 Vorbemerkung
- 2.2.1.2 Haushaltsstruktur, Familiensituation und soziale Netzwerke älterer Menschen
- 2.2.1.3 Gesundheit im Alter
- 2.2.1.4 Bedarf und Nachfrage nach haushaltsnahen Dienstleistungen im Alter
- 2.2.1.5 Finanzielle Verhältnisse im Alter
- 2.2.1.5.1 Einkommensquellen
- 2.2.1.5.2 Nettogesamteinkommen älterer Menschen
- 2.2.2 Wohnsituation im Alter
- 2.2.2.1 Aktuelle Wohnsituation älterer Menschen in Deutschland
- 2.2.2.2 Wohnqualität, Wohnbedürfnisse und Wohnpräferenzen im Alter
- 2.2.2.3 Umzugsbereitschaft älterer Menschen
- 2.2.3 Chancen für das Betreute Wohnen aus den Lebens- und Wohnsituation älterer Menschen für einen zukünftigen, nachfragegerechten Bedarf
- 2.3 Lebens- und Wohnsituation im Betreuten Wohnen
- 2.3.1 Vorbemerkung
- 2.3.2 Bewohnerstruktur und Gesundheitszustand der Bewohner
- 2.3.3 Umzugsmotive und Erwartungen beim Betreuten Wohnen
- 2.3.4 Angebot und Nutzung der Serviceleistungen
- 2.3.5 Finanzielle Situation der Bewohner und Preise des Betreuten Wohnens
- 2.3.6 Schlussfolgerungen aus den Lebens- und Wohnsituationen im Betreuten Wohnen
- 2.2.1 Lebenssituation im Alter
- 3 Analyse
- 3.1 Analyse des bestehenden Wohn- und Versorgungsangebotes für ältere Menschen in Wolfsburg
- 3.1.1 Wohnangebote für ältere Menschen in Wolfsburg
- 3.1.2 Ambulante Versorgungsangebote für ältere Menschen in Wolfsburg
- 3.2 Analyse der Entwicklung der Bevölkerung sowie der Anzahl von Pflege- und Hilfebedürftigen in Wolfsburg bis 2020
- 3.2.1 Vorausberechnung der Wolfsburger Bevölkerung bis 2020
- 3.2.1.1 Aktuelle Bevölkerung Wolfsburgs
- 3.2.1.2 Zukünftige Bevölkerung Wolfsburgs
- 3.2.2 Vorausberechnung der Anzahl Pflegebedürftiger in Wolfsburg bis 2020
- 3.2.2.1 Vorbemerkung
- 3.2.2.2 Pflegebedürftige Personen in Wolfsburg 2003
- 3.2.2.3 Vorausberechnung der Anzahl pflegebedürftiger Personen in Wolfsburg bis 2020
- 3.2.3 Vorausberechnung der Anzahl Hilfebedürftiger in Wolfsburg bis 2020
- 3.3 Vorausberechnung des zukünftigen Bedarfs an Betreutem Wohnen in Wolfsburg
- 3.3.1 Versorgungsniveaus mit Betreutem Wohnen
- 3.3.2 Potentialabschätzung für Betreutes Wohnen in Wolfsburg
- 3.2.1 Vorausberechnung der Wolfsburger Bevölkerung bis 2020
- 4 Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang I: Alternative Wohnformen für das Alter
- Anhang II: Preise für Betreutes Wohnen in Wolfsburg
- Anhang III: Entwicklung der männlichen, weiblichen und gesamten Bevölkerung in Wolfsburg nach Altersgruppen bis 2020
- Anhang IV: Wolfsburger Bevölkerungsstruktur am 01.01.2005 und am 01.01.2021 im Vergleich
- Anhang V: Entwicklung der Anzahl pflegebedürftiger Personen und der Pflegestruktur in Wolfsburg von 1999 zu 2003
- Anhang VI: Vorausberechnete Anzahl pflegebedürftiger Männer und Frauen in Wolfsburg für die Jahre 2005, 2010, 2015 und 2020
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert den Bedarf an Betreutem Wohnen in Wolfsburg. Ziel ist es, die zukünftige Entwicklung des Bedarfs an Betreutem Wohnen in Wolfsburg zu prognostizieren und daraus Handlungsempfehlungen für die Stadtverwaltung und die Wohnungswirtschaft abzuleiten.
- Analyse der aktuellen Situation des Betreuten Wohnens in Wolfsburg
- Vorausberechnung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung und des Bedarfs an Pflege- und Hilfebedürftigen in Wolfsburg
- Entwicklung von Szenarien für den zukünftigen Bedarf an Betreutem Wohnen in Wolfsburg
- Bewertung der bestehenden Wohn- und Versorgungsangebote für ältere Menschen in Wolfsburg
- Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Stadtverwaltung und die Wohnungswirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation und die Problemstellung der Arbeit dar. Sie erläutert die Bedeutung des Themas Betreutes Wohnen im Kontext der demografischen Entwicklung und der steigenden Anzahl älterer Menschen. Die Problemstellung der Arbeit liegt in der Frage, wie der zukünftige Bedarf an Betreutem Wohnen in Wolfsburg prognostiziert und gedeckt werden kann.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Untersuchung. Es werden die Charakteristika des Betreuten Wohnens, die Chancen und Vorteile sowie die Grenzen und Kritikpunkte des Betreuten Wohnens dargestellt. Darüber hinaus werden die Lebens- und Wohnsituationen älterer Menschen in Deutschland und die Entwicklungen im Bereich der Pflegebedürftigkeit beleuchtet. Die Analyse der Lebens- und Wohnsituationen im Betreuten Wohnen rundet das Kapitel ab.
Das dritte Kapitel analysiert das bestehende Wohn- und Versorgungsangebot für ältere Menschen in Wolfsburg. Es werden die Wohnangebote, die ambulanten Versorgungsangebote und die Entwicklung der Bevölkerung sowie der Anzahl von Pflege- und Hilfebedürftigen in Wolfsburg bis 2020 untersucht. Die Analyse dient als Grundlage für die Vorausberechnung des zukünftigen Bedarfs an Betreutem Wohnen in Wolfsburg.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Betreutes Wohnen, Wolfsburg, Bedarfsprognose, demografische Entwicklung, Alter, Pflegebedürftigkeit, Wohnangebote, Versorgungsangebote, Handlungsempfehlungen.
- 3.1 Analyse des bestehenden Wohn- und Versorgungsangebotes für ältere Menschen in Wolfsburg
- 2.1 Betreutes Wohnen
- Quote paper
- Moritz Krause (Author), 2007, Analyse zur Erhebung des Bedarfs an Betreutem Wohnen in Wolfsburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114769