Zielsetzung der Arbeit ist es, die Entstehung von Unterschiedsbeträgen im Rahmen der Kaufpreisallokation darzulegen und deren bilanzielle Behandlung nach HGB und IFRS ausführlich zu beleuchten. Bestehende Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Rechnungslegungsnormen sollen dabei hervorgehoben werden. Da die bilanzielle Behandlung von Unterschiedsbeträgen nicht nur umstritten ist, sondern auch erhebliche Anwendungsprobleme sowie Ermessensspielräume mit sich bringt, ist diese kritisch zu hinterfragen. Daher sollen die bestehenden Problematiken und Ermessensspielräume unter Berücksichtigung empirischer Daten erläutert sowie mögliche Lösungsansätze unter Berücksichtigung der aktuellen Tendenzen in Literatur, Praxis und Gesetzgebung aufgezeigt werden.
Bilanziell erfasst werden positive Unterschiedsbeträge unter dem sog. GoF bzw. Goodwill, während negative bzw. passive Unterschiedsbeträge gesondert behandelt werden. Doch mit der Bilanzierung eines GoF bzw. Goodwills kommt eine der kontroversesten Fragestellungen in der Rechnungslegung auf. Denn unabhängig davon, ob der Vorgehensweise des HGB oder des IFRS gefolgt wird, ergeben sich bei der Bilanzierung eines GoF bzw. Goodwills eine Vielzahl von Anwendungsproblemen und Ermessensspielräumen.
Im Fokus der Kritik stehen dabei insbesondere die Regelungen des IFRS 3 und des IAS 36. Der darin geregelte Impairment-Only-Approach umfasst die Regelungen zu der Folgebewertung eines Goodwills und kann in Bezug auf die Erfassung von Wertminderungen mit „too little and too late“ beschrieben werden. Neben den seit der Einführung des Impairment-Only-Approach üblichen Diskussionen nehmen diese infolge des Diskussionspapieres „Business Combinations – Disclosures, Goodwill and Impairment“ (kurz DP/2020/1) erneut Fahrt auf. Die erneute Auseinandersetzung mit dem Impairment-Only-Approach durch das IASB kann dabei als längst überfällig bezeichnet werden, denn das „314-Milliarden-Risiko der Dax-Konzerne“ „hängt wie ein Damoklesschwert über den Unternehmen und ihren Anteilsscheinen.“
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Aktualität, Problemstellung sowie Zielsetzung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2. Vergleich der Entstehung von Unterschiedsbeträgen aus der Vollkonsolidierung nach HGB und IFRS
- 3. Vergleich der Bilanzierung von Unterschiedsbeträgen nach HGB und IFRS
- 3.1 Ansatz und Erstbewertung eines aktiven Unterschiedsbetrages
- 3.2 Folgebewertung eines aktiven Unterschiedsbetrages
- 3.2.1 Planmäßige Abschreibungen
- 3.2.2 Außerplanmäßige Abschreibungen
- 3.3 Bilanzielle Behandlung eines passiven bzw. negativen Unterschiedsbetrages
- 3.4 Ausweis und Anhangangaben
- 4. Kritische Auseinandersetzung
- 4.1 Kernbereiche der Bilanzierung eines GoF nach HGB
- 4.1.1 Planmäßige Abschreibungen und die Bestimmung der Nutzungsdauer
- 4.1.2 Außerplanmäßige Abschreibungen und die Ermittlung des beizulegenden Werts
- 4.2 Kernbereiche der Bilanzierung eines Goodwills nach IFRS
- 4.2.1 Bedeutung des Goodwills in der Bilanzierungspraxis
- 4.2.2 Bestimmung von CGU's und die Allokation des Goodwills
- 4.2.3 Ermessensspielräume bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages
- 4.2.4 Mögliche konzeptionelle Änderungen des Impairment-Only-Approach
- 4.3 Kernbereiche der Bilanzierung von passiven Unterschiedsbeträgen nach HGB
- 4.4 Kernbereiche der Bilanzierung von negativen Unterschiedsbeträgen nach IFRS
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorthesis befasst sich mit der bilanzellen Behandlung von Unterschiedsbeträgen im Rahmen der Kaufpreisallokation und in der Folge nach HGB und IFRS. Ziel ist es, die verschiedenen Ansätze der Bilanzierung von Unterschiedsbeträgen unter den beiden Rechnungslegungsstandards kritisch zu beleuchten und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.
- Vergleich der Entstehung von Unterschiedsbeträgen im Rahmen der Vollkonsolidierung nach HGB und IFRS
- Bilanzierung von aktiven und passiven Unterschiedsbeträgen nach HGB und IFRS
- Kritische Analyse der Bilanzierung von Geschäfts- oder Firmenwerten (GoF) nach HGB und Goodwills nach IFRS
- Bewertung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Bilanzierungsvorschriften nach HGB und IFRS
- Diskussion möglicher konzeptioneller Änderungen im Bereich der Impairment-Tests nach IFRS
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und erläutert die Aktualität, die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 untersucht die Entstehung von Unterschiedsbeträgen im Rahmen der Vollkonsolidierung nach HGB und IFRS. Kapitel 3 beleuchtet die Bilanzierung von Unterschiedsbeträgen nach HGB und IFRS, einschließlich der Erst- und Folgebewertung. Kapitel 4 widmet sich einer kritischen Auseinandersetzung mit den Kernbereichen der Bilanzierung von GoF nach HGB und Goodwills nach IFRS.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der Kaufpreisallokation und der Bilanzierung von Unterschiedsbeträgen, insbesondere im Kontext von Geschäfts- oder Firmenwerten (GoF) und Goodwills. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Kaufpreisallokation, Unterschiedsbeträge, aktiv und passiv, HGB, IFRS, Planmäßige Abschreibung, Außerplanmäßige Abschreibung, Impairment-Test, Goodwill, CGU, erzielbarer Betrag, konzeptionelle Änderungen.
- Quote paper
- Benjamin Zündorf (Author), 2021, Die bilanzielle Behandlung von Unterschiedsbeträgen im Rahmen der Kaufpreisallokation und in der Folge nach HGB und IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1147794