Die Arbeit nimmt Bezug auf den aktuellen Stand der Emotionsforschung und ergründet, welchen Einfluss unverantwortliche Unternehmenspraktiken auf die Emotionalisierung des Konsumenten ausüben und welche Bedeutung dies für das individuelle Boykottverhalten impliziert. Diese Wechselwirkungen werden anhand der Emotion Besorgnis dargelegt.
Die Auswirkungen von unverantwortlichen Unternehmenspraktiken schaden der Umwelt, der Gesellschaft und dem Individuum, sprich dem Konsumenten. Dieser ist sich dessen zunehmend bewusst und hat verstanden, dass sich die Machtverhältnisse zu seinen Gunsten verändern. Hier ist der Zeitgeist zu spüren, der ein geändertes Konsumverhalten begründet, bei dem Konsumenten mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Transparenz entlang der Wertschöpfungskette einfordern. Hieraus resultiert eine stets größer werdende Gruppe von Konsumenten, die proaktiv Einfluss auf Unternehmenspraktiken ausüben wollen. Sie suchen hierbei die Macht im Kollektiv, um Unternehmen mittels eines Boykotts zu einem Umdenken zu bewegen respektive Missstände aufzuzeigen.
Dieser Anstieg der Konsumentenboykotte bewegte die Wissenschaft dazu, Boykotte und die dem Boykott zu Grunde liegenden Treiber sowie Motivationen des Individuums zu ergründen. Wichtige Erkenntnisse finden sich diesbezüglich in den Studien von Braunsberger & Buckler (2011), Sen et al. (2001), Hahn & Albert (2015) sowie Klein et al. (2004). In diesem Kontext wurde jedoch bis dato noch nicht untersucht, wie Emotionen initial entstehen, welche externen Faktoren Emotionen beeinflussen und welche Implikationen hieraus bezüglich des individuellen Boykottverhaltens abgeleitet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinitionen
- 2.1 Boykott
- 2.2 Corporate Social Responsibility & Corporate Social Irresponsibility
- 2.3 Emotionen
- 3. Hypothesenbildung
- 4. Methodik
- 4.1 Stichprobe
- 4.2 Reliabilität und Validität
- 4.3 Effektstärke
- 5. Ergebnisse der Hypothesentestung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Wirkung der Emotionalisierung des Konsumenten bei unverantwortlichen Unternehmenspraktiken auf das Boykottverhalten. Ziel ist es, den Einfluss von Emotionen auf die Bereitschaft des Konsumenten zu einem Boykott zu analysieren und die Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Emotionen, dem wahrgenommenen Verantwortungsbewusstsein des Unternehmens und dem Boykottverhalten zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet die aktuelle Diskussion über Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Social Irresponsibility (CSI) und deren Bedeutung für den Konsumenten.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Boykott“
- Die Rolle von Emotionen im Konsumentenverhalten
- Die Wirkung von CSR und CSI auf das Konsumentenverhalten
- Empirische Analyse der Zusammenhänge zwischen Emotionalisierung, CSR/CSI und Boykottverhalten
- Praktische Implikationen und Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in die Thematik des Boykotts als emotionalem Ventil ein. Es beleuchtet die aktuelle Diskussion über die Verantwortung von Unternehmen und die wachsende Bedeutung von nachhaltigem Konsum. Der neue Zeitgeist fordert Unternehmen dazu auf, verantwortungsvolles Handeln zu gewährleisten und soziale sowie ökologische Aspekte in ihre Geschäftspraktiken zu integrieren.
Kapitel 2: Begriffsdefinitionen Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe der Arbeit, darunter Boykott, Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Social Irresponsibility (CSI) sowie die Rolle von Emotionen im Konsumentenverhalten. Es werden verschiedene Ansätze und Definitionen aus der Literatur vorgestellt und die jeweiligen Begriffsabgrenzungen erläutert.
Kapitel 3: Hypothesenbildung Dieses Kapitel stellt die Hypothesen der Arbeit vor, die die Zusammenhänge zwischen Emotionen, CSR/CSI und dem Boykottverhalten untersuchen. Es werden verschiedene Forschungsfragen formuliert, die im weiteren Verlauf der Arbeit empirisch untersucht werden sollen.
Kapitel 4: Methodik Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Grundlagen der Arbeit. Es werden die Stichprobe, die eingesetzten Messinstrumente und die statistischen Analyseverfahren erläutert. Darüber hinaus wird auf die Gütekriterien der verwendeten Messinstrumente eingegangen.
Kapitel 5: Ergebnisse der Hypothesentestung Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung der Hypothesen. Die Ergebnisse werden anhand statistischer Analysen dargestellt und interpretiert. Die Ergebnisse liefern Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Emotionen, CSR/CSI und dem Boykottverhalten.
Schlüsselwörter
Boykott, Emotionen, Corporate Social Responsibility (CSR), Corporate Social Irresponsibility (CSI), Konsumentenverhalten, Nachhaltigkeit, Empirische Forschung, Hypothesentestung, Statistik, Verantwortungsbewusstsein, Unternehmensethik.
- Quote paper
- Janis Graw (Author), 2020, Der Boykott als emotionales Ventil? Die Wirkung der Emotionalisierung des Konsumenten auf das Boykottverhalten bei unverantwortlichen Unternehmenspraktiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1148124