Geschichte Kolloquium. Frühe Neuzeit

Zusammenfassung der Halbjahre 11/1 und 12/1


Zusammenfassung

32 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Geschichte Halbjahr 11/1
Ständetreppe
Stand/Stände
Merkmale der Ständegesellschaft
Stände
Muster politisch – sozialer Ordnung auf dem Land
Reichsstadt – Beispiel an Augsburg
Vorindustrielle Arbeitswelten
Familiengemeinschaften und Geschlechterrollen in der Ständegesellschaft
Soziale Sicherheit in der Ständegesellschaft
Grundlinien der Bevölkerungsentwicklung vom 15. – 18. Jahrhundert

2. Geschichte Halbjahr 12/1
Aufklärung
Mythen der Nationen Arminius – „Gründungsväter der Deutschen“
Moderne Nationsvorstellungen seit der franz. Revolution
1848/1849 Märzrevolution
Bismarck’s Radikale Politik
Nationale Fremd und Selbstbilder am Beispiel des dt. – franz. Verhältnisses
Vertrag von Locarno
2. Weltkrieg
Europäische Integration nach 1945 und die dt. franz. Aussöhnung

1. Geschichte Halbjahr 11/1

Ständetreppe

Papst

Kaiser König

Kardinal Herzog

Kurfürst Graf

Bischof Freiherr

Edelmann Bürger

Bauer Soldat

Kind Narr

Stand/Stände

Gesellschaftliche Großgruppen unterscheiden sich durch:

- Eigenes Recht
- Einkommensart
- Politische Stellung
- Lebensführung und Ansehen

- prägten die Gesellschaftsordnung

Im Mittelalter Unterscheidung zwischen:

- Geistlichkeit (Klerus)
- Adel
- Bürger
- Bauern
- Unterständische Schichten

Unterscheidung in der FZ:

- Körperschaften zur Wahrnehmung politischer Rechte
- Steuerbewilligungen
- Vetretungsorganisationen: Landtag/Reichstag
- Adel
- Klerus
- Vertreter der Städte
- Vertreter der Bauern (eher selten)

Menschen in der Ständegesellschaft

Merkmale der Ständegesellschaft

Frühen Neuzeit (16.-18. Jh.)

- Gesellschaft = Ständegesellschaft
- Geburt u. Recht bestimmen sozialen Ort des Einzelnen
- In Stand hineingeboren für gesamtes Leben
- Kleiderordnung muss standesgemäß sein

Vom Stand hängt sozialer Wert und die Pflichten und Aufgaben ab

Stände = Lebensgemeinschaften mit gleichen politischen und sozialen Rechten

Soziale Rangordnung

- Hierarchie
- nicht starr, soziale Auf und Abstieg möglich

Die Kenntnis der Normen und Werte bot Sicherheit und Auskommen

- Überlebenschancen in damaliger Welt

Normsetzende Instanzen waren Kirche und Staat bzw. Fürst mit Verwaltung und Justiz

- wirkte sozial disziplinierend
- diente Durchsetzung von Machtansprüchen der Fürsten

Policeyordnungen

- Definieren Rechte und Pflichten der Untertanen
- Bereiche
- Ehe und Familie
- Eigentum und Boden
- Handel
- Gewerbe
- Berufswelt und Arbeitswesen
- Kirche und Frömmigkeit

- regelten nahezu das gesamte Alltagsleben

Stände

Klerus

An der Spitze der Klerus à Geistliche (Funktionsstand)

Abstufungen:

- Kardinäle
- Erzbischöfe
- Bischöfe
- Äbte
- Niedrige Landgeistlichkeit:

- Dorfpfarrer
- Mönche
- Nonnen

Klerus = kein Geburtsstand, sondern religiöse Berufung oder theoretische Ausbildung

Aufgaben:

- Soziale Versorgung von Söhnen und Töchtern aus adligen Häusern
- Sonst Verarmung
- Unterbringung bei kirchlichen Stellen und in Klöstern

Adel

Zentrale Herrschaftspositionen

Höchster Rang - politische Macht in europäischen Staaten

Bsp: Hohenzoller in Preußen, Habsburger in Spanien und Österreich, Wittelsbacher (Bayern)

Abstufungen:

- Herzöge
- Grafen
- Ritterschaftlicher Landadel
- Merkmale des Standes aber Vermögen und Lebensweise bäuerlich

Adliger Stand = Herrenstand

- Herrschaft über Güter und Menschen die sich bewirtschaften

- Er musste keine Steuern zahlen
- Hatte viele Vorteile: Jagdrecht und Aufenthalt bei Hof

Bürger

= keine formellen Vorrechte

- Alle Menschen mit Bürgerrechten und alle Stadtbewohner

Abstufungen:

- Hohe Patrizier
- Kleinbürgertum à Handwerker, Gewerbetreibende
- Städtische Arme à keine Steuern aber kein geregeltes Einkommen

Bauern

- Bäuerliche Großgrundbesitzer à Leibeigener eines adligen Herren
- Kleinbauern
- Landarbeiter
- Heuerlinge
- Tagelöhner
- Handlanger

Alle auf engem Raum

- Konflikt im 18. Jh. zwischen Bauern und zahlreich werdender Landlosen

Unterschichten:

- Bettler
- Vaganten

- aus Ständegesellschaft ausgegrenzt und kriminalisiert à Unter oder aufständische Gruppen

Juden

Vom Mittelalter bis Ende 11. Jh. ungestörtes Leben

Religiöse Vorurteile

Soziale Ängste

Wirtschaftliche Krisen

- Ressentiments
- fanatischer Anitjudaismus
- Verfolgungen
- Verleumdet als Christusmörder

Ende Mittelalter:

- sie wurden aus fast allen dt. Städten und größeren Territorien vertrieben

- Ausgewandert
- Zuflucht in ritterschaftliche Gebiete
- Abdrängung in Gettos
- Rechtliche Minderstellung

ABER:

- Große Bedeutung auf Finanz und Kreditmarkt
- „Hofjuden“ an absolutistischen Fürstenhöfen 17. Und 18. Jahrhundert einflussreiche Positionen

Muster politisch – sozialer Ordnung auf dem Land

Dorf und Dorfgemeinde:

70-80% leben auf dem Land

Lebensmittelpunkt - Dorf (Kleine Siedlungen und Einzelhöfe)

Definition:

- Entstanden im Mittelalter
- Unmittelbare Nachbarschaft zu Ackerbau und Viehzucht
- Flächen gehören Bauern persönlich
- Große Flächen - gemeinschaftliche Nutzung

Gemeinschaftlich Genutzte Länder: Allmende

Bauernhöfe gruppiert in einem Kern: Haufendörfer

Jüngere Siedlungsformen:

- Waldhufendörfer
- Kirchspiel

Dorfbewohner:

1. Bauern
2. 2. Handwerker
3. Landarbeiter

Mittelpunkt des Dorfes und Jahresablauf:

- Kirche
- Übt soziale Kontrolle aus
- Organisation und Überwachung dörfliches Schulwesen

Ländliche Welt Einheit oder Vielfalt:

Vielgestaltigkeit:

- Abwechslungsreiche Siedlungsstruktur
- Bunte Mischung der Dorfbewohner

Bäuerliche Bevölkerung - wirtschaftlich und sozial keine Einheit

Bauern - selten Status des freien Eigentümers - Leibeigenschaft

Anerbenrecht:

- Weitergabe des Hofes an einen Erben - z.B Altbayern

Realteilung:

- Weitergabe unter allen Erbberechtigten aufgeteilt à z.B Schwaben
-

Grundherrschaft:

- Grund und Boden gehörten privilegierten Schichten
- Wohlhabender Bauer konnte nie Grundherr werden
- Kein Adelsstand
- Keine Verfügung über Herrschaft und Gerichtsbarkeit
- Übt Herrschaft über Bauern aus
- Eigentümer verleiht an abhängige Bauern
- Mischform - Eigenwirtschaft der Herren und abh. Bauern
- Anforderung an Bauern - Abgaben und Dienste

Leibeigenschaft:

Mildere Form in Süd und Westdeutschland

- Geld und Naturalabgaben
- Hand und Spanndienste

Harte Form in Ostdeutschland

- Gutsherrschaft

- Entwicklung im 15./16. Jahrhundert
- Erbuntertänigkeit
- Unbeschränkte Frondienste
- Gesindezwang der Kinder
- Verbot der Freizügigkeit

Heiraten der Leibeigenen war genehmigungspflichtig

- Abschaffung der Leibeigenschaft in Deutschland 18. Jahrhundert

Reichsstadt – Beispiel an Augsburg

Muster politisch – sozialer Ordnung in der Stadt

Reichsstädte des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation (15. Jh.):

- Außer Kaiser kein Herr darüber à Königreich übergeordnet
- Kaiser nimmt Einfluss auf innere Belange
- Stadt bestimmt politisch- soziale Angelegenheiten selbst
- Besondere Autonomierechte

- Reichsunmittelbare Kommune erheben Steuern
- Eigene Verwaltung errichten
- Gesetze erlassen

- Gerichts und Wehrhoheit
- Konnten Bündnisse eingehen

Nach 1806:

Legstädte:

- neben Frankfurt, Regensburg und Leipzig
- Stadt finanziert Reichssteuern vor
- Vergibt direkt Kredite an Kaiser
- Dadurch Mitspracherecht bei Entscheidungen über die Stadt

- Einfluss nahm nach 30-jährigen Krieg ab à Wirtschaftsprobleme

Reichstage:

= Ständeversammlung des Hl. Römischen Reiches

- Politische Bedeutung für Augsburg, Worms, Speyer, Nürnberg im 16. Jahrhundert bis 1 Hälfte 17. Jh.

- Seit 1633 tagten Reichsstände als Gesandtenkongress „Immer währender Reichstag“ in Regensburg

Residenzstädte:

- Frühe Neuzeit à Reichsstädte verlieren an Gewicht
- Steigen zu Hauptstädten der Fürstentümer auf
- Politische Entscheidungen
- Konzentration von Bürokratie

- Garnisonen
- Kulturelle Einrichtungen
- Akademien
- Universitäten, Theater

- Augsburg System verlor an Zustimmung à München, Würzburg, Bamberg, Wien etc. wurden immer mehr beliebter

- Gewinner des frühneuzeitlichen Strukturwandels der Städtelandschaft

Landesfürstentum / Landsherrschaft:

- Herrschaft über ein fest umrissenes Gebiet à Territorium

Bewohner waren Landesherrn unterworfen

Ausbau der Herrschaft - durchsetzen gegen benachbarte Landesherrn

Territorialstaat:

- Zentrale Behörden
- Geschlossenes Staatsgebiet
- Einheitliches Staatsvolk

Beginn im spätmittelalterlichen Deutschland in den Landesfürstentümern wie Bayern,Württemberg

Frühmoderner Staat – ohne Demokratie:

- Entstehung mit Stärkung der Landesherrn in den Territorien des Reiches
- Aufstieg fürstlichen Absolutismus

- Aufbau zentrale Landesverwaltung
- Vereinheitlichung Gerichts- und Steuerwesen

- Zentralisiert und durchorganisiert

- Einheitliche Staatsgewalt mit funktionierender Verwaltung

- Innerstaatlicher Frieden
- Lenkung von Wirtschaft und Gesellschaft

- Staatsbürger keine Beteiligung an politischem Geschehen

Gesellschaftliches Leben:

- Einzelne in Gruppen eingebunden
- Unterscheidung durch Rechte und Pflichten
- Jede Gruppe besaß Eigenleben

An Spitze politisch – sozialer Hierarchie

Stadtadel – Patriziat

- Selbstbewusste „Alte Geschlechter“ à Honoratioren
- Städtische Ämter
- Politische und wirtschaftliche Macht

Führungsschicht- hohe Kleriker

Tonangebende Ehrbarkeit - Kaufmannschaft, hohe Beamte, Akademiker

Mittelschicht - politisch machtlos

- Handwerk
- Kleinkaufleute
- Mittlere beamte
- Angestellte d. Stadt (Lehrer, Gerichtsdiener)

Unterschicht - Lohnarbeiter, Fuhrleute, unehrliche Berufe (Henker, Abdecker, Totengräber)

Religion:

- Mehrheit Protestanten
- Minderheit Katholiken

- Heftige innerstädtische Konflikte
- Religionskrieg

- Westfälischer Frieden 1648 regelte Zusammenleben, politisch und gesellschaftlich der versch. Konfessionen

Finanz und Handelsmetropole:

15-17. Jahrhundert wichtigster Finanzplatz: Ausgsburg + Handelszentrum Mitteleuropa

- Wirtschaftliche Hauptstadt dank Handelshäuser der Welser und Fugger
- Erfolgreiche frühkapitalistische Unternehmer
- Sowohl Waren als auch Bank und Wechselgeschäfte
- Beteiligung an Bergwerken à Handel mit Kupfer und Silber

Fugger pflegten eine Enge Beziehung zu Politik

Ablasshandel:

- Volk kauft Ablasszettel
- Kirche verspricht Erlass von Sünden und Erlangung Gnade Christi

Blütezeitende 17. Jahrhundert

- Verlagerung Handel vom Mittelmeer in atlantischen Raum
- Augsburg nicht mehr Zentrum, sondern Peripherie
- Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)
- Demographische und wirtschaftliche Folgen

Vorindustrielle Arbeitswelten

Subsistenzwirtschaft:

- Engl = Versorgung
- Produktion für Selbstversorgung

Bauern und Handwerker für größere lokale und regionale Märkte

- Wirtschaftsform in agrarisch dominierender vormoderner Gesellschaft
- Ackerbau, Viehzucht für Eigenbedarf
- Verbrauch von Gütern die selbst produziert werden
- Herstellung von Werkzeugen, Kleidung, Saatgut

ZIEL: NICHT produzieren, um Geld anzuhäufen, à sondern Versorgung mit Lebensnotwendigem

Zünfte:

Frühe Neuzeit - Handwerk organisiert in Zünfte

Handwerker einer Berufsgruppe waren in einer Zunft

Oder mehrere Berufsgruppen - Zunft

- Zünfte mit politischer Bedeutung

- Politische Gliederung der Bürgerschaft
- Danach berufliche Selbstorganisation d. Handels

- Regelten gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben

Vorschreiben von Produktionsformen

Arbeitsorganisationen

Religiöses und gesellschaftliches Verhalten

- Umfassende soziale Kontrolle ab Ausbildungsbeginn

Ausbildung im Handwerk erforderte Nachweis über eheliche und ehrliche Herkunft

Unehrliche Berufe:

- Abdecker, Henker, Straßenkehrer, Totengräber, Kloakenreiniger
- Unterschiede nach Regionen

- Verurteilung zu Schandstrafe
- Unmoralischer Lebenswandel
- Uneheliche Geburt

Zünfte zu Wirtschaftsethik verpflichtet

- Kein individuelles Gewinnstreben
- Gerechte Aufteilung zur Verfügung stehender Arbeit
- Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage
- Beschränkte Anzahl an Meistern, Gesellen und Lehrlingen pro Zunft
- Bekämpfung außerzünftiger Konkurrenz (à Gewerbetreibende, die keiner Zunft angehören werden, verklagt)

[...]

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Details

Titel
Geschichte Kolloquium. Frühe Neuzeit
Untertitel
Zusammenfassung der Halbjahre 11/1 und 12/1
Autor
Seiten
32
Katalognummer
V1148648
ISBN (eBook)
9783346544469
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine Zusammenfassung über die Halbjahre 11/1 und 12/1 die zum Lernen für das bayrische Abitur genutzt wurde, vom Lehrer als sehr gut befunden.
Schlagworte
Geschichte, Ständewesen, Zunft, Manufaktur, Verlagswesen, Familienstruktur, frühe Neuzeit, Bismarck, Reichsgründung, Politik, Geschichte Abitur
Arbeit zitieren
Marc Hammer (Autor:in), Geschichte Kolloquium. Frühe Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1148648

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