Es wird im Rahmen dieser Hausarbeit die These aufgestellt, dass der Umgang mit Daten, deren Eigenschaften und Verwendung sowie die Prozesse, die der Umwandlung der Daten in Profile zugrunde liegen, direkte und indirekte Konsequenzen für die profilierten Personen und Personengruppen haben. Es wird ebenfalls untersucht, inwieweit die Selbstprofilierung über soziale Medien Folgen für die sich profilierenden Individuen hat. Als Grundlage dafür wird zunächst versucht, eine Definition des Profilbegriffs zu finden, die Merkmale und Prozesse, die einer Profilerzeugung zugrunde liegen, zu ermitteln und das Profil mit dem Datenbankkonzept in Verbindung zu bringen. Außerdem wird im Vorhinein bereits auf einige Anwendungsmöglichkeiten von Profilen eingegangen, um ein möglichst umfassendes Bild der Ausmaße und Implikationen zu bieten.
Mögliche Risiken, die sich auch aus zukünftigen Entwicklungen im Bereich Datensammlung und -verarbeitung ergeben könnten, werden ebenso betrachtet wie mögliche Einflüsse, die Profile auf die Wissens- und Informationsbeschaffung sowie auf Einstellungen und Denkmuster haben. Ein Augenmerk wird auch darauf gelegt, inwiefern sich die festen Logiken und Strukturen von Datenbanken und Profilen auf Personen auswirken, die zur Integration ihrer digitalen Repräsentation in diese bestimmte Merkmale angeben bzw. aufweisen und „kompatibel“ sein müssen.
Bei der Untersuchung der Mechanismen und Folgen der Profilierung wird versucht, zwischen Fremd- und Selbstprofilierung zu unterschieden, denen je nach Kontext eine unterschiedlich große Bedeutung zukommt. Die Ergebnisse werden dann mit Facebook, dessen Zuordnung der Nutzer zu Profilen integraler Bestandteil des Geschäftsmodells ist, und Online-Rollenspielen, die exemplarisch für Praktiken der Selbstprofilierung angeführt werden können, die in diesem Kontext jedoch nur selten Erwähnung finden, auf konkrete Anwendungsbeispiele bezogen. Online-Rollenspiele werden im Allgemeinen betrachtet, da der Bezug auf ein konkretes Spiel keinen großen Mehrwert für den Untersuchungsgegenstand bieten würde und diese sich in ihren grundlegenden, relevanten Charakteristiken nicht wesentlich unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Merkmale von Profilen
- Definitionen und Arten von Profilen
- Datenbanken als Grundlage von Profilen
- Mechanismen hinter der Profilerzeugung
- Verwendung von Profilen
- Folgen der Profilierung
- Die Konstruktion des digitalen Selbst
- Diskriminierung
- Überwachung und Manipulation
- Philosophische Folgerungen
- Anwendungsbeispiele
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Folgen der Profilierung in einer digitalisierten Welt, wobei sowohl Fremd- als auch Selbstprofilierung betrachtet werden. Dabei wird der Fokus auf den Umgang mit Daten, deren Eigenschaften und Verwendung sowie die Prozesse gelegt, die der Umwandlung von Daten in Profile zugrunde liegen.
- Der Einfluss der Profilierung auf die Konstruktion des digitalen Selbst
- Die Risiken von Diskriminierung durch die Verwendung von Profilen
- Die Herausforderungen von Überwachung und Manipulation durch Profile
- Die philosophischen Implikationen der Profilierung in Bezug auf Wissen, Information und Identität
- Die Rolle von Datenbanken und Profilen in der digitalen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die These auf, dass der Umgang mit Daten und die Erstellung von Profilen direkte und indirekte Konsequenzen für die betroffenen Personen und Personengruppen haben. Die rasante Zunahme der Datenmenge im Zuge der Digitalisierung wird dargestellt und die Bedeutung von Datenbanken für die Verarbeitung dieser Daten hervorgehoben.
Merkmale von Profilen
Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Definitionen und Arten von Profilen sowie die technischen und konzeptionellen Grundlagen der Profilerzeugung. Es wird auf die historische Entwicklung des Profilbegriffs eingegangen und die Bedeutung von Datenbanken für die Speicherung und Verarbeitung von Daten hervorgehoben.
Folgen der Profilierung
Das Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der Profilierung auf verschiedene Bereiche, darunter die Konstruktion des digitalen Selbst, Diskriminierung und Überwachung. Die komplexen Zusammenhänge zwischen Profilen und der digitalen Identität werden untersucht und die damit verbundenen Risiken und Chancen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Profilierung, digitale Identität, Datenschutz, Diskriminierung, Überwachung, Datenbanken, digitale Welt, Selbstprofilierung, Fremdprofilierung, Big Data, Internet of Things, Social Media.
- Arbeit zitieren
- Lars Hanke (Autor:in), 2021, Der Mensch als Profil. Fremd- und Selbstprofilierung in einer digitalisierten Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1149644