Unbelebten Bildern Leben einzuhauchen – um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, experimentierten Ende des 19. Jahrhunderts Erfinder und Ingenieure an mehreren Orten der Welt mit den verschiedensten kinematographischen Apparaten. Als Väter des Films gelten die französischen Brüder Louis und Auguste Lumière, deren erste Vorführung bewegter Bilder vor Publikum am 22. März 1895 in Paris als Geburtsstunde eines neuen Mediums gilt. Der von ihnen erfundene Cinématographe erfüllte als einziger Apparat zukunftweisende grundlegende technische Anforderungen. In Deutschland begann die Geschichte des Films mit einer Aufführung der Lebenden Bilder der Skladanowsky-Brüder am 1. November 1895 im Berliner Wintergarten. Sobald absehbar wurde, dass mit der neuen Erfindung reichlich Kapital zu erwirtschaften war, wurden große Summen investiert, und erste grenzüberschreitende Produktions- und Verleihfirmen lösten die handwerklich arbeitenden Produzenten der Anfangsjahre ab. Aus einem Jahrmarkt-Kino, in dessen Rahmen Filme als billiges Volksvergnügen auf Rummelplätzen vorgeführt wurden, entwickelte sich der Film innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem wirtschaftlich wie kulturell bedeutenden Industriezweig.
Als Teil der Unterhaltungs- und Medienbranche erlöste die Filmwirtschaft in Deutschland im Jahre 2004 € 2,64 Mrd. allein durch die Filmauswertung über Kino und Home Video. Daneben stieg die Bedeutung des Fernsehers in allen Lebensbereichen in den letzten Dekaden rasant an. Dies führte zu einem intensiven Handel mit Filmrechten, um das Programm der kontinuierlich expandierenden Anzahl an Sendekanälen zu füllen. Die Geschäftstätigkeit dieser Branche zugehöriger Unternehmen besteht insbesondere in der Herstellung bzw. dem Erwerb sowie der Verwertung von Filmrechten und -lizenzen in verschiedenen geographischen Märkten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Einführung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- FILME UND IHRE MÄRKTE
- Begriffliche Abgrenzung
- Film als immaterielles Wirtschaftsgut
- Rechte am Film
- Filmförderung
- Wertschöpfungskette
- Produktion
- Auswertung
- Kategorisierung der Filmrechte und -lizenzen für Bilanzzwecke
- Problemfelder bei der Bilanzierung von Filmrechten und -lizenzen
- Zwischenfazit
- BILANZIERUNG VON FILMRECHTEN UND -LIZENZEN NACH US-GAAP, IFRS UND HGB
- Überblick
- Regelungsnormen zur bilanziellen Behandlung immaterieller Vermögenswerte bzw. Filmrechten und -lizenzen
- US-GAAP
- IFRS
- Allgemeine Normen
- Anwendbarkeit des SOP 00-2 in einem IFRS-Abschluss
- HGB
- Aktivierungsfähigkeit
- Überblick
- Ansatzkonzeption immaterieller Vermögenswerte
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Extern erworbene immaterielle Vermögenswerte
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Zugangsbewertung
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Planmäßige Folgebewertung
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Außerplanmäßige Wertberichtigungen
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Umsatzrealisation
- Überblick
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Erhaltene Filmfördermittel
- US-GAAP
- IFRS
- HGB
- Synoptische Darstellung
- Kritische Würdigung
- BILANZIERUNGSPRAXIS AUSGEWÄHLTER DEUTSCHER FILM- UND MEDIENUNTERNEHMEN
- Überblick
- Filmrechte und -lizenzen als unternehmensspezifische Werttreiber
- Analyse des Umfangs aktivierter Filmrechte und -lizenzen
- Analyse der Folgebewertung
- Analyse der Umsatzrealisation
- Analyse der erhaltenen Filmfördermittel
- Zwischenfazit
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- Literaturverzeichnis
- Anlage 1: Beispiele selbständig aktivierungsfähiger immaterieller Vermögenswerte
- Anlage 2: Empirische Datengrundlage und angewandte Rechnungslegung
- Anlage 3: Ausgewählte Bilanzkennzahlen und Bilanzrelationen von Film- und Medienunternehmen
- Anlage 4: Unternehmensangaben zum Umfang aktivierter Herstellungskosten und zum Bilanzausweis
- Anlage 5: Unternehmensangaben zur Folgebewertung
- Anlage 6: Unternehmensangaben zur Umsatzrealisierung
- Anlage 7: Unternehmensangaben zur Erfassung von Filmfördermitteln
- Anlage 8: Anwendung des SOP 00-2 in einem IFRS-Abschluss
Abbildungsverzeichnis
- Abbildung 1: Verwertungskette von Filmrechten
- Abbildung 2: Kategorisierung immaterieller Güter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der bilanziellen Behandlung von Filmrechten und -lizenzen nach den Rechnungslegungsstandards US-GAAP, IFRS und HGB. Ziel ist es, die unterschiedlichen Regelungen der drei Standards zu analysieren und die Auswirkungen auf die Bilanzierung von Filmrechten und -lizenzen aufzuzeigen. Dabei werden die Besonderheiten der Filmindustrie und die spezifischen Herausforderungen bei der Bewertung von Filmrechten und -lizenzen berücksichtigt.
- Aktivierungsfähigkeit von Filmrechten und -lizenzen
- Bewertung von Filmrechten und -lizenzen
- Umsatzrealisation von Filmrechten und -lizenzen
- Bilanzierung von Filmfördermitteln
- Praxisbeispiele aus der deutschen Film- und Medienindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der bilanziellen Behandlung von Filmrechten und -lizenzen ein. Es werden die Problemstellung und der Gang der Untersuchung dargelegt. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Filmen und ihren Märkten. Es werden die Begrifflichkeiten geklärt, die Wertschöpfungskette der Filmindustrie erläutert und die verschiedenen Arten von Filmrechten und -lizenzen vorgestellt. Das dritte Kapitel analysiert die bilanziellen Behandlung von Filmrechten und -lizenzen nach den Rechnungslegungsstandards US-GAAP, IFRS und HGB. Es werden die Aktivierungsfähigkeit, die Bewertung, die Umsatzrealisation und die Bilanzierung von Filmfördermitteln im Detail betrachtet. Das vierte Kapitel untersucht die Bilanzierungspraxis ausgewählter deutscher Film- und Medienunternehmen. Es werden die Ergebnisse der Analyse der Bilanzierung von Filmrechten und -lizenzen in der Praxis vorgestellt. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Bilanzierung von Filmrechten und -lizenzen, US-GAAP, IFRS, HGB, Aktivierungsfähigkeit, Bewertung, Umsatzrealisation, Filmförderung, Filmindustrie, Medienunternehmen.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Betriebswirt (FH) Christian Maier (Autor:in), 2006, Bilanzielle Behandlung von Filmrechten und -lizenzen nach US-GAAP, IFRS und HGB, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114988