Resilienz. Eigenschaft oder erlernbare Fähigkeit?


Hausarbeit, 2019

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was ist Resilienz?
2.1 Begriffsklärung und Definitionen
2.2 Resilienzforschung und die Entstehung des Begriffs
2.3 Die Kauai Longitudinal Study
2.4 Das Salutogenese- Konzept

3. Einflussfaktoren
3.1 Risikofaktoren
3.2 Schutzfaktoren
3.3 Einflussfaktoren- genauer betrachtet

4. Der Erwerb von Resilienz
4.1 Resilienz- Eigenschaft oder erlernbare Fähigkeit?
4.2 Einmal resilient- immer resilient?

5. Gewinn durch das Resilienzkonzept

6. Resümee

1. Einleitung

Diese Hausarbeit wurde im Rahmen des Seminars "Erwachsene als Adressat*innen von Aus-, Weiter- und Fortbildung" angefertigt.

Ich habe mir das Thema Resilienz bzw. die Fragestellung, ob Resilienz eine angeborene Eigenschaft oder eine erlernbare Fähigkeit ist, ausgesucht, weil ich das Thema Resilienz grundsätzlich sehr interessant finde und sich oftmals im Erwachsenenalter zeigt, ob und inwieweit eine Person resilient ist.

In Verlauf der Hausarbeit wird untersucht, welches Konzept sich hinter dem Begriff "resilient" verbirgt.

Auf eine allgemeine Definition und Begriffsklärung folgt eine Ausführung über die Ergebnisse der Resilienzforschung und die Entstehung des Begriff. Daraufhin werden kurz die Studie von Emmy E. Werner auf der Hawaiiinsel Kauai sowie das Salutogenese- Konzept von Aaron Antonovsky erläutert, da sie für die Resilienzforschung von großer Bedeutung sind.

Im Anschluss werden die Einflussfaktoren (Risiko- und Schutzfaktoren) vorgestellt, welche auf das Individuum einwirken.

Daraufhin folgt der analytische Teil in dem der Frage nachgegangen wird, ob Resilienz eine genetisch bedingte Eigenschaft oder eine lebenslang erlernbare Fähigkeit ist und welchen Nutzen das Konzept der Resilienz generell für die Menschen hat.

Abschließend folgt ein kurzes Resümee in dem noch einmal die Ergebnisse der Hausarbeit zusammengefasst werden.

2. Was ist Resilienz?

2.1 Begriffsklärung und Definitionen

Der Begriff Resilienz leitet sich aus dem englischen Wort "resilience ab" welches sich wiederum vom lateinischen Wort "resilire" ableitet.

Das Langenscheidt Wörterbuch übersetzt diesen Begriff mit "abprallen", "zurückspringen", denn ursprünglich verwendete man den Begriff zur Beschreibung des Zustands eines Materials, welches über Spannkraft, Elastizität und Widerstandsfähigkeit verfügt.

Als man erkannte, dass es Menschen gab, die offensichtlich besser mit Belastungen und Krisen umgehen konnten als andere, führte man den Begriff Resilienz zur Beschreibung dieses Phänomens ein.

Heutzutage ist mit ihm die Fähigkeit gemeint, persönliche Lebenskrisen und Schicksalsschläge mithilfe von Ressourcen zu bewältigen und diese in positiver Weise für die eigene Entwicklung zu nutzen. Anstatt an einer Lebenskrise zu zerbrechen, schaffen es resiliente Menschen „erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und negativen Stressfolgen" (Wustmann 2004, S.18) umzugehen.

Corinna Wustmanns Definition von Resilienz wird in Fachkreisen auch deshalb anerkannt, weil sie darin sowohl externale als auch internale Faktoren miteinbezieht. Denn sie bezeichnet Resilienz als "die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken" (Wustmann 2004, S. 18).

In der Literatur gibt es zum Begriff Resilienz natürlich eine Vielzahl von Definitionen. Die meisten Resilienzforscher stimmen aber in der Annahme überein, dass man von resilientem Verhalten sprechen kann, wenn eine Person ein Ereignis/eine Situation erfolgreich bewältigt, die als Risikofaktor für seine weitere Entwicklung bezeichnet werden kann. Beispiele hierfür sind vor allem Schicksalsschläge wie der Verlust einer nahestehenden Person oder auch Lebensumstände wie Armut oder eine schwierigen Kindheit.

2.2 Resilienzforschung und die Entstehung des Begriffs

Erstmals eingeführt wurde der Begriff Resilienz in den 1950er Jahren von dem Psychologieprofessor Jack Block, der "ego- resiliece" als eine Eigenschaft der Persönlichkeit verstand (aus: resilient.de). Nachdem sich in den 1970er Jahren ein Wandel des Forschungsblickwinkels innerhalb der Human- und Sozialwissenschaften abzeichnete, veränderte sich auch die Resilienzforschung. Bis dahin hatten sich Forscher meist nur den Biographien von Menschen gewidmet, die an anhaltenden Verhaltensstörungen, Anpassungsstörungen und sonstigen psychischen Problemen litten und in ihrer Kindheit zudem erheblichen Risikofaktoren (beispielsweise traumatischen Erlebnisse, chronischen familiären Probleme, psychischen Krankheiten der Eltern etc.), ausgesetzt waren.

Diese Vorgehensweise erweckte den Anschein, dass Kinder die solchen Risikofaktoren ausgesetzt waren, automatisch in ihrem späteren Leben mit psychischen Auffälligkeiten zu kämpfen hatten. Durch verschiedene Langzeitstudien entdeckte man allerdings, dass es auch einige Kinder gab, die erheblichen Risikofaktoren ausgesetzt waren und sich trotzdem später normal und sogar erfolgreich entwickelten. (vgl. Welter-Enderlin & Hildebrand, 2012, S. 28).

2.3 Die Kauai Longitudinal Study

Große Bedeutung in dieser Entwicklung hatte die 1971 veröffentlichte Studie von Emmy Werner auf der hawaiianischen Insel Kauai. Die Studie gilt als Pionierleistung und Meilenstein für die Resilienzforschung (vgl. Schoon 2006, S.3).

In der Studie wurden 698 Kinder aus schwierigen Verhältnissen des Jahrgangs 1955 von ihrer Geburt an über 40 Jahre hinweg beobachtet und untersucht.

Das besondere Interesse der Forscher galt dabei biologischen sowie psychosozialen Risiko- und Schutzfaktoren und dessen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder.

Bei etwa 30 Prozent der Kinder lagen erhöhte Risikofaktoren wie Armut, körperliche und/ oder biologische Einschränkungen (wie beispielsweise psychische Erkrankungen der Eltern), oder ein problematisches familiäres Umfeld vor.

Nach jahrelanger Forschung und Beobachtung hielt Werner fest: „Zwei Drittel dieser Kinder, die im Alter von zwei Jahren schon vier oder mehr Risikofaktoren ausgesetzt waren, entwickelten dann auch schwere Lern- und Verhaltensprobleme in der Schulzeit, wurden straffällig und hatten psychische Probleme im Jugendalter. Auf der anderen Seite entwickelte sich ein Drittel dieser Kinder trotz der erheblichen Risiken, denen sie ausgesetzt waren, zu leistungsfähigen, zuversichtlichen und fürsorglichen Erwachsenen." (Werner 2007, S.21).

Zudem zeigten diese Kinder keine signifikanten Verhaltens- oder Lernschwierigkeiten, sie kamen in der Schule gut mit, hatten viele Freundschaften geschlossen und ihre Erwartungen an die Zukunft waren in positiver Weise realistisch. Auch im Erwachsenenalter war keine dieser Personen arbeitslos oder kriminell, die Scheidungsrate sowie der Gesundheitszustand lagen im Normalbereich, und im Berufsalltag waren ihre Leistungen vergleichbar oder sogar Personen überlegen, die in einem stabilen sozioökonomischen Umfeld aufgewachsen waren (vgl. Welter- Enderlin, 2012, S. 30).

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Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Resilienz. Eigenschaft oder erlernbare Fähigkeit?
Hochschule
Universität zu Köln
Note
1,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
17
Katalognummer
V1149913
ISBN (eBook)
9783346533043
ISBN (Buch)
9783346533050
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Resilienz, Salutogenese
Arbeit zitieren
Jana Vigelius (Autor:in), 2019, Resilienz. Eigenschaft oder erlernbare Fähigkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1149913

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