Komplementärwährungen und Regionalgeld: Eine Antwort auf die Globalisierung?


Seminararbeit, 2008

34 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Was ist Geld / Währung
2.1 Funktionen des Geldes
2.1.1 Tauschmittelfunktion
2.1.2 Wertaufbewahrungsfunktion
2.1.3 Recheneinheitsfunktion
2.2 Erscheinungsformen des Geldes
2.2.1 Warengeld
2.2.2 Bargeld
2.2.2 Giralgeld
2.3 Charakter des Geldes
2.3.1 Metallistische Geldtheorie
2.3.2 Nominalistische Geldtheorie
2.4 Währung
2.4.1 Gebundene Edelmetallwährungen
2.4.2 Manipulierte Währungen

3. Was sind Finanzmärkte
3.1 Kapitalmarkt
3.2 Geldmarkt
3.3 Devisenmarkt

4. Was ist Globalisierung
4.1 Geschichte der Globalisierung
4.2 Beschleuniger der Globalisierung
4.3 Indikatoren der Globalisierung

5. Globalisierung des Geldes
5.1 Ursache und Ausmaß
5.2 Nationaler Wettbewerb aufgrund der Globalisierung des Gelds
5.3 Wirtschaftskrisen als Folge der Globalisierung des Geldes

6. Was wollen/sollen Komplementärwährungen?
6.1 Ziele von Komplementärwährungen
6.1.1 Primäre Ziele
6.1.2 Sekundäre Ziele
6.2 Typen von Komplementärwährungen

7. Historische Vorbilder
7.1 Brakteaten im Mittelalter
7.2 Das Freigeldexperiment von Wörgl

8. Aktuelle Projekte
8.1 Der Regiogeld e.V.
8.2 Der Chiemgauer
8.3 ACV-Compartienda in Zentralmexiko
8.4 Local Exchange Trading System (LETS)

9. Umlaufsicherung als Gegenmittel zur Ineffizienz des heutigen Geldsystems
9.1 Auswirkungen des derzeitigen Geldsystems auf die Nachfrage
9.2 Geldreform durch Umlaufsicherung
9.3 Auswirkungen einer Umlaufsicherung auf die Investitionsbreite
9.4 Notwendige Bodenreform

10. Beurteilung der Idee

Literatur und Internetquellen

1. Einleitung

Die Globalisierung erfasst zunehmend alle Bereiche unseres täglichen Lebens. Sie hat zweifelsohne positive, aber auch einige negative Effekte. Betroffen sind hiervon vor allem periphere Regionen und deren Ökonomien. Speziell in diesen Regionen geraten Klein- und Mittelständische Unternehmen zunehmend in wirtschaftliche Schieflagen. Ein Geldstrom zu Kapitalzentren ist zu beobachten und fügt den Wirtschaftskreisläufen einen nachhaltigen Schaden zu. Hieraus resultierend folgen eine hohe Arbeitslosigkeit und eine allgemeine Schwächung des jeweiligen Wirtschaftsraumes. Aber nicht nur ökonomische, sondern auch soziale, kulturelle und ökologische Missstände entwickeln sich aus diesen Tendenzen.

In dieser Seminararbeit soll nun erörtert werden, ob ein komplementäres Währungssystem als Ergänzung zum bestehenden Währungssystem eine Antwort bieten kann um diese negativen Konsequenzen der Globalisierung auf regionaler Ebene entgegenzuwirken. Hierfür soll zuerst betrachtet werden, was Geld und Währung an sich ist, und die Märkte definiert werden auf denen sie gehandelt werden. Im Weiteren folgt ein kurzer Einblick in die Globalisierung und deren Auswirkungen, unter spezieller Betrachtung der zunehmenden Internationalisierung des Geldes, da gerade diese Tendenz die negativen Folgen heraufbeschwört. Im Folgenden soll dann konkret auf Komplementärwährungen eingegangen werden. Hierzu werden zum einen die Ziele betrachtet und zum anderen historische Beispiele und aktuelle Projekte vorgestellt. Besonderes Augenmerk wird auf ein spezielles Merkmal von Komplementärwährungen gelegt: die Umlaufsicherung. Sie ist zentraler Bestandteil vieler bestehender Komplementärwährungsinitiativen, da durch sie Effekte erzielt werden, die die angeblichen Missstände des heutigen Finanzsystems ausgleichen sollen.

Zu guter Letzt folgt eine abschließende Beurteilung und Einschätzung zur tatsächlichen Fähigkeit von Komplementärwährungen als eine Antwort auf die Globalisierung.

2. Was ist Geld / Währung

2.1 Funktionen des Geldes

“Money is defined by its functions: anything is money which is used as money: `money is, what money does`.” 1 (John R. Hicks)

Geld wird im Wesentlichen durch drei grundlegende Funktionen definiert. Damit ein Medium den Wirtschaftssubjekten als Geld dienen kann, muss es als Tauschmittel, Recheneinheit, und Wertaufbewahrungsmittel fungieren.

2.1.1 Tauschmittelfunktion

Ein entscheidendes Merkmal von Geld ist seine Eigenschaft als Tauschmittel, das von den Wirtschaftssubjekten als solches akzeptiert wird. Eine Ökonomie völlig ohne Geldmittel wäre gezwungen Tauschhandel zu betreiben. Der Austausch von Waren in einer reinen Tauschwirtschaft birgt einige Probleme für die Tauschenden.

Zum einen besteht das Problem der „doppelten Koinzidenz von Angebot und Nachfrage“2. Bei jedem Tausch muss derjenige Tauschpartner, der ein Gut von einem anderen erwerben möchte, genau das Gut besitzen, gegen das der andere sein eigenes Gut bereit wäre einzutauschen. Dieses Problem vergrößert sich überproportional wenn man anstatt von einer einfachen bilateralen, von einer multilateralen Tauschbeziehung ausgeht. Zusätzlich dauert es in der Regel lange bis ein entsprechender Tauschpartner gefunden ist. Durch den Einsatz von Geld wird die Transaktion in einen Kauf und einen Verkauf zerlegt, so dass die Tauschenden nicht mehr auf korrespondierende Tauschwünsche angewiesen sind. Somit wird das Problem der doppelten Koinzidenz gelöst und die Dauer einer Transaktion deutlich verkürzt.

Dementsprechend erleichtert Geld in seiner Funktion als Tauschmittel also „den Austausch von Gütern zwischen dezentralisierten Wirtschaftseinheiten und ermöglicht damit Arbeitsteilung und Spezialisierung der Produktion, was zu einer Erhöhung der Güterproduktion führt“3.

2.1.2 Wertaufbewahrungsfunktion

Geld in seiner Funktion als Wertaufbewahrungsmittel, stellt einen Vermögenswert dar, der zu jeder Zeit in eine andere beliebige Ware oder Dienstleistung eingetauscht werden kann.

So kann Geld gehortet werden und zu einem späteren Zeitpunkt eingetauscht werden. Jedoch eignet sich nur stabiles Geld als Wertaufbewahrungsmittel, d.h. es darf keinen großen Wertschwankungen unterliegen. Eine sehr große Auf- oder Abwertung, bzw. eine hohe, permanente Volatilität einer Währung hätte zur Folge, dass Wirtschaftssubjekte dieser Währung kein Vertrauen mehr entgegenbringen und beispielsweise auf ausländische Währungen umsteigen, die stabiler erscheinen. Als Folge würde das instabile Geld seinen Funktionen nicht mehr nachkommen können.

2.1.3 Recheneinheitsfunktion

Die Funktion als Recheneinheit bewirkt, dass eine Bewertung von einzelnen Gütern durch einen gemeinsamen Wertmaßstab vorgenommen werden kann. Somit können Güter wertmäßig vergleichbar gemacht werden. Allerdings spielte auch hier die Stabilität des Geldes eine entscheidende Rolle, da ansonsten, wie oben dargestellt, das Vertrauen in die Währung verloren geht.

2.2 Erscheinungsformen des Geldes

2.2.1 Warengeld

Tauschmittel, welche durch ihren substanziellen Wert als Geld dienen werden als Warengeld bezeichnet. Zunächst kann das jeder Tauschgegenstand sein, wie z.B. Salz, Kühe, Mehl oder Holz. Eine weitere Stufe des Warengeldes sind Edelmetallmünzen, die ihren Wert durch die Art und den Gehalt des in ihnen enthaltenen Edelmetalls erhalten.

2.2.2 Bargeld

Unter Bargeld versteht man die umlaufenden Banknoten und Münzen. Sie sind gesetzliches Zahlungsmittel und i.d.R. besteht für sie ein Annahmezwang4, d.h. „jeder Gläubiger einer Geldforderung muss sie in unbegrenztem Umfang als Erfüllung seiner Forderung annehmen“5. Bargeld wird von den Zentralbanken des jeweiligen Staates oder Währungsgebietes in Umlauf gesetzt.

2.2.2 Giralgeld

„Giralgeld sind Gelbeträge, die auf Giro- oder Kontokorrentkonten zur Verfügung stehen“6.Im Gegensatz zum Bargeld ist Giralgeld kein gesetzliches Zahlungsmittel, aber wird in der Praxis allgemein als solches akzeptiert. Es kann jederzeit gegen Bargeld eingetauscht werden.

2.3 Charakter des Geldes

Zwei fundamentale Theorien beschäftigen sich mit dem Wesen des Geldes, nämlich die metallistische und nominalistische Geldtheorie.

2.3.1 Metallistische Geldtheorie

Die metallistische Geldtheorie begründet den Wert des Geldes in seinem tatsächlichen substanziellen Sachwert, der durch den Edelmetallgehalt bestimmt wird. Diese Theorie war solange nachvollziehbar, solange die Münzen als Warengeld tatsächlich mit Gold, Silber oder anderen Edelmetallen versehen waren. Als das Papiergeld aufkam war die metallistische Geldtheorie noch insofern vertretbar, als die Banknoten aufgrund der Golddeckung jederzeit in Edelmetallmünzen eingetauscht werden konnten. Durch die Abschaffung der vollständigen Golddeckung wurde deutlich, dass der Wert des Geldes sich nicht ausschließlich durch seinen materiellen Wert ergibt, sondern auch andere Medien als Geldmittel fungieren können.

2.3.2 Nominalistische Geldtheorie

Im Gegensatz zur metallistischen Geldtheorie bemisst die nominalistische Geldtheorie den Wert des Geldes nach der allgemeinen Akzeptanz durch die Wirtschaftssubjekte. Der Wert ergibt sich hierbei nicht zwingendermaßen aus dem substanziellen Sachwert, und kann sogar beträchtlich von diesem abweichen. Die Akzeptanz eines solchen Zahlungsmittels liegt nach neueren Ansichten in den Funktionen als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel begründet.

2.4 Währung

Eine Währung ist das geregelte „Geldwesen eines Währungsgebietes, das meistens aus einem Staatsgebiet, manchmal auch aus einem Territorium zusammengeschlossener Staaten einer Währungsunion bestehen kann“.7 Im Laufe der Geschichte machten Währungen eine vielseitige Entwicklung durch, die vor allem unter dem Aspekt der Golddeckung betrachtet werden.

2.4.1 Gebundene Edelmetallwährungen

Bei gebundenen Edelmetallwährungen war der ursprüngliche Gedanke, dass sich der Zahlungswert der Münzen durch den Warenwert der in den Münzen enthaltenen Edelmetalle bestimmte. Silber und vor allem Gold waren die zwei prägnantesten Edelmetalle mit denen die Münzen versehen waren. Diese Art von Währung wird „Goldumlaufswährung“ genannt. Mit der Zeit verbreiteten sich auch Scheidemünzen, Banknoten und Geldsurrogate, so dass die umlaufende Geldmenge nicht vollständig durch Gold gedeckt war. Dies stellte kein Problem dar, da nicht damit zu rechnen war, dass alle Geldmittel, die nicht aus Gold bestanden, zur selben Zeit in Goldmünzen getauscht würden. Über die Ausprägung der Golddeckung entstanden die zwei unterschiedlichen Theorien des „Currency-Prinzips“ und des „Banking Prinzips“.

Nach dem „Currency-Prinzip“ sollten alle umlaufenden Geldmittel durch Gold gedeckt sein, um die Nachfrage künstlich zu verknappen, da man von einer unbegrenzten Nachfrage nach Geld durch die Wirtschaft ausging. Somit würde ein Zufluss oder Abfluss von Gold eine proportionale Veränderung der Geldmenge mit sich bringen. Lediglich eine durch Staatspapier in Umlauf gebrachte Geldmenge sollte von der Golddeckungspflicht befreit sein.

Das „Banking-Prinzip“ ging hingegen davon aus, dass die Nachfrage nach Geld nicht unbegrenzt sei, sondern dadurch begrenzt sei, dass die „Wirtschaft nur soviel Geld nachfragt, wie zur Finanzierung des Warenumsatzes tatsächlich benötigt“8 werde. Darum sollte nur ein prozentualer Teil der Geldmittel durch Gold gedeckt sein, unterdessen der restliche Teil durch Handelswechsel gedeckt werden konnte. Deswegen hätte eine Veränderung der Goldmenge eine überproportionale Veränderung der Geldmenge zur Folge.

Nachfolgend wurde die „Goldumlaufswährung“ durch die „Goldbarrenwährung“ abgelöst. Diese lieferte keine Goldmünzen, sondern garantierte nur noch die Umtauschbarkeit der Zahlungsmittel in Gold durch die Zentralbank. Im Weiteren entwickelten sich noch die

„Goldkernwährung“, welche nur noch ausländischen Zentalbanken die Konvertierbarkeit in Gold garantierte, und die „Golddevisenwährung“. Bei der „Golddevisenwährung“ hielten die Zentralbanken ihre Reserven nun nicht mehr ausschließlich in Gold vor, sondern auch in fremden Währungen, die die Einlösbarkeit in Gold gewährleisteten.

2.4.2 Manipulierte Währungen

Manipulierte Währungen entscheiden sich von den gebundenen Währungen maßgeblich dadurch, dass es keine Deckungsvorschriften für die umlaufenden Geldmittel gibt. Die jeweilige Zentralbank kann die Geldmenge also frei steuern. Erst mit diesem Mittel ist es möglich Geldpolitik zu betreiben und wirtschaftspolitische Ziele zu verfolgen. Dementsprechend stellt die Versorgung der Wirtschaft mit einer angemessenen, auf die jeweiligen Ziele ausgerichtete Höhe der Geldmenge, den Kern der Aufgaben der Zentralbanken dar.

3. Was sind Finanzmärkte

Unter dem Oberbegriff des Finanzmarktes wird jeder Markt definiert, an dem Angebot und Nachfrage nach Geld oder geldwerten Titeln zusammenkommen9. Die drei wichtigsten Finanzmärkte sind der Kapital-, Geld- und Devisenmarkt.

3.1 Kapitalmarkt

Auf dem Kapitalmarkt werden langfristige Kapitalanlagen gehandelt. Es werden also die Anbieter und Nachfrager von langfristigem Kapital zusammengeführt. Die Langfristigkeit des Kapitals bezieht sich dabei auf Laufzeiten, die i.d.R. länger als ein Jahr ist. Gehandelt werden Wertpapiere und Finanzderivate Man kann den Kapitalmarkt in zweierlei Weise in unterschiedliche Arten unterteilen. Man kann man ihn nach Primär – und Sekundärmarkt unterteilen, sowie nach dem Organisationsgrad10.

Auf dem sogenannten Primärmarkt findet die originäre Platzierung von Kapitalmarkttiteln statt. Diese erstmalige Platzierung findet ausschließlich außerbörslich statt. Hingegen werden auf dem Sekundärmarkt Kapitalmarkttitel gehandelt, die im Vorwege schon emittiert wurden. Hierbei treten die Wertpapierbörsen in den Fokus.

Wenn man versucht den Kapitalmarkt nach dem Organisationsgrad zu unterteilen, muss man die Wertpapierbörsen als die am höchsten organisierte Marktform nennen. Der Handel an den Wertpapierbörsen muss sich strengen gesetzlichen Anforderungen unterwerfen. Im Gegensatz dazu ist der außerbörsliche Handel deutlich weniger streng organisiert. Zum einen ist hier der „Interbankenhandel“ zu nennen, bei dem Banken und andere institutionelle Anleger Geschäfte abschließen. Auch auf dem „freien Markt“ sind die Marktbedingungen nicht gesetzlich geregelt. Hier werden insbesondere geschlossene Fondsbeteiligungen gehandelt.

3.2 Geldmarkt

Im Gegensatz zu dem Kapitalmarkt wird auf dem Geldmarkt kurzfristiges Kapital gehandelt und dient dem Liquiditätsausgleich zwischen den Marktteilnehmern. Da auf diesem Markt sehr große Summen gehandelt werden und die Liquidität von sehr großer Bedeutung ist, beschränkt sich der Zugang auf finanzstarke Teilnehmer mit erstklassiger Bonität. In erster Linie sind Banken sowie Zentalbanken auf dem Geldmarkt aktiv. Desweiteren treten auch bonitätsstarke Unternehmen als Akteure auf. Der Geldmarkt dient den Zentralbanken zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Liquidität und somit zur Steuerung der Geldmenge.

Zum einen wird auf dem Geldmarkt mit Zentralbankguthaben gehandelt. Übliche Fristen sind hierbei Tagesgeld (Overnight), TOM/NEXT- und SPOT/NEXT-Geschäfte mit ein- bzw. zwei-werktägiger Valuta, Terminiertes Geld mit einer Laufzeit von mehr als einem und weniger als 30 Tagen, sowie Termingelder mit Mindestlaufzeiten von einem Monat.11

Zum anderen werden Geldmarktpapiere gehandelt. Dazu gehören Staatspapiere und private Geldmarktpapiere. Die wichtigsten Staatspapiere sind unverzinsliche Schatzanweisungen, Treasury Bills, und Cashbills, sowie bei den privaten Geldmarkttiteln Commercial Papers und Einlagenzertifikate (Certificates of Deposits).

3.3 Devisenmarkt

Unter Devisen werden auf ausländische Währungen lautenden Fremdwährungsguthaben bei ausländischen Banken, sowie Schecks und Wechsel, die auf fremde Währungen lauten verstanden. Der Devisenmarkt ist nicht als Parkettbörse konzipiert, sondern entsteht durch die Transaktionen, die zwischen den Banken vorgenommen werden. Auf dem Devisenmarkt direkt treten neben den Kreditinstituten, die entweder für sich selbst (Eigenhandel) oder für ihre Kunden Handeln (Devisenkundengeschäft), Makler (Broker) in Erscheinung, die sich mit der Vermittlung von Devisengeschäften befassen. Um unerwünschte Kursentwicklungen entgegenzuwirken treten Zentralbanken oft mit Milliarden schweren Transaktionen auf dem Devisenmarkt auf. Der Währungshandel hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und ist heute der größte Markt der Welt. Schätzungen gehen von einem Tagesvolumen von mehr als 1.9 Billionen US Dollar aus (siehe Abb.1).12 13

Der Devisenhandel unterteilt sich in die drei Bereiche Kassageschäft, Termingeschäft und den Handel mit Devisenoptionen14. Beim Kassadevisenhandel werden am Spotmarket (Kassamarkt) Fremdwährungen zu einem aktuellen Preis mit sofortiger Lieferung und Abrechnung gehandelt. Am Handelstag wird lediglich der Devisenkurs festgelegt. Das Valutadatum für die sofortige Abrechnung erfolgt i.d.R. zwei Tage nach Geschäftsabschluss.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Devisenumsatz pro Handelstag in Mrd. US-Dollar.15

Devisentermingeschäfte sind Transaktionen, mit denen ein Austausch von Währungen, d. h. der Kauf oder Verkauf von bestimmten Währungen an einem vereinbarten zukünftigen Termin zu einem heute vereinbarten Kurs vorgenommen werden. Die Laufzeit von Devisenterminkontrakten liegt zwischen 3 Tagen bis zu ungefähr 2 Jahren. Hauptsächlich dienen diese Geschäfte der Absicherung von Währungsrisiken offener Positionen und Spekulationsgeschäften.

[...]


1 HICKS, J. (1979), S.1.

2 OBST, G./HINTNER, O. (2000), S.39.

3 OBST, G./HINTNER, O. (2000), S.38.

4 Im Euro-Raum unterliegen auf Euro lautende Banknoten in unbegrenztem, und Münzen in beschränktem Umfang diesem Annahmezwang. Vgl. REISCHLE, J. (2007), S.20.

5 REISCHLE, J. (2007), S. 20.

6 GRILL, W./PERCZYNSKI, H. (2003), S.104.

7 SCHAAL, P. (1992), S. 51.

8 SCHAAL, P. (1992), S.54.

9 Vgl. LENENBACH (2002).

10 Vgl. SINGER, W. (02.12.2007, 18:07), S.37 ff.

11 Vgl. GRILL, W./PERCZYNSKI, H. (2003), S.320-321.

12 Wird auch als Forex (foreign exchange market) oder FX Market bezeichnet.

13 Vgl. DWORATZEK, M. (04.12.2007, 1934).

14 Vgl. OBST, G./HINTNER, O. (2000), S.1046.

15 Daten basieren auf: BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG (29.12.2007,19:34).

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Komplementärwährungen und Regionalgeld: Eine Antwort auf die Globalisierung?
Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg  (Institut für Volkswirtschaftslehre)
Veranstaltung
Orientierung in Wissenschaft und Gesellschaft
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
34
Katalognummer
V115006
ISBN (eBook)
9783640163014
ISBN (Buch)
9783640164431
Dateigröße
758 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Komplementärwährungen/Regionalgeld, Eine, Antwort, Globalisierung, Orientierung, Wissenschaft, Gesellschaft
Arbeit zitieren
Philipp Jebens (Autor:in), 2008, Komplementärwährungen und Regionalgeld: Eine Antwort auf die Globalisierung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115006

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