Mit dem Beschluss zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland durch die Volkskammer vom 23. August 1990 begann sich nicht sofort, doch aber recht bald, die Programmatik der Volksparteien CDU und SPD einem zwangsläufigen Wandel zu unterziehen, der bis zur Bundestagswahl am 27. September 1998 bzw. zur Gegenwart andauerte bzw. anhält.
Die wichtigste Frage ist demnach folgende: Sind CDU und SPD seit der staatlichen Wiedervereinigung programmatisch wirklich - wie immer behauptet - näher aneinander gerückt mit dem Ziel, sich gegenseitig die viel bescholtene "Neue Mitte" zu erstreiten?
Weiterhin lohnt es sich darüber nachzudenken, wer möglicherweise über kurz oder lang am „längeren Hebel“ sitzen wird und wie dies unter Betrachtung der historischen Entwicklung der jeweiligen Partei zu erschließen bzw. zu prognostizieren sein könnte. In wiefern ist die CDU noch eine "christlich-soziale Sammlungsbewegung" mit konservativem Weltbild und die SPD eine Partei der Arbeiter bzw. die der "kleinen Leute"?
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (2001/ 2002), wo Parteien, und hier vornehmlich die großen Volksparteien, durch "Spendenaffäre" und "Kölschen Klüngel" in Verruf geraten, stellt der Wusch nach Sach- und Programmpolitik im Elektorat eine scheinbar sekundäre Frage dar, was weder ihrem Auftrag noch der überwältigenden Mehrheit ihrer Mitglieder - auch in Führungspositionen - gerecht wird. Den Bogen von parteipolitischer Polemik zurück zur Sache zu spannen erscheint den Parteioberen schwer, kann doch dem Gegner durch eine solche Affäre Stimmenpotential und über längere Zeit das Vertrauen der Wähler entzogen werden. Was jedoch kurzfristig vergessen wird, ist, dass solcherlei Skandale nicht nur die jeweils Betroffenen, sondern das gesamte Parteiwesen dauerhaft schädigen und das Vertrauen der Bürger in dasselbe wenigstens mindern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Aufbau
- Forschungsstand
- Begriffsklärung
- Programmatikdebatte in der CDU unter Bezugnahme zur SPD am Beispiel der Umsetzung der staatlichen Wiedervereinigung beider deutscher Staaten bis zur Bundestagswahl 1998 anhand ausgewählter Politikfelder.
- Parteiprogrammatik der CDU (unter vergleichendem Einbezug der SPD) in Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2002 und innerparteiliche Auseinandersetzung seit 1998 unter Betrachtung neuer medialer Werbeplattformen
- Schlussbetrachtung
- Bibliografie
- selbstständig erschienene Literatur
- unselbständig erschienene Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der programmatischen Entwicklung der CDU und SPD seit der deutschen Wiedervereinigung. Im Vordergrund steht die Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den programmatischen Positionen der beiden Parteien in Bezug auf die Umsetzung der Wiedervereinigung, die Innenpolitik und die Entwicklung neuer medialer Werbeplattformen.
- Programmatische Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen CDU und SPD seit der Wiedervereinigung
- Entwicklung der Parteiprogramme in Bezug auf die Umsetzung der Wiedervereinigung
- Einfluss der Medien auf die Programmatik der Parteien
- Analyse der inneren Auseinandersetzungen innerhalb der CDU und SPD
- Bewertung der programmatischen Entwicklung der beiden Parteien im Hinblick auf die Bundestagswahl 2002
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor, erläutert den Aufbau und den Forschungsstand sowie die begriffliche Klärung zentraler Begriffe. Sie beleuchtet den Wandel der Programmatik der CDU und SPD im Kontext der deutschen Wiedervereinigung und der politischen Landschaft bis zur Bundestagswahl 1998.
Programmatikdebatte in der CDU unter Bezugnahme zur SPD am Beispiel der Umsetzung der staatlichen Wiedervereinigung beider deutscher Staaten bis zur Bundestagswahl 1998 anhand ausgewählter Politikfelder.
Dieses Kapitel analysiert die programmatische Entwicklung der CDU und SPD im Kontext der deutschen Wiedervereinigung. Es untersucht die Positionierung der beiden Parteien zur Umsetzung der Wiedervereinigung, die Innenpolitik sowie die Familien-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik.
Parteiprogrammatik der CDU (unter vergleichendem Einbezug der SPD) in Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2002 und innerparteiliche Auseinandersetzung seit 1998 unter Betrachtung neuer medialer Werbeplattformen
Dieses Kapitel betrachtet die programmatische Entwicklung der CDU und SPD in Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2002. Es analysiert die innerparteiliche Auseinandersetzung seit 1998 und den Einfluss neuer medialer Werbeplattformen auf die Programmatik der beiden Parteien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Programmatik, Partei, CDU, SPD, Wiedervereinigung, Innenpolitik, Medien, Werbeplattformen und innerparteiliche Auseinandersetzung. Sie analysiert die programmatische Entwicklung der CDU und SPD im Kontext der deutschen Wiedervereinigung und in Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2002.
- Arbeit zitieren
- M.A. Michael Kunze (Autor:in), 2002, Die programmatische Entwicklung der CDU unter vergleichender Einbeziehung der SPD seit der staatlichen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11504