Realität im Fernsehen ist ein Erfolgsrezept und hat Hochkonjunktur. Der Fernsehzuschauer will - so scheint es - die ungeschminkte Wirklichkeit erleben; banal und alltäglich, außergewöhnlich oder schockierend. Die mediale Offenbarung des wirklichen Lebens verkörpert dabei ganz offensichtlich aber auch gleichzeitig die Devise, an der sich aktuell die Gestaltungsrichtlinien der Produzenten orientieren.
Um welche Realität handelt es sich bei den Darstellungen am Bildschirm und was geschieht mit dem Zuschauer, während er diese konsumiert? Innerhalb dieses Rahmens soll herausgestellt werden, mit welchen Mitteln Realität wirksam (gemacht) wird und welche Kultivierungseffekte televisuelle Konstrukte mit sich bringen.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Erwartungen des Zuschauers an sein Fernsehprogramm
- Zur Konstruktion von Fernsehrealität
- Der wirklichkeitsstiftende Effekt des Fernsehdispositives
- Realität durch Inszenierung am Beispiel „Frauentausch“
- Personalisierung, Intimisierung und Stereotypisierung der Protagonisten
- Emotionalisierung und Dramatisierung der Begebenheiten
- Manipulation und Selektion
- Die Faszination des Beobachtens
- Zum Kultivierungseffekt des Realitätsfernsehens
- Identitätsbildung durch telemediales, Aufeinander-Bezogen-Sein
- Veränderung des Wirklichkeitsbewusstseins
- Einflüsse auf gesellschaftliche Denk- und Verhaltensmuster
- Fazit: Das Medium und die Wirklichkeit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Konstruktion von Fernsehrealität im Kontext von Realitätsfernsehen. Ziel ist es, die Erwartungen des Zuschauers an sein Fernsehprogramm zu analysieren und die Mittel zu untersuchen, mit denen Realität im Fernsehen geschaffen und vermittelt wird. Dabei werden die Auswirkungen des Fernsehdispositives auf die Wahrnehmung der Wirklichkeit sowie die Kultivierungseffekte von Realitätsfernsehen auf die Identitätsbildung, das Wirklichkeitsbewusstsein und gesellschaftliche Denk- und Verhaltensmuster beleuchtet.
- Die Erwartungen des Zuschauers an Fernsehprogramme
- Die Konstruktion von Fernsehrealität
- Der wirklichkeitsstiftende Effekt des Fernsehdispositives
- Der Kultivierungseffekt des Realitätsfernsehens
- Die Auswirkungen von Realitätsfernsehen auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den Erwartungen des Zuschauers an sein Fernsehprogramm. Es wird gezeigt, dass die Programmangebot des Fernsehens sich an den Bedürfnissen des Zuschauers orientiert und die Sehgewohnheiten des modernen Internetnutzers berücksichtigen muss. Die zunehmende Sehnsucht nach Realität im Fernsehen wird als Reaktion auf die Überbeanspruchung von Fiktion und die Suche nach Authentizität interpretiert.
Das zweite Kapitel analysiert die Konstruktion von Fernsehrealität. Es wird erläutert, dass die Konzeption des Fernsehgerätes selbst einen wirklichkeitsstiftenden Effekt hat. Die Light-through-Theorie von Marshall McLuhan wird herangezogen, um die hypnotische Wirkung des Fernsehens und die Rolle des Zuschauers als Leinwand zu verdeutlichen. Der Einfluss des Fernsehens als kaltes Medium auf die kognitive Beteiligung des Zuschauers und die Vervollständigung des Bildes im Gehirn wird ebenfalls diskutiert.
Das dritte Kapitel untersucht den Kultivierungseffekt des Realitätsfernsehens. Es werden die Auswirkungen von Realitätsfernsehen auf die Identitätsbildung, das Wirklichkeitsbewusstsein und gesellschaftliche Denk- und Verhaltensmuster beleuchtet. Die Bedeutung des telemedialen, Aufeinander-Bezogen-Seins für die Identitätsbildung und die Veränderung des Wirklichkeitsbewusstseins durch die ständige Präsenz des Fernsehens werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Fernsehrealität, Realitätsfernsehen, Kultivierungseffekt, Fernsehdispositiv, Zuschauererwartungen, Identitätsbildung, Wirklichkeitsbewusstsein, gesellschaftliche Denk- und Verhaltensmuster, Inszenierung, Manipulation, Selektion, Faszination des Beobachtens, Medienkonsum, Medienlandschaft.
- Arbeit zitieren
- Ferdinand Tannwald (Autor:in), 2007, Televisuell konstruierte Wirklichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115051