Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlegende Definitionen
2.1 Die Kostenarten der Teilkostenrechnung
2.2 Kostenverläufe in der DB-Rechnung
2.3 Teilgebiete der Teilkostenrechnung
3. Definition des Deckungsbeitrages
3.1 Einstufige Deckungsbeitragsrechnung
3.2 Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
3.2.1 Produktorientierte Deckungsbeitragsrechnung
3.2.2 Kundenspezifische Deckungsbeitragsrechnung
3.2.3 Die prozessbasierte Deckungsbeitragsrechnung
3.2.4 Die Fixkostendeckungsbeitragsrechnung
4. Deckungsbeitrag und Break Even
4.1 Der Break Even Punkt bei Serien- oder Sortenfertigung
4.2 Der Deckungsbeitrag bei Einzelfertigung
4.3 Voll- und Stückkostenanalyse
4.4 Strategische Break Even Analyse
4.5 Menge, Gewinn und Verkaufspreis
4.6 Das Problem der Kostenremanenz
5. Sortimentsplanung mit Deckungsbeiträgen
5.1 Ein einführendes Beispiel
5.2 Planungsverfahren mit relativen Deckungsbeiträgen
6. Weitere Anwendungsfälle der Deckungsbeitragsrechnung
7. Resümee
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Verlauf der Kosten bezogen auf die Leistungsmenge
Abbildung 2: Fix- und Gemeinkosten verhalten sich degressiv
Abbildung 3: Allgemeine Darstellung des Deckungsbeitrages (Formel)
Abbildung 4: Umsatz in Bezug zum Verkaufspreis
Abbildung 5: Gesamtdeckungsbeitrag
Abbildung 6: Stückdeckungsbeitrag
Abbildung 7: Fixkostendeckungsrechnung
Abbildung 8:Break-Even-Punkt bei Serien/Sortenfertigung
Abbildung 9: Kostenverlauf mit Verlust- und Gewinnzone.
Abbildung 10: DB bei Einzelfertigung
Abbildung 11: DB bei Einzelfertigung
Abbildung 12: Break-Even bei Voll- und der Stückkostendarstellung
Abbildung 13: Break-Even-Punkt bezogen auf Gewinn und Verlustzone
Abbildung 14: Break-Even-Punkt an der Kreuzung der Umsatz mit der Stückkostenkurve
Abbildung 15: Break-Even-Punkt an der Kreuzung der Umsatz mit der Stückkostenkurve (mit Ausweis der Gewinn/Verlustzone)
Abbildung 16: DB in Bezug zum Verkaufspreis und variablen Kosten
Abbildung 17: DB und Stückkostenbetrachtung
Abbildung 18: DB/Stückkostenbetrachtung mit Ausweis der Gewinnzone
Abbildung 19: Relation Gewinn zu variablen Kostenveränderung
Abbildung 20: Gewinndiagramm – bezogen auf Menge und Verkaufspreis
Abbildung 21: Kostenremanenz bei Beschäftigungsrückgang
Abbildung 22: Beispiel einer Sortimentsplanung mit DB
Abbildung 23: Bereich C gelöscht und dessen anteilige Fixkosten auf die Produktbereiche A und B verteilt
Abbildung 24: Eindimensionale Engpassrechnung (Beispiel)
Abbildung 25: Engpassrechnung (Folgebeispiel)
1. Einleitung
Kaum ein Verfahren der Kostenrechnung ist so vielseitig und universell einsetzbar wie die Deckungsbeitragsrechnung. Von einfacher Produktionsprogrammentscheidung bis hin zur Transportoptimierung oder Hochregallagerplanung ziehen sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.
Das Pendant zur Teilkostenrechnung ist die Vollkostenrechnung – die Vollkostenrechnung ist für kleine und mittlere Unternehmen, für Unternehmen mit einem kleinen bis überhaupt keinem Kostenrechnungssystem geeignet. Generell sollte bei beiden Kostenrechnungssystemen eine kleinere Kostenstellenrechnung vorhanden sein –denn die Vollkostenrechnung verrechnet die gesamten Kosten (wie es auch der Name bereits bezeichnet: Vollkosten) – auf die Kostenträger (=Produkte / =Dienstleistungen) – hierfür benötigt man die Kostenstellen, um die gesamten Kosten des Unternehmens auf die Kostenträger umzulegen / zu verrechnen. Das heißt, die Kostenträger sind die Träger der Kosten, weil für diese werden die Kosten aufgebracht, denn sie sind die Endprodukte, die das Unternehmen dem Markt / Endverbraucher anbietet und somit müssen diese Endprodukte / Kostenträger auch diese Vollkosten / Gesamtkosten über den Verkaufspreis beim Endverbraucher wieder erwirtschaften (inklusive einer Gewinnspanne) (Coenenberg et al., 2016).
Mit Gesamtkosten (=Vollkosten) ist in diesem Kostenrechnungssystem folgendes gemeint: z.B. für ein zu produzierendes Produkt
- Erfassung und Einrechnung der Materialkosten (direkte Kostenträgerkosten)
- Erfassung und Einrechnung der Produktionskosten (direkte Kostenträgerkosten)
- Erfassung und Einrechnung der Produktionspersonalkosten (direkte Kostenträgerkosten)
- Erfassung und Einrechnung der Verwaltungskosten (indirekte / Gemeinkosten)
- Erfassung und Einrechnung der Vertriebskosten (indirekte / Gemeinkosten)
- Erfassung und Einrechnung der Restkosten des Unternehmens anteilig (indirekte / Gemeinkosten) (Coenenberg et al., 2016).
Wenn man diese Inhalte der Vollkosten betrachtet, so kann festgestellt werden, dass außer den direkten Kosten, die die Produktion des Produktes ausmachen, auch die indirekten Kosten, die das Unternehmen verursacht und zu verantworten hat. Hierdurch werden zum einen alle Kosten anteilig auf die Produkte verteilt, aber diese werden auch mit Kosten verteuert, die sie nicht zu verursachen haben.
Befürworter der Vollkostenrechnung sagen indessen, dass die Unternehmenskosten erfasst werden müssen, da diese erst die Möglichkeit der Produktion des Produktes ermöglichen (Coenenberg et al., 2016).
Ein großes Problem ist dennoch, dass die Kostenträgerkosten so verteuert werden, dass man am Ende der Verrechnungen nicht genau definieren kann, wo die Kostenuntergrenze im Ernstfall (Verkaufsprobleme des Produktes) sein könnte und welche Kosten man dann in dieser Situation herausrechnen könnte, um einen geringeren Endverkaufspreis am Markt zu etablieren, um das Produkt preislich attraktiver für den Endverbraucher zu gestalten (Coenenberg et al., 2016).
Wie immer gibt es Pro und Contra für die Vollkostenrechnung – aber bei Betrachtung der Teilkostenrechnung, wird dem Betrachter sehr schnell klar, dass dieses Kostenrechnungssystem – das nur einen Teil der Kosten (nämlich die direkten) berücksichtigt – bei der Erfassung und Einrechnung der Kosten auf die Kostenträger mehr Vorteile und einen transparenten Kostenüberblick ermöglicht als das Vollkostenrechnungssystem (Coenenberg et al., 2016).
Wie soll nun das Teilkostenrechnungssystem sinnvoll und transparent sowie funktional und controllingrelevant eingesetzt werden – dies wird Gegenstand dieser Ausgabe sein und auch der nächsten Ausgaben aus der Reihe: Deckungsbeitragsrechnung.
In dieser Ausgabe sollen die Grundzüge der Teilkostenrechnung dargestellt werden – entsprechend können die Voraussetzungen für ein solches System überblickt werden.
Anschließend werden vertiefende Erkenntnisse und Anwendungsbeispiele der Deckungsbeitragsrechnung dargestellt – hier werden die Möglichkeiten und die Transparenz dieses Systems ersichtlich und sollen zu einem besseren Verständnis für die weiteren Ausgaben in dieser Reihe verhelfen – denn in den folgenden Ausgaben sollen die realen Einsätze des Systems erarbeitet und vorgestellt werden, die sofort umgesetzt werden können – z.B. Controlling / DB in einer Abteilung – z.B. Controlling / DB in einem Schreinerbetrieb – z.B. Controlling / DB in einem Kiosk – etc.
Das heißt, es sollen Anwendungen vorgestellt werden, die real vor Ort ein- und umgesetzt werden können – hierbei sollen die Voraussetzungen, Bedingungen und DB-Implementierung und ihre Auswirkungen transparent werden.
2. Grundlegende Definitionen
2.1 Die Kostenarten der Teilkostenrechnung
Teilkostenrechnung ist jedes Kostenrechnungsverfahren, das auf fixen und variablen Kosten als begriffliche Grundlage aufbaut. Die folgenden Definitionsgrundlagen liegen also allen Verfahren und Methoden der Teilkostenrechnung zugrunde, sind absolut fundamental und werden in dieser Ausgabe vorgestellt: (Bals, Hack, 2001).
- variable Kosten (Kvar) sind Kosten, die von der Ausbringungsmenge oder Leistung abhängen, also mengeninduzierte Kosten,
- Fixkosten (Kfix) sind Kosten, die von der Ausbringungsmenge unabhängig aber keinesfalls unveränderlich sind (Bals, Hack, 2001).
Was Fixkosten sind und was nicht, hängt also oft von dem jeweils betrachteten Betrieb ab: so wäre die Telefonrechnung eines Industriebetriebes etwa i.d.R. eine Fixkostengröße, weil sie jeden Monat eine neue Höhe aufweist, aber die Telefonrechnung eines Callcenters u.U. eine variable Kostengröße, weil sie mit der Leistung
(Gesamtdauer der Gespräche) zusammenhängt. Gesamtkosten (Kges) sind die Summe aus Fix- und variablen Kosten (Bals, Hack, 2001).
Die Begriffe der Teilkostenrechnung sollten nicht mit denen der Vollkostenrechnung verwechselt werden: variable Kosten können Einzelkosten und Gemeinkosten gleichermaßen sein; Fixkosten sind stets nur Gemeinkosten. Die oft anzutreffende Identifikation „Einzelkosten = variable Kosten“ und „Gemeinkosten = Fixkosten“ ist wenn auch nicht immer falsch so doch immerhin eine drastische Vereinfachung, die unterlassen werden sollte (Bals, Hack, 2001).
2.2 Kostenverläufe in der DB-Rechnung
Es ist wichtig, sich zunächst über die grundsätzlichen Kostenverläufe Klarheit zu verschaffen. Betrachtet man zunächst den Verlauf der Kosten bezogen auf die Leistungsmenge, dann ergibt sich folgendes Bild:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Verlauf der Kosten bezogen auf die Leistungsmenge1
Alle beteiligten Kostenarten verhalten sich linear. Bezieht man die Kosten aber auch eine einzelne Leistungseinheit, d.h., rechnet man in Stückkosten, dann muss man an die vertikale Achse des Diagrammes „€/Stück“ schreiben. Das führt zu einer erheblichen Änderung der graphichen Darstellung: Fix- und Gesamtkosten verhalten sich jetzt degressiv, d.h., steigen zwar absolut, gehen aber bezogen auf eine Leistungseinheit zurück; die variablen Kosten hingegen bleiben pro Stück konstant: (Burger, 1999).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Fix- und Gemeinkosten verhalten sich degressiv2
2.3 Teilgebiete der Teilkostenrechnung
Anders als die Kalkulation ist die Teilkostenrechnung ein außerordentlich heterogenes Gebiet der Kostenrechnung, das eine Vielzahl von Verfahren und Methoden für unterschiedliche Zwecke umfasst. Am Anfang stehen jedoch in der Regel (Burger, 1999).
- die Deckungsbeitragsrechnung und
- die Break Even Rechnung
Anschließend werden anhand dieser Grundlagen die elementaren Gedanken der Teilkostenrechnung vermittelt.
3. Definition des Deckungsbeitrages
Der Deckungsbeitrag ist der Teil der Verkaufserlöse, der die variablen Kosten übersteigt und insoweit zur vollständigen oder teilweisen Deckung der Fixkosten und evtl. zur Erwirtschaftung eines Gewinns beiträgt. Der Deckungsbeitrag kann stückbezogen, betriebsbezogen oder unternehmensbezogen definiert werden, und ist eine der wichtigsten unternehmerischen Kenngrößen überhaupt. Allgemein ist der Deckungsbeitrag definiert als: (Däumler, Grabe, 1998).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Allgemeine Darstellung des Deckungsbeitrages (Formel)3
Um den Deckungsbeitrag darzustellen, muss man also die Umsatzlinie (U) in die Skizze einbeziehen, denn die Skizze basiert ja auf der produzierten und verkauften
Stückzahl (X). Für den Umsatz gilt: (Däumler, Grabe, 1998).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Umsatz in Bezug zum Verkaufspreis4
Der zu einer bestimmten Leistung aufgelaufene Deckungsbeitrag kann also pro Stück und insgesamt dargestellt werden und in der Skizze an der jeweils betrachteten
Stelle der X-Achse abgelesen werden. Dabei zeigt sich, dass der Gesamtdeckungsbeitrag (dargestellt in Euro pro Rechnungsperiode) von null an linear ansteigt: (Däumler, Grabe, 1998).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Gesamtdeckungsbeitrag5
Der Stück-Deckungsbeitrag hingegen bleibt konstant, weil der Umsatz und die variablen Kosten pro Stück konstant bleiben und nur in absoluter Betrachtung zunehmen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Stückdeckungsbeitrag6
Diese Form der Analyse kann auf verschiedene spezielle Arten durchgeführt werden:
(Däumler, Grabe, 1998).
3.1 Einstufige Deckungsbeitragsrechnung
Die oben dargestellte Methode ist als sogenannte einstufige Deckungsbeitragsrechnung bekannt. Sie weist aus, welchen Beitrag ein bestimmter Verkauf zur Deckung
der Fixkosten leistet. Die Deckungsbeitragsrechnung wird jedoch wesentlich interessanter, wenn sie mehrstufig und in Bezug auf bestimmte Einzelsachverhalte ausgeführt wird: (Däumler, Grabe, 1998).
[...]
1 Eigene Darstellung – in Anlehnung an Burger, 1999.
2 Eigene Darstellung - in Anlehnung an Burger, 1999.
3 Eigene Darstellung - in Anlehnung an (Däumler, Grabe, 1998).
4 Eigene Darstellung – in Anlehnung an (Däumler, Grabe, 1998).
5 Eigene Darstellung – in Anlehnung an Däumler, Grabe, 1998.
6 Eigene Darstellung - in Anlehnung an Däumler, Grabe, 1998.
- Arbeit zitieren
- Maged Hassanien (Autor:in), 2021, Grundsätze der Deckungsbeitragsrechnung. Verfahren und Anwendungsmöglichkeiten der Teilkostenrechnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150515
Kostenlos Autor werden
Kommentare