Die Fähigkeit, Texte lesen und schreiben zu können, ist in unserer Gesellschaft für jedes Individuum eine Grundvoraussetzung, um die Möglichkeit zu haben, erfolgreich an gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen. Doch diese Fähigkeit stellt sich nicht von selbst ein, sondern sie muss erworben werden. Aufgrund der Wichtigkeit dieser Fertigkeit macht man sich schon seit vielen Jahren Gedanken, um die beste Methode zu finden, Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen. Dabei beschäftigt uns die Frage nach dem richtigen Leselernwerk besonders. In den letzten Jahren wurden viele Leselernwerke überarbeitet, was zu einer Vielzahl von verbesserten Werken geführt hat, aber nicht zu einer Vielfalt von Leselernwerken mit unterschiedlichen Wegen zum Erwerb der Lesefertigkeit.
Anfang der 80er Jahre hat Jürgen Reichen, ein Lehrer aus der Schweiz, mit seinem Lehrgang "Lesen durch Schreiben" eine neue Methode vorgestellt, durch die Kinder ohne Fibel, dafür mit einer Anlauttabelle, erst Schreiben und dann Lesen lernen.
Im ersten Teil dieser Hausarbeit beschreibe ich den Lehrgang von Reichen, dann erläutere ich lerntheoretische Grundlagen und im letzten Teil lege ich auch andere mehr oder weniger kritische Meinungen zu "Lesen durch Schreiben" dar.
Der Lehrgang "Lesen durch Schreiben": Eine echte Alternative zum herkömmlichen Fibelunterricht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Lesen in der gegenwärtigen Forschung
- Die Erstlesemethode „Lesen durch Schreiben“
- Das Besondere an „Lesen durch Schreiben“
- Der Lehrgang
- Lerntheoretische Grundlagen
- Kognitive Selbststeuerung
- Prinzip der minimalen Hilfe
- Kognitive Aktivierung
- Die drei Repräsentationsebenen
- Lernangebote
- Sabefix
- Visuelle Wahrnehmung
- „Lesen durch Schreiben“ in der Kritik?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Erstlesemethode „Lesen durch Schreiben“ von Jürgen Reichen. Die Arbeit analysiert den Lehrgang, untersucht seine lerntheoretischen Grundlagen und beleuchtet kritische Stimmen zur Methode. Die Arbeit möchte ein tieferes Verständnis von „Lesen durch Schreiben“ vermitteln und seine Eignung als Alternative zum herkömmlichen Fibelunterricht diskutieren.
- Der Lehrgang „Lesen durch Schreiben“
- Lerntheoretische Grundlagen
- Kritische Perspektiven auf „Lesen durch Schreiben“
- Alternative Ansätze zum Leselernen
- Die Rolle des Schreibens im Leselernprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Leselernens ein und erläutert die Bedeutung des Lesens und Schreibens in unserer Gesellschaft. Sie beleuchtet die Bedeutung der richtigen Methode, um Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen, und stellt den Lehrgang „Lesen durch Schreiben“ als eine alternative Methode vor.
Das zweite Kapitel beleuchtet die aktuelle Forschung zum Lesen und stellt die Graphem-Phonem-Korrespondenz sowie die Reiz-Reaktions-Theorie dar. Es diskutiert die traditionelle Vorstellung vom Lesen als einem Transformationsprozess von Schriftzeichen in Lautsprache und betont die Bedeutung des Zusammenschleifens von Buchstaben und Lauten für das Leseverständnis. Es wird auch die Rolle kognitiver und linguistischer Fähigkeiten beim Lesenlernen hervorgehoben und die These vorgestellt, dass Lesen ein lebenslanger Lernprozess ist.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Lehrgang „Lesen durch Schreiben“ und erklärt, wie Kinder durch Schreiben Lesen lernen. Es betont die Verwendung einer Anlauttabelle statt einer Fibel und das Prinzip „Schreibe, wie du sprichst!“.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind „Lesen durch Schreiben“, Erstlesemethode, Anlauttabelle, kognitive Selbststeuerung, Prinzip der minimalen Hilfe, Graphem-Phonem-Korrespondenz, Leselernen, Fibelunterricht, alternative Ansätze zum Leselernen.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Ludwig (Autor:in), 2002, Analyse von "Lesen durch Schreiben" von Jürgen Reichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11508