In diesem Essay soll die Frage diskutiert werden, ob man aus vertragstheoretischer Sicht Unterschiede zwischen einer nationalen und einer internationalen Konzeption sozioökonomischer Gerechtigkeit machen sollte.
Hintergrund dieser Debatte sind zwei Kernfragen. Erstens: Leben wir in einer gerechten Welt, also gibt es überhaupt Handlungsbedarf? Zweitens: Wie soll das Problem der internationalen Ungerechtigkeit gelöst werden?
Bei der Beantwortung der ersten Frage herrscht unter Wissenschaftlern, Philosophen und Politikern ein weitgehender normativer Grundkonsens, wie von Nagel (2005: 113) zusammengefasst: „We do not live in a just world.“ Doch bei der zweiten Frage, welche Instrumente und Mittel es braucht, um Gerechtigkeit im sozioökonomischen Sinne herzustellen, gehen die Meinungen trotz gleichwertiger Zielauffassung auseinander.
Inhaltsverzeichnis
- Sollte man aus vertragstheoretischer Sicht Unterschiede zwischen einer nationalen und einer internationalen Konzeption sozioökonomischer Gerechtigkeit machen?
- Internationale Politik als autoritative Verteilung von Werten jenseits staatlicher Grenzen
- John Rawls: Gerechtigkeitsbegriff und hypothetisches Vertragsverfahren
- Der Unterschied zu Pogge & Beitz
- Unterschied zwischen einer nationalen und einer internationalen Konzeption sozioökonomischer Gerechtigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Frage, ob sich die vertragstheoretische Perspektive auf sozioökonomische Gerechtigkeit zwischen nationalen und internationalen Kontexten unterscheidet. Hierbei wird die Ungleichheit in der Welt als gegeben vorausgesetzt und anschließend diskutiert, wie diese Ungleichheit im Sinne von Gerechtigkeitstheorien behoben werden kann.
- Gerechtigkeitstheorie und ihre Anwendung in nationalen und internationalen Kontexten
- Vertragstheoretische Grundlagen von John Rawls
- Die Argumentation von Beitz & Pogge
- Das Differenzprinzip von Rawls und seine potenzielle Anwendung auf internationaler Ebene
- Herausforderungen und Kritikpunkte der Anwendung von Gerechtigkeitstheorien auf globaler Ebene
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Einleitung, die das Problem der internationalen Ungerechtigkeit in Bezug auf die Verteilung von Ressourcen und Lebenschancen aufzeigt.
- Es wird darauf hingewiesen, dass es einen normativen Grundkonsens unter Wissenschaftlern, Philosophen und Politikern gibt, dass die Welt ungerecht ist, aber keine einheitliche Lösung für das Problem der internationalen Ungerechtigkeit existiert.
- Der Essay beleuchtet die vertragstheoretischen Grundlagen von John Rawls, die auf die nationale Ebene fokussieren, und stellt sie den Argumenten von Beitz und Pogge gegenüber, die eine internationale Anwendung von Gerechtigkeitstheorien fordern.
- Es werden die unterschiedlichen Konzeptionen von Gerechtigkeit, insbesondere hinsichtlich des Differenzprinzips, diskutiert.
- Der Essay argumentiert, dass es konsequent und gerecht ist, die normativen Maßstäbe der Gerechtigkeitstheorie auf allen Ebenen gleichermaßen anzuwenden und das Differenzprinzip von Rawls auch auf internationaler Ebene anzuwenden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen des Essays sind internationale Gerechtigkeit, vertragstheoretische Perspektiven, John Rawls, Charles Beitz, Thomas Pogge, Differenzprinzip, globale Ungleichheit, nationale Konzeption, internationale Konzeption und sozioökonomische Gerechtigkeit.
- Arbeit zitieren
- Christian Ramspeck (Autor:in), 2021, Sollte man aus vertragstheoretischer Sicht Unterschiede zwischen einer nationalen und einer internationalen Konzeption sozioökonomischer Gerechtigkeit machen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150907