Diese Arbeit soll zu Beginn Franz Brentanos Verständnis der Psychologie als Grundlagenwissenschaft und die Abgrenzung der psychischen von den physischen Phänomenen vorstellen. Es soll ein grober Überblick über Brentanos Verständnis dieser Begriffe und zu den Zusammenhängen zu seiner ersten Arbeit, der Psychologie vom empirischen Standpunkt liefern. Darauf aufbauend werden im zweiten Teil, welcher den Hauptteil dieser Arbeit darstellt, die deskriptive und die genetische Psychologie vorgestellt. Außerdem wird Brentanos Verständnis des Verhältnisses dieser zwei Disziplinen herausgearbeitet.
Franz Brentano hat mit seinem im Jahre 1874 veröffentlichten Werk Psychologie vom empirischen Standpunkt erheblich zu der Entwicklung der heutigen Psychologie beigetragen. Durch die Einführung neuer Kernbegriffe wie dem Konzept der Intentionalität beeinflusste er die Werke anderer Philosophen und Psychologen. Insbesondere Edmund Husserl übernahm Brentanos Überlegungen zu der Intentionalität oder der deskriptiven Psychologie und arbeitete diese genauer aus.
Brentanos Ziel war es, den Grundbaustein für eine neu strukturierte Wissenschaft - der Psychologie als philosophische Grunddisziplin - zu legen. Dies hat vorrangig damit zu tun, dass die Psychologie zu Brentanos Lebzeiten noch eine Disziplin der Philosophie war. Dabei griff er auf verschiedene Meinungen und Ideen anderer einflussreicher Philosophen wie Aristoteles zurück. Brentano war der Auffassung, dass die Psychologie die Grundlage von allen anderen philosophischen Disziplinen sein sollte. Sie sei am besten in der Lage, die Grundbegriffe anderer Disziplinen wie der Logik, Ethik oder Ästhetik von ihren Ursprüngen her zu klären.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Grundbegriffe
- Brentanos Verständnis von Psychologie
- Die Unterscheidung psychischer und physischer Phänomene
- Die zwei Disziplinen der Psychologie und ihr Verhältnis zueinander
- Genetische Psychologie
- Deskriptive Psychologie
- Das Verhältnis der deskriptiven Psychologie zur genetischen Psychologie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Franz Brentanos Verständnis der Psychologie als philosophische Grunddisziplin und seinem Werk „Deskriptive Psychologie“, in dem er die deskriptive und die genetische Psychologie voneinander abgrenzt. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Psychologie vom empirischen Standpunkt und setzt Brentanos Werk in den Kontext des aristotelischen Verständnisses der Psychologie.
- Brentanos Verständnis von Psychologie als Wissenschaft des Seelenlebens
- Die Unterscheidung zwischen psychischen und physischen Phänomenen
- Die Definition und Abgrenzung der deskriptiven und genetischen Psychologie
- Das Verhältnis zwischen deskriptiver und genetischer Psychologie nach Brentano
- Die Bedeutung von Brentanos Werk für die Entwicklung der phänomenologischen Psychologie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Franz Brentano als wichtigen Wegbereiter der modernen Psychologie vor und hebt die Bedeutung seiner Werke „Psychologie vom empirischen Standpunkt“ und „Deskriptive Psychologie“ hervor. Sie führt in die Hauptthemen der Arbeit ein, die sich mit Brentanos Verständnis der Psychologie, der Unterscheidung zwischen psychischen und physischen Phänomenen und dem Verhältnis von deskriptiver und genetischer Psychologie befassen.
Einführung in die Grundbegriffe
Brentanos Verständnis von Psychologie
Dieses Kapitel erläutert Brentanos Definition der Psychologie als Wissenschaft des Seelenlebens, wobei er sich auf die aristotelische Tradition bezieht. Es wird hervorgehoben, dass die Psychologie für Brentano die Grundlage aller anderen philosophischen Disziplinen bildet und das Verständnis von Grundbegriffen wie Logik, Ethik und Ästhetik aus ihren Ursprüngen heraus klärt.
Die Unterscheidung psychischer und physischer Phänomene
In diesem Kapitel wird Brentanos Einteilung in psychische und physische Phänomene erläutert. Die Unterscheidung spielt eine wichtige Rolle für das Verständnis der Abgrenzung zwischen deskriptiver und genetischer Psychologie. Brentano argumentiert, dass psychische Phänomene durch innere Wahrnehmung zugänglich sind, während physische Phänomene den Naturwissenschaften zugeordnet werden.
Die zwei Disziplinen der Psychologie und ihr Verhältnis zueinander
Genetische Psychologie
Dieser Abschnitt geht auf Brentanos Verständnis der genetischen Psychologie ein, die sich mit der Entstehung und Entwicklung psychischer Prozesse befasst. Es wird erläutert, wie die genetische Psychologie nach Brentano die Bedingungen und Ursachen für die Entstehung von Bewusstseinszuständen untersucht.
Deskriptive Psychologie
Dieses Kapitel präsentiert Brentanos Auffassung der deskriptiven Psychologie, die sich mit der Beschreibung der Inhalte und Struktur von Bewusstseinszuständen beschäftigt. Es wird herausgestellt, wie die deskriptive Psychologie die verschiedenen Formen von psychischen Phänomenen analysiert und kategorisiert.
Das Verhältnis der deskriptiven Psychologie zur genetischen Psychologie
Dieser Abschnitt beleuchtet Brentanos Verständnis des Verhältnisses zwischen deskriptiver und genetischer Psychologie. Es wird diskutiert, wie die beiden Disziplinen sich ergänzen und die deskriptive Psychologie eine Grundlage für die genetische Psychologie bildet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf zentrale Begriffe und Themen aus Brentanos Psychologie, wie die deskriptive und genetische Psychologie, das Konzept der Intentionalität, psychische und physische Phänomene sowie die Bedeutung von Brentanos Werk für die Entwicklung der phänomenologischen Psychologie. Es wird zudem auf die Beziehung zu Aristoteles und anderen bedeutenden Denkern hingewiesen, die Brentanos Überlegungen beeinflusst haben.
- Arbeit zitieren
- Lorena Gothe (Autor:in), 2021, Franz Brentano über das Verhältnis der deskriptiven Psychologie zur genetischen Psychologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151148