Merkmale eines Monopols am Beispiel der Fuchs Gruppe


Hausarbeit, 2020

18 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffsdefinitionen
2.1 Der Markt und die unsichtbare Hand
2.2 Marktformen und Marktmacht
2.3 Entstehung eines Monopols
2.4 Wohlfahrt und Staatseingriffe im Monopol
2.5 Preisbildung im Monopol
2.5.1 Entscheidungsfaktoren und Nachfragekurve
2.5.2 Erlöse und Gewinn im Monopol
2.5.3 Preiselastizität der Nachfrage im Monopol

3 Das Unternehmen: Fuchs Gruppe
3.1 Marktstruktur: Betrachtung der Marktposition in Deutschland
3.2 Gründe für Marktmacht der Fuchs Gruppe
3.3 Preisgestaltung
3.4 Staatlich Eingriffe in Marktgeschehen

4 Zusammenführung der Erkenntnisse und Schlusswort

5 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Nachfragekurve im Monopol

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Marktstruktur und Marktmacht

Tabelle 2: Gesamterlös, Durchschnittserlös und Grenzerlös eines Monopolisten

1 Einleitung

Die Risiken eines Monopols wurden bereits 1776 von Adam Smith erkannt, welcher heute als Urvater der klassischen Volkswirtschaftslehre bekannt ist. 1890 war die USA das erste Land, welches sich gegen Unternehmen mit zu großer Marktmacht mithilfe von staatlichen Regulierungen positionierte. Deutschland beschloss mit dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen erst 1957 eine Eingriffsmöglichkeit seitens des Staates zu schaffen.

Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik sind eng miteinander verbunden. So ist es Auf­gabe der Theorie Szenarien durchzuspielen und wenn möglich, rechnerisch bestimmte Effekte zu ermitteln. Im besten Fall ergeben sich hierdurch konkrete Handlungsempfeh­lungen um wirtschaftspolitische Ziele zu erreichen (Mussel, 2009, S. 177).

In der vorliegenden Hausarbeit im Bereich der Volkswirtschaftslehre, wird die Entste­hung und Charaktereigenschaften eines Monopols erarbeitet werden. Anschließend soll speziell auf die Position der Firma „DF World of Spices GmbH“ eingegangen werden. Aufgrund der Leserlichkeit wird in der Ausarbeitung die Kurzform „Fuchs Gruppe“ ver­wendet. Untersucht wird die Situation des Unternehmens, Entstehung der Marktmacht, Preiselastizität der Nachfrage sowie eine Beleuchtung der staatlichen Eingriffe in die Gruppe Fuchs.

Im Anschluss an diese Einleitung folgt im zweiten Kapitel die Erarbeitung verschiedener grundlegender Begriffe, bevor in Kapitel 3 eine Anwendung auf die Fuchs Gruppe folgt. In Kapitel 4 werden die Erkenntnisse zusammengefasst und diese Hausarbeit mit dem Literaturverzeichnis in Kapitel 5 abgeschlossen.

2 Begriffsdefinitionen

2.1 Der Markt und die unsichtbare Hand

Der Begriff Markt beschreibt den Punkt an dem Angebot und Nachfrager zusammen­kommen. Je nach Marktform (vgl. 2.2) pendelt sich der Preis mithilfe der Kräfte Angebot und Nachfrage ein. In diesem Zustand des Gleichgewichts ist der Markt maximal effizient und hat die höchste Wohlfahrt (vgl. 2.4). Adam Smith bezeichnete in seinem 1776 ver­öffentlichten Buch „The Weath of Nations“ die Auswirkungen von Angebot und Nach­frage als unsichtbare Hand des Marktes (wörtlich: „invisible hand“). Er beleuchtete als Erster, dass das Streben nach dem eigenen Vorteil in einer freien Marktwirtschaft auto­matisch auch zum Gemeinwohl beiträgt (Mankiw & Taylor, 2018, S. 11). Er benutze die unsichtbare Hand als Metapher um zu verdeutlichen, dass Verbesserungen seitens des Anbieters am Produkt oder Produktion welche zu höherer Qualität oder Quantität führen, auch gleichzeitig zum Wohl des Nachfragers beitragen.

Die Interaktion der Kräfte Angebot und Nachfrage am Markt bezeichnet Klaus Müller in seiner 2020 veröffentlichten Monografie „Monopole“ als Laissez-faire-Prinzip und greift das Gedankengut von Francois Quesnay (1694-1774) auf: „Das Laissez-faire-Prinzip besagt, dass es der Wirtschaft am besten geht, wenn die Unternehmen frei miteinander konkurrieren, Monopole mit ihren wirtschaftlichen Privilegien unterbunden werden und sich der Staat aller Eingriffe enthält“ (Müller, 2020, S. 109).

2.2 Marktformen und Marktmacht

Unter Marktformen versteht man die Struktur, in die sich das Angebot am Markt für Kon­sumenten aufteilt. Gibt es einen Anbieter auf dem Markt, der mit seinem Angebot den Markt dominieren kann, spricht man von einem Monopol. Der Begriff Monopol leitet sich aus dem lateinischen „monopolium“ und dem griechischen Wort „monopolion“ ab und bedeutet das Recht auf Alleinverkauf. Der Monopolist nutzt seinen Einfluss am Markt um den Markpreis seiner Produkte oder Dienstleistungen zu kontrollieren und zu seinen Gunsten zu nutzen. Im Monopol hat ein Anbieter den höchst möglichen Einfluss auf die Preisgestaltung. Ein Beispiel für ein Monopol in Deutschland ist die Telekom in der Te­lekommunikationsbranche.

Gibt es mehrere (aber nicht unzählige) Marktteilnehmer seitens des Angebots, wird die Form als Oligopol definiert. Das Wort Oligopol leitet sich aus dem altgriechisch „oligoi“, wenige und „pölein“, verkaufen ab. Ein Oligopolist agiert auf einem Markt mit wenigen Anbietern.

Gegensätzlich zum Monopol hat der Konsumierende in einem Polypol sehr viele (theo­retisch unendliche viele) Anbieter zu einem Gut. Auch diese Bezeichnung leitet sich aus dem altgriechischen ab und setzt sich aus „poly“ viel und „pölein“, verkaufen; also „Ver­kauf durch viele“ zusammen. Nachfragende auf einem Polypol können zwischen ver­schiedenen Anbietern vergleichen und wählen das für sie oder ihn ansprechendste An­gebot aus. In einem Polypol hat der einzelne Anbieter wenig Einfluss auf den Preis (Lö- chel, 2003, S. 123).

Eine hier angelehnte Form ist die monopolistische Konkurrenz. Sie ähnelt dem Polypol, setzt sich aber dadurch ab, dass Hersteller versuchen Produkte derselben Kategorie, z.B. Zahnpasta, mit besonderen Merkmalen zu versehen, sodass sich das Produkt vom Markt ab- und den Mehrwert für den Konsumenten hervorhebt (Pindyck & Rubinfeld, 2013, S. 609).

Eine Mischform der Angebots- und Nachfragemonopol stellt das bilaterale Monopol dar. In dieser Form gibt es nur einen Anbieter und einen Nachfrager (Pindyck & Rubinfeld, 2013, S. 516). Ein Beispiel hierfür sind Jagdflugzeuge, welche nur vom Staat gekauft werden können.

Für einen Überblick der Struktur und Marktmacht folgt eine Tabelle, welche Aufbau und Abhängigkeiten darstellt.

Tabelle 1 1: Marktstruktur und Marktmacht

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Löchel, 2003, S. 124. Ergänzt durch die Dimension Marktmacht

Die Marktmacht wird durch die verschiedenen Schattierungen wie folgt symbolisiert:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um das Verständnis für die staatlichen Maßnahmen zu schaffen (vgl. 3.3), soll im nächs­ten Punkt auf die Gründe eingegangen werden, wie ein Monopol entstehen kann.

2.3 Entstehung eines Monopols

Den Preis am Markt diktieren zu können ist sicherlich der Wunschzustand eines jeden Unternehmens. Die Macht im Monopol (auch unvollständige Konkurrenz genannt) resul­tiert aus verschiedenen Barrieren, die es anderen Anbietern schwer bis unmöglich macht, in den Markt einzutreten. Warum ein Monopol nicht generell verboten werden sollte und für die wirtschaftlichen Leistungen sogar förderlich sein kann, wird in den fol­genden Abschnitten deutlich gemacht.

In der Kategorisierung von Entstehungskriterien eines Monopols wird im ersten Schritt der Einteilung nach der im Jahr 2012 erschienenen Monografie von Zentis gefolgt. Er teilte die Markteintrittsschranken in institutionell und strukturell bedingte Ursachen ein.

Zu institutionellen Markteintrittsbarrieren werden politisch gesetzte Rahmenbedingun­gen gezählt, welche den Zutritt anderer Unternehmen verhindern. Z.B. durch ein Patent erhält ein Unternehmen das Recht, alleinig ein Gut zu produzieren. Das Patent stellt einen Schutz dar der verhindern soll, dass sich Entwicklungs- und Forschungskosten nicht amortisieren können. Auch Lizenzen die staatlich vergeben werden, sind den insti­tutionellen Markteintrittsbarrieren zuzuordnen. Ein Beispiel hierfür sind Sendefrequen­zen im Rundfunk welche von den Landesmedienanstalten vergeben werden. Mit dieser zentralen Vergabe sollen Grundsätze wie Staatsferne (ein Abgeordneter kann nicht gleichzeitig als Rundfunkveranstalter tätig sein) sichergestellt werden. Als letzten Punkt für institutionelle Barrieren am Markteintritt sollen staatlich gesetzte Standards genannt werden. Diese führen nicht unbedingt zu einem Monopol, da durchaus mehrere Firmen diese Normen einhalten können. Es stellt aber eine zumindest vorübergehende Barriere dar, die den Markteintritt verzögert. Als Anforderungen können technische oder auch gesundheitliche Bedingungen (z.B. bei Eröffnung eines Krankenhauses) definiert sein.

Eine strukturelle Schranke ist stark produktabhängig. Es gibt sogenannte Netzwerkef­fekte, die nahelegen, dass wenn viele Konsumenten ein bestimmtes Produkt nutzen, sich eine Schranke für alternative Anbieter ergeben kann. Ein Beispiel ist die Nutzung von socialmedia Produkten wie TickTok: Umso mehr Nutzer aktiv sind, umso schwieriger wird die Entwicklung und Durchsetzung alternativer Anbieter. Das Produkt wird durch jeden weiteren angemeldeten User stetig attraktiver da sich ein geschlossenes Netzwerk bildet, welches sich bewusst nicht mit anderen Netzwerken verbinden lässt. Zu den strukturellen Schranken lassen sich ebenfalls natürliche Monopole zuordnen. Hier ver­steht man den Vertrieb von Gütern, die in der Produktion einen hohen Anteil an Fixkos­ten verursachen und es dadurch sinnvoll ist, einem oder wenigen Anbietern den Markt zu überlassen. Produkte die hier zugeordnet werden können, ist die Wasserversorgung, der Gas oder Strommarkt (Zentes, 2012, S. 260- 262).

Die Autoren Mankiw und Taylor gliedern Markteintrittsbarrieren in Alleineigentum an ei­ner Ressource, staatlich geschaffene Monopole, natürliche Monopole und externes Wachstum (Mankiw & Taylor, 2018, S. 396- 400). Diese werden im Folgenden nun eben­falls näher betrachtet.

Das Alleineigentum an einer Ressource beschreibt die Herausbildung eines Monopols aufgrund eines nur lokal bestehenden Gutes. In einer global vernetzten Wirtschaft mit unzähligen Warenströmen findet man nur noch selten diese Art von Ausprägung. Bei­spielsweise ist eine lokale Mineralquelle noch kein zwingender Grund für Verbraucher ausschließlich das lokale Wasser zu kaufen. In der heutigen Auswahl kann sie oder er stets zwischen einer Vielzahl von Wassern auswählen. Ein gültiges Beispiel für das Al­leineigentum an einer Ressource ist der Rohstoff Kobalt. Das zu zweidrittel im Kongo abgebaute Gut wird in der Batterieherstellung benötigt und ist aufgrund des steigenden Bedarfs nach Batterien in Smartphones und in der Elektromobilität gefragter denn je.

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Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Merkmale eines Monopols am Beispiel der Fuchs Gruppe
Hochschule
Hochschule Fresenius Idstein
Note
1,0
Autor
Jahr
2020
Seiten
18
Katalognummer
V1151277
ISBN (eBook)
9783346538550
ISBN (Buch)
9783346538567
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Monopol, Preiselastizität, Marktformen Marktmacht, Nachfragekurve, Wohlfahrt
Arbeit zitieren
Tina Schmid (Autor:in), 2020, Merkmale eines Monopols am Beispiel der Fuchs Gruppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151277

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