In meiner Arbeit möchte ich mich mit einem Auszug aus Julien Deonnas und Fabrice Teronis Werk "The Emotions - A Philosophical Introduction" beschäftigen. Dieses Werk reiht sich in die Debatte um Emotionen ein, denn es werden verschiedene Theorien, die die Autoren für zentral ansehen, zum Thema Emotionen diskutiert und bewertet. Deonna und Teroni gliedern das zu untersuchende Problemfeld um die Emotionen in die Teilbereiche Phänomenologie, Intentionalität und ihre erkenntnistheoretische Bedeutung.
Ich beziehe mich auf das vierte Kapitel des Buches, in welchem die Autoren den Zusammenhang zwischen Werteigenschaften und Emotionen herausarbeiten und die Natur von Werteigenschaften zu erklären versuchen. Dabei unter-suchen sie Positionen des Subjektivismus, der Fitting Attitude-Analyse und des Wertrealismus. Die Ansichten von Vertretern des Subjektivismus werden dabei stark kritisiert und schließlich verworfen. Im Rahmen meiner Arbeit möchte ich sowohl die Argumente der Autoren als auch die von subjektivistischen Vertretern erneut prüfen. Dazu ist es notwendig, zunächst die Argumentationsschritte der Autoren nachzuverfolgen und deren Struktur zu untersuchen. Dem an-schließend werde ich unter Betrachtung weiterer Forschungsliteratur die Argumente Deonnas und Teronis diskutieren, um dann selbst Stellung dazu zu nehmen.
Das Thema "Emotionen" hat in der Philosophie der Gegenwart eine große Bedeutung erlangt. Bereits Platon, Aristoteles, Spinoza, Descartes und Hume haben sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. In der Philosophie des 20. Jahrhunderts wurde den Emotionen jedoch nicht mehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Dies liegt begründet in der Polysemie und der damit einhergehenden Ungenauigkeit des Begriffs "Gefühl". In Deutschland rücken Emotionen erst um die Jahrtausendwende wieder in den Fokus philosophischer Arbeiten. Als Auslöser hierfür wird die kognitive Wende gesehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Deonna, J.; Teroni, F. – Introducing Values
- Emotionen und Werte
- Subjektivismus
- Fitting Attitude-Analyse
- Formen des Wertrealismus
- Konklusion
- Diskussion der Thesen und Argumente
- David Wiggins: Ein vernünftiger Subjektivismus
- Sabine A. Döring: Why Recalcitrant Emotions Are not Irrational
- Eigene Position
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Argumentation von Julien A. Deonna und Fabrice Teroni in ihrem Werk „The Emotions. A Philosophical Introduction“, insbesondere mit deren Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Emotionen und Werteigenschaften im vierten Kapitel. Das Ziel ist es, die Argumente der Autoren gegen den Subjektivismus zu analysieren und deren Struktur zu untersuchen. Darüber hinaus werden die Argumente im Kontext weiterer Forschungsliteratur diskutiert, um eine eigene Position zu formulieren.
- Die Bedeutung von Emotionen in der Philosophie
- Der Zusammenhang zwischen Emotionen und Werturteilen
- Die verschiedenen Positionen zum Subjektivismus
- Die Rolle der Fitting Attitude-Analyse und des Wertrealismus
- Die Analyse und Kritik der Argumente von Deonna und Teroni
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die historische Bedeutung des Themas „Emotionen“ in der Philosophie und skizziert die Relevanz des Werks von Deonna und Teroni in der aktuellen Debatte. Es wird hervorgehoben, dass die Autoren verschiedene Theorien zu Emotionen diskutieren und bewerten. Die Arbeit konzentriert sich auf das vierte Kapitel, das den Zusammenhang zwischen Werteigenschaften und Emotionen untersucht.
2. Deonna, J.; Teroni, F. – Introducing Values
Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen Emotionen und Werturteilen. Die Autoren betonen die enge Verbindung zwischen Emotionstypen und wertenden Prädikaten im alltäglichen Sprachgebrauch und definieren den Begriff „Wert“ im Kontext dieser Verbindung. Sie argumentieren, dass Emotionen auf viele Einzelobjekte gerichtet sein können und die zugehörige Werteigenschaft als „formales Objekt“ des Emotionstyps fungiert.
2.1 Emotionen und Werte
Die Autoren stellen die enge Verbindung zwischen Emotionen und Werten im Alltag dar. Sie argumentieren, dass Emotionen Arten von Wertungen sind und schlussfolgern, dass das Erleben einer Emotion mit einer wertenden Auffassung des Gegenstands der Emotion einhergeht.
2.2 Subjektivismus
Die Autoren diskutieren den Subjektivismus, der besagt, dass Werteigenschaften in Bezug auf das Subjekt und die Zeit relativ sind. Sie präsentieren zwei Gegenargumente, die sich gegen die „radikale“ Form des Subjektivismus richten. Erstens würden Diskussionen über die Rechtfertigung und Korrektheit von Emotionen im Rahmen des Subjektivismus zu keiner Lösung führen. Zweitens könnte eine subjektive Bewertung niemals als falsch bewertet werden, da die Eigenschaften aus Sicht des Subjekts dem Objekt zugeschrieben werden.
Schlüsselwörter
Emotionen, Werte, Subjektivismus, Wertrealismus, Fitting Attitude-Analyse, Deonna, Teroni, Philosophie, Debatte, Argumentation, Analyse, Kritik, Forschung, Literatur, Position.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Eine Erklärung für den Zusammenhang von Emotionen und Werten? Untersuchung der Argumentation Deonnas und Teronis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151973