1 Einleitung***
1.1 Demographische Entwicklung***
„And in the end it’s not the years in your life that count.
It’s the life in your years.”
Abraham Lincoln (1809-1865)
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist im Laufe der Menschheitsgeschichte deutlich angestiegen. Lag sie in der griechischen Antike bei ungefähr 20 Jahren, Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland bei ca. 35 Jahren, so liegt sie heute bei weit über 70 Jahren (NAGEL, 1997). Laut dem Statistischen Bundesamt wird sich die altersmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland gravierend verändern. Waren Ende 2005 20% der Bevölkerung jünger als 20 Jahre, wird diese Zahl im Jahr 2050 auf 15% gesunken sein. Gleichzeitig wird sich die Zahl der über 65-Jährigen von 19% im Jahr 2005 auf über 30% erhöhen. Auf Personen im so genannten Erwerbsalter, zwischen 20 und 65 Jahren, entfielen 2005 noch 61%, im Jahr 2050 jedoch nur noch etwa 50%. Diese Tendenzen zeigen eine starke demographische Alterung auf. Der Bevölkerung im Erwerbsalter werden immer mehr Personen im Seniorenalter gegenüberstehen. Gründe für die demographische Alterung sind in der verbesserten medizinischen Versorgung und Hygiene aber auch im gestiegenen materiellen Wohlstand zu sehen. Auch der Geburtenrückgang spielt hier ein wichtige Rolle, lag die Anzahl der Lebendgeborenen Mitte des 19. Jahrhunderts bei über 5 pro Frau, sind es heute durchschnittlich nur noch 1,4 Kinder (DENK, PACHE, SCHALLER, 2003). Seit Mitte der Siebziger Jahre kommt ein Drittel weniger Kinder zur Welt, als notwendig wäre, um den Bevölkerungsstand ohne nennenswerte Zuwanderungen zu halten (DRITTER JAHRESBERICHT des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, 2005). Die voraussichtlich weiter zurückgehende Geburtenhäufigkeit führt dazu, dass die Anzahl potentieller Mütter immer kleiner wird, was wiederum mit einer sinkenden Kinderzahl einhergehen wird. Abbildung 1 zeigt zusammenfassend den Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland in den Jahren 1910 und 2005 sowie den erwarteten Altersaufbau des Jahres 2050.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demographische Entwicklung
- Altersbegriffe
- Stürze und sturzbedingte Verletzungen im Alter
- Zielsetzung der Studie
- Nullhypothesen
- Literaturbesprechung
- Sturzursachen
- Altersbedingte Veränderungen
- Krankheitsbedingte Veränderungen
- Sturzfolgen
- Körperverletzungen
- Psychosoziales Trauma
- Sturzprophylaxe
- Veränderungen der Motorik im Alter und ihre Auswirkungen auf den Alltag
- Koordination
- Gleichgewicht
- Kraft
- Methodik
- Untersuchungsgut
- Untersuchungsmethodik
- Diagnostik der Gleichgewichtsfähigkeit
- Diagnostik der Kraftfähigkeit
- Methodik des Gleichgewichtstrainings
- Methodik des Krafttrainings
- Statistik
- Ergebnisse
- Ergebnisse der Interventionsgruppe
- Statische Gleichgewichtsfähigkeit
- Kraftfähigkeit
- Ergebnisse der Kontrollgruppe
- Diskussion
- Gleichgewichtstraining
- Rombergtests
- Single Statik Tests
- Krafttraining
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Evaluation eines kraftakzentuierten, sturzprophylaktischen Trainings für Senioren. Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit des Trainings hinsichtlich der Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit und Kraftfähigkeit von Senioren zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Trainings auf die Sturzprävention und die Lebensqualität der Teilnehmer.
- Demographische Entwicklung und Alterungsprozess
- Sturzursachen und -folgen im Alter
- Sturzprophylaxe und die Rolle von Kraft und Gleichgewicht
- Methodik und Ergebnisse des Trainings
- Diskussion der Ergebnisse und Implikationen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die demographische Entwicklung und die Bedeutung des Themas Sturzprävention im Alter dar. Sie erläutert die Zielsetzung der Studie und die zu testenden Nullhypothesen. Die Literaturbesprechung beleuchtet die Ursachen und Folgen von Stürzen im Alter, wobei ein Schwerpunkt auf altersbedingten Veränderungen und krankheitsbedingten Faktoren liegt. Des Weiteren werden verschiedene Ansätze zur Sturzprophylaxe, insbesondere die Bedeutung von Kraft und Gleichgewicht, diskutiert.
Die Methodik beschreibt das Untersuchungsgut, die eingesetzte Untersuchungsmethodik und die statistische Auswertung der Daten. Die Ergebnisse der Studie werden in zwei Abschnitten dargestellt: Ergebnisse der Interventionsgruppe und Ergebnisse der Kontrollgruppe. Die Diskussion analysiert die Ergebnisse des Trainings hinsichtlich der Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit und Kraftfähigkeit der Teilnehmer. Sie beleuchtet die Implikationen der Ergebnisse für die Praxis und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sturzprophylaxe, Krafttraining, Gleichgewichtstraining, Senioren, Altersbedingte Veränderungen, Sturzursachen, Sturzfolgen, Lebensqualität, Demographische Entwicklung, Interventionsstudie, Methodik, Ergebnisse, Diskussion, Implikationen für die Praxis.
- Quote paper
- Jürgen Steidle (Author), 2007, Evaluation eines kraftakzentuierten, sturzprophylaktischen Trainings mit Senioren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115225