In der folgenden Arbeit werden Erkenntnisse zu den physischen und psychischen Belastungen von Berufsmusiker:innen ausführlich dargestellt und Risikofaktoren herausgearbeitet. Anhand von ausgewählten Studien aus dem Hochleistungssport soll gezeigt werden, wie Athlet:innen Gesundheitsschäden während ihrer Karriere vermeiden. Als Quellen dienen Fachzeitschriften, Fachbücher und wissenschaftliche Artikel in Online-Publikationen. Expertise aus dem Leistungssport wird durch Interviews mit einer Sportpsychologin des Olympiastützpunkts Hamburg/Schleswig-Holstein e.V. und dem Geschäftsführer eines Handballvereins eingebracht.
Im ersten Teil wird die gesundheitliche Situation von Profimusiker:innen dargestellt. Anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen wird zunächst auf die hohen physischen Belastungen eingegangen und eine Erklärung für das Entstehen von körperlichen Beschwerden herausgearbeitet. In unmittelbarem Zusammenhang dazu stehen die psychischen und psychosozialen Belastungen, mit denen Berufsmusiker:innen im Laufe ihres Berufslebens konfrontiert werden.
Im zweiten Teil werden einzelne Studien aus dem Leistungssport vorgestellt. Diese werden, soweit möglich, den Problemfeldern von Musiker:innen gegenübergestellt.
Der dritte Teil geht auf die Situation bezüglich gesundheitlicher Prävention in professionellen Orchestern ein. Ein kurzer Überblick über bereits vorhandene Maßnahmen, das Aufzeigen von Mängeln und ausgewählte Studienergebnisse dienen als Grundlage für Handlungsempfehlungen. Darüber hinaus werden Personalführung, Kommunikationskultur im Orchesterbetrieb und die Mitarbeiter:innenentwicklung berücksichtigt. Abschließend werden die Erkenntnisse in die musikspezifischen Bedürfnisse übersetzt und Empfehlungen daraus abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Entwicklung von Sport- und Musikermedizin
- Ausgangslage
- Zielsetzung
- Methodik und Aufbau
- Begriffserklärungen
- Musikermedizinische und -psychologische Forschungen
- Somatische Risikofaktoren bei Instrumentalist:innen
- Muskuläre Überbelastung, Gelenkprobleme
- Nervenkompressionssymptome und fokale Dystonie
- Psychologische Risikofaktoren bei Instrumentalist:innen
- Lampenfieber und Auftrittsangst
- Stress bei Musiker:innen
- Kommunikationskultur im Orchester
- Erkenntnisse aus dem Leistungssport
- Zusammenhang von Emotionen und sportlicher Leistung
- Stress und Wettkampfangst
- Belastung-Erholung
- Erholungs-Belastungs-Fragebogen nach Kellmann
- Emotionsregelung und Bewältigungsstrategien
- Regulation durch Selbstgespräche
- Entspannungsverfahren
- Physiotherapeutische Maßnahmen
- Mentales Training
- Gruppenkohäsion und Leistungsfähigkeit
- Implementierung in das Orchestermanagement
- Ist-Zustand
- Arbeitsumfeld Orchester
- Betriebliche Förderung
- Handlungsoptionen des Orchestermanagements
- Personenorientierte Maßnahmen
- Organisatorische Maßnahmen
- Neue Prozesse anstoßen
- Handlungsempfehlungen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Prävention von gesundheitlichen Problemen bei Berufsmusiker:innen und untersucht, welche Managementansätze aus dem Leistungssport auf den Orchesterbetrieb übertragen werden können. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die spezifischen Herausforderungen und Risiken im Musikerberuf zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für ein nachhaltiges Präventionskonzept im Orchestermanagement zu erarbeiten.
- Musikermedizinische und -psychologische Risikofaktoren bei Instrumentalist:innen
- Anwendbarkeit von Erkenntnissen aus dem Leistungssport auf den Musikerberuf
- Entwicklung von Managementansätzen für Prävention und Gesundheitsförderung im Orchesterbetrieb
- Analyse des Ist-Zustands und Identifizierung von Handlungsbedarfen
- Handlungsempfehlungen für ein nachhaltiges Präventionskonzept
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die historische Entwicklung von Sport- und Musikermedizin. Sie stellt die Ausgangslage im Orchesterbetrieb dar und definiert die Zielsetzung sowie Methodik der Arbeit.
Kapitel 2 widmet sich den musikerspezifischen Risikofaktoren. Es werden sowohl somatische Faktoren wie Überlastungssyndrome und Nervenkompressionen als auch psychologische Faktoren wie Lampenfieber, Stress und Kommunikationskultur im Orchester betrachtet.
In Kapitel 3 werden Erkenntnisse aus dem Leistungssport vorgestellt, die für die Prävention im Orchesterbetrieb relevant sind. Themen wie der Zusammenhang von Emotionen und sportlicher Leistung, Stressbewältigung, Erholungsstrategien und mentales Training werden behandelt.
Kapitel 4 analysiert den Ist-Zustand im Orchesterbetrieb und stellt Handlungsoptionen des Orchestermanagements vor. Die Schwerpunkte liegen auf personenorientierten und organisatorischen Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung.
Schlüsselwörter
Musikermedizin, Prävention, Orchestermanagement, Leistungssport, Risikofaktoren, Überlastung, Nervenkompression, Lampenfieber, Stress, Emotionsregulation, Entspannungstechniken, Mentales Training, Gruppenkohäsion, Handlungsoptionen, Gesundheitsförderung.
- Quote paper
- Hannah Bregler (Author), 2021, Prävention für Berufsmusiker:innen als Managementaufgabe. Was der Orchesterbetrieb vom Profisport lernen kann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1152272