Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der von Theodor Fontane verwendeten
Technik der Vorausdeutung oder des Andeutungsstils in seinem Roman „Effi Briest“.
Um diese Technik zu veranschaulichen, müssen zunächst die theoretischen Begrifflichkeiten
geklärt werden, um danach dem Leser anhand ausgewählter Textpassagen
die Verwendung dieses Stils zu verdeutlichen. Fontane eignet sich für eine solche
Untersuchung deshalb besonders, da er diese Möglichkeit der Lesersteuerung
besonders häufig, differenziert und variantenreich einsetzt. Er bedient sich dieser
Methode einerseits aus ästhetischen Gesichtspunkten einer poetischen Darstellungsweise,
und andererseits um Kritik an der gesellschaftlichen Situation und der
Stellung der Frau zu üben. Durch die von ihm gewählte Methode ist ihm dies möglich,
ohne seine Zeitgenossen zu brüskieren oder gar gesellschaftlichen Anstoß zu
erregen. Auch sein Gefallen am Versteckspiel während seiner Kinderzeit könnte ein
Motiv dafür sein, dass er seine Romane so gestaltet, dass man durch seine Andeutungen
immer wieder auf kommende Ereignisse aufmerksam gemacht wird, deren
Klarheit und Gewissheit sich erst am Ende des Romans abzeichnen. Auch wenn diese
These gewagt ist, so kann sie dennoch den Versuch einer Erklärung darstellen,
um seinen Stil zu verstehen und sich heute nachvollziehbar zu machen, aus welchen
Beweggründen er sich für diesen entschied.
Auch seine Äußerung „Es prickelt mich, etwas entstehen zusehen.“ könnte ein Indiz
für seine Vorgehensweise sein.
Grundsätzlich kann man sagen, dass sein Roman „Effi Briest“ voll ist von Andeutungen,
er aber ungeachtet dessen noch eine poetische Struktur verfolgt, die den Leser
förmlich an das Buch fesseln soll und dieser begierig darauf ist zu erfahren, wie die
Entwicklung weitergeht.
In dieser Arbeit wurden nur einige prägnante Textstellen herausgegriffen, um dieses
literarische Stilmittel herauszuarbeiten und gleichzeitig die Übersichtlichkeit der Arbeit
zu wahren. Sie stellen in der vorliegenden Form keinen Anspruch auf Vollständigkeit
dar.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE TECHNIK DER VORAUSDEUTUNG
- UNTERSUCHUNG DES ANDEUTUNGSSTILS ANHAND AUSGEWÄHLTER TEXTSTELLEN
- BESCHREIBUNG DES BRIESTSCHEN ANWESENS IN HOHEN-CREMMEN
- GESPRÄCH ZWISCHEN EFFI UND IHREN FREUNDINNEN
- ,,EFFI, KOMM."
- DIE VERFÜHRUNG
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Andeutungsstil in Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ und untersucht, wie er durch ausgewählte Textstellen zum Ausdruck kommt. Die Arbeit zielt darauf ab, die Technik der Vorausdeutung in Fontanes Werk zu beleuchten und ihre Funktion im Kontext der gesellschaftlichen Situation und der Stellung der Frau zu erörtern.
- Die Verwendung der Vorausdeutung als Stilmittel in Fontanes Roman „Effi Briest“
- Die Funktion der Vorausdeutung in Bezug auf die Lesersteuerung und die Spannungserzeugung
- Die Rolle der Vorausdeutung bei der Kritik an der gesellschaftlichen Situation und der Stellung der Frau
- Die Analyse ausgewählter Textstellen, die den Andeutungsstil veranschaulichen
- Die Verbindung zwischen Fontanes Stil und seiner persönlichen Lebensgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Technik der Vorausdeutung als zentrales Element von Fontanes Roman „Effi Briest“ vor. Sie erläutert die theoretischen Grundlagen der Vorausdeutung und ihre Bedeutung für die Lesersteuerung und die Spannungserzeugung. Die Einleitung beleuchtet auch die Motivationen Fontanes für die Verwendung dieses Stilmittels, die sowohl ästhetische als auch gesellschaftliche Gründe umfassen.
Das Kapitel „Die Technik der Vorausdeutung“ befasst sich mit der theoretischen Grundlage der Vorausdeutung und verwandten Begriffen wie Vieldeutigkeit und Mehrdeutigkeit. Es wird erläutert, wie Fontane die Vorausdeutung einsetzt, um den Leser in eine bestimmte Richtung zu lenken und die Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte des Geschehens zu richten. Das Kapitel unterscheidet zwischen der Vorausdeutung durch die Figuren und durch den Erzähler und zeigt, wie Fontane diese Technik in „Effi Briest“ variantenreich einsetzt.
Das Kapitel „Untersuchung des Andeutungsstils anhand ausgewählter Textstellen“ analysiert verschiedene Textstellen aus „Effi Briest“, um die Verwendung des Andeutungsstils zu veranschaulichen. Es werden beispielsweise die Beschreibung des Briestschen Anwesens in Hohen-Cremmen, ein Gespräch zwischen Effi und ihren Freundinnen sowie die Szene der Verführung von Effi durch Crampas untersucht. Die Analyse zeigt, wie Fontane durch Andeutungen die Spannung erhöht und den Leser auf kommende Ereignisse vorbereitet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Andeutungsstil, die Vorausdeutung, Theodor Fontane, „Effi Briest“, Lesersteuerung, Spannungserzeugung, gesellschaftliche Kritik, Stellung der Frau, Mehrdeutigkeit, Vieldeutigkeit, Textstellenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Medea Conrad (Autor:in), 2007, Der Andeutungsstil in Fontanes Effi Briest, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115238