Mit der Osterweiterung der Europäischen Union ist ein Staat zum Nachbarn geworden, der vorher viel ferner schien und bisher höchsten als Transitland für russische Gaslieferungen bekannt war: die Republik Belarus. Während in einigen Nachfolgestaaten der Sowjetunion demokratische Systeme etabliert wurden, entwickelte sich das im deutschsprachigen Raum oft noch als „Weißrussland“ bezeichnete Land in eine andere Richtung.
Belarus unter dem seit 1994 regierenden Präsidenten Lukaschenko wird in Presse und Literatur oft als „letzte Diktatur Europas“ bezeichnet und so soll in dieser Hausarbeit untersucht werden, ob sich das politische System der Republik Belarus als autoritär einordnen lässt.
Dazu wird zunächst ein grober Überblick über die theoretische Debatte um die Einordnung bzw. Typologisierung politischer Systeme gegeben. Neben der Vorstellung verschiedener Konzepte der Transformationsforschung wird besonders auf das Autoritarismus-Konzept von Juan Linz eingegangen. Abschließend erfolgt eine Einordnung des politischen Systems von Belarus nach Linz und ergänzend die Einordnung nach anderen Konzepten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick zur theoretische Debatte
- Autoritarismus nach Juan Linz
- Das politische System von Belarus
- Begrenzter Pluralismus in Belarus
- Elitenrekrutierung
- Opposition
- Nichtregierungsorganisationen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert das politische System der Republik Belarus und untersucht, ob es sich als autoritär einordnen lässt. Die Arbeit beleuchtet die theoretische Debatte um die Einordnung politischer Systeme, insbesondere das Konzept des Autoritarismus nach Juan Linz. Sie analysiert die Merkmale des politischen Systems in Belarus, wie den begrenzten Pluralismus, die Elitenrekrutierung, die Opposition und die Rolle von Nichtregierungsorganisationen.
- Theoretische Einordnung des politischen Systems von Belarus
- Analyse des begrenzten Pluralismus in Belarus
- Elitenrekrutierung und Machtstrukturen
- Die Rolle der Opposition und Nichtregierungsorganisationen
- Bewertung des politischen Systems von Belarus im Kontext des Autoritarismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Republik Belarus als einen Staat vor, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einen anderen Weg als viele andere Nachfolgestaaten eingeschlagen hat. Sie führt die Problematik der Einordnung des politischen Systems von Belarus ein und skizziert den Aufbau der Hausarbeit.
- Überblick zur theoretische Debatte: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretische Debatte um die Einordnung politischer Systeme, insbesondere im Kontext der Transformationsprozesse nach dem Ende des Kalten Krieges. Es werden verschiedene Konzepte der Transformationsforschung vorgestellt, darunter die „Demokratien mit Adjektiven“ und die „hybriden Regime“. Die Kritik an diesen Konzepten führt zur Relevanz des Autoritarismus-Konzepts nach Juan Linz.
- Autoritarismus nach Juan Linz: Dieses Kapitel stellt das Autoritarismus-Konzept von Juan Linz vor, das als Grundlage für die Analyse des politischen Systems von Belarus dient. Es werden die zentralen Merkmale des Autoritarismus nach Linz erläutert, wie z.B. die begrenzte politische Partizipation, die Kontrolle der Medien und die Unterdrückung der Opposition.
- Das politische System von Belarus: Dieses Kapitel analysiert das politische System von Belarus im Detail. Es werden die wichtigsten Institutionen, wie die Präsidentschaft, das Parlament und das Gerichtssystem, vorgestellt und ihre Funktionsweise erläutert. Darüber hinaus werden die wichtigsten Akteure des politischen Systems, wie die Regierungspartei, die Opposition und die Nichtregierungsorganisationen, beleuchtet.
- Begrenzter Pluralismus in Belarus: Dieses Kapitel untersucht den begrenzten Pluralismus im politischen System von Belarus. Es werden die Einschränkungen der politischen Partizipation, die Kontrolle der Medien und die Unterdrückung der Opposition analysiert. Die Analyse zeigt, dass der politische Pluralismus in Belarus stark eingeschränkt ist und die Regierung über eine große Machtfülle verfügt.
- Elitenrekrutierung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Elitenrekrutierung im politischen System von Belarus. Es werden die Mechanismen der Machtübertragung und die Rolle von Patronage und Klientelismus untersucht. Die Analyse zeigt, dass die Elitenrekrutierung in Belarus stark von der Person des Präsidenten Lukaschenko geprägt ist und die Macht in den Händen einer kleinen Gruppe von Personen konzentriert ist.
- Opposition: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Opposition im politischen System von Belarus. Es werden die verschiedenen Oppositionsparteien und -bewegungen vorgestellt und ihre Aktivitäten und Herausforderungen beleuchtet. Die Analyse zeigt, dass die Opposition in Belarus stark unterdrückt wird und nur geringe Möglichkeiten zur politischen Einflussnahme hat.
- Nichtregierungsorganisationen: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Nichtregierungsorganisationen im politischen System von Belarus. Es werden die verschiedenen Arten von NGOs vorgestellt und ihre Aktivitäten und Herausforderungen beleuchtet. Die Analyse zeigt, dass NGOs in Belarus stark kontrolliert werden und ihre Handlungsfreiheit eingeschränkt ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das politische System der Republik Belarus, den Autoritarismus, den begrenzten Pluralismus, die Elitenrekrutierung, die Opposition, die Nichtregierungsorganisationen und die politische Entwicklung in Belarus. Die Arbeit analysiert die Merkmale des politischen Systems von Belarus im Kontext des Autoritarismus und untersucht die Einschränkungen der politischen Partizipation, die Kontrolle der Medien und die Unterdrückung der Opposition.
- Arbeit zitieren
- Martin Reiher (Autor:in), 2008, Das politische System der Republik Belarus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115275