„Das platonische Sozialmodell lässt sich am besten als expertokratische Verfassung charakterisieren.“ (7) Die 3 Prinzipien dieses Gesamtmodells sind folgende:
1. das Prinzip der natürlichen Begabungsgleichheit
2. das Prinzip der Kompetenz
3. das Prinzip der Konzentration (Idiopragie)
Ad 1) Das Prinzip der natürlichen Begabungsgleichheit besteht aus 2 Theorien: der Theorie, dass die Talente und Begabungen der Natur eines Menschen entspringen und der Theorie, dass die Verteilung der Talente und Begabungen ungleich erfolgt.
Ad 2) Das Prinzip der Kompetenz besagt, dass nur die Kompetenz einer Person und nicht etwas anderes das Zuteilungskriterium zu einem bestimmten Stand sein kann.
Ad 3) Das Prinzip der Konzentration verbietet es in mehreren verschiedenen Berufen und/ oder Ämtern tätig zu werden. Nach der Bestimmung der Eignung und der entsprechenden Ausbildung muss der Mensch seinen Platz in der Gesellschaft einnehmen und von diesem nicht mehr abweichen. „ Wenn nämlich jemand von klein auf eine Arbeit gewünscht und lange Zeit ausgeübt hat, gerät seine Arbeit besser. … Wenn sich also jemand mit mehr als einer Arbeit beschäftigen will, so ist das entweder unmöglich oder es führt nicht zum Besten.“ (1)
Inhaltsverzeichnis
- Organisationsprizipien des platonischen Gemeinwesens
- Platons Erziehungsmethaphysik
- Der Staat
- Vom frugalen zum opulenten Staat
- Der Stand der Wächter und Regenten (373 d – 376 c)
- Die Wächter
- Die Erziehung der Wächter
- Die Natur der Wächter (374 e – 376 c)
- Aufbau des Erziehungsprogrammes der Wächter
- Musische Wächtererziehung und Dichterkritik (376 e – 403 c)
- Dichtung
- Kritik der Mytheninhalte (377 d - 392 c)
- Kritik des mythologischen Gottesbildes
- Kritik der mythologischen Todesbilder (386 a – 389 b)
- Wahrheitspflicht und heilsame Lüge (389 bc)
- Form, Tonart und Rhythmus
- Über die gymnastische Erziehung der Wächter (403 d - 412b)
- Die Bestimmung der Regenten (412 b – 414 b)
- Mythos von der gesellschaftlichen Ungleichheit (414 c – 415 d)
- Die Tugenden des Gemeinwesens (427 d – 434 d)
- Die Tugenden des Staates
- Alogiston und Logistikon (436 a- 439 d)
- Der dritte Seelenteil (439 c – 441 c)
- Gerechtigkeit und Seele (434 d - 445 e)
- Die Gerechtigkeit (432 b – 434 c)
- Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Arbeitsteilung in Platons Politeia und analysiert die Organisationsprinzipien des platonischen Gemeinwesens, die Erziehungsmethaphysik und die Rolle der Wächter und Regenten. Der Fokus liegt auf der Kritik an der Dichtung und der Bedeutung von Wahrheitspflicht und heilsamer Lüge. Die Arbeit untersucht auch die Tugenden des Gemeinwesens, die Gerechtigkeit und die Beziehung zwischen Seele und Staat.
- Organisationsprinzipien des platonischen Gemeinwesens
- Erziehungsmethaphysik und die Rolle der Wächter
- Kritik der Dichtung und die Bedeutung von Wahrheitspflicht und heilsamer Lüge
- Tugenden des Gemeinwesens
- Gerechtigkeit und die Beziehung zwischen Seele und Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Organisationsprinzipien des platonischen Gemeinwesens, die auf den Prinzipien der natürlichen Begabungsgleichheit, der Kompetenz und der Konzentration basieren. Das zweite Kapitel befasst sich mit Platons Erziehungsmethaphysik, die auf dem Prinzip der Einheit und der Verbindung von Innerem und Äußerem basiert. Das dritte Kapitel analysiert die Rolle der Wächter und Regenten im platonischen Staat, wobei die Erziehung der Wächter und die Kritik an der Dichtung im Vordergrund stehen. Die Kritik an der Dichtung umfasst die Kritik der Mytheninhalte, des mythologischen Gottesbildes und der mythologischen Todesbilder. Das vierte Kapitel untersucht die Bedeutung von Wahrheitspflicht und heilsamer Lüge in der Erziehung der Wächter. Die Arbeit schließt mit einer Analyse der Tugenden des Gemeinwesens, der Gerechtigkeit und der Beziehung zwischen Seele und Staat.
Schlüsselwörter
Platon, Politeia, Arbeitsteilung, Organisationsprinzipien, Erziehungsmethaphysik, Wächter, Regenten, Dichtung, Kritik, Wahrheitspflicht, heilsame Lüge, Tugenden, Gerechtigkeit, Seele, Staat.
- Quote paper
- Olivia Homolatsch (Author), 2005, Die Arbeitsteilung in Platons Politeia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115321