Psychopathologie. Übersicht und Zusammenfassung der Inhalte für die Psychologie-Diplomprüfung (2000)


Prüfungsvorbereitung, 2000

38 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


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(Quelle: Tölle „Psychiatrie“, 8. Auflage; Im Buch: Teil II: Krankheiten)

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ACHTUNG: Auch die hier behandelten Bereiche sind nicht vollständig beschrieben, wohl wird aber das Wichtigste erwähnt !

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Damit NICHT in dieser Zusammenfassung enthalten (Nach Tölle, 8. Auflage):

Teil I: Einführung (A. Was ist Psychiatrie?; B. Methoden; C. Nosologie und Klassifikation; D. Epidemiologie; E. Untersuchung) (S. 1- 25)

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- Weiterhin ist zu beachten:

Alle anderen Gebiete werden im Skript zwar zumindest im Wesentlichen zusammengefaßt, aber eben orientiert am TÖLLE!

- Egal ob Tölle oder Huber, unsere Würzburger Psychiater (Stöber und B.) verwenden teilweise eine erheblich abweichende Nomenklatur und Klassifikation, da sie sich nach der Klassifikation (zumindest der Endogenen Psychosen) nach LEONHARD richten!!!
- Folge (am Beispiel): V.a. die Endogenen Psychosen mit schlechter Langzeitprognose (Leonhard) und hier v.a. die Paraphrenien sind unter diesen Namen weder im Tölle (unter H.Schizophrenien, 2. Untergruppen einzuordnen, die hier aber sind: Paranoid-halluzinatorische Form; Katatone Form; Hebephrene Form; Schizophrenia Simplex), noch im ICD-10 (unter F22.0 Wahnhafte Störung einzuordnen) zu finden.
- Zitat Tölle: „ Die Unterteilung dieses so großen Gebietes der Schizophrenien kam über den Ansatz von Bleuler nicht hinaus und ist bis heute unbefriedigend geblieben. Das gilt nicht nur für die Einteilung innerhalb dieses Krankheitsbereiches, sondern auch für dessen Abgrenzung nach außen, also für die Beziehungen zu anderen Psychosen. ...auch aus der ätiologischen Sicht ergaben sich bisher keine neuen Ansätze zu einer überzeugenden Einteilung und Abgrenzung der Schizophrenien.“

Psychopathologie (Script: „Psychiatrie nach Busch“)

Teilw. Zusammenfassung: Tölle „Psychiatrie“, 8. Auflage (1988

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ACHTUNG

- Folgende Kapitel/ Abschnitte aus TÖLLE „Psychiatrie“ (8. Auflage) sind in keinem der Skripte enthalten:

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Diplomprüfung: Psychopathologie

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Anmerkung: „Handschriftl. Zusfsng.“ = Zusammenfassungen aus: Tölle (1988). Psychiatrie. Berlin: Springer

Zur Klassifikation & Nosologie (systematische Einteilung der Krankheiten):

Die Klassifikation der einzelnen Störungen innerhalb des Triadischen Systems wird z.T. sehr unterschiedlich vorgenommen, besonders fällt dies bei den Endogenen Psychosen auf!

Grund dafür ist, daß bisher noch keine einheitliche und eindeutige Systematik gefunden werden konnte. Eindimensionale Unterteilungen nach z.B. Symptomatik, Verlauf oder Ätiologie (Ursachen) machen keinen Sinn, da Störungen, die in einem Bereich höchst unterschiedlich sind, in einem anderen Bereich starke Parallelen aufweisen können. Mehrdimensionale Klassifikationen sind also notwendig, einige Möglichkeiten sind im folgenden dargestellt.

WICHTIG: Zur (praktischen) Diagnose einer Störung gehört jedoch stets zunächst das phänomenologische Erfassen der (akuten) Symptomatik und soweit wie möglich das Abklären der Entstehungsbedingungen. Hieraus ergeben sich die (aktuellen) Indikationen zur Behandlung! Die Klassifikation erfolgt erst anschließend.

Internationale Klassifikationssysteme: (Beschreibung, nicht Definition von Krankheiten!)

ICD-10 (WHO):

- Klassifikation v.a. nach Syndromen (typische Symptomkomplexe)
- Hauptkategorien: Gruppen von Störungen mit ähnlicher Hauptsymptomatik (z.B. F2: Schizophrenien) oder ursächlicher Ähnlichkeit (z.B.: F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen)
- Grundlage für den klinisch-diagnostischen Bereich (als Grundlage zur Definition „typischer“ Störungen)
- Hierbei soll der Kliniker so viele Diagnosen verschlüsseln, wie für die Beschreibung des klinischen Bildes notwendig (Hauptdiagnose und Nebendiagnosen)
- Keine theoretischen Implikationen, keine umfassende Darstellung des gegenwärtigen Kenntnisstandes über Störungen (Vorwort des ICD-10!)

DSM-IV (USA):

- Multiaxiales System (4 Achsen)
- geht beschreibend von Symptomen des Patienten aus, die in mehreren, voneinander unabhängigen Achsen abgebildet werden
- Erste Achse: Klinisch-psychiatrisches Syndrom (Hauptachse zur Diagnose; ® ICD-10)
- Achsen 2-4: v.a. ursächlich orientiert (v.a. für Forschungszwecke, enthält aber auch Teile des ICD-10)

Allgemein: Klassifikationsmöglichkeiten:

1. Symptomatisch (Beobachtbare Störungen der Elementarfunktionen u.a. siehe Befund):

- Bewußtsein - Gedächtnis - Orientierung - Wahrnehmung - Denken - Affektivität - Psychomotorik - Ich- Erleben - Intelligenz - sonstiges
- Quantitativ vs. Qualitativ
- Ausprägung der Störung (stark vs. schwach)
- Grundsymptome („Symptome ersten Ranges“) vs. Fakultative (Akzessorische) Symptome

2. Ätiologisch (Ursachen): (auch hier sind Kombinationen möglich!)

- Faktoren der Erblichkeit (z.B.: Chorea Huntington) und erworbenen Konstitution (z.B. systemat. Schizophrenien pränatale Schädigung durch Infektionen)
- Körperlich begründbare Störungen infolge direkter (organisch) oder indirekter (symptomatisch) Hirnschädigung
- Einflüsse der psychischen Entwicklung und Situation (z.B.: Neurosen (vermutete Hauptursache!))

3. Prognostisch (Verlauf): (hier sind meist Kombinationen gegeben!)

- Beginn: schleichend vs . akut (-typisch)
- Symptomatologisch: Prozessstadium (Beginn mit z.T. untypischen Prozeßsymptomen) vs . Defektstadium (volle Ausprägung der Störung mit typischen Defektsyndromen; auch von Beginn mögl.)
- Form: bipolar vs . monopolar
- Form II: phasisch (mit jeweils völliger Ausheilung) vs . schubförmig (mit jeweils Restdefekten, die sich mit jedem Schub aufsummieren (Residuale))
- Langzeitverlauf: progredient (progressiv) vs. rezidivierend (remittierend)
- Langzeitverlauf II: reversibel vs. irreversibel vs. Ausgang im Residuum
- Dauer: chronisch (kontinuierlich) vs. episodisch („akut“; periodisch , ein- oder mehrfach)

Beispiele: Psychiater, die die Klassifikation beeinflußten

Allgemein:

- Bonhoeffer, K.(1910): Erkannte, daß es einige wenige „ typische Reaktionsformen“ auf verschiedenste körperliche Noxen gibt. (organisch begründbare Psychosen und Defektzustände)
- Kretschmer: (1966) Betonte erstmalig die Wichtigkeit einer mehrdimensionalen Betrachtungsweise bzgl. der Ätiologie
- Schneider, Kurt (1967): Postulierte das „ Triadische System der Psychiatrie“.

ICD-10 kann als Weiterführung der Diagnostik von Schneider verstanden werden.

Verbesserte (im Vergleich zu Bleuler oder Kraepelin) die Diagnose der „Schizophrenien“, mit Symptomen 1. (typisch) und 2. Ranges (nur bei gehäuftem Auftreten typisch)

Endogene Psychosen:

- Kraepelin, Emil (um 1900): Beachtete erstmalig neben Querschnittsbild der Symptomatik auch Verlauf

Folge: Unterteilung der (endogenen) Psychosen nach Verlauf: „Dementia, praecox“ vs. „Cyklothymien“ (im Detail aber bessere Differenzierungen als Bleuler!)

- Bleuler, Eugen (1911): Prägte den Begriff „ Gruppe der Schizophrenien“, der „dementia praecox“ ablöste.

Beschrieb Grund- und akzessorische Symptome (heute auch Grundsymptome!)

- Wernicke, Carl (um 1900, parallel zu Kraepelin): Sorgsame Herausarbeiung, psychopathologischer Zustandsbilder , sowohl im Querschnitt, als auch im Längsverlauf (Präzision gilt heute noch!)

Prägte z.B. die Begriffe „Akinese “, „Hyperkinese “ oder „Angstpsychose“.

zeitgenössische Gegner: v.a. Jaspers, Karl, aber auch Kraepelin (wegen dessen grober Zweiteilung)

- Kleist, Karl (1879 -1960 , Schüler Wernickes): „Extrahierte“ die monopolaren und bipolaren affektiven Psychosen und die „zykloiden Psychosen“. MDK (i.e.S.!) übernahm er von Kraepelin.
- Leonhard, Karl (1904-1988; ab 1936 Schüler Kleists):

„Extrahierte“ die „Systematischen Schizophrenien“ (Systemerkrankungen, keine „Schizophrenien“ i.e.S.!) Trennte davon die „ Unsystemat. Schizophrenien“ ab (die eigentlichen „Schizophrenien“; mit auffällig hereditärem (erblichem) Anteil).

[...]

Ende der Leseprobe aus 38 Seiten

Details

Titel
Psychopathologie. Übersicht und Zusammenfassung der Inhalte für die Psychologie-Diplomprüfung (2000)
Hochschule
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg  (Psychologie)
Veranstaltung
Psychopathologie
Note
1,0
Autor
Jahr
2000
Seiten
38
Katalognummer
V1154510
ISBN (eBook)
9783346558350
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychopathologie, Psychiatrie, Psychologie, Humandmedizin, Endogene Psychosen
Arbeit zitieren
Hendrik Beierstettel (Autor:in), 2000, Psychopathologie. Übersicht und Zusammenfassung der Inhalte für die Psychologie-Diplomprüfung (2000), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1154510

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