Im Laufe der Erarbeitung des Themenkomplexes Lolita und seiner vielfältigen Betrachtungsmöglichkeiten war ein Thema immer wieder besonders interessant: Obwohl es zahlreiche Untersuchungen, Arbeiten und Auseinandersetzungen mit und über das Thema des Romans gab und gibt, ist der Roman immer noch mit dem Makel der Anrüchigkeit behaftet. Gerade diese Anrüchigkeit macht ihn natürlich auch interessant und hat sicherlich eine Menge zu seiner Popularität beigetragen.
Genau dieser Bekanntheitsgrad macht den Aspekt der Filmadaptionen dieses offensichtlich schwierigen Stoffes so faszinierend. Ganz unabhängig davon, ob man die Verfilmungen als gelungen oder nicht einstufen will, dass liegt im Zweifel ohnehin im Auge des Betrachters, und die Bezeichnungen, ganz besonders im Fall der Verfilmung von Stanley Kubrick, reichen von „enttäuschend“ bis „meisterhaft“, ist schlicht und einfach die Aufgabe der Umsetzung einer solchen Vorlage spannend. Darüber hinaus eignet sich Lolita, bedingt durch das meisterhafte Talent des Autors Nabokov, vorzüglich, um in Hinsicht auf die Filmadaptionen zu zeigen, wo die Möglichkeiten und die Grenzen der Adaption liegen.
Ich werde in dieser Arbeit zunächst auf die Adaption einer Vorlage aus der Literatur im allgemeinen eingehen und versuchen, einen Einblick in dieses Feld zu geben. Ich halte dies für notwendig, um die Kriterien der Beurteilung einer Adaption ausreichend deutlich darstellen zu können.
Im Anschluss soll dann auf die Arbeit Stanley Kubricks mit Lolita eingegangen werden. Ich werde die zweite Verfilmung von Adrian Lyne aus dem Jahr 1997 nur am Rande behandeln und lediglich für einen exemplarischen Szenenvergleich benutzen, da ich Kubricks Lolita in Hinsicht auf das Thema der Adaption für interessanter halte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Vorbemerkungen
- Adaption und Medienwechsel: vom Papier auf die Leinwand
- Kriterien der Bewertung einer Adaption
- Der Vorgang der Adaption
- Stanley Kubrick und Lolita
- Die Adaption und die Rolle der literarischen Vorlage bei Kubrick
- Kubricks „Emanzipation“ von Nabokov
- Die Verfilmung von Lolita 1962
- Vergleich der Lolita-Adaption bei Stanley Kubrick und Adrian Lyne
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Adaption des Romans „Lolita“ von Vladimir Nabokov in die filmische Form, mit besonderem Fokus auf die Verfilmung von Stanley Kubrick aus dem Jahr 1962. Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Adaption einer literarischen Vorlage in den Film zu beleuchten und zu analysieren, wie die filmische Interpretation die ursprüngliche literarische Struktur verändert und neu interpretiert.
- Die Kriterien der Beurteilung einer Filmadaption
- Die Besonderheiten des Medienwechsels von Literatur zum Film
- Die Rolle der literarischen Vorlage in Kubricks Adaption
- Der Vergleich zwischen Kubricks und Lyne's Verfilmung von Lolita
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Adaption eines komplexen und kontroversen Stoffes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Filmadaption von „Lolita“ ein und beschreibt die besondere Herausforderung, die der Roman aufgrund seines kontroversen Themas darstellt. Die Arbeit setzt sich mit der Adaption einer Vorlage aus der Literatur im Allgemeinen auseinander und beleuchtet die Kriterien der Beurteilung einer Filmadaption. Hierbei werden die Unterschiede zwischen Literatur und Film als Medien und die Anforderungen, die diese Unterschiede an die Adaption stellen, betrachtet. Das Kapitel „Stanley Kubrick und Lolita“ analysiert die Adaption des Romans durch Kubrick, beleuchtet die Rolle der Vorlage und diskutiert Kubricks „Emanzipation“ von Nabokovs Text.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit fokussiert auf die Themen Romanadaption, Medienwechsel, Filmadaption, Literaturverfilmung, Stanley Kubrick, Vladimir Nabokov, Lolita, Kontroverse, Adaptionskriterien, Film und Literatur, „Emanzipation“ von der Vorlage.
- Arbeit zitieren
- Arno Schumacher (Autor:in), 2002, Lolita - über Romanadaption und Medienwechsel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11552