Leseprobe
Definition von „Schule“:
„Schulen sind öffentliche oder private Einrichtung mit der Aufgabe, Kindern und Jugendlichen durch planmäßigen Unterricht Wissen, Erkenntnis, Einsicht und die Fähigkeit zu begründetem Urteil zu vermitteln.“
(siehe auch „Meyers großes Taschenlexikon“, Band 20, Seite 86)
Ziele der Schule:
1. Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.
2. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt.
3. Die Schüler sind im Geiste der Demokratie, in der Liebe der bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinne der Völkerversöhnung zu unterziehen.
(siehe auch „bayerische Verfassung“, § 131)
Schulprofil (von Erich Pohle):
„Jede Schule hat ihr eigenes unverwechselbares Profil. Es entsteht aus der Summe aller schulischen Aktivitäten. Dazu gehört der Unterricht ebenso wie außerschulische Veranstaltungen, da das Schulgebäude und seine Einrichtung ebenso wie die Gestaltung des Pausenhofes und der Pausen. Alle in und an der Schule tätigen Personen, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung und Hausmeister, Schülerinnen, Schüler und Eltern formen das Profil ihrer Schule. Unabhängig davon, ob dieses Profil positiv oder negativ empfunden wird, ob es eine starke oder schwache Außenwirkung hat, es unterscheidet diese eine Schule von den anderen. Es ist nicht ein für alle mal festgefügt, sondern es verändert sich, oft unmerklich und langsam z.B. durch Verschiebung in der Schülerstruktur oder durch den Wandel der gesellschaftlichen Gegebenheit des Ortes, manchmal rasant und radikal durch den Wechsel im Kollegium der LehrerInnen, der Schulleitung oder durch Umzug in ein anderes Gebäude. Das Schulprogramm dagegen hat eine Schule nicht von sich aus, sondern es muss erst entwickelt und gestaltet werden.
Zunächst erscheint der Begriff Programm wenn er mit Schule in Verbindung gebracht wird, eher negativ befrachtet zu sein, als eine Festlegung, etwas Starres, Unverrückbares, das in der pädagogischen Arbeit hemmend und einengend wirkt. Dies aber ist unter Schulprogramm nicht zu verstehen. Vielmehr wird das Profil der Schule bewusst in den Blick genommen und pädagogisch kritisch reflektiert. Alle Aktivitäten der einzelnen Schule, alle Verhaltensweisen von Lehrern, Schülern und [...] auch Eltern, alle äußeren Gegebenheiten werden bewusst und unter pädagogischen Gesichtspunkten miteinander in Beziehung gesetzt. Schule wird so als ein pädagogisches Ganzes gestaltet. Dabei bleibt die Individualität der einzelnen Schule erhalten, ihre gewachsenen Traditionen werden einbezogen, das schulische Umfeld mit seinen regionalen Ausprägungen und gesellschaftlichen Bedeutsamkeiten wird berücksichtigt. Das Schulprogramm zu entwickeln, ist gemeinsame Aufgabe eines jeden Kollegiums. Ihre Umsetzung ist nicht in einem einzigen Arbeitsgang zu leisten. Viele kleine Schritte sind notwendig und immer wieder neu zu gehen. So ist ein Schulprogramm nie fertig, sondern bleibt permanente Aufgabe einer jeder Schule.“
(Dietlinde H. Heckt, Uwe Sandfuchs (Hg.), „Grundschule von A bis Z“, Braunschweig 1993, Seite 230-231)
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