Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern


Wissenschaftliche Studie, 2021

22 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretische Grundlage
2.1. Gender Pay Gap
2.1.1. Unbereinigter Gender Pay Gap
2.1.2. Bereinigter Gender Pay Gap
2.1.3. Studien zum Gender Pay Gap

3. Datensatz
3.1. Erläuterung des Datensatzes
3.2. Deskription der Variablen

4. Untersuchung und Deutung der Ergebnisse
4.1. Untersuchung und Deutung Alter und Einkommen
4.2. Untersuchung und Deutung Einkommen und Geschlecht
4.3. Analyse und Darstellung Mittelwerte von Einkommen und Geschlecht

5. Kritische Reflexion der Arbeit und Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen 2018

Abbildung 2: Grafische Darstellung des Alters

Abbildung 3: Alter nach Geschlecht

Abbildung 4: Einkommensverteilung nach Geschlecht

Abbildung 5: Gehalt von Männern und Frauen im Vergleich zum Alter´

Abbildung 6: Histogramm zu den Differenzen zwischen Einkommen und Geschlecht

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Varianzanalyse des Alters und Einkommen

Tabelle 2: Pearson´s Chi-squared test

1. Einleitung

Männer und Frauen erhalten weltweit unterschiedlich hohe Gehaltszahlungen. Egal ob es derselbe Beruf, dieselbe Branche oder dieselbe Arbeit ist Gehaltslücken bestehen. In Deutschland liegt der sogenannte Gender Pay Gap für Frauen bei 18 Prozent. Das bedeutet, dass Frauen für die gleiche Arbeit 18 Prozent weniger verdienen als die Männer.1 In der Europäischen Union sowie in Deutschland sollte dies jedoch nicht möglich sein, da die Gleichbehandlung der Geschlechter in Gesetzen verankert sind. In Deutschland wird dies im §1 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz2 und §2 (1) Nr. 1 und 2 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz3 und in der Europäischen Union im Europäischen Gemeinschafts-Vertrag Art. 1414 festgehalten.

Interessanterweise ist die Gleichberechtigung von Männern und Frauen bereits seit 63 Jahren, also seit 1958 im Grundgesetzt Deutschlands verankert und zwar im §3 Abs. 2 Grundgesetzt.5 Doch der Gender Pay Gap besteht bereits seit 63 Jahren und zeigt auf, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Bezug auf die gleiche Gehaltsvergütung noch nicht vorhanden ist. Deshalb könnten die Meinungen zum Thema Gender Pay Gap nicht unterschiedlicher sein. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft betrachtet die Zahlen als ungefährlich und bekräftigt, dass die Zahl des Gender Pay Gaps rückläufig sind.6 Anders hingegen sehen es die Forscher am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut WSI der Hans-Böckler-Stiftung, die den Gender Pay Gap als Diskriminierung der Frauen betiteln.7

In dieser Seminararbeit geht es um die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern. Hierfür werden eine Varianzanalyse, ein Chi2-Unabhängigkeitstest und ein Mittelwert-Vergleichstest in R vorgenommen und die Resultate analysiert.

Werden die Ergebnisse der Untersuchungen betrachtet, so lässt sich daraus schließen, dass das Geschlecht einen signifikanten Einfluss auf das Jahreseinkommen hat. Gleichzeitig spielt es auch eine Rolle, wie alt die Person ist, da mit steigendem Alter auch das Jahreseinkommen anwächst.

Zu Beginn wird mittels einer Literaturrecherche der fachterminologische Rahmen für die Seminararbeit herausgearbeitet. Danach wird der Datensatz und die verwendeten Variablen erläutert und analysiert. Anschließend erfolgt die Darstellung und Analyse der Resultate der Varianzanalyse, des Chi2-Unabhängigkeitstests und des Mittelwert-Vergleichstest. Zum Schluss erfolgt eine kritische Reflexion der Daten.

2. Theoretische Grundlage

In diesem Kapitel werden die wesentlichen Begriffe näher erläutert, um ein besseres Verständnis für den Ablauf der Studie zu gewähren.

2.1. Gender Pay Gap

Seit einigen Jahren ist der Gender Pay Gap ein verwendetes Merkmal, der die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsmarkt präzise zum Ausdruck bringt.8 Grund dafür sind vielfältige Faktoren. Beispielhaft besteht eine Diskrepanz bei Frauen und Männern bei der Wahl des Arbeitsgebietes und deren Erwerbsbiografien. Somit entstehen oftmals verschiedene Karriereverläufe und Verdienstunterschiede.9

Für die Beurteilung der Gleichheit zwischen Männern und Frauen zieht die europäische Kommission den Gender Pay Gap als essentiellen Beleg dar. Mit einem Wert von 19,2 % steht Deutschland auf dem fünften Platz der größten Einkommenslücken nach Estland, Lettland, Österreich und Großbritannien.10

Um die erläuterten geschlechtsspezifischen Verdienstunterschiede zu identifizieren, werden meistens zwei Indikatoren berücksichtigt. Zum einen der unbereinigte und zum anderen der bereinigte Gender Pay Gap. In den folgenden Kapiteln werden beide Indikatoren genauer beschrieben.

2.1.1. Unbereinigter Gender Pay Gap

Beim unbereinigten Gender Pay Gap werden die absoluten Bruttostundenverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer miteinander verglichen. Somit kann der Teil des Verdienstunterschiedes erfasst werden, der Auskunft über die Tätigkeiten, Erwerbsbiografien und unterschiedliche Qualifikationen gibt.11 Des Weiteren ist für internationale Vergleiche der unbereinigte Gender Pay Gap von Bedeutung. Das Statistische Bundesamt macht daher bei seinen Berechnungen von den europaweit einheitlichen Vorgaben der Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, gebrauch.12 Das Verhältnis aus dem Bruttostundenverdienst der Männer und der Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Frauen und Männer wird als der Gender Pay Gap beschrieben.13 In die Analyse des Gender Pay Gap wird hierbei nicht nur das Einkommen der Vollzeit Beschäftigten mit einbezogen, sondern auch der in Teilzeit, Alterszeit, die geringfügig Beschäftigten und die Auszubildenden. Die Basis zur Berechnung des Gender Pay Gap wird gezielt aus dem Bruttostundenverdienst und nicht aus dem Bruttomonats- oder dem Bruttojahresverdienst ermittelt. Der Beschäftigungsumfang der Männer und Frauen würde andernfalls das Resultat verfälschen, da Frauen öfters in einer Teilzeitbeschäftigung angestellt sind, als Männer.14

2.1.2. Bereinigter Gender Pay Gap

Die Unterschiede der Jahreseinkommen werden in zwei Bestandteile aufgeteilt und zwar in den erklärten und den unerklärten Gender Gap Pay. Der Verdienstunterschied wird mit dem erklärenden Gender Pay Gap definiert, da er auf die geschlechtsspezifischen Differenzen der erklärenden Variablen zurückzuführen ist. Andere Bezeichnungen für den erklärenden Gender Pay Gap sind der Merkmals- oder Ausstattungseffekt.15

[...]


1 Vgl. Rudnicka, J., Gender Pay Gap: Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen in Deutschland von 1995 bis 2020, 2021.

2 Vgl. Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz §1 Ziel des Gesetzes, o. J.

3 Vgl. Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz §2 Anwendungsbereich, o. J.

4 Vgl. O. V., Dritter Teil: Die Politiken der Gemeinschaft, 2005.

5 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, Gleichberechtigung wird Gesetz, 2018.

6 Vgl. Schmidt, J., Bereinigter Verdienstunterschied in Deutschland leicht rückläufig, 2019, S. 1 ff.

7 Vgl. Kenner, C., Gender Pay Gap – die geschlechtsspezifische Lohnlücke und Ihre Ursachen, 2016, S. 5.

8 Vgl. Kenner, C., Gender Pay Gap – die geschlechtsspezifische Lohnlücke und Ihre Ursachen, 2016, S. 5.

9 Vgl. Statistisches Bundesamt, Gender Pay Gap in der Europäischen Union, 2021.

10 Vgl. Urmersbach, B., Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen (Gender Pay Gap) in EU-Ländern 2019, 2021.

11 Vgl. Mischler, F., Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen – Eine Ursachenanalyse auf Grundlage der Verdienststrukturerhebung 2018, 2021, S. 111.

12 Vgl. Finke, C., Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen – Eine Ursachenanalyse auf Grundlage der Verdienststrukturerhebung 2006, 2011, S. 37.

13 Vgl. Eurostat, Working Group Labour Market Statistics. State of the Play on the SES 2006 and Gender Pay Gap 2007. Arbeitsunterlage, 2008.

14 Vgl. Eurostat, Task Force on Gender Pay Gap. Final Report. Arbeitsunterlage, 2007, S. 6 und 9.

15 Vgl. Mischler, F., Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen – Eine Ursachenanalyse auf Grundlage der Verdienststrukturerhebung 2018, 2021, S. 114.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Frankfurt früher Fachhochschule
Autor
Jahr
2021
Seiten
22
Katalognummer
V1156287
ISBN (eBook)
9783346549365
ISBN (Buch)
9783346549372
Sprache
Deutsch
Schlagworte
einkommenslücke, frauen, männern
Arbeit zitieren
Marvin Imlauer (Autor:in), 2021, Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1156287

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