Zum Einfluss religiöser Prägung und Erziehung auf das Berufsbild des Soldaten. Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen christlicher Erziehung und dem Militärdienst


Hausarbeit, 2019

19 Seiten, Note: 1.7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1.0 Einleitung
1.1 Methodisches Vorgehen und Theoretischer Ansatz

2.0 Umfrage Religion & Militär
2.1 Zusammenfassung der Auswertung
2.2 Aufstellung der Leitfrage

3.0 Analyse des Umfrageergebnisses
3.1 Der Zusammenhang von Religion und Militär
3.2 Die Bedeutung sozial konstruierter Realität

4.0 Fazit

5.0 Literaturverzeichnis

Gendererklärung:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit die Sprachform des generischen Maskulinum angewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll und nicht als Form der Diskriminierung des weiblichen Geschlechts.

1.0 Einleitung:

Militär und Religion sind zwei fundamentale Bestandteile der modernen menschlichen Kultur und prägen die Entwicklung und Geschichte unserer Spezies seit Anbeginn der Entstehung von Hochkulturen im mittleren Osten, weit vor der Entstehung der Griechischen Städte oder des Römischen Reiches. Das moderne Christentum der Neuzeit durchlebte in seiner über zweitausend Jahre alten Geschichte eine Vielzahl von Reformen und Veränderungen. Heutige westliche Kulturen beschrieben sich als christlich gemäßigt und viele Staaten fundieren ihre Gesetze und Werte auf einem christlich, weltlichen Wertekontext. Die Bibel im alten, als auch im neuen Testament, ist zwar gespickt von Zitaten und sogar Aufrufen der Gewaltanwendung, jedoch lässt sich nicht bestreiten, dass moderne christliche Werte einen mehrheitlich frommen und pazifistischen Wertekanon vertreten. Dennoch ist zu beobachten, dass eine christliche Prägung und Erziehung viele nicht davon abhält dem Militär beizutreten. In den Streitkräften der Vereinigten Staaten von Amerika ist der Ausruf ,,For God and Country'' bis heute eine etablierte Redewendung unter Soldaten. Gegenstand dieser Hausarbeit soll es sein, darzustellen, ob es in modernen westlichen Gesellschaften einen Zusammenhang zwischen religiöser Prägung und Erziehung und einem Beitritt in die Streitkräfte der eigenen Nation gibt. Es stellt sich also die Frage, ob eine christliche Erziehung sogar für eine Affinität zur militärischen Organisation sorgen.

1.1 Methodisches Vorgehen und Theoretischer Ansatz:

Die Bearbeitung dieser Hausarbeit soll inhaltlich als auch methodisch in zwei Abschnitte gegliedert werden, um die von mir aufgestellte These/ Leitfrage sinnvoll zu ergründen und zu erforschen. Zur Gewinnung von eigenem Forschungsmaterial, anstatt der Verwendung vorhandener Literatur, welche allgemeinhin sehr begrenzt ist und vor allem durch den persönlichen Bezug meiner Person und meines Berufsumfeldes als Offizier in den deutschen Streitkräften, wurde als Grundlage zur Erstellung dieser Hausarbeit eine Umfrage von mir erstellt und an siebenundzwanzig (27) Personen durchgeführt. Inhalt und Absicht dieser Umfrage war es, anhand von vorher festgelegten Fragen darzustellen, ob die befragten Personen in ihrer Entscheidung bei der Berufswahl des Soldaten eine Parallele zwischen christlicher Erziehung und dem Dienst in den Streitkräften aufweisen. Das Ergebnis dieser Umfrage soll nachfolgend in Text Form dargestellt werden und die Basis für meine theoretische Annahme stellen, aufgrund derer die nachfolgende Aufstellung und Bearbeitung der Leitfrage beruht. Anschließend wird im hermeneutisch, erklärenden Verfahren anhand von existierender Literatur ein Erklärungsansatz für die von mir im Rahmen der Umfrage beobachtete These gesucht und auf Grundlage der Theorie des Sozialkonstruktivimus nach Luckmann & Berger versucht einen Zusammenhang des beobachteten Phänomens in einem abschließenden Fazit darzustellen.

2.0 Umfrage Militär und Religion:

Wie bereits in der Einleitung dargestellt, ist es meine Absicht meine Leitfrage selbst herzuleiten und hermeneutisch zu analysieren, dies bedeutet, dass ich mich nicht eines, mir bekannten, bereits in der Forschung existierenden Problems annehme, sondern meine Leitfrage auf den Ergebnissen einer eignes erstellten Umfrage basiert habe. Die Thematik, welche mich interessierte, befasste sich mit dem Zusammenhang von Religion und Militär. Jedoch sollte keine Diskussion auf der Systemebene von militärischen oder kirchlichen Institutionen stattfinden, sondern vielmehr das Individuum als Gegenstand der Forschung beleuchtet werden. Von daher war es meine Absicht herauszufinden, ob und in wie weit die Religion Personen dabei beeinflusste in einer militärischen Organisation zu dienen. Das Ergebnis dieser 27 Personen umfassenden Umfrage, werde ich im Folgenden in Textform darstellen und somit die Grundlage für meine wissenschaftliche Arbeit legen.

(Die Umfrage, sowie die Ergebnisse jeder einzelnen Person befinden sich im Anhang der Arbeit zur Einsicht.)

2.1 Zusammenfassung der Auswertung:

Wie bereits im einleitenden Abschnitt erwähnt, ist der Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Forschung dieser Arbeit das Ergebnis meiner Umfrage zum Zusammenhang zwischen Religion und dem Dienst im Militär. Die Aussagekraft der Umfrage, sowie die Analyse und Beantwortung der Fragestellung, sind elementar abhängig davon, dass die Gruppe der Befragten so homogen wie möglich gewählt wird. Dies erlaubt später präzisere Vermutungen und Forschungsergebnisse zu erzielen. Somit bezieht sich die Fragestellung der Hausarbeit und die Umfrage lediglich auf Personen, welche der christlich evangelischen Kirche angehören und innerhalb der Bundeswehr in den Kampftruppen des Heeres dienen. 15 der befragten Personen stammen aus der Dienstgradgruppe der Mannschaften, 6 aus der der Feldwebel, sowie 6 Offiziere. Insgesamt waren unter den 27 Befragten lediglich 3 Frauen, welche alle der Ebene der Offizierdienstgrade angehören. Ich möchte die Auswertung der Umfrage einleitend nach Dienstgradgruppen trennen und anschließend ein gesamtheimliches Resümee ziehen.

Beginnend mit der Gruppe der Offiziere, lässt sich erkennen, dass die Relevanz der Religion in Bezug zur Berufswahl hier einen, im Vergleich zur restlichen Gruppe, kleinen Anteil darstellte. Die Motivation Soldat zu werden, liegt dem Umfrageergebnis nach zu urteilen vor allem in weltlichen und persönlichen Ursprüngen. Vier der sechs Befragten gaben an, dass die Karriereanreize und die Möglichkeit einem Tätigkeitsfeld nachzugehen, welches im zivilen Bereich nicht vorzufinden ist, die treibenden Aspekte ihrer Entscheidung waren. Als Soldat der Kampftruppe zu dienen, sei eine Art Kindheitstraum. Die religiöse Erziehung und der Einfluss christlicher Werte, wurden bei eben diesen vier Personen als marginal und nicht überdurchschnittlich präsent beschrieben. Die beiden anderen Leutnante (w, m) beschreiben die finanziellen Anreize in Verbindung mit der enormen Sicherheit des Arbeitsplatzes auf einem Zeitraum von mindestens 13 Jahren als treibenden Faktor ihrer Entscheidung und stellen somit auch weltliche und ökonomische Kriterien in den Fokus. In der Dienstgradgruppe der Feldwebel, trugen alle Befragten Personen den Titel ,,Hauptfeldwebel'' und können daher allesamt auf mindestens 9 Jahre Dienstzeit und eine durchschnittliche Lebenszeit von 38-45 Jahren zurückblicken. Militärisch ist diese Personengruppe die erfahrenste der Befragten. Die Befragten Feldwebeldienstgrade ließen bei der Beantwortung der Umfrage erkennen, dass die Bedeutung von Religion und christlicher Werte in ihrem Leben eine tragende Rolle zukommt. Dementsprechend präsent wird auch die Rolle der Religion in der Ausübung ihres Berufes wahrgenommen und dies kontinuierlich über mehrere Jahre hinweg.

Die Gruppe der Manschaftsdienstgrade zeichnet sich dadurch aus, dass unter ihnen die meisten nur eine recht begrenzte Zeit, im Durchschnitt zweieinhalb Jahre, in den Streitkräften verbringen, vor allem in den jungen Jahren des Erwachsenenlebens und nur wenige eine längerfristige Kariere planen, bzw. verfolgen. Dennoch lies die Umfrage auch hier erkenntlich werden, dass die Religion in ihrem bisherigen Leben einen signifikanten Einfluss auf die Berufsentscheidung Bundeswehr hat.

Um in der nachfolgenden Auswertung der Umfrage, sowie vor allem der Analyse der Leitfrage der Hausarbeit, weiterhin eine homogenes ,,Forschungsobjekt'' zu betrachten, bezieht sich nachfolgendes auf den Personenkreis von 18 Befragten, welche in ihrem Meinungsbild eine homogene Gruppe darstellen, es werden somit die Offiziere, sowie zwei Mannschaftssoldaten, von der Betrachtung ausgeschlossen. Die signifikante Distanz der Offiziere zur hier untersuchten religiösen Motivation, soll im Fazit, bzw. im Ausblick auf weiterführende Forschung wieder aufgegriffen werden.

Es wurde also nun ein homogener Untersuchungsgegenstand in Form der 18 Personen erfasst. Somit können die einzelnen Fragen und die anschließende sozialkonstruktivistische Analyse eine stellvertretende und wiederspiegelnde Aussage darstellen und die Umfrage ihrer Aussagekraft getreu dargestellt und anschließend ausgewertet werden. Daher wird nachfolgend, als Grundlagenarbeit des Analysekapitels und zur Verständlichkeit für den Leser, jede Frage mit einer zusammenfassenden Antwort präsentiert, welche die Aussagen der Untersuchten Gruppe widerspiegelt:

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Zum Einfluss religiöser Prägung und Erziehung auf das Berufsbild des Soldaten. Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen christlicher Erziehung und dem Militärdienst
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Note
1.7
Autor
Jahr
2019
Seiten
19
Katalognummer
V1156417
ISBN (eBook)
9783346549846
ISBN (Buch)
9783346549853
Sprache
Deutsch
Schlagworte
humansoziologie, arbeitsumfeld, erziehung, religion, bundeswehr, staatssysteme, prägung, militär, jugend, manipulation, zwang, deutschland
Arbeit zitieren
Henri Uhlig (Autor:in), 2019, Zum Einfluss religiöser Prägung und Erziehung auf das Berufsbild des Soldaten. Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen christlicher Erziehung und dem Militärdienst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1156417

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