Im folgenden werden die Anti-Sikh-riots 1984 in Delhi behandelt. Diese werden als gewaltätige Anti-Sikh-Progrome, ausgelöst durch die Ermordung der Premierministerin Indira Gandhi durch ihre Sikh-Leibwächter Beant Singh und Satwant Singh am 31. Oktober 1984, bezeichnet. Sie stellen somit einen innerstaatlichen Konflikt dar und beschränkten sich auf den Zeitraum vom 31. Oktober bis zum 3. November 1984.
Bei den Konfliktparteien handelt es sich um die religiösen Gruppen der Sikhs und der Hindus; in diesem konkreten Fall Hindus gegen Sikhs.
Die Sikhreligion wurde 1569 von ihren ersten Guru Nanak gegründet. Dieser sah den Sikhismus als eine Synthese zwischen Hinduismus und Islam. So lehnte dieser die Vielgötterei, das Kastenwesen und die Benachteiligung von Frauen ab. Zu den markantesten Merkmalen der Sikhs gehören die 5 K`s: Kesh (ungeschnittenes Kopf- und Barthaar), Kangha (das Haar mit einem Kamm festgesteckt), Kucha (eine kurze Hose zu tragen), Kara (ein eiserner Armreif, als Symbol der Armut und Treue zum Guru) und Kirpan (immer einen Dolch am Körper zu tragen). Auch haben alle Sikhs einen gemeinsamen Nachnamen: Die Männer heißen Singh und die Frauen heißen Kaur. Desweiteren waren die Sikhs schon immer kriegerisch; sie kämpften als Grenzbewohner des indischen Subkontinents, nämlich als Bewohner des Punjab, in früheren Jahrhunderten mit Griechen, Persern, Arabern und Mongolen, sowie während der Kolonialzeit in der britischen Armee, in welcher sie als Soldaten sehr geschätzt wurden.
Der Hinduismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene religiöse Strömungen in Indien, welche die Veden als heilige Schriften anerkennen. Kennzeichnend für Hindus ist der Glaube an die Wiedergeburt und an eine Vielzahl von Göttern. Das Alltagsleben der Hindus wird von der Zugehörigkeit zu einer der vier Kasten – die Brahmanen, die „ksatiya´s“, die „vaishya´s“ und die „shudra´s“ - bestimmt. Der Hinduismus ist die älteste und auch verbreiteste Religion in Indien – rund 82 Prozent der Inder sind Hinduisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politischer Kontext
- Sozialer/kultureller Kontext
- Konfliktverlauf
- Die Rolle von Polizei und der Indian National Congress Party
- Quellen
- Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Anti-Sikh-Pogromen in Delhi im Jahr 1984, die als Folge der Ermordung der indischen Premierministerin Indira Gandhi durch ihre Sikh-Leibwächter ausbrachen. Die Arbeit analysiert den politischen und sozialen Kontext der Ereignisse, beleuchtet den Konfliktverlauf und untersucht die Rolle der Polizei und der Indian National Congress Party.
- Die Entstehung und Entwicklung des Sikh-Separatismus
- Die Rolle der indischen Regierung und der Kongresspartei im Konflikt
- Die Ursachen und Folgen der Anti-Sikh-Pogrome
- Die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Ereignisse
- Die langfristigen Auswirkungen der Pogrome auf die indische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Anti-Sikh-Pogrome in Delhi 1984 dar und definiert die wichtigsten Begriffe und Akteure. Sie beleuchtet die Entstehung der Sikh-Religion und ihre Besonderheiten sowie die Entwicklung des Hinduismus in Indien.
Das Kapitel "Politischer Kontext" analysiert die politischen Hintergründe der Pogrome und die Rolle der Sikh-Separatisten um Jarnail Singh Bhindranwale. Es beleuchtet die Spannungen zwischen der indischen Regierung und den Sikhs im Punjab und die Eskalation des Konflikts.
Das Kapitel "Sozialer/kultureller Kontext" untersucht die sozialen und kulturellen Faktoren, die zu den Pogromen beigetragen haben. Es beleuchtet die wachsende Kluft zwischen Hindus und Sikhs und die Rolle des religiösen Fanatismus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Anti-Sikh-Pogrome, Delhi 1984, Sikh-Separatismus, Jarnail Singh Bhindranwale, Indira Gandhi, Indian National Congress Party, Hinduismus, Sikhismus, religiöser Fanatismus, politische Gewalt, soziale Spannungen, Punjab.
- Arbeit zitieren
- Tanja Wessel (Autor:in), 2007, Ethnische Konflikte in Indien. Die Anti-Sikh-riots in Dehli im Jahr 1984, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115653