Coworking als stadtplanerisches Mittel in Kleinstädten

Welche Effekte hat Coworking auf Kleinstädte?


Bachelorarbeit, 2021

85 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Gendererklärung

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Begründung und wissenschaftlicher Kontext
1.2 Fragestellung und Thesen
1.3 Ziel
1.4 Aufbau der Arbeit und methodisches Vorgehen

2 Stand der Wissenschaft
2.1 Entwicklungsdefizite von Kleinstädten
2.1.1 Demographischer Wandel und Abwanderung
2.1.2 Belebung der Innenstadt und Stärkung des Einzelhandels
2.1.3 Die Coronapandemie und der Breitbandanschluss
2.1.4 Soziale Teilhabe am öffentlichen Leben
2.1.5 Klimawandel und Verkehr
2.1.6 Flächenreduzierung
2.2 Neue Arbeitsformen und flexible Arbeitsweisen
2.3 Coworking Space
2.3.1 Definition
2.3.2 Entwicklung und Ziel
2.3.3 Kernwerte des Coworking
2.3.4 Mögliche Umsetzungskonzepte von Coworking für Kleinstädte
2.3.5 Nutzerstruktur von Coworking im städtischen und ländlichen Raum

3 Methodik
3.1 Literaturrecherche
3.2 Eigene Beobachtung
3.3 Qualitatives Experteninterview
3.3.1 Auswahl der Interviewpartner
3.3.2 Erstellung des Leitfadens
3.3.3 Durchführung
3.3.4 Datenauswertung
3.4 Erstellung der Handlungsempfehlung

4 Ergebnis
4.1 Herausforderungen von Coworking Spaces
4.1.1 Preissensibilität und das Erreichen der Nutzer
4.1.2 Unterstützung von Coworking Space
4.2 Weiterentwicklung und der Einfluss von Corona auf Coworking Spaces
4.3 Umsetzungsfaktoren
4.4 Effekte von Coworking Spaces auf Kleinstädte
4.4.1 Imageverbesserung
4.4.2 Förderung wirtschaftlicher Vernetzung
4.4.3 Erweiterung des touristischen Angebots
4.4.4 Vernetzung der Bürger und Vorbeugung sozialer Isolation
4.4.5 Belebung der Innenstadt und Förderung des Einzelhandels
4.4.6 Förderung der Wettbewerbskraft
4.4.7 Förderung Zuwanderer und Rückkehrer
4.4.8 Flächenreduktion
4.4.9 Verkehrsreduzierung

5 Fazit
5.1 Handlungsempfehlung
5.1.1 Maßnahmen zur Umsetzung und Planung von Coworking Spaces
5.1.2 Maßnahmen für das Erreichen der positiven Effekte
5.2 Schlussbetrachtung

6 Quellenverzeichnis
6.1 Literatur
6.2 Material
6.3 Interviewexperten

7 Anhang
7.1 Interviewexperten
7.2 Transkripte (2. Reduktion)
7.2.1 ID 1 | Hafenraum Coworking
7.2.2 ID 2 | Atelier Fox
7.2.3 ID 3 | Grüne Werkstatt e.V
7.2.4 ID 4 | Coworking Eschwege
7.2.5 ID 5 | Bürogemeinschaft Lorsch
7.2.6 ID 6 | Coworking Schwalmstadt
7.2.7 ID 7 | Neuland 21 e.V.
7.2.8 ID 8 | Netzwerk Zukunftsorte
7.2.9 ID 9 | Smart Village e.V
7.2.10 ID 10 | Coworkation Alps e.V.
7.3 Codierung
7.4 Leitfäden
7.4.1 Leitfaden für Coworking Betreiber
7.4.2 Leitfaden für Institutionen und Netzwerke
7.5 Selbständigkeitserklärung

Gendererklärung

In dieser Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass weibliche und anderwei- tige Geschlechteridentitäten dabei ausdrücklich mitgemeint werden, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Tabellenverzeichnis

Tab. 1 Flexible, geteilte Arbeitsmodelle nach Schmied

Tab. 2 Fünf Kernwerte von Coworking Spaces in Anlehnung an Kwiatkowsik; Buczynski 2011

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Coworking Nutzer nach Berufsbezeichnungen in Großstädten

Abb. 2 Coworking Nutzer nach Berufsbezeichnung in ländlichen Coworking Space in Deutschland

Abb. 3 Wichtigste fünf Umsetzungsfaktoren

Abb. 4 Effekte von Coworking auf Kleinstädte 31

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Begründung und wissenschaftlicher Kontext

Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich negativ auf die Wirtschaft und die Gesellschaft in Deutschland ausgewirkt. Zum Schutz der Bevölkerung und der Sicherstellung der Wirt- schaft haben die Unternehmen größtenteils ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt (vgl. Arntz 2020: 1). In Zukunft wollen die Unternehmen auf ein hybrides Arbeitsmodell setzen, da man erkannte, dass reines Homeoffice keinen Ausgleich zwischen Privatem und Geschäftlichem ermöglicht (vgl. Bertelsmann Stiftung et al. 2020: 7ff; Alipour et al. 2020: 30). Die Work-Life-Balance wird als sehr wichtig gesehen (vgl. Brübach-Schlickum 2016: 274).

Jedoch kann sich das Arbeiten von außerhalb des Betriebs, aufgrund der Isolierung ne- gativ auf die Gesundheit der Gesellschaft auswirken (vgl. Von Schwartz 1999: 21ff). Be- sonders Singlehaushalte sind davon stark betroffen. Im Jahr 2018 lebten 21 Prozent (%) aller Privathaushalte, Tendenz steigend, allein (vgl. Destatis 2020).

Neben der Arbeitswelt hat sich auch die Gesellschaft verändert. Durch das Homeoffice hat die Bevölkerung viel Zeit in ihrer eigenen Wohnung verbracht, wodurch die Wünsche nach einem größeren Eigenheim gestiegen sind. Ein eigener privater Garten oder Bal- kon und mehr Wohnfläche wurden wichtiger (vgl. Frank 2020: 2:29 – 2:48; UBA 2020). Die Mietpreise in den Städten sind im Vergleich zum ländlichen Raum sehr hoch. Daher wurde es für manche Menschen interessant, in das städtische Umland abzuwandern und ihren Traum vom Eigenheim im Grünen zu verwirklichen (vgl. Hentschel et al. 2021). Jedoch sind Böden gemäß § 1 Abs. 3 Nr. 2 BNatSchG in Deutschland ein besonders zu schützendes Gut (vgl. § 1 Abs. 3 Nr. 2 BNatSchG). Daher und im Hinblick auf den Klima- wandel soll der Flächenverbrauch in Deutschland reduziert werden. Die größten Flä- chenverbraucher sind Wohn- und Gewerbeflächen und Verkehrsflächen, die sich gegen- seitig bedingen (vgl. Gather et al. 2008: 156). Vom Bund wurde daher das „30-Hektar- Ziel“, das den Flächenverbrauch auf höchsten 30 Hektar (ha) pro Tag beschränkt, fest- gelegt (vgl. UBA 2020). Aktuell wurde z.B. in der Stadt Neckarsulm ein mehrjährig ge- plantes Bauprojekt aufgrund des hohen Flächenverbrauchs gestrichen (vgl. SWR 2021).

Städte sollen in Zukunft ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig gestaltet wer- den, um eine zukunftsfähige Stadtentwicklung gewährleisten zu können (Engels et al. 2017; Großmann et al. 2017). Von besonderer Bedeutung ist daher im 21. Jahrhundert die lebenswerte Stadt (vgl. Gehl 2015:10f). Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt (vgl. Wilke et al. 2020).

In Deutschland lebt etwa ein Drittel der Bevölkerung in Kleinstädten. Dabei wird Deutschland von Kleinstädten geprägt. Die derzeit 2.100 Kleinstädte in der Bundesre- publik nehmen etwa die Hälfte der Gesamtfläche von Deutschland ein (vgl. BBSR 2018a). Jedoch wurden Kleinstädte in der gegenwärtigen Forschung kaum berücksich- tigt (vgl. Hannemann 2002: 265; Porsche 2020: 4). Meist wurden in der Wissenschaft Großstädte untersucht (vgl. Hannemann 2002: 265). Dies zeigt sich auch in der Förder- politik Deutschlands, welche in den vergangenen Jahren meist großstadtbezogen aus- gerichtet war (vgl. Portz 2011: 116; Danielzyk 2017: 13). In ländlichen Räumen bilden Klein- und Mittelstädte wichtige Zentren zum Erhalt wichtiger Infrastrukturen, dem Ar- beitsmarkt und der Daseinsvorsorge. Besonders problematisch sind schrumpfende Kleinstädte (vgl. Danielzyk 2017: 13). Schrumpfungsprozesse führen zu kommunalen Fi- nanzproblemen, zu mehr Abwanderung und damit zu einem negativen Image (vgl. BBSR 2015: 5).

Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, sind Kleinstädte stets auf der Suche nach neuen Ansätzen, mit denen diese bei ihrer Entwicklung unterstützt werden kön- nen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept Coworking Space. Cowor- king Spaces sind Orte, wo Menschen zusammenkommen, um miteinander oder auch unabhängig voneinander zu arbeiten. Derzeit bestehen die meisten Coworking Spaces in Großstädten und werden dort immer zahlreicher (vgl. Berliner-Institut für Bevölke- rung und Entwicklung, Wüstenrot Stiftung 2021: 6; Bertelsmann Stiftung 2020a: 6). In den Großstädten stellen Coworking Spaces schicke, angesagte Standorte mit jungen Menschen dar, wo Start-ups, Unternehmensgründungen und Innovationen gefördert werden (vgl. Schürmann 2013: 62ff). Die Corona Pandemie hat sich wie ein Motor auf die Coworking-Szene ausgewirkt, daher sind derzeit auch viele Kleinstädte an dem neuen innovativen Konzept „Coworking“ interessiert (vgl. BVCS 2020; ID 7, Madeleine Lee, 23.06.2021). Doch wie sich Coworking auf Kleinstädte auswirkt, wurde bisher noch nicht untersucht (vgl. Schürmann 2013: 7; Bertelsmann Stiftung 2020a).

1.2 Fragestellung und Thesen

In dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Effekte Coworking Spaces auf Klein- städte haben und welche Faktoren dafür notwendig sind, damit diese Effekte erfolg- reich erreicht werden können.

Der vorliegenden Arbeit liegen folgende Thesen zugrunde:

1. Coworking führt zur Verbesserung des Images einer Kleinstadt, da es ein neues und innovatives Konzept ist.
2. Coworking Spaces tragen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs bei, da die Menschen weniger Wohnfläche benötigen, weil sie ihren Arbeitsplatz im Cowor- king Space haben.
3. Coworking Spaces tragen zu einer Erhöhung der Wohnqualität bei, da sozialer Isolation allein lebender Menschen durch Arbeiten im Coworking Space entge- gengewirkt wird.
4. Coworking Spaces führen zu einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens, wodurch die Menge der klimaschädlichen Treibhausabgase reduziert wird.
5. Durch die Austauschmöglichkeiten in Coworking Spaces können Bürger oder Nutzer miteinander ins Gespräch kommen und die Teilhabe am öffentlichen Le- ben wird erhöht.
6. Coworking Spaces beleben die Innenstädte und fördern den Einzelhandel.
7. Coworking Spaces unterstützen die wirtschaftliche Vernetzung und die Ent- wicklung von Innovationen.

1.3 Ziel

Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Handlungsempfehlung für Kleinstädte zu erarbei- ten. Die Handlungsempfehlung soll Kleinstädte und Kommunen bei der Umsetzung ei- nes erfolgreichen Coworking Space unterstützen.

1.4 Aufbau der Arbeit und methodisches Vorgehen

Die vorliegende Arbeit ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Teil dieser Arbeit findet eine quantitative Literaturrecherche statt. Es werden wichtige Begriffe dieser Arbeit zu- nächst definiert. Anschließend werden die gegenwärtigen Herausforderungen von Kleinstädten dargestellt. Als nächstes wird das Konzept Coworking vorgestellt: Cowor- king wird definiert, Ziele, Grundsätze, Nutzerstruktur und mögliche Modelle für Klein- städte werden vorgestellt.

Im zweiten Teil wird das methodische Vorgehen dieser Arbeit dargelegt. Im Rahmen die- ser Arbeit wurden Einzelinterviews mit Experten durchgeführt und mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ferner wurden in dieser Arbeit verschiedene Coworking Konzepte vor Ort angesehen. Eigene Beobachtungen und Erkenntnisse aus einem mehrtägigen Arbeitsaufenthalt in einem Coworking Space wurden in diese Arbeit miteingearbeitet.

Im dritten Teil werden die gewonnen Ergebnisse zusammengetragen und in einer Hand- lungsempfehlung für Kleinstädte aufgearbeitet, damit diese für ihre Kleinstadt erfolg- reich einen Coworking Space umsetzen können.

[...]

Ende der Leseprobe aus 85 Seiten

Details

Titel
Coworking als stadtplanerisches Mittel in Kleinstädten
Untertitel
Welche Effekte hat Coworking auf Kleinstädte?
Hochschule
Fachhochschule Erfurt
Note
1,7
Autor
Jahr
2021
Seiten
85
Katalognummer
V1156657
ISBN (eBook)
9783346592347
ISBN (Buch)
9783346592354
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Coworking, Stadtplanung, Verkehrsplanung, Raumplanung, Telearbeit, Remote Work, Nachhaltigkeit, Sharing-Konzepte, Kleinstädte
Arbeit zitieren
Philipp Mihatsch (Autor:in), 2021, Coworking als stadtplanerisches Mittel in Kleinstädten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1156657

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Coworking als stadtplanerisches Mittel in Kleinstädten



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden