Stationstraining zum Fahren, Lenken und Bremsen von Rollbrettern (Unterrichtsentwurf Sport, Grundschule)


Unterrichtsentwurf, 2021

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


1 Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2 Lernvoraussetzungen

2.1 Allgemeine Lernvoraussetzungen

Die Klasse x der Schule (Förderschule mit den FörderschwerpunktenSprachheilförderung, Hören und Sehen) setzt sich grundsätzlich aus 12 Lernenden im Alter von 8 bis 10 Jahren zusammen, wovon drei Mädchen und neun Jungen sind. Aufgrund des pandemiebedingten Wechselunterrichts besuchen derzeit im Wechsel täglich jeweils sechs Schüler*innen den Unterricht. Im Folgenden wird sich auf die Lerngruppe fokussiert, die in dergeplanten Stunde im Sportunterricht anwesend ist.

Alle Lernenden haben den Förderschwerpunkt Sprachheilförderung diagnostiziert, x jedoch vorrangig zusätzlich den Förderschwerpunkt Hören und x nachrangig den Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung.

Die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst (LiV) unterrichtet seit Februar die Lerngruppe im Fach Sport. Aufgrund der coronabedingten Sporthallenschließung fand dieser bisher größtenteils auf dem Schulhof und erst seit Mitte März wieder in der Sporthalle statt.

Die Lerngruppe beteiligt sich lustvoll und motiviert am Sportunterricht, es herrscht ein positives Lernklima und die Lernenden gehen fair und hilfsbereit miteinander um. Aufgrund eines hohen Bewegungsdrangs, dem der Großteil der Lernenden in seiner Freizeit vermutlich nicht nachkommt,, ist die Einstellung gegenüber vielfältigen Lerninhalten positiv und aufgeschlossen, was sich bereits beim Spielen auf dem Pausenhof gezeigt hat. Lediglich x benötigt häufig Aufforderung und Motivation, sich vor allem an unbekannten Sportspielen zu beteiligen. Des Weiteren hat er Schwierigkeiten, über einen längeren Zeitraum motiviert bei der Sache zu bleiben. Dann setzt er sich häufig auf die Bank und nimmt sich eine Auszeit.

Da Störungen der Sprache und des Sprechens in der Regel kein isoliertes Symptom darstellen, sondern häufig mit Beeinträchtigungen in anderen Bereichen einhergehen, zeigt sich dies im Sportunterricht insbesondere in den Bereichen der Grobmotorik, wie zum Beispiel Gleichgewicht (x), Feinmotorik (x) sowie der Körperkoordination (x) der Lernenden.1

In Unterrichtsgesprächen beteiligen sich die Lernenden regelmäßig, einem Großteil gelingt es dabei bereits gut, ihre Bewegungserfahrungen zu reflektieren oder auch kreative Ideen für die Unterrichtsgestaltung zu sammeln. Vor allem x und x beteiligen sich mit guten Ideen und Beiträgen in Reflexionsphasen. Aber auch x erbringt vereinzelt gute Beiträge. Bei allen Lernenden wird jedoch der Förderbedarf im Bereich der Sprache deutlich. Die Lernenden weisen einen sehr geringen aktiven und passiven Wortschatz auf, welcher sich beispielsweise in Problemen beim Verbalisieren von Gedanken und Ideen, sowie in Schwierigkeiten beim Aufgabenverständnis äußert. x trägt aufgrund ihrer massiven Hörbeeinträchtigung ihre Hörgeräte auch im Sportunterricht. Diese sind mit einem Phonak gekoppelt, sodass sie die Ansagen der Lehrkraft gut im Sportunterricht verstehen kann (siehe Anhang 9.1). x und x müssen in Sitzkreisgesprächen häufig dazu aufgefordert werden, sich zukonzentrieren und dem Unterrichtsgespräch zu folgen. Sie lenken sich und ihre Mitschüler*innen leicht ab und stören dann gelegentlich das Gespräch.

2.2 Institutionelle Lernvoraussetzungen

Die Sportstunde findet in der Sporthalle der x Schule statt, die über einen Gang mit dem Schulgebäude verbunden ist. Eine Schallisolierung an den Wänden und der Decke erleichtert insbesondere Kindern mit Auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsschwächen und hörbeeinträchtigten Kindern die Verständigung untereinander und seitens der Lehrkraft. Für den Bereich der Primarstufe stehen vielfältige Geräte aus dem Bereich der Psychomotorik zur Verfügung, sodass vielfältige Angebote im Bereich der Materialerfahrung gemacht werden können. Des Weiteren verfügt die Schule über eine ausreichende Anzahl an Rollbrettern, sodass für jede*n Schüler*in eins zur Verfügung steht. Auch zahlreiche Geräte, die zur Gestaltung abwechslungsreicher und anspruchsvoller Parcours genutzt werden können, sind in der Sporthalle vorhanden. Ferner ist anzumerken, dass, aufgrund der aktuell herrschenden Pandemie, die Lernenden auch im Sportunterricht eine Maske tragen müssen. In regelmäßigen Abständen dürfen die Kinder die Maske jedoch kurz abnehmen und eine „Atempause“ machen.

2.3 Spezielle Lernvoraussetzungen

Aufgrund des kurzen Zeitraums, in dem der Unterricht wieder in der Sporthalle stattfindet, ist der ritualisierte Ablauf der Sportstunden von den Lernenden noch nicht gänzlich verinnerlicht und muss deswegen vor allem zu Beginn noch von Erklärungen, zur besseren Transparenz für die Schüler*innen, begleitet werden.

Im Folgenden sind die für die Stunde relevanten Lernvoraussetzungen einzeln für die Lernenden aufgeschlüsselt. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Lernenden befindet sich im Anhang dieser Unterrichtsvorbereitung (9.1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Sachanalyse

Das Rollbrett ist ein circa 35x55cm großes Übungsgerät aus der Psychomotorik2 und besteht aus mehrfach verleimten Schichthölzern mit abgerundeten Kanten und Ecken. Die Oberfläche ist standardmäßig naturbelassen oder mit Klarlack behandelt. Auf der Unterseite des Rollbrettes ist an allen vier Ecken jeweils eine Rolle befestigt, sodass sich das Rollbrett in alle vier Richtungen drehen und lenken lässt. Daraus resultiert eine hohe Beweglichkeit um 360°, wodurch sich auch der hohe Aufforderungscharakter und die Eigendynamik des Rollbrettes begründen lässt.3 Es fordert die Kinder zum Ausprobieren heraus und verleitet sie zu spontaner Aktivität. Des Weiteren hat das Rollbrett für die Lernenden einen hohen Erlebnischarakter, aufgrund des Empfindens von physikalischen Kräften in Kurven und beim Beschleunigen und der Möglichkeit zu selbstbestimmten Handlungen. Zum Beispiel fährt man mit dem Rollbrett so lange in dieselbe Richtung, bis man durch eine Kraft, wie beispielsweise einer Gewichtsverlagerung, einen Stoß von außen oder dem Aufstellen eines Fußes, in eine andere Richtung gelenkt wird. Durch Abstoßen mit den Händen oder Füßen vom Boden oder der Wand sowie durch Schieben, Ziehen oder Schleudern mittels eines Partners, kann das Rollbrett in Bewegung gesetzt werden.4 Man muss das Rollbrett jedoch so steuern, dass man durch den Anstoß nicht aus der Balance gerät. Das Rollbrett bietet eine Vielzahl an Bewegungsmöglichkeiten, die neben einer großen Bewegungsfreude auch elementare neuartige Erfahrungen im Bereich der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten ermöglichen.5 Ferner ermöglicht das Rollbrett verschiedene Fortbewegungsmöglichkeiten (sitzend, liegend, Bauch- oder Rückenlage). Es kann alleine oder zu zweit genutzt werden.

[...]


1 Vgl. Grohnfeldt, M., 1996, S.8

2 „Der Begriff der Psychomotorik kennzeichnet die funktionelle Einheit psychischer und motorischer Vorgänge, die enge Verknüpfung des Körperlich-Motorischen mit dem Geistig-Seelischen“ (Zimmer/Circus, 1999, S.33)

3 Vgl. Lütgeharm, 2014, S.22.

4 Vgl. Zimmer, 2013, S. 196.

5 Vgl. HeLP (2000), S. 146.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Stationstraining zum Fahren, Lenken und Bremsen von Rollbrettern (Unterrichtsentwurf Sport, Grundschule)
Note
1,3
Autor
Jahr
2021
Seiten
19
Katalognummer
V1157273
ISBN (eBook)
9783346572103
ISBN (Buch)
9783346572110
Sprache
Deutsch
Schlagworte
stationstraining, fahren, lenken, bremsen, rollbrettern, unterrichtsentwurf, sport, grundschule
Arbeit zitieren
Ulrike Enders (Autor:in), 2021, Stationstraining zum Fahren, Lenken und Bremsen von Rollbrettern (Unterrichtsentwurf Sport, Grundschule), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1157273

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