Meine Arbeit beschäftigt sich mit Angilbert von Saint-Riquier, einem Laienabt zur Zeit Karls des Großen. Angilbert gehörte zum Freundes- und Gelehrtenkreis um Karl den Großen und ist Verfasser mehrerer Gedichte, die einen tiefen Einblick in das Leben am Hofe Karls geben. Das Leben Angilberts soll mit Hilfe der erhaltenen Quellen und der aktuellen Forschungsliteratur nachgezeichnet werden. Eine besondere Rolle soll dabei die Beziehung des Abtes zu Karls Tochter Bertha spielen, über die in der Forschung noch immer kontrovers diskutiert wird.
Die Arbeit ist in drei große Abschnitte gegliedert. Im ersten Teil soll auf die Quellenlage eingegangen werden. Angilbert selbst hat Gedichte, Briefe und ein kurzes Buch über sein Kloster hinterlassen, aus denen sich bereits ein gutes Bild seines Lebens zeichnen lässt. Dabei helfen sollen auch noch die Werke anderer Autoren über Angilbert. Sein Sohn Nithard hat sich über ihn geäußert, und auch bei Hariulf , Anscher und Einhard finden wir Informationen über sein Leben. Ebenfalls untersucht werden wird eine sagenhafte Erzählung, in der Angilberts Liebesbeziehung zu Bertha auf Einhard und Imma übertragen worden ist. Diese Geschichte findet sich in der „Chronicon Laureshamense“ .
Der zweite Abschnitt meines Aufsatzes beschäftigt sich mit der Biographie Angilberts. Hier soll zunächst auf sein weltliches Leben am Hof Karls eingegangen und seine enge Beziehung zu dem Herrscher aufgezeigt werden. Interessant ist auch seine Tätigkeit als Diplomat im Auftrag Karls, die ihn mehrmals nach Rom führt. Danach soll der zweite Abschnitt in Angilberts Leben behandelt werden, in dem er sich in sein Kloster Saint-Riquier zurückzieht. Ein Grund für diesen Rückzug könnte in der Beziehung mit Bertha liegen, die Quellen geben hierzu aber keine genaueren Informationen oder den tatsächlichen Grund an.
Im letzten Teil der Arbeit wird eben diese Beziehung mit Bertha genauer untersucht werden. Es wird dabei auf den Charakter der Verbindung eingegangen werden. Auch die Forschungskontroverse zu dieser Thematik ist sehr interessant und soll vorgestellt werden. Am Ende meiner Arbeit werden noch abschließende Betrachtungen stehen. Es soll auch ein Ausblick auf andere interessante Themenkomplexe zu der Thematik gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
A. Übersicht der Arbeit
B. Das Leben und die Werke Angilberts von Saint-Riquier unter besonderer Betrachtung seiner Verbindung mit Bertha
1. Quellenlage
a) Die Werke Angilberts
b) Berichte anderer Autoren über Angilbert
2. Das Leben Angilberts
a) Angilbert am Hof Karls des Großen
b) Der Rückzug nach Saint-Riquier
3. Angilberts Verbindung mit Karls Tochter Bertha
C. Abschließende Betrachtungen
Quellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
A. Übersicht der Arbeit
Meine Arbeit beschäftigt sich mit Angilbert von Saint-Riquier, einem Laienabt zur Zeit Karls des Großen[1]. Angilbert gehörte zum Freundes- und Gelehrtenkreis um Karl den Großen und ist Verfasser mehrerer Gedichte, die einen tiefen Einblick in das Leben am Hofe Karls geben. Das Leben Angilberts soll mit Hilfe der erhaltenen Quellen und der aktuellen Forschungsliteratur nachgezeichnet werden. Eine besondere Rolle soll dabei die Beziehung des Abtes zu Karls Tochter Bertha[2] spielen, über die in der Forschung noch immer kontrovers diskutiert wird.
Die Arbeit ist in drei große Abschnitte gegliedert. Im ersten Teil soll auf die Quellenlage eingegangen werden. Angilbert selbst hat Gedichte, Briefe und ein kurzes Buch über sein Kloster hinterlassen, aus denen sich bereits ein gutes Bild seines Lebens zeichnen lässt. Dabei helfen sollen auch noch die Werke anderer Autoren über Angilbert. Sein Sohn Nithard[3] hat sich über ihn geäußert, und auch bei Hariulf[4], Anscher und Einhard[5] finden wir Informationen über sein Leben. Ebenfalls untersucht werden wird eine sagenhafte Erzählung, in der Angilberts Liebesbeziehung zu Bertha auf Einhard und Imma übertragen worden ist. Diese Geschichte findet sich in der „Chronicon Laureshamense“[6].
Der zweite Abschnitt meines Aufsatzes beschäftigt sich mit der Biographie Angilberts. Hier soll zunächst auf sein weltliches Leben am Hof Karls eingegangen und seine enge Beziehung zu dem Herrscher aufgezeigt werden. Interessant ist auch seine Tätigkeit als Diplomat im Auftrag Karls, die ihn mehrmals nach Rom führt. Danach soll der zweite Abschnitt in Angilberts Leben behandelt werden, in dem er sich in sein Kloster Saint-Riquier zurückzieht. Ein Grund für diesen Rückzug könnte in der Beziehung mit Bertha liegen, die Quellen geben hierzu aber keine genaueren Informationen oder den tatsächlichen Grund an.
Im letzten Teil der Arbeit wird eben diese Beziehung mit Bertha genauer untersucht werden. Es wird dabei auf den Charakter der Verbindung eingegangen werden. Auch die Forschungskontroverse zu dieser Thematik ist sehr interessant und soll vorgestellt werden.
Am Ende meiner Arbeit werden noch abschließende Betrachtungen stehen. Es soll auch ein Ausblick auf andere interessante Themenkomplexe zu der Thematik gegeben werden.
B. Das Leben und die Werke Angilberts von Saint-Riquier unter besonderer Betrachtung seiner Verbindung mit Bertha
1. Quellenlage
a) Die Werke Angilberts
Über Angilberts Lebensumstände berichten uns nicht nur Quellen anderer Autoren, sondern auch einige, die von dem sehr begabten Dichter selbst verfasst worden sind. An erster Stellen stehen dabei seine Gedichte, die zum Teil aus Angilberts Zeit am Hof Karls des Großen stammen und zum Teil an seinem späteren Aufenthaltsort, dem Kloster Saint-Riquier, verfasst wurden. Brunhölzl ordnet der Zeit am fränkischen Hof nur drei Gedichte zu.[8] Das vermutlich älteste ist dabei ein Briefgedicht an Petrus von Pisa[9], das eine enge Verbundenheit Angilberts mit seinem früheren Lehrer zum Ausdruck bringt. In der Edition der Monumenta Germaniae Historica steht es jedoch nicht bei den übrigen Gedichten Angilberts, sondern in einer anderen Sammlung.[10] Die beiden anderen Gedichte zeugen von Angilberts Zugehörigkeit zum Hof und seiner Vertrautheit mit Karl und der ganzen königlichen Familie. Das Briefgedicht „Ad Pippinum Italiae regem[11] “ begrüßt den 796 vom Awarenfeldzug heimkehrenden Pippin[12], einen Sohn Karls des Großen. Es beschreibt, wie sehr sich die ganze Familie, der Hof und das Volk die Heimkehr Pippins wünscht. Das dritte Gedicht „Ecloga ad Carolum regem[13] “ richtet sich an Karl selbst und erzählt von der Liebe des Königs zu den Dichtern, den Gelehrten und der Kirche. Ferner stellt es Karls Familie vor, unter seinen Töchtern wird auch auf Bertha eingegangen, die Angilbert als „virgin[em] egregia[m]“[14] beschreibt. Aus der Zeit in Saint-Riquier stammen einige kürzere Gedichte, sowie Inschriften und ein Epilog und Prolog, die Angilbert für Ludwig den Frommen dem Gedicht „De doctrina christiana“ des Augustinus[15] hinzugefügt hat.[16] Das Verfasserlexikon führt auch noch einige andere Gedichte als „mit einiger Sicherheit“ von Angilbert stammend auf[17], die in der Ausgabe Dümmlers in der Sammlung „Bernowini episcopi carmina“ erscheinen.[18][7]
Das Epos „Karolus Magnus et Leo papa[19] “ ist früher Angilbert zugeordnet worden, weshalb es in der MGH-Edition auch noch bei seinen Gedichten steht. Inzwischen ist dies von der modernen Forschung widerlegt worden.[20] Noch immer diskutiert wird über die Autorschaft des Gedichts „De conversione Saxonum[21] “, das von Dümmler ebenfalls Angilbert zugeschrieben wurde. Das Verfasserlexikon spricht sich gegen Angilbert als Autor aus[22] und auch einige Forscher, wie etwa Schaller[23], haben kürzlich andere Dichter als mögliche Schöpfer des Gedichts vorgeschlagen. Andere Autoren, vor allem Rabe, halten eine Autorschaft Angilberts weiter für unumstritten.[24]
Eine weitere Quelle, die direkt von Angilbert stammt, ist das kurze Buch „De ecclesia Centulensi libellus[25] “, in dem er über sein Kloster Saint-Riquier berichtet. Der erste Teil „Relatio de perfectione dedicatione reliquiis altaribus Centuelensis ecclesiae“ beschreibt die erneuerten Kirchengebäude, die Altäre, Reliquien, Kirchenschätze und den Bibliotheksbestand. Im zweiten Teil, der „Institutio de diversitate officiorum“, wird die Zahl der Mönche und Schüler bestimmt. Es werden auch der Tagesablauf und die Pflichten der Mönche festgelegt, sowohl im Alltag als auch an kirchlichen Festen.
Als dritte Quelle, die zumindest teilweise direkt aus Angilberts Feder stammt, können einige Briefe dienen. Nur drei sind direkt von Angilbert verfasst und richten sich jeweils an Arno von Salzburg.[26] Die übrigen stammen von Karl dem Großen, Alkuin[27] und Papst Hadrian[28]. Einige sind an Angilbert selbst gerichtet, andere erwähnen ihn nur.[29]
[...]
[1] Fleckenstein u.a.: Karl der Große, Sp. 956 - 966.
[2] Zotz: Bertha, Sp. 2023.
[3] Goetz: Nithard, Sp. 1201.
[4] Bourgain: Hariulf, Sp. 1938.
[5] Fleckenstein: Einhard, Sp. 1737 - 1739.
[6] Chronicon Laureshamense, S. 358 - 360.
[7] Die Aufzählung der Werke orientiert sich dabei vor allem an: Dieter Schaller: Angilbert von St. Riquier, Sp. 358 - 363.
[8] Brunhölzl: Geschichte der lateinischen Literatur, S. 300.
[9] Aris: Petrus von Pisa, Sp. 1983.
[10] Pauli et Petri carmina XLII, S. 75.
[11] Angilberti carmina I, S. 358 - 360; zu einer genauen Analyse dieses Gedichts siehe auch: Schaller: Pippins Heimkehr vom Awarensieg, S. 61 - 74.
[12] Schneidmüller: Pippin (6), Sp. 2171.
[13] Angilberti carmina II, S. 360 - 363.
[14] Ebd. S. 361 Z. 48.
[15] Binding: Augustinus, Sp. 1223 - 1229.
[16] Brunhölzl: Geschichte der lateinischen Literatur, S. 301; die Gedichte selbst finden sich bei Angilberti carmina, S. 363 - 366, sowie bei Carmina minora, S. 915 f.
[17] Schaller: Angilbert, Sp. 360.
[18] Bernowini episcopi carmina; die vom Verfasserlexikon erwähnten Gedichte tragen die Nummern VI, VII, VIII, X, XI, XIII, XVIII und XIX und befinden sich auf den Seiten 414 - 419.
[19] Angilberti carmina VI, S. 366 - 379.
[20] Siehe etwa: Brunhölzl: Geschichte der lateinischen Literatur, S. 301 – 304; zur Diskussion siehe: Wattenbach: Geschichtsquellen, S. 195 - 197.
[21] Angilberti carmina VII, S. 380 f.
[22] Worstbrock: De conversione Saxonum, Sp. 11 - 13.
[23] Schaller: Der Dichter des ‚Carmen de conversione Saxonum’, S. 27 - 45.
[24] Rabe: Faith, art, and politics. Zur weiteren Vertiefung dieser Diskussion, siehe ebd. S. 54 - 74. Infor -mationen zu den verschiedenen Forschungsmeinungen ergeben sich aus den Anmerkungen auf S. 176.
[25] Angilberti abbatis de ecclesia Centulensi libellus, 1. Teil: ebd. S. 173 - 179 bzw. Hariulf: Chronique, S. 57 – 69; 2. teil in: Hariulf: Chronique, S. 296 - 306.
[26] Alcuini epistolae, ep. 147, 151, 152.
[27] Folkerts: Alkuin, S. 417 - 420.
[28] Schieffer: Hadrian I, Sp. 1821.
[29] Alcuini epistolae, ep. 9, 11, 75, 92 - 95, 97, 125, 162, 165, 172, 175, 220, 221, 237, 306 und Epistolae selectae, ep 2. Zur Interpretation der Briefe und ihrer Aussagen über Angilbert siehe auch: Viarre: Un potrait d`Angilbert dans la correspondance d`Alcuin, S. 267 - 274.
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