Im Fokus dieser Masterarbeit steht die Frage, wie PolitikerInnen ein Krisenbewusstsein etablieren, d. h., wie sie in ihren Reden der deutschen Bevölkerung sprachlich vermitteln, dass die Bundesrepublik Deutschland sich momentan in einer sowohl sanitären als auch wirtschaftlichen Krise befindet, was Charakteristika, Ursachen und mögliche Folgen
derselben sind, und wie sie vorhaben, gegen das Virus vorzugehen, um den Normalzustand schnellstmöglich wiederherzustellen. Um Einblicke in das konstruierte Wissen und die Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Wollens von SprachteilhaberInnen in der Corona-Krise zu bekommen, wird der Sprachgebrauch von PolitikerInnen im Corona-Diskurs untersucht. Hierfür werden stenografische Berichte von Bundestagssitzungen als Unterlagen herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsüberblick
- Politolinguistik
- Textsorte
- Methode
- Diskursanalyse
- Korpus
- Untersuchungskategorien
- Argumentationsmuster/Topoi
- Topologische Diskursformation
- Metaphorik
- Phraseologie
- Analyse: Erster Lockdown-Diskurs
- Datentopoi
- Zahlentopos
- Geschichtstopos
- Abhängigkeitstopos
- Topos der ungewissen Lage
- Topos der düsteren Gegenwartsdiagnose
- Topos der düsteren Zukunftsprognose
- Topoi der Ursache
- Topos der Angstverbreitung
- Topos vom Staats- und Politikversagen/Politikerversagen
- Finaltopoi
- Arbeitsplatztopos
- Lockdown-Topos
- Topoi der Maxime
- Solidaritätstopos
- Topos der Eigenverantwortung
- Datentopoi
- Vergleich: Zweiter Lockdown-Diskurs
- CDU/CSU-Fraktion
- AfD-Fraktion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht, wie PolitikerInnen in ihren Reden ein Krisenbewusstsein in der deutschen Bevölkerung etablieren. Der Fokus liegt darauf, wie sie die Corona-Krise als sanitäre und wirtschaftliche Bedrohung darlegen, ihre Ursachen und Folgen analysieren sowie Strategien zur Bewältigung der Krise präsentieren.
- Analyse des Sprachgebrauchs von PolitikerInnen im Corona-Diskurs
- Identifizierung von Argumentationsmustern und Topoi, die zur Konstruktion eines Krisenbewusstseins beitragen
- Vergleich der Diskursstrategien von Unionsfraktion (CDU/CSU) und AfD-Fraktion
- Rekonstruktion des konstruierten Wissens und der „Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Wollens“ (Hermanns 1995: 77) von SprachteilhaberInnen in der Corona-Krise
- Untersuchung der Musterhaftigkeit im politischen Sprachgebrauch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die aktuelle Coronakrise als ein Ereignis vor, das sowohl unseren Sprachgebrauch als auch unsere gesellschaftliche Situation prägt. Sie beleuchtet die Bedeutung von Sprache als Mittel zur Konstruktion von Krisenbewusstsein und führt in die Forschungsfrage ein.
Der Forschungsüberblick gibt einen kurzen Einblick in die bereits bestehende Literatur zum Thema Corona-Diskurs.
Das Kapitel „Methode“ beschreibt die angewandte diskurslinguistische Methode, das Korpus sowie die Untersuchungskategorien, die in der Analyse des Corona-Diskurses zum Einsatz kommen.
Das Kapitel „Analyse: Erster Lockdown-Diskurs“ untersucht die Argumentationsmuster und Topoi, die von PolitikerInnen im ersten Lockdown verwendet wurden, um die Corona-Krise darzustellen.
Das Kapitel „Vergleich: Zweiter Lockdown-Diskurs“ vergleicht die Diskursstrategien der Unionsfraktion (CDU/CSU) und der AfD-Fraktion im zweiten Lockdown.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Corona-Diskurses und untersucht die sprachlichen Muster und Topoi, die zur Konstruktion eines Krisenbewusstseins beitragen. Besonders relevant sind dabei Begriffe wie Diskursanalyse, Argumentationsmuster, Topoi, Politikerreden, Corona-Krise, Lockdown, und die politischen Fraktionen CDU/CSU und AfD.
- Arbeit zitieren
- Lisa Krack (Autor:in), 2021, Musterhaftigkeit im Sprachgebrauch deutscher Politiker im Corona-Diskurs. Argumentationsmuster, Metaphern und Phraseologismen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1157378