Der bekannte österreichische Publizist DDr. Günther Nenning wurde vor etlichen Jahren vom Österreichischen Volksliedwerk eingeladen, bei der in Salzburg durchgeführten gesamtösterreichischen Tagung zum vom Bundesministerium geförderten musikalischen Schulprojekt „Mit allen Sinnen“ in der Salzburger Residenz das Eröffnungsreferat zu halten. (Teilnehmer der Tagung waren Musikerzieher aller österreichischen Schulformen, Musikschullehrer und im außerschulischen Bereich tätige Chorleiter, Kapellmeister und Leiter von Vokal- und Instrumentalensembles.) Er hat diesem Referat den Titel „Kultur heißt selber singen“ gegeben und dabei in eindrucksvoller Weise bewusst gemacht, dass es nicht in erster Linie glänzende Festspiele sind, die ein Land zu einem Kulturland machen, sondern das Kulturell-Tätigsein jedes Einzelnen. Unsere gegenwärtige Welt aber drängt die Menschen vielfach in die Rolle der bloßen Zuseher und Zuhörer.
Mir ist klar, dass Günther Nenning hier überzeichnet formuliert hat und ein Kulturland natürlich beides braucht, das Selber-Kulturell-Tätigsein seiner Menschen und die Festspiele. Ich halte seine Aussage aber doch für gut, denn aus meiner Sicht hat das Selber-Kulturell-Tätigsein, insbesondere das Miteinander-Singen in der gegenwärtigen Gesellschaft seinen Wert verloren. Singen in der Schule wird mehr und mehr an den Rand gedrängt. Singen in der Familie oder in geselliger Runde ist zur Ausnahme geworden. Da ist es gut, wenn LehrerInnen, MusikschullehrerInnen und im außerschulischen Bereich tätige ChorleiterInnen, KapellmeisterInnen und LeiterInnen von Vokal- und Instrumentalensembles in ihrem Bemühen bestärkt werden, sich für das Selber-Singen, das Selber-Musizieren, das Selber-Tanzen, ja das Selber-Kulturell-Tätigsein der Menschen, insbesondere bereits im Kinder- und Jugendalter einzusetzen.
Es gibt heute bereits zahlreiche Studien, die darauf hinweisen, dass aktives Singen, Musizieren und Tanzen ganz entscheidende Faktoren für eine optimale geistig-seelische Entwicklung des jungen Menschen darstellen, wobei es allerdings nicht gleichgültig ist, welche Musik hier vermittelt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Ein persönliches Vorwort und Dank
- Einleitung: Gedanken zur Bedeutung musikalischer Ausbildung für die Entwicklung junger Menschen
- Teil 1 Situationsanalyse
- Unterrichtsangebote am Musikum Salzburg
- Ganzheitliche musikalische Ausbildung
- Das aktuelle Unterrichtsangebot 2008/09 – eine Übersicht
- Wie wurde das Angebot genützt
- Die Unterrichtsformen
- Der Einzelunterricht
- Die Zweiergruppe
- Der Kombinierte Einzel- und Gruppenunterricht am Musikum Salzburg
- In Planung: Streicherklassen
- Welche Unterrichtsform ist die Beste?
- Studie zum Thema Einzelunterricht und Gruppenunterricht erstellt an der Universität Mozarteum Salzburg
- Die Bedeutung, die dem Gruppenunterricht in der musikpädagogischen Diskussion beigemessen wird
- Abschließende Anmerkungen zur Situationsanalyse
- Unterrichtsangebote am Musikum Salzburg
- Teil 2 Mein Modell eines erfolgreichen Violinunterrichts: Die Kombination von Einzelunterricht, Gruppenunterricht und Streicherklassen
- Körper und Musik
- Der Körper als Instrument der Musik
- Vom Stimmen des Körperinstrumentes
- Die hörende Bewegung
- Die Singstimme
- Der Unterricht mit dem Instrument
- Die Streicherklasse
- Hauptmerkmale
- Einige Grundinformationen zur Streicherklasse
- Die Ziele und Inhalte
- Stundenbild
- Der Kombinierte Einzel- und Ensembleunterricht
- Organisatorische Vorgaben
- Allgemeine Ziele
- Allgemeine musikalische Inhalte
- Vorbereiten und Nachbereiten des Unterrichts
- Stundenbild
- Notenbeispiele Streicherklasse und „Kombi-Unterricht“
- Die Streicherklasse
- Gedanken zum Schluss
- Verwendete Literatur
- Körper und Musik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Suche nach einem erfolgreichen Modell für den Violinunterricht in den ersten vier Jahren. Die Autorin analysiert die aktuelle Situation des Unterrichtsangebots am Musikum Salzburg und untersucht verschiedene Unterrichtsformen, insbesondere Einzelunterricht, Gruppenunterricht und Streicherklassen. Die Arbeit zielt darauf ab, ein Modell zu entwickeln, das die Vorteile aller drei Formen kombiniert und so eine optimale musikalische Entwicklung der Schüler ermöglicht.
- Die Bedeutung des Gruppenunterrichts in der musikalischen Ausbildung
- Die Rolle des Körpers im Violinspiel
- Die Kombination von Einzelunterricht, Gruppenunterricht und Streicherklassen
- Die Entwicklung eines Unterrichtsmodells für die ersten vier Jahre
- Die Bedeutung der musikalischen Ausbildung für die Entwicklung junger Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung musikalischer Ausbildung für die Entwicklung junger Menschen. Die Autorin betont die Wichtigkeit des frühen Musizierens und die Freude am gemeinsamen Musizieren. Sie stellt die Frage nach der optimalen Unterrichtsform und erläutert ihre Motivation, sich mit diesem Thema in ihrer Diplomarbeit auseinanderzusetzen.
Teil 1 der Arbeit analysiert die aktuelle Situation des Unterrichtsangebots am Musikum Salzburg. Die Autorin beschreibt die verschiedenen Unterrichtsformen, die angeboten werden, und untersucht die Vor- und Nachteile jeder Form. Sie beleuchtet die Bedeutung des Gruppenunterrichts in der musikpädagogischen Diskussion und stellt die Ergebnisse einer Studie zum Thema Einzelunterricht und Gruppenunterricht vor.
Teil 2 der Arbeit präsentiert das von der Autorin entwickelte Modell eines erfolgreichen Violinunterrichts. Sie betont die Bedeutung des Körpers als Instrument der Musik und beschreibt die Vorteile einer physiologisch durchdachten und logisch ausgeführten Didaktik. Die Autorin erläutert die Vorteile der Streicherklasse und des kombinierten Einzel- und Ensembleunterrichts und stellt ein Stundenbild für beide Unterrichtsformen vor.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Violinunterricht, die ersten vier Unterrichtsjahre, die Unterrichtsformen Einzelunterricht, Gruppenunterricht und Streicherklassen, die Bedeutung des Körpers im Violinspiel, die Entwicklung eines Unterrichtsmodells, die musikalische Ausbildung und die Entwicklung junger Menschen.
- Quote paper
- Mag. Maria Dengg (Author), 2008, Mein Modell eines erfolgreichen Violinunterrichts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115768