Farben in Filmen. Filmanalyse mit besonderem Fokus auf die Farbgebung im Film „La La Land“


Facharbeit (Schule), 2021

42 Seiten, Note: 1,00

Anonym


Leseprobe


1. Inhalt

Abstract

1 Einleitung

2. Farbgrundlagen
2.1 Was ist Farbe?
2.2 Warum sind Farben wichtig?
2.3 Farbsymbolik
2.3.1 Blau
2.3.2 Rot
2.3.3 Grün
2.3.4 Schwarz
2.3.5 Gelb
2.3.6 Rosa
2.3.7 Weiß
2.3.8 Violett
2.3.9 Braun
2.3.10 Grau
2.3.11 Orange
2.4 Farbkreis
2.5 Farbharmonien
2.5.1 Komplementäre Farbharmonie
2.5.2 Analoge Farbharmonie
2.5.3 Triadische Farbharmonie
2.5.4 Komplementär Dreiklang
2.5.5 Monochromatische Farbharmonie
2.6 HSV-Farbmodell

3. Erscheinungsformen
3.1 Erscheinungsfarben
3.2 Objektfarben
3.3 Farben im Kostümdesign
3.4 Das Aufkommen von Orange und Blau
3.5 Genrespezifische Einfärbung von Filmen

4. Anwendungsformen
4.1 Farbnaturalismus und Farbexpressionismus
4.2 Zeit- und Realitätsebenen
4.3 Balance und Diskordanz
4.4 Associative und transitional colours
4.5 Farbdramaturgie

5. Analyse der Farben im Film „La La Land“ (2016)
5.1 Welche Stimmung wird mit Farben im gesamten Film erzeugt?
5.2 Können Balance oder Diskordanz erkannt werden und welche Bedeutung tragen jene?...
5.3 Ist Farbnaturalismus oder Farbexpressionismus zu erkennen?
5.4 Wo und wie erscheinen signifikante Farben?
5.5 Gibt es „associative colours“ oder „transitional colours“?
5.6 Gibt es einen Unterschied der Farbdarstellung bei verschiedenen Zeit- und Realitätsebenen?

6. Schluss

Literatur

Abbildungsverzeichnis

Filmverzeichnis

Abstract

Film ist ein gängiges Medium, um Geschichten zu erzählen. Da es oft als Unterhaltungszweck dient, übersieht der/die Zuschauende häufig die Farben und nimmt sie als naturgegeben wahr. Das sind sie jedoch nicht.

Das Ziel dieser Arbeit ist es, die komplexen Farbdarstellungen zu erforschen und zu verstehen, die Filmschaffende einsetzen, um ihren Film zu präsentieren. Dazu werden folgende Forschungsfragen gestellt:
Wie werden Farben in der westlichen Filmlandschaft als erzählunterstützendes Stilmittel verwendet?
Welche Farbgrundlagen sind relevant für westliche FilmemacherInnen?
Welche Anwendungsformen kommen häufig vor und welche Funktion erfüllen diese konkret im Kontext der Erzählung?

Um jene Forschungsfragen zu beantworten, wurden Literaturanalysen durchgeführt sowie eine Filmanalyse mit besonderem Fokus auf die Farbgebung im Film „La La Land“ (2016). Zusätzlich wurden einige Filme herangezogen, um die Literaturanalyse zu stützen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen den wichtigen Einfluss, den Farben auf die Wirkung der Erzählung in einem Film haben und die tragende Rolle, die sie dabei spielen, um die Geschichte des Filmes zu vermitteln. An diesen Ergebnissen kann man erkennen, dass eine genauere Analyse der Farbgebung eines Filmes, auch wenn sie anfangs unscheinbar wirkt, einen neuen Einblick in den Film geben kann.

1 Einleitung

Farben sind das wohl ästhetisch einflussreichste Mittel eines Filmes. Bewusst und unbewusst wird unsere Wahrnehmung durch sie bestimmt. Deshalb sind Farben in Filmen zu einem entscheidenden Gestaltungsmittel beim visuellen Geschichtenerzählen geworden.

Diese vorwissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Farben in Filmen als erzählunterstützendes Stilmittel in der westlichen Filmlandschaft verwendet werden. Im Zuge dessen wird die Signifikanz wichtiger Farben erläutert und es werden relevante Farbgrundlagen behandelt. Außerdem wird auf gewisse Anwendungsformen, die auf den aufgezeigten Farbgrundlagen basieren, und auf deren Wirkung eingegangen. Darauf aufbauend wird diese Arbeit die Farbverwendung im Film „La La Land“ (2016) analysieren. Somit ist das Ziel dieser Arbeit, ein Licht auf die Verwendung von Farben zu werfen und anhand von Beispielen den ästhetischen und dramaturgischen Einfluss zu belegen. Diese Arbeit bedient sich der Methode der Literatur- und Filmanalyse. So werden die Filme als Primärquelle und die Literatur als Sekundärquelle genutzt.

Der erste Abschnitt behandelt wesentliche Farbgrundlagen in Filmen. Danach folgt ein Überblick über die wichtigsten Erscheinungsformen, deren Wirkung und deren Vorkommen, darunter die Erscheinungsfarben und Objektfarben. Ebenso werden der Orange und Blau –Trend angesprochen wie auch die genrespezifische Einfärbung von Filmen. Daraufhin wird die konkrete Anwendung und Funktion aufgegriffen, um so die Grundlage für die Filmanalysen zu schaffen. Dabei sind Farbnaturalismus wie auch Farbexpressionismus von Relevanz. Des Weiteren werden Farbunterschiede zwischen Zeit- und Realitätsebenen behandelt und auch Balance und Diskordanz werden zu wichtigen Punkten. Nachdem „associative and transitional colours“ behandelt wurden, wird genauer auf den Begriff „Farbdramaturgie“ eingegangen. Zum Schluss wird der Film „La La Land“ (2016) analysiert, wofür sechs Fragen erstellt wurden, die auch auf andere Filmanalysen übertragbar wären, um eine akkurate Analyse zu gewährleisten.

Diese Arbeit beschäftigt sich nicht mit den technischen und physikalischen Aspekten von Farben in Filmen. Sie wird sich zudem auf die Farbsymbolik der westlichen Welt beschränken, da alles andere den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Der Schwerpunkt liegt somit auf der visuellen Ebene von Filmen.

2. Farbgrundlagen

2.1 Was ist Farbe?

Farbe ist ein subjektiver Eindruck, der entsteht, wenn Lichtwellen auf die Netzhaut des Auges treffen. Auf der Netzhaut gibt es drei Zapfentypen, die ihr Empfindlichkeitsmaximum je bei Rot, Grün und Blau haben. Nicht selbstleuchtende Körper generieren ihre Farbe durch das Angestrahltwerden von Licht. Welche Anteile des Lichtes absorbiert bzw. reflektiert werden, ist von den chemischen Eigenschaften des Materials des Körpers abhängig. Die Farbe entsteht durch die Reflexion des Lichtes (vgl. Schanzenbach, 2008).

So nehmen wir grundsätzlich Farbe wahr. Wenn es nun zum Film kommt, beeinflussen gleichzeitig Filterstufen und Kameratypen sowie die Qualität und Einstellungen der Endgeräte, wie die Farben schlussendlich beim Ansehen von den Zuschauenden wahrgenommen werden (vgl. Kopatz, 2009, S. 10).

2.2 Warum sind Farben wichtig?

Film verfolgt als audiovisuelles Medium vor allem das Ziel gewisse Informationen, oft als Geschichte verpackt, weiterzugeben. Farben spielen dabei eine wichtige Rolle, weil sie ein wesentlicher Baustein der Komposition sind. Gleichzeitig können Farben einen Teil der erzählten Geschichte mit sich tragen. So können Rückblenden, interne und externe Konflikte und sogar „die emotionale Identifikation des Zuschauers“ (Marschall, 2005, S. 21) durch Farben unterstützt werden. Farben kreieren eine „szenische Atmosphäre“ (Marschall, 2005, S. 21). Oft wird dies aber nur unterbewusst wahrgenommen, da die filmischen Abbildungen als naturgetreu bzw. realistisch angesehen werden (vgl. Marschall, 2005, S. 21).

In diesem Kontext gehört die Farbsymbolik zum grundlegenden Wissen, um Farben in Filmen ins Verhältnis setzen zu können. Heller (1989) analysiert Farben nach ihrer psychologischen, symbolischen, kulturellen, politischen, traditionellen und kreativen Wirkung. Im folgenden Abschnitt wird daher auf die wichtigsten Farbtöne eingegangen.

2.3 Farbsymbolik

2.3.1 Blau

Die Farbe Blau kreiert Distanz, da sie als eine kühle und passive Farbe immer weiter entfernt wirkt als andere Farben. So schafft Blau Raum und Perspektive. Gleichzeitig entspannt uns Blau. Wird eine Person mit blauem Licht bestrahlt, soll sie eine Senkung des Blutdrucks und der Pulsfrequenz erleben, zudem verlangsamt sich der Herzschlag und die Blutgefäße erweitern sich.

In einer Studie mit 1.900 Versuchspersonen mussten diese Begriffe verschiedenen Farben zuordnen. Einige dieser Assoziationen mit dem höchsten Prozentsatz an Zuordnungen sind: distanziert, kalt, kühl, weit, männlich, glaubwürdig (vgl. Groot, Wild, Kess, Stupperich, 2018, S. 9).

2.3.2 Rot

Rot ist eine sehr starke und aktive Farbe, eine Alarmfarbe. Sowohl Mensch als auch Tier zeigen eine starke Reaktion auf Rot, was seinen Ursprung im Rot des Blutes und des Feuers hat. Eine mit rotem Licht bestrahlte Person erlebt einen steigenden Blutdruck sowie eine höhere Pulsfrequenz (von ca. 70 auf 100 Schläge pro Minute). Rot ist wahrscheinlich auch die vielseitigste Farbe, da sie eine große Palette an Assoziationen hat.

Wichtige Assoziationen der Farbe Rot sind: Liebe, erotisch, leidenschaftlich, heiß, warm, energievoll (vgl. Groot et al., 2018, S. 11).

In „Schindlers Liste“ (1993) von Stephen Spielberg kann man nur wenige Male das Erscheinen von Farbe sehen. Nur kurz sieht man die Farbe Rot in einem Mantel und in der Flamme einer Kerze. Danna (2018) beschreibt in seiner Filmanalyse, wie das Rot, was an dem Mantel eines kleinen jüdischen Mädchens zu sehen ist, sowohl das vergossene Blut des 2. Weltkrieges als auch Unschuld und Hoffnung symbolisieren kann.

Bei einem kleinen Mädchen im roten Mantel liegt auch die Assoziation zur Jugend sehr nahe. Außerdem kann keine andere Farbe Gewalt bzw. Blut so bildlich darstellen wie Rot. Ein Gedankenexperiment, in dem man sich den Mantel des Mädchens in einer anderen Farbe vorstellt (z.B.: Braun oder Grün), würde die Stimmung der Szenen, in welchen sie erscheint, erheblich verändern. Das Mädchen im Mantel würde, ohne das auffällige warnende Rot, weniger auffallen. Eine andere Farbe würde außerdem andere Gefühle hervorrufen.

2.3.3 Grün

Die Farbe Grün ist, ähnlich wie Blau, eine beruhigende und entspannende Farbe. Jedoch ist sie weder aktiv noch passiv und hat eine weniger starke Wirkung auf den Körper als Blau oder Rot und ist daher eher neutral (vgl. Groot et al., 2018, S. 12). Außerdem verbinden wir Grün oft mit der Natur. So kann sie als „Farbe des Lebens“ (Heller, 1989, S. 72) gelten, aber auch als giftig gesehen werden, abhängig vom Kontext (vgl. Heller,1989, S. 72-78).

Wichtige Assoziationen der Farbe Grün sind: Frühling, erholsam, giftig, hoffnungsvoll, natürlich, beruhigend (vgl. Groot et al., 2018, S. 12).

2.3.4 Schwarz

Als die dunkelste Farbe hat Schwarz immer eine umreißende und harte Wirkung, deshalb erscheinen schwarze Objekte oder Räume kleiner als weiße. In der christlichen Tradition deutet sie auf Trauer, Tod und Vergänglichkeit hin. Außerdem wird Schwarz mit Pessimismus und negativen Gefühlen in Verbindung gebracht. Schmutz, Bosheit und Gemeinheit werden auch oft mit Schwarz assoziiert. Ebenso Unglück, was man beim Begriff „Black Friday“ bzw. „Schwarzer Freitag“ erkennen kann (vgl. Heller, 1989, S. 89-93).
Wichtige Assoziationen von Schwarz sind: traurig, schwer, hart, konservativ, stark, elegant (vgl. Groot et al., 2018, S. 13).

2.3.5 Gelb

Die Farbe Gelb gilt als sehr ambivalent. So repräsentiert sie sowohl Sonne, Licht und Optimismus als auch Neid, Geiz und Egoismus (vgl. Heller, 1989, S. 129- 135).
Es kommt bei dieser Farbe sehr auf den Rotanteil und Grünanteil an. Bei einem hohen Grünanteil assoziiert man mit ihr eher Eigenschaften wie sauer, frisch, bitter. Anders bei einem hohen Rotanteil, was eher mit Gold und Wärme in Verbindung gebracht wird. Schnell kann Gelb, ähnlich wie Rot, zur Warnfarbe werden. Das kann man am Beispiel von Blindenabzeichen sehen oder auch an neongelben Warnwesten.
Wichtige Assoziationen von Gelb sind: neidisch, eifersüchtig, sauer, Sommer, geizig, unehrlich (vgl. Groot et al., 2018, S. 15).

Diese Assoziationen mögen nicht allzu positiv klingen, dennoch sieht man die Farbe Gelb sehr oft in der heutigen Popkultur, vor allem in Cartoons. Die Simpsons, SpongeBob Schwammkopf, Pikachu und Winnie Puuh sind nur wenige Beispiele dafür, dass Gelb beim Charakterdesign sehr beliebt ist (vgl. ChannelFrederator, 2017).

2.3.6 Rosa

Die Farbe Rosa stellt das typisch Weibliche dar. Es ist ein durch Weiß abgeschwächtes Rot und wirkt daher, anders als Rot, distanzierter, zärtlicher, schwächer und kindlicher. Außerdem assoziiert man Rosa oft mit Schwärmerei und Romantik, somit kann man es auch mit Kitsch in Verbindung bringen. Gleichzeitig ist Rosa eine süße Farbe, sie erinnert an Süßspeisen und an Genuss (vgl. Heller, 1989, S. 115-121).
Wichtige Assoziationen von Rosa sind: lieblich, zärtlich, weich, zart, sanft, süß
(vgl. Groot et al., 2018, S. 16).

So ist Rosa in der klassischen Farbsymbolik eine Farbe mit positiv behafteten Eigenschaften. Jedoch lässt sich eine Art Fehlanwendung der eigentlichen Farbsymbolik in vielen Filmen der letzten Jahre beobachten. Ein Beispiel dafür sind die Charaktere der Mädchengruppe „The Plastics“ im Film „Mean Girls“ (2004), welche sich hauptsächlich in Rosa kleiden. Hier symbolisiert Rosa jedoch nicht Lieblichkeit oder Zärtlichkeit. Viel mehr wird es hier als eine oberflächliche Farbe verwendet, um negative Attribute, die sich die Mitglieder der genannten Gruppe ebenso teilen wie das Tragen der Farbe Rosa, hervorzuheben.
In Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ (2014) ist Rosa auch eine sehr dominante Farbe. Dabei erzeugt die Farbe aber eine eher unbehagliche Wirkung, was auch zu der Erzählung des Filmes passt (vgl. Generations Film, 2018).

2.3.7 Weiß

Weiß ist von allen Farben die hellste. Zur selben Zeit ist sie auch diejenige, die am wenigsten Spannung aufbauen kann. Oft bringt man Weiß mit Unschuld und Sauberkeit in Verbindung. Außerdem wirkt diese Farbe emotionslos und kalt. Auf der anderen Seite verkörpert Weiß das Göttliche und das Gute. Somit ist Schwarz der Gegenspieler und wird oft mit Bösewichten gleichgesetzt (vgl. Heller, 1989, S. 145-148).
Wichtige Assoziationen von Weiß sind: sauber, Unschuld, Winter, einfach, neutral, leicht (vgl. Groot et al., 2018, S. 17).

2.3.8 Violett

Die Farbe Violett, als Mischung von Blau und Rot, hat eine eitle und mystische Wirkung. Sie wirkt vor allem bei Kleidung sehr extravagant und auffällig. Violett ist eine sehr seltene Farbe, auch deshalb, weil sie in der Natur kaum vorkommt. Oft wird sie mit Unsachlichkeit und Zweideutigkeit verbunden, da Violett oft einen leichten Blau- bzw. Rotstich aufweisen kann. Abhängig von den Lichtverhältnissen beim Betrachten kann es dann schnell zu Differenzen der Beurteilung des Violetttons kommen (vgl. Heller, 1989, S. 165-173).
Wichtige Assoziationen zu Violett sind: außergewöhnlich, unkonventionell, originell, eitel, künstlich, zweideutig (vgl. Groot et al., 2018, S. 20).

2.3.9 Braun

Die Farbe Braun ist an sich eine negativ behaftete Farbe. Sie wird mit Faulheit und Dreck assoziiert. Jedoch kann sie als Raumfarbe gemütlich wirken. Da Braun als eher langweilige Farbe wahrgenommen wird, spiegelt sie auch das Spießige wider
(vgl. Heller, 1989, S. 201- 204).
Wichtige Assoziationen von Braun sind: altmodisch, gemütlich, bieder, spießig, unerotisch, aromatisch (vgl. Groot et al., 2018, S. 23).

2.3.10 Grau

Die Farbe Grau symbolisiert Mittelmäßigkeit. Sie hat außerdem nur wenig Charakter und wird mit trüben Emotionen, wie Langeweile oder Sorge, in Verbindung gebracht. Zudem wirkt Grau unfreundlich und farblos (vgl. Heller, 1989, S. 217-228).
Wichtige Assoziationen von Grau sind: gleichgültig, angepasst, einsam, unfreundlich, mittelmäßig, heimlich (vgl. Groot et al., 2018, S. 24).

2.3.11 Orange

Die Farbe Orange wirkt oft billig und aufdringlich. Trotzdem ist die Farbe wärmend und erhellend, dadurch weckt sie Vergnügen. Außerdem wirkt Orange energetisch, denn es sieht der Farbe des Feuers, sowie Rot, sehr ähnlich. Darüber hinaus ist Orange auch eine Sicherheitsfarbe. Ebenso wie gelbe Warnwesten, sind auch orange Warnwesten nicht unüblich (vgl. Heller, 1989, S. 259-263).
Wichtige Assoziationen von Orange sind: lustig, aufdringlich, billig, gesellig, vergnüglich, extrovertiert (vgl. Groot et al., 2018, S. 26).

2.4 Farbkreis

Wichtig für die analytische Basis ist, neben der Farbsymbolik, auch der Farbkreis. Es gibt viele verschiedene Farbkreise, die sich über die Zeit entwickelt haben. Dazu zählen unter anderem die Farbsysteme von Aristoteles, Leonardo da Vinci, Isaac Newton, Goethe, Munsell, Oswald und Itten (vgl. Müller, 2008, S. 1-2).

Für diese Arbeit ist der Farbkreis von Johannes von Itten von besonderer Relevanz. Dieser genießt große Beliebtheit in der Kunsterziehung. Er eignet sich besonders gut, um Farbharmonien bzw. Kontraste darzustellen (vgl. Zawischa, o.D.).
Die Primärfarben sind in diesem Farbkreis Rot, Blau und Gelb. Danach kommen die Sekundärfarben Grün, Orange und Violett, welche aus den Primärfarben gemischt werden können. Daraufhin umgeben die Tertiärfarben die Sekundär- und Primärfarben. Dabei sind vor allem die Positionen der Tertiärfarben interessant, weil man diese in bestimmte Beziehungen setzen kann (siehe 2.5 Farbharmonien) (vgl. Haunfelder, 2011).
Im Farbkreis lassen sich daher sehr gut Farbharmonien, Farbkontraste oder Farbschemata darstellen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Farbkreis von Johannes von Itten (Zawischa, o.D)

2.5 Farbharmonien

Das Zusammenspiel der Farben ist nicht nur wichtig, um einen ästhetischen Film zu kreieren, sondern auch, um die richtige Stimmung zu erzeugen. Eine Harmonie beschreibt zwei oder mehrere systematisch zueinander passende Farben. Dabei müssen Harmonien nicht zwingend Ruhe vermitteln, was man wohl als Erstes mit diesem Begriff verbindet. Viel mehr dienen Farbharmonien als ein spannendes visuelles Gestaltungsmittel (vgl. Wäger, 2017, S. 268). Im Folgenden werden die wichtigsten Farbharmonien (auch Farbschemata) erläutert.

2.5.1 Komplementäre Farbharmonie

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Beispiele für eine komplementäre Farbharmonie (Wäger, 2017, S. 275)

Jede Farbe hat eine Gegenfarbe am Farbkreis, die Komplementärfarbe. Es ist die Farbe, die der ausgewählten Farbe gegenübersteht. Die komplementäre Farbharmonie kann auch als Komplementärkontrast bezeichnet werden. Die sich gegenseitig verstärkenden Farben symbolisieren häufig einen Konflikt oder erzeugen Spannung (vgl. Wäger, 2017, S. 258, 274). In diesem Zusammenhang werden auch oft diskordante Farben verwendet.

2.5.2 Analoge Farbharmonie

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Beispiele für eine analoge Farbharmonie (Wäger, 2017, S. 281)

Im Farbkreis benachbarte Farben werden bei dieser Farbharmonie kombiniert. Dies wirkt sehr harmonisch, da die Farben viele Eigenschaften, anders als Komplementärfarben, miteinander teilen. Meist werden hier drei Farben verwendet, die so zusammen immer den Eindruck der Einheitlichkeit vermitteln (vgl. Wäger, 2017, S. 280).

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Details

Titel
Farben in Filmen. Filmanalyse mit besonderem Fokus auf die Farbgebung im Film „La La Land“
Note
1,00
Jahr
2021
Seiten
42
Katalognummer
V1158215
ISBN (eBook)
9783346570079
Sprache
Deutsch
Schlagworte
farben, filmen, filmanalyse, fokus, farbgebung, film, land
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Farben in Filmen. Filmanalyse mit besonderem Fokus auf die Farbgebung im Film „La La Land“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1158215

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