Die Barockisierung der ehem. Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg


Seminararbeit, 2005

36 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. St. Emmeram im Mittelalter
2.1. St. Emmeram I : Der Sintpertbau
2.2. St. Emmeram II. – Ramwold Basilika (980/90)
2.2.1. Die Ramwoldkrypta
2.2.2. Weitere Baumaßnahmen unter Abt Ramwold
2.3. St. Emmeram III. – Reginward Basilika (1049/60)
2.3.1. Das Westquerhaus
2.3.2. Das Doppelnischenportal
2.4. Weitere Baumaßnahmen bis zum Ende des Mittelalters
2.4.1. Der Brand im Jahr 1166
2.4.2. Aufstellung eines Lettners 1496

3. Die Barockisierung der Kirche St. Emmeram
3.1. Erste Barockisierung nach dem Brand um 1642
3.1.1. Die Orgelempore
3.1.2. Das Bildprogramm der Kirche
3.1.3. Der Hochaltar
3.1.4. Weitere Ausstattungsmaßnahmen
3.2. Zweite Barockisierung unter Abt Anselm Godin
3.2.1. Die Situation vor der Neuausstattung durch die Gebrüder Asam
3.2.2. Welche Umgestaltungsmaßnahmen wurden durchgeführt?
3.2.3. Das Dekorationssystem im Langhaus
3.2.4. Das Bildprogramm

4. Zusammenfassung

5. Abbildungen

6. Abbildungsverzeichnis/ - nachweis

7. Literaturverzeichnis

Die Barockisierung der ehemaligen Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg

1. Einleitung

Kein anderes Kloster in Regensburg errang jemals die Bedeutung der Benediktinerabtei St. Emmeram. Sie bildete über ein Jahrtausend lang den klösterlichen, geistigen und kulturellen Mittelpunkt der Stadt und des Bistums. Als im Jahre 1964 Papst Paul IV. der Pfarrkirche St. Emmeram die Ehre und Würde einer Basilika verlieh, schrieb er: „Heiliger Boden ist jener Teil der Stadt Regensburg, wo das dem Bischof und Märtyrer Emmeram geweihte Gotteshaus aufragt.“ St. Emmeram ist der größte vorromanische Kirchenbau Deutschlands und zählt zu den ehrwürdigsten kirchlichen und geschichtlichen Stätten des deutsprachigen Raums. Die Baugeschichte ist eine sehr komplexe. Jede Baumaßnahme stellt einen wichtigen Abschnitt in der Klostergeschichte dar.

Die Aufgabe dieser Arbeit soll es sein, die Geschichte der Kirche zusammenfassend darzustellen. Der wichtigste Teil ist die Barockisierung unter den Gebrüder Asam, die 1731- 33 die Ausstattung der Kirche übernahmen. Ausgangspunkt der Betrachtung der barocken Umgestaltung ist aber die mittelalterliche Kirche St. Emmerams.

Bis heute lässt sich sehr wenig Literatur zur Baugeschichte der Kirche finden. Eine große Ausnahme bilden jedoch die Thurn und Taxis Studien, die seit 1963 in gewissen Abständen erscheinen und immer wieder von neuen Erkenntnissen zur Kirche und zum Kloster berichten. Sehr hervorzuheben wäre Max Piendl, der das verstreute schriftliche Quellenmaterial zusammenstellte und kommentierte. Durch ihn erstrahlte die Geschichte der Kirchen in einem neuen Licht.

2. St. Emmeram im Mittelalter

Die Anfänge der Benediktinerabtei reichen wohl bis zur Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert zurück. 685 wird der Hl Emmeram in der Georgskirche beigesetzt. Schon 730 kommt es zur ältesten datierten Schenkung. Diese stammte von Herzog Hugbert, der seinen Hof in Prükwang der Kirche des Hl. Georg und des Hl. Emmeram vermacht.[1] Es zeigt, welche große Verehrung Emmeram schon kurz nach seinem Tod zukam.

Aufgrund der zunehmenden Verehrung kam es unter Gaubald zur Umbettung Emmerams von einem Bodengrab in ein Prunkgrab.[2] Dies ist aber kein Hinweis auf den Bau der Emmeramskrypta (samt Ringkrypta), wie die ältere Literatur vermutet.[3] Aufgabe des Prunkgrabes sollte es sein mehr Pilger anzuziehen.

Der entscheidende Moment in der Geschichte St. Emmerams war die Translatio, die vom Regensburger Bischof vollzogen wurde. Erst von diesem Zeitpunkt an konnte man dem Hl. Emmeram eine Kirche errichten

2.1. St. Emmeram I : Der Sintpertbau

St. Emmeram I ist der älteste feststellbare Kern der Basilika. 792 wird in einer Schenkung erstmals der Hl. Emmeram als Titelheiliger an erster Stelle genannt, dies deutet auf einen Patroziniumswechsel hin.[4]

In den „Annales Ratisponenses“ kann man lesen, dass Sintpert diesen Neubau auf Geheiß Karls des Großen 783 errichtete. Arnold von Freising schreibt im Jahr 1036 in der „Liber de Miraculis“ Altbischof Sintpert die Emmeramskrypta zu[5]. Heute kann man diesen Bau nur mehr in der Emmeramskrypta und den unteren Lagen der ursprünglich über ihrem inneren Mauerring aufsteigenden Apsiswand erkennen.

Die Apsis war halbrund geschlossen. Der gesamte Bau war flach gedeckt oder hatte einen offenen Dachstuhl. Der Ringgang wies wahrscheinlich fünf schmale Rundbogenfenster mit schräger Leibung auf. Im Gang kann man heute teilweise freigelegte ornamentale Malereien finden, die Flechtbanddekor und komplizierte geometrische Muster zeigen (dies lässt sich auch gut mit der karolingischen Buchmalerei des 8. Jahrhunderts vergleichen).[6]

Im Jahr 893 schenkte Kaiser Arnulf von Kärnten dem Kloster den gesamten Schmuck seiner Pfalz, unter anderem das Arnulf Ziborium und den Codex Aureus[7]. Dies zeigt auch, wie sehr Arnulf den Hl. Emmeram verehrte. Es ist auch überliefert, dass Graf Jrinc, der mehrfach im Gefolge des Kaisers nachzuweisen war, Baumaßnahmen in der Emmeramskirche vornahm[8]. Man nimmt daher an, dass in dieser Zeit ein Umbau der Ostteile stattfand, dem die halbrund geschlossenen Nebenchöre zu verdanken sind. Bis zur Barockisierung konnte man im nördlichen Seitenschiff eine Inschrift lesen, derzufolge Jrinc diesen, dem Hl. Georg geweihten Teil der Kirche, in dem früher der Hl. Emmeram begraben war, erbaut habe.[9] Das würde bedeuten, dass es im 9. Jahrhundert schon einen Dreiapsidenabschluss gab. Jedoch kann es genauso sein, dass nur das südliche Seitenschiff einen apsidialen Abschluss bekam, da dieser Teil der Kirche der Älteste und Wichtigste war. Schließlich wurde hier der Hl. Emmeram 740 beigesetzt.

2.2. St. Emmeram II. – Ramwold Basilika (980/90)

Um 980/90 wurde St. Emmeram zu einem weit strahlenden Zentrum für monasterische Erneuerung.[10] Als Hauptvermittler dieser Reform galt der damalige Reichsbischof Wolfgang.[11] Er lernte in Trier das Ideal monastischer Erneuerung kennen und verhalf ihm auch im neuen Wirkungskreis zum Sieg. Bald nach Regierungsantritt willigte er zum einen in die Abtrennung des böhmischen Missionsgebiets ein und löste zum anderen die Personalunion vom Domstift und Domkloster, indem er seinen Trierer Freund Ramwold zum Abt von St. Emmeram bestellte. Dieser leitete ein Vierteljahrhundert lang das Kloster in bester benediktinischer Tradition und hob nicht nur in Regensburg, sondern in ganz Bayern die Vollblüte monastischen Lebens an.

Eine weitere Erneuerung war die Einführung der Gorzer Reform, die mit einem geistigen Erwachen und Aufblühen einherging. Auch der bayrisch-sächsische Herzogssohn und spätere Kaiser Heinrich II. wuchs im Regensburger Reformkreis auf.

Das bedeutendste Zentrum der Gorzer Reform im Westen des Reiches war das Kloster St. Maximin in Trier.[12] Von hier aus wurde Ramwold nach Regensburg berufen. Die Kirche wurde das Vorbild für weitere bauliche Veränderungen St. Emmerams.

2.2.1. Die Ramwoldkrypta

Unter anderem lässt Ramwold die, der Hauptapsis vorgelagerten und später nach ihm benannte Außenkrypta errichten.[13][14] Sie war halb in den Boden versenkt und besaß, bis zu ihrem Umbau 1750 drei gewölbte Seitenschiffe, die durch zwei freistehende Säulen getrennt waren. Von den Säulen sind heute nur noch Topfkapitelle erhalten. Diese Krypta besaß laut der Weihnachricht sechs Altäre, die in kreuzförmiger Anordnung aufgestellt waren.

2.2.2. Weitere Baumaßnahmen unter Abt Ramwold

Die neuere Forschung geht davon aus, dass auch die im aufgehenden Mauerwerk der nördlichen Chorwand freigelegten Arkadenpfeiler aus der Zeit Ramwolds stammen.[15] 1952 wurden die Arkaden freigelegt. Sie zeigen teilweise hochkant gestellte und unter sparsamsten Mörtelgebrauch versetzte Großquader. Früher dachte man, dass diese „römisch“ anmutende Technik auf den Sintpertbau zurückgeht, doch dies wurde durch neuere Befunde widerlegt. Schließlich wurde diese Technik nur in der Ramwoldkrypta und der Chorwand angewandt und findet sich an keiner anderen Stelle der Kirche.

Insgesamt war die Kirche damals bedeutend niedriger als heute. Sie war eine dreischiffige Pfeilerbasilika ohne Querhaus, flach gedeckt und mit einer lisenenartigen Obergadenwand versehen.

2.3. St. Emmeram III. – Reginward Basilika (1049/60)

[16]Das größte Ziel St. Emmerams in der Mitte des 11. Jahrhunderts war die Exemption. Sie galt als Voraussetzung für eine freie und gesunde Entfaltung des klösterlichen Lebens.[17] St. Emmeram versuchte es auf dem Weg des „frommen Betruges“ (pia fraus), indem sie Reliquien, aber auch Urkunden fälschte.

1049 öffnete man in der Kirche ein Grab mit den angeblichen Gebeinen des Hl. Dionysius.[18] Durch den Besitz dieser Reliquien erhoffte sich das Kloster eine Steigerung seines Ansehens. Deswegen bittet Abt Reginward den Regensburger Bischof Gebhard III. um Erlaubnis für einen Neubau im Westen. Reginward hat durch seine radikalen Erneuerungen und Erweiterungen des Ramwold Baus die Klosterkirche in ihren bis zum heutigen Tag bestehenden Umrissen festgelegt.

2.3.1. Das Westquerhaus

Man begann im Jahr 1050 mit dem Neubau eines Querhauses mit Westchor (dem Hl. Dionysius geweiht) und darunter liegender Krypta, in welcher die Gebeine des Hl. Wolfgang aufbewahrt wurden. Wahrscheinlich plante man auch Türme nördlich und südlich des Dionysiuschores. Man entschied sich aber dann, weit abgerückt von der Kirche, einen Campanile zu bauen und in den bereits ausgeführten Umfassungsmauern des nördlichen Chorflankenturms die Magdalenenkapelle zu errichten.[19]

Für die Gebeine der Hll. Wolfgang und Dionysius wurde eine zweigeschossige Confessio- Anlage errichtet. In einer gewölbten Kammer unter dem Altar befanden sich die Reliquien des Hl. Dionysius. Sie konnten durch eine in der Ostwand des Chores befindlichen Fenestella verehrt werden. Die Reliquien des Hl. Wolfgang wurden in einem Schrein, der sich in der Wolfgangskrypta befindet, aufbewahrt.

Die Krypta des Hl. Wolfgang gehört zu den Höhepunkten der deutschen Raumkunst des mittleren 11. Jahrhunderts. Sie ist ein nahezu quadratischer und fünfschiffiger Raum zu fünf Jochen.[20] Die Wände des unter dem Dionysiuschores befindlichen Teils der Krypta werden durch halbrunde Wandnischen gegliedert. 16 schlanke und ungleich hohe Säulen tragen das Gewölbe.[21] Die Würfelkapitelle besitzen vertiefte Schilde, von denen einige Ornamente wie Ranken und Halbkreise tragen und damit „zu den frühesten dekorierten Würfelkapitellen überhaupt“ gehören.[22]

Mit dem Bau dieses Westquerhauses, das zu „den mächtigsten seiner Zeit“[23] gehörte, erreichte der Wettstreit zwischen St. Emmeram und der Bischofskirche St. Peter einen Höhepunkt. Zu Beginn des 11. Jahrhundert hatte der romanische Dom ein Westquerhaus mit Chor (vielleicht auch eine Krypta und zwei Türme). Mit dem Querhaus der Emmeramskirche setzte man sich nun in direkte Konkurrenz zu dem Dom, dessen Kleriker sofort die Fälschung der Dionysius Reliquien erkannte und sie deswegen auch vehement ablehnte. Wahrscheinlich war dieser Wettstreit mitunter ein Grund, warum Reginward dieses Westquerhaus bauen ließ. Vielleicht wollte er das damalige Querhaus des Domes sogar übertrumpfen, was die mächtigen Ausmaße des Emmerams-Querhauses erklären könnten.

2.3.2. Das Doppelnischenportal

[24]Außerdem gibt Reginward ein Doppelnischenportal in Auftrag, dessen zwei Figurenreliefs zu den ältesten in situ erhaltenen Portalskulpturen nördlich der Alpen gehören.[25] Interessant ist die Ausführung dieses Portals. In der Mitte der beiden Portale thront der segnende Erlöser unter seinen Füßen das Medaillon mit dem Brustbild des Abtes Reginward und der Inschrift

„Abt Reginward ließ dieses Werk schaffen“.[26] Bis 1894 stand unter der Skulptur des Christus noch der so genannte Heinrichsstuhl.[27] Dieser befindet sich heute in der mittleren Westnische der Wolfgangskrypta. Bis heute ist die Frage nach der Zweckmäßigkeit dieses Stuhls nicht geklärt.

Der westliche Eingang führt zum Dionysiuschor, darum zeigt das Relief hier den Hl. Dionysius mit seinen Attributen, auf der gegenüberliegenden (östlichen) Seite, die zur, dem Hl. Emmeram geweihten, Kirche führt, kann man den Hl. Emmeram mit seinen Attributen (Leiter, etc.) erkennen.

Max Piendl[28] und Felix Mader[29] kommen jedoch durch Forschungen am Nischenportal zu dem Schluss, dass die Entstehungszeit der Portale wahrscheinlich in das frühe 11. Jahrhundert (oder früher) zu datieren sei. Dies belegten sie vor allem anhand von Dendrochronologischen Untersuchungen.

2.4. Weitere Baumaßnahmen bis zum Ende des Mittelalters

2.4.1. Der Brand im Jahr 1166

[30]Bald nach der Fertigstellung der Rupertskirche fiel St. Emmeram einem Brand zum Opfer.[31] In zeitgenössischen Quellen kann man nachlesen, dass der Brand die alten, zum Teil auf Abt Sintpert zurückgehenden Mauern zum Einsturz brachte.[32]

Noch im selben Jahr erfolgte der letzte große „Neubau“ der Kirche im Mittelalter. Das gesamte Langhaus wurde neu errichtet, schloss sich aber weitestgehend dem Vorgängerbau an. Jedoch wurden nun die Seitenschiffe und die Nebenchöre überwölbt. Der restliche Teil der Kirche blieb weiterhin flach gedeckt. Neu war weiters die seither über den Mittelschiffarkaden aufsteigende Blendbogengliederung, die die hochsitzenden Obergadenfenster umgriff und mit ihren Bogenscheiteln dicht an die figürlich bemalte Flachdecke heranreichte.[33] Die Blendarkatur ist bis heute im Hochschiffwandbereich über der barocken Holztonne sichtbar. Das Motiv kam wahrscheinlich aus dem Speyrer Dom (11. Jahrhundert) und wurde beim Neubau des Wormser Doms in der Mitte des 12. Jahrhunderts wieder aufgegriffen.

Im Zuge der Restaurierungen entstand auch eine Holzdecke mit Malereien. Überreste dieser Ausmalung finden sich noch heute im Dionysiuschor.[34] Kopien der Tituli der Holzdeckenmalereien wurden überliefert und dienten Josef Anton Endres 1924 zu einer Rekonstruktion. Peter Morsbach korrigierte diese vor einigen Jahren, da sich in die Tituli einige Fehler entdecken ließen, und stellte 1991 auf dem Regensburger Herbstsymposium seine revidierte Rekonstruktion vor.[35] Die Bilder befanden sich in Kreisen, die in vier Gruppen zusammengefasst waren. Jeweils ein Großer wurde von 4 kleineren Kreisen umgeben. Bekannt war dieses Schema in der Regensburger Buchmalerei schon seit dem 11. Jahrhundert. Die Kreise enthielten sowohl figürliche Darstellungen wie auch zahlreiche Inschriften. Morsbach kommt zu dem Schluss, dass der Emmeramer Zyklus eines der „großartigsten Bildprogramme des Mittelalters“ gewesen sein musste. Zwischen 1609 und 1623 wurde der romanische Zyklus unter Abt Hieronymus Feury durch ein neues Tabulat ersetzt.[36]

Eine weitere Maßnahme nach dem Brand war auch die Errichtung einer neuen Vorhalle, die im Winkel zwischen der Emmeramskirche und der Rupertkirche entstand.[37] Überliefert ist eine Schenkung des Regensburger Bürgers Ulrich Rufus, der größere Geldbeträge für das Gebälk und die Vorhalle zur Verfügung stellte.[38] Wahrscheinlich war ursprünglich geplant, die Vorhalle bis an die Michaelskapelle (seit dem 19. Jahrhundert das Pfarrhaus) zu bauen.[39] Heute schließt die Vorhalle etwa in der Höhe der Seitenschiffwand der Ruprechtkirche mit einem barocken Giebel ab. An der Westseite der Michaelskapelle errichtete man eine doppelgeschossige Portalfassade (wahrscheinlich sollte sie die Fassade der Vorhalle werden).[40] Das untere Geschoss beherbergt zwei große Portalbögen im Wechsel mit Zweier- und Dreierblendarkaden. Das Obergeschoss gliedert sich in drei Gruppen zu je fünf Blendarkaden mit leicht überhöhten und von zwei Säulen gestützten Mittelbogen. Die Form dieser Fassade weist ungefähr in die Zeit um 1250 und stand wahrscheinlich in enger Beziehung zur Michaelskapelle.

2.4.2. Aufstellung eines Lettners 1496

Für 1496 ist die Aufstellung eines Lettners überliefert. Informationen dazu findet man in den Rechnungsbüchern des Abtes Erasmus Münzer.[41] Man kann den Büchern entnehmen, dass der Lettner einen Kreuzaltar, einen Apostelaltar und einen Altar zu Ehren St. Johannes und Paulus enthalten haben soll.

[...]


[1] Max Piendl: Quellen und Forschungen zur Geschichte des ehemaligen Reichstiftes St. Emmeram in Regensburg, in: Thurn und Taxis Studien (Band 1), Kallmünz 1961. (im folgenden zitiert als Piendl Fontes) Seite 10

[2] Siehe Abbildung 1

[3] Auch Piendl vermutet noch, dass um diese Zeit die Ringkrypta erbaut wurde – Piendl fontes – siehe Anm.1- Seite 11ff

[4] Siehe Abbildung 2 – Grundriss St. Emmeram I

[5] „…Er errichtete dem Hl. Emmeram eine neue, größere Kirche, die durch ihn besonders kostbar ausgestattet worden sei“ aus: Piendl Fontes – siehe Anm.1 – Seite 15

[6] Siehe Abbildung 3 – Malerei in der Ringkrypta

[7] Piendl Fontes (siehe Anm.1): Seite 17

[8] Piendl Fontes (siehe Anm. 1): Seite 18

[9] Piendl Fontes: …Tunc in amore sui hanc aulam construxerat Irinc, Exellens praesens regis…. (Seite 18)

[10] Siehe Abbildung 4 – Grundriss St. Emmeram II

[11] Hl. Wolfgang (924-994): Wolfgang wurde 924 in Schwaben geboren. 956 folgte er dem Trierer Erzbischof Heinrich nach Trier und unterrichtete bis 964 an der dortigen Domschule. Nach seiner Priesterweihe (968) war er zunächst als Missionar in der Provinz Noricum tätig. Nachdem er 972 von Kaiser Otto II. zum Bischof von Regensburg ernannt worden war, reformierte Wolfgang das Bistum und gründete das Frauenkloster Sankt Paul. Wolfgang starb am 31. Oktober 994 im oberösterreichischen Pupping.

[12] Siehe Abbildung 5 – Grundriss von St. Maximin in Trier

[13] Siehe Abbildung 6 – Innenansicht der Krypta

[14] Siehe Abbildungen 7-9

[15] Jochen Zink, Neue Forschungen zur frühen Baugeschichte von St. Emmeram und St. Rupert, in: Thurn und Taxis Studien (Band 18), Kallmünz 1992. (im folgenden zitiert als „Zink 1992“)

[16] Siehe Abbildung 10 – St. Emmeram III

[17] Walter Ziegler, Das Benediktinerkloster St. Emmeram in der Reformationszeit, in: Thurn und Taxis Studien (Band 6), Kallmünz 1970. Seite 153

[18] Hl. Dionysius: Dionysius von Paris, französischer Nationalheiliger und Märtyrer. Die Historiae Francorum des Gregor von Tours berichtet, dass er um 250 zu predigen begonnen habe. Daraufhin ordnete der zuständige römische Gouverneur seine Verhaftung an und ließ ihn köpfen. Einer Legende zufolge soll Dionysius nach seiner Enthauptung aufgestanden und mit seinem Kopf in den Händen ein Stück Weges gelaufen sein. An jener Stelle, wo er sich niedergelegt haben soll, errichtete der fränkische König Dagobert I. 626 die nach Dionysius benannte Abtei Saint-Denis.

[19] Siehe Abbildung 11 – Einblick in das Westquerhaus

[20] Richard Strobel, Romanische Architektur in Regensburg, Nürnberg 1965. (Seiten 23-37)

[21] Siehe Abbildungen 12-14

[22] Zink 1992 – Siehe Anm. 15 – Seite 135

[23] Zink 1992 – Siehe Anm.15 – Seite 139

[24] Siehe Abbildung 15 – Stich des Nischenportals

[25] Siehe Abbildung 16 – Christus- und Emmeramsskulptur

[26] „ABBA REGINWARDVS HOC FORE IVSSIT OPVS“

[27] Siehe Abbildung 17 – Heinrichstuhl in der Wolfgangskrypta

[28] Max Piendl, Die Pfalz Kaiser Arnulfs bei St. Emmeram in Regensburg, in: Thurn und Taxis Studien (Band 2), Kallmünz 1962. (Seite 108)

[29] Felix Mader, Kunstdenkmäler Bayerns, Stadt Regensburg 1.

[30] Siehe Abbildung 18 – Grundriss und Schnitt

[31] Um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand an der Nordseite der Emmeramskirche die Pfarrkirche des Klosters, die dem Hl. Rupert aus Salzburg geweiht war. Die Kirche war, bis zur ihrer Barockisierung, ein einfacher Saal, vielleicht mit eingezogner östlicher Apsis. Die schmale Fassade reichte unmittelbar an das Doppelnischenportal Reginwards heran.

[32] „Anno Domini 1166. monasterium sancti Emmerammi combustum est, et muri qui ante quadringentos annos iussu Karoli Magni a Sintperto episcopo edificati erant, collapsi sunt.” (Piendl Fontes – siehe Anm. 1 – Seite 45)

[33] Josef Anton Endres, Romanische Deckenmalerei und ihre Tituli zu St. Emmeram in Regensburg, in: Zeitschrift für Christliche Kunst 1902 (Seiten 205-306), und: Beiträge zur Kunst und Kulturgeschichte des mittelalterlichen Regensburgs, Regensburg o.J. (Seite 90-112), ebenfalls wichtig: Piendl Fontes – siehe Anm.1 – Seite 46-51.

[34] Siehe Abbildung 19 – Überreste des romanischen Deckentabulats

[35] Peter Morsbach, Das romanische Deckentabulat der Klosterkirche St. Emmeram, in: Thurn und Taxis Studien (Band 18), Kallmünz 1992. – Siehe dazu auch Abbildung 20

[36] Bis vor kurzem glaubte man, dass das Tabulat durch den Kirchenbrand 1642 zerstört wurde. Dieser Irrtum entstand durch eine Fehlinterpretation Max Piendls (Piendl Fontes – siehe Anm.1 – Seite 122)

[37] Siehe Abbildung 21

[38] „Odalricus Rufus m.n.cg., et hic civis huius urbis post conbustionem monasterii nostri 80 talenta ad restaurationem eius contulit, 10 ad tigna, 30 ad porticum eius…“ (Piendl Fontes – siehe Anm.1 – Seite 46)

[39] Dazu Zink 1992 (Siehe Anm.6): „nördlich vor der barocken Stirnwand der Vorhalle ist in der Westwand noch der Anfänger des Schildbogens für das anschließende Gewölbe erhalten. Möglicherweise waren zwei weitere Joche überwölbt, die dann aber eingestürzt wären“, Seite 150

[40] Siehe Abbildungen 22 und 23

[41] Piendl Fontes – siehe Anm.1- Seite 105

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Die Barockisierung der ehem. Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg
Hochschule
Universität Wien  (Institut für Kunstgeschichte, Wien)
Veranstaltung
Seminar: "Barockisierung mittelalterlicher Kirchen"
Note
2
Autor
Jahr
2005
Seiten
36
Katalognummer
V115829
ISBN (eBook)
9783640173952
ISBN (Buch)
9783640179534
Dateigröße
3598 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Barockisierung, Benediktinerabtei, Emmeram, Regensburg, Seminar, Barockisierung, Kirchen
Arbeit zitieren
Mag.phil. Yvonne Sitter (Autor:in), 2005, Die Barockisierung der ehem. Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115829

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