Verschiedene Bilanzskandale in den letzten Jahren sowie ,schwarze Kassen′und Liquiditätsengpässe einzelner Banken im Zuge der ,Subprime′-Krise in der jüngeren Vergangenheit sorgten in den Medien für starkes Aufsehen. Kritik wurde dabei an Management und Aufsichtsgremien wie auch an AP geübt. Als Reaktion auf die Bilanzskandale verabschiedete das EU-Parlament 2006 die 8. EU-Richtlinie (die sog. Abschlussprüferrichtlinie). Die Umsetzung der EU-Vorgaben in nationales Recht erfolgt u.a. über das BilMoG. Ziel dieser Regulierung ist u.a. die Wiedergewinnung des öffentlichen Vertrauens in die Abschlussprüfung, wozu ,,die Sicherstellung einer hohen Qualität der gesetzlichen Abschlussprüfung" ebenso gehört wie die Betonung der Unabhängigkeit des AP. Ein diesbezüglich diskutierter Punkt ist der Abschlussprüferwechsel. Die Gründe und Ursachen eines Wechsels sind jedoch vielfältig und können ebenso zu einer Stärkung wie zu einer Beeinträchtigung der Unabhängigkeit des AP beitragen. Im Rahmen dieser Seminararbeit sollen diesbezüglich folgende zentrale Fragestellungen näher betrachtet werden: Welche Anreize existieren für einen Wechsel des AP? Inwiefern tragen die Änderungen des BilMoG zu einer Stärkung des Vertrauens in die Abschlussprüfung bei?
Zur Beantwortung dieser Fragenstellung gibt Kapital 2 zunächst einen Überblick über die Thematik des Abschlussprüferwechsels. Hierzu gehören die formale Definition wie auch ökonomische Theorien, die sich mit der Abschlussprüfung befassen. Darüber hinaus werden potenzielle Anreize des Management, der Eigentümer sowie des AP bzgl. des Abschlussprüferwechsels herausgearbeitet. Weiterführend werden in Kapitel 3 empirische Erkenntnisse zu dem Phänomen des Abschlussprüferwechsels vorgestellt. Im vierten Kapitel erfolgen Darstellungen des Status quo sowie der geplanten Erweiterungen der gesetzlichen Regelungen, bevor abschließend eine diesbezüglich kritische Be-trachtung vorgenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen zum Abschlussprüferwechsel
- Definition Abschlussprüferwechsel
- Ökonomische Theorien des Abschlussprüferwechsels
- Agency-Theorie und Abschlussprüfung
- Signalling-Theorie und Abschlussprüfung
- Anreize zum Abschlussprüferwechsel
- Empirische Erkenntnisse zum Abschlussprüferwechsel
- Die „Richtung\" des Abschlussprüferwechsels
- Gründe für einen Abschlussprüferwechsel
- Evaluation des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) hinsichtlich des Abschlussprüferwechsels
- Aktuelle rechtliche Normen des HGB
- Geplante Erweiterungen im Rahmen des BilMoG
- Kritische Würdigung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit setzt sich mit dem Thema des Abschlussprüferwechsels im Kontext des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) auseinander. Ziel ist es, die Anreize für einen Abschlussprüferwechsel zu analysieren und zu bewerten, inwieweit die Änderungen des BilMoG das Vertrauen in die Abschlussprüfung stärken können.
- Definition und ökonomische Theorien des Abschlussprüferwechsels
- Anreize für einen Abschlussprüferwechsel aus Sicht des Managements, der Eigentümer und des Abschlussprüfers
- Empirische Erkenntnisse zum Abschlussprüferwechsel
- Evaluation des BilMoG hinsichtlich des Abschlussprüferwechsels
- Potenzielle Auswirkungen des BilMoG auf die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung führt in das Thema Abschlussprüferwechsel ein und stellt den Kontext von Bilanzskandalen und der Reaktion der EU dar. Sie beschreibt das BilMoG als ein Instrument zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Abschlussprüfung und skizziert die zentralen Fragestellungen der Seminararbeit.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen zum Abschlussprüferwechsel Dieses Kapitel definiert den Begriff des Abschlussprüferwechsels und beleuchtet die relevanten ökonomischen Theorien. Es werden insbesondere die Agency-Theorie und die Signalling-Theorie im Kontext der Abschlussprüfung diskutiert. Außerdem werden potenzielle Anreize für einen Abschlussprüferwechsel aus Sicht des Managements, der Eigentümer und des Abschlussprüfers analysiert.
- Kapitel 3: Empirische Erkenntnisse zum Abschlussprüferwechsel In diesem Kapitel werden empirische Erkenntnisse zum Phänomen des Abschlussprüferwechsels vorgestellt. Es werden sowohl die „Richtung“ des Abschlussprüferwechsels (z. B. von kleineren zu größeren Prüfungsgesellschaften) als auch die Gründe für einen Wechsel beleuchtet.
- Kapitel 4: Evaluation des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) hinsichtlich des Abschlussprüferwechsels Kapitel 4 untersucht die aktuellen rechtlichen Normen des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie die geplanten Erweiterungen im Rahmen des BilMoG. Es werden die Auswirkungen des BilMoG auf den Abschlussprüferwechsel diskutiert und kritisch gewürdigt.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Abschlussprüferwechsel im Kontext des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG). Wesentliche Schlüsselwörter sind: Abschlussprüfung, Unabhängigkeit, Agency-Theorie, Signalling-Theorie, Bilanzskandale, Anreize, Empirische Erkenntnisse, HGB, BilMoG, Vertrauen.
- Arbeit zitieren
- Björn Peters (Autor:in), 2008, BilMoG und Abschlussprüferwechsel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115843